Lufthansa erprobt Flüge mit COVID 19 Schnelltest

Die Lufthansa erprobt ab 12. November verpflichtende Corona-Schnelltests für Flugpassagiere vor dem Einsteigen. Zunächst werden auf der Strecke München-Hamburg-München bei zwei Flügen täglich (LH2058/2059) nur noch Passagiere an Bord gelassen, die sich vorher einem kostenlosen Corona-Schnelltest am Flughafen unterzogen haben und deren Befund negativ ist. Alternativ können Fluggäste auch einen negativen PCR-Test vorlegen der nicht älter als 48 Stunden ist, teilte die Airline mit.

Das bla bla erspare ich euch, der Satz hat es jedoch in sich:

Bei einem positiven Corona-Testergebnis kommt der Passagier nicht an Bord und kann auch nicht umbuchen. Zunächst erfolgt verpflichtend ein weiterer Test mit dem bereits vorliegenden Abstrich. Wörtlich wird den Passagieren geraten: „Bitte beachten Sie, dass mit einem positiven Antigen-Testergebnis das Warten auf das PCR-Testergebnis am Flughafen nicht gestattet ist. Sie dürfen gemäß Infektionsschutzgesetz weder Ihr Zuhause noch das Hotel vor Ablauf der Quarantäne oder einem negativen PCR-Test verlassen.“

Was denkt Ihr darüber? Ich finde so vergrault man auch noch die letzten Kunden.

Hier der ganze Artikel: https://www.welt.de/wirtschaft/article219481098/Lufthansa-Fliegen-nur-noch-mit-negativem-Corona-Test.html

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Ich denke, dass diese Maßnahme der Lufthansa zu einer gespaltenen Reaktion der Passagiere führen wird. Diejenigen mit großer Angst vor Infektionen und großem Glauben an die Tests werden darauf vermutlich positiv reagieren, andere werden es pragmatisch hinnehmen und wieder andere wird dies vergraulen und von Flügen mit Lufthansa abhalten.

Ich selbst werde keinen Flug bei der Lufthansa buchen, wenn ein Zwangstest Voraussetzung für das Boarding ist. Gerade bei den innerdeutschen Verbindungen wäre mir das Risiko zu hoch, denn die Antigen-Tests habe eine Fehleranfälligkeit, weshalb ein PCR-Test danach gemacht werden muss. Auch die PCR-Tests produzieren ca. 1% falsch-positive Ergebnisse. Wenn man einfach nur von Hamburg nach München reisen wollte und dann wegen eines falsch-positiven Antigen-Tests erst einmal in Quarantäne muss, vielleicht noch in einem Hotel: Da würde ich nicht Lufthansa buchen.

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Noch schlimmer finde ich jedoch, dass man den Flug bei einem Positiven Ergebnis dann nicht umbuchen kann…

Ich habe kein Problem mich testen zu lassen, dass man aber dann auf den Kosten sitzen bleibt, wie derzeit bei der Deutschen Bahn (SuperSparPreis) finde ich nicht ok.

Ich denke dass beide so ihre Kunden vergraulen werden.

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Die Frage stellt sich ja auch, wenn der Test ggf. „Falsch Positiv“ ausfällt ?! Was ist dann, wenn der genauere PCR-Test dann negativ ist?

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An sich eigentlich eine gute Idee, aber schwer Umsetzbar, wäre nur der Punkt mit der Umbuchung. - Vielleicht kann Travel-Dealz ja mal beim Kranich nach Haken?

Eigentlich muss ja das Check-In Personal, die SiKo, das Gatepersonal auch getestet werden, sonst bringt das ja alles nichts.

Spannend wird es auch mit dem eingecheckten Gepäck.

Sollte man Positiv sein soll wohl AXA dann ein Hotelzimmer, Heimtransfer etc. Vermitteln.

Aber eine andere Möglichkeit auch International wieder auf Kurs zu kommen gibt es wohl derzeit nicht.

Der Test ist / war bei Buchung ja kein Vertragsbestandteil. Falls LH einen aufgrund des verweigerten oder negativen Tests nicht mitnimmt, wäre das m.E. ein verweigertes Boarding. Dafür sieht das EU-Recht ja pauschale Entschädigungen sowie nächstmögliche Umbuchung oder Erstattung vor.

LH schreibt dazu:

Passagiere ohne negatives Testergebnis bzw. Reisende, die sich nicht testen lassen wollen, können kostenfrei umbuchen oder ihr Ticket erstatten lassen

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Das sehe ich wie Peer. Bei Buchungen vor Einführung dieser Tests kann die Mitnahme zwar verweigert werden, aber eine Entschädigung dürfte wohl unfraglich sein.
Das bestätigt die LH ja auch.
Grundsätzlich eine gute Idee, die Leute zu testen: ABER: Diese Schnelltests sind ja nicht besonders zuverlässig. Wenn ich schon am Flughafen bin und kann dann nicht mitfliegen, ist die Erstattung ja schön und gut, aber meine Reise ist ja dann komplett im Eimer, zzgl. eventueller anderer Kosten. Habe ich dann keine Reiserücktrittsversicherung, stehe ich natürlich da.
Nichtsdestotrotz meiner Meinung nach geht der Schutz der Gesundheit der Mitreisenden hier vor.
Wenn es dazu am ende des Tages hilft, dass wieder insgesamt mehr gereist werden kann und diverse Einreisebeschränkungen aufgehoben werden, dann bin ich absolut dafür. Von mir aus könnte man solche Tests schon vor Betreten des Flughafens einfordern!

Weiß eigentlich einer wie lange die Testphase dauert? Ansonsten habe ich am 24.12. meinen ersten Corona-Testflug. Frohe Weihnachten :rofl:

Moin zusammen,

Kurz zur Person, Laborarzt, wir führen diese Teste durch mit PCR. Die Aussage, 1 % generell falschpositiv ist nicht richtig, aber es gibt einen kleinen Graubereich, wenn die Infektion noch ganz „ früh“ ist. Nur die Antigenschnellteste ohne Amplifikation (wie es bei der PCR gemacht wird) müssen „ empfindlicher“ eingestellt werden, weil sie von ihrer Grundstruktur weniger genau sind. Dadurch kommen dort falschreaktive Ergebnisse vor, die mit dem Goldstandard PCR abgeklärt werden müssen.
Die anlasslose Testung - wie jetzt bei LH - wird jedoch überall kritisiert, und überfordert die Kapazitäten zur Testung, insofern ist die „Idee“ von LH m.E. falsch. Die Kapazitäten in Laboren wurden in 6 Monaten etwa um 1000% ! ! erweitert, aber irgendwann ist Schluss.
In einem Flugzeug mit vertikalem Lüftungsstrom und Filterung mit virusdichten Hepa Filtern ist die Ansteckungsgefahr ohnehin sehr gering, einzig kritischer Moment ist der ungeordnete Aussteigevorgang. Die Gesamtsituation Verfügbarkeit der Testung/ relatives Risiko/ Kosten / unnötige Flugverbote sind nicht sinnvoll. Es wird zudem Pseudosicherheit vorgegaukelt mit fallender Akzeptanz zu Hygieneregeln ( …ich bin ja negativ…)
Und, in der Gesamtsituation, Kita und Schulen offen, ohne Infektionsschutz, gleichbedeutend mit sehr hohem Infektionsgeschehen, aber rigider Kontrolle bei den paar Flügen mit Masken ist an der Grenze zur Dummheit nur ressourcenverschleudernd

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Danke Doc Carsten
Wahrscheinlich haben einige Einflußreiche Menschen wie z.B. Herr Spahn Aktienpakete der Testhersteller , jeder Test erhöht die Dividende…Als ehemaliger Pharma Lobbyist hat er wohl auch einen guten Draht zu den Gesellschaften.
Eine 4,2 Millionen Villa +Nebenkosten läßt sich schlecht mit seinem Ministergehalt finanzieren.Sein Mann ist auch kein Großverdiener…
Ich wünsche Ihnen schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest

Also ob und welche Interessen irgendwelche Politiker haben und inwieweit das die Lufthansa und die Corona Maßnahmen beeinflusst liegt für mich im Bereich der Märchen, bestenfalls im Bereich wilder Theorien.
Wo ich aber zustimmen muss, viele Maßnahmen insbesondere im Vergleich zu anderen Maßnahmen oder eben nicht-Maßnahmen, wirken oft unlogisch.
Dies ist insbesondere beim Fliegen auffällig. Maske Pflicht, aber alle kriegen gleichzeitig den Bordservice, legen also auch gleichzeitig für einige Zeit die Masken ab, Einsteigen in Gruppen, aber keine Anstellbereiche die Abstände vorgeben( brauchen leider viele Leute, ist offensichtlich mit dem Abstand nicht so trivial für jeden…) Aussteigen nach Reihen, aber nicht versetzt, so dass sich trotzdem Menschenpulks ergeben, usw.

Meine Frage an der Stelle bezieht sich aber auf die Luftfilterung in der Maschine selbst. Vor meiner letzten Reise hatte ich mich da informiert und ganz unterschiedliche Aussagen gefunden, von “absolut ungefährlich” bis hin zu “viel gefährlicher” war alles dabei.
Da wir hier jetzt einen Fachmann haben: was stimmt denn nun? Ist die Luft im Flugzeug “besser” und warum?
Daneben vllt. noch eine weitere Frage: diese Schnelltests, wie valide sind die denn im
Vergleich zum PCR Test. Letztlich ist das mit dem PCR Test ja auch so eine Sache, da es ja doch eine Zeit dauert bis das Ergebnis vorliegt.

Neue interessante Studie aus Neuseeland, die wiederum bestätigt, dass der PCR-Test nur eine Momentaufnahme ist.

Pre Flight mit negativem Test. Passagier (asymptotisch) steckte 5 % der Passagiere auf dem Flug an.

Quelle:

https://loyaltylobby.com/2020/11/22/asymptomatic-person-infects-5-of-passengers-on-dubai-to-auckland-emirates-flight/?omhide=true

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Sehr interessanter Post :+1:…vielen Dank für’s Teilen der Studie :smiley:
Bringt natürlich Airlines und Flugzeugbauer etwas in Erklärungsnot :sweat_smile:
Bei so einem langen Flug und PCR Test mehrere Tage vor Abflug macht man es dem Virus recht einfach.
Aber auch ein Schnelltest direkt beim Boarding beispielsweise könnte nicht reichen wenn die Viruslast noch unter der Nachweisgrenze liegt, der Passagier dann aber unterwegs richtig infektiös wird. Insbesondere natürlich bei einem entsprechend langen Flug, vielleicht sogar noch mit Zwischenlandung wie es bei der Studie der Fall war.

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Sehr gerne :wink:

Das sehe ich auch so.

Wenn man böse wäre, könnte man das Weiße Haus (Trump Regierung) als Musterbeispiel für das Testen nehmen.
Wir sind doch negativ getestet und brauchen keine Maske :see_no_evil: :joy:
.

Und was nutzt das , wenn ein paar Mitfliegende die echte Grippe oder offene TBC haben ?
Ich wurde vor Jahren ca 6 Tage nach einem Flug mit Strafandrohung vom Gesundheitsamt aufgefordert zum TB Test zu erscheinen !