Ich werde dieses Jahr mit Freunden Silvester in Warschau verbringen. Ich war zwar selber bereits zwei Mal in Warschau, bin mit der Stadt aber nie so richtig warm geworden. Habt ihr Tipps für Warschau, die das ändern können?
Da wir über Silvester dort auch gerne speziell dafür Tipps!
Gebucht haben wir das Hilton für zwei Nächte. Mal sehen was der Gold Status dort so bringt. Habe auch dort schon mal übernachtet aber damals ohne Status.
Hallo Johannes, kann die leider keinen guten Tipp geben… aber shoppen kann man ganz gut in Polen 
Dafür fahre ich meist rüber.
Die Hotels in Polen sind Verhältnismäßig sehr günstig, aber das gleiche trifft auch für Sankt Petersburg zu da bin ich noch nächste Woche auch shoppen gehen aber dieses mal wieder 2 Häuser
Danke, shoppen werden wir sicherlich auch 
Hallo Johannes, das kriegen wir schon hin, dass du mit Warszawa noch warm wirst! Obwohl die Sommermonate wären da etwas vorteilhafter
Ich bin zwar schon lange weg aus Warschau (habe dort meinen Bachelor vor ein paar Jahren gemacht), habe die Stadt jedoch sehr gut in Erinnerung behalten, insbesondere zur Sommerzeit, aber im Winter ist die Weihnachtsbeleuchtung auch sehr sehenswert. Was Silvestertipps anbetrifft, bin ich leider keine Expertin, aber mit Sicherheit gibt es wieder eine städtische Open-Air-Party mit Konzerten am Plac Bankowy (wenn ihr die Kälte nicht scheut!).
Hier kommen ein paar allgemeine Warschau-Tipps:
Es lohnt sich sehr, einen Bummel von Nowy Świat über Krakowskie Przedmieście bis zur Altstadt, Stare Miasto, und Neustadt, Nowe Miasto, zu machen, dort gibt es die schönste Weihnachtsbeleuchtung. Im Sommer wäre direkt unter der Neustadt auch die Wasserbrunnen-Lasershow sehr empfehlenswert.
Am Schlossplatz, oder besser gesagt kurz davor, kann man auf den Glockenturm der St-Anna-Kirche steigen, um einen schönen Blick zu ergattern. Am Turm gibt es auch einen kleinen „mini“ Weihnachtsmarkt. Ein Stückchen weiter (über den Schlossplatz an der Sigismundssäule vorbei, links zur Stadtmauer hin), gibt es einen etwas „größeren“ Weihnachtsmarkt mit Glühwein (grzaniec galicyjski) und warmen geräucherten Oscypki (Käse aus Schafsmilch) mit Preiselbeeren serviert.
Ein anderer Glühweinstand erwartet euch auf dem Alten Marktplatz mitten in der Altstadt, dort gibt es zudem auch einen Schlittschuhring um die Warschauer Seejungfer herum.
Was die polnische Küche anbetrifft, sind Pierogi (Teigtaschen) ein Muss. Ein Lokal, dass sich darauf spezialisiert heißt „Zapiecek“ (es gibt mehrere Standorte auf dem Königstrakt) und dort habt ihr die Qual der Wahl: Die Piroggen werden in über 40 Variationen angeboten.
Ihr könnt auch eine der vielen Milchbars (Bar mleczny) mit unschlagbar günstigen traditionellen Gerichten im Stil der Volksrepublik Polen ausprobieren, z.B. Mleczarnia Jerozolimska in Aleje Jerozolimskie. Aber Achtung, dort werdet ihr euch auf Englisch nicht wirklich verständigen können und müsst etwas kreativ sein
Falls ihr die russische Entsprechung von Pierogi probieren wollt – Pelmeni (quasi gekochte Pierogi nur im mini-Format) – gibt es ein sehr kleines russisch-ukrainisches Lokal, das wirklich tolles Essen serviert: „Babooshka“ in der Oboźna-Straße. Es ist etwas versteckt (man muss vom Königstrakt Richtung Altstadt am Kopernikusdenkmal rechts abbiegen und etwas geradeaus gehen), aber es ist sehr empfehlenswert.
Was Desserts anbetrifft, die besten Berliner (pączki) der Stadt gibt es in der Chmielna-Straße bei „Cukiernia Pawłowicz" (warm mit Rosenmarmelade!). Zum Hinsetzen bietet sich das Schokoladen-Café „Pijalnia Czekolady Wedla“ mit mehreren Standorten an (u.A. auf dem Endspurt von Krakowskie Przedmieście kurz vor dem Schlossplatz), wo immer reges Treiben herrscht.
Unter Bars habe ich gerade heute gelesen, dass The ROOTS Cocktail Bar zu den besten 50 Bars weltweit aufgenommen wurde, kann also nicht verkehrt sein, dort einen Abstecher zu machen (liegt an der Oper ). Es gibt auch noch die Panorama Sky Bar im Marriott Hotel, danach kann man sich eventuell die 30. Etage im gegenüberliegenden Kulturpalast sparen
Beim Sightseeing lohnt es sich den Königlichen Łazienki-Park mit dem Palast auf dem Wasser zu sehen, im Sommer natürlich umso schöner mit freilaufenden Pfauen und sehr vielen Eichhörnchen, die man mit Nüssen füttern kann. Sehenswert ist auch die Universitätsbibliothek (BUW) unweit der Weichsel mit ihrem Dachgarten, der jedoch leider in der Winterzeit geschlossen bleibt.
Shoppen kann man im Einkaufszentrum „Złote Tarasy“ (Goldene Terrassen), direkt am Hauptbahnhof Warszawa Centralna und unweit des Kulturpalastes.
Für den Durst danach bieten sich am Abend „Pawilony“ an – ca. 20 Kneipen, die quasi ein Hinterhof von Nowy Świat 22/28 bilden und unter Studenten sehr beliebt sind. Dort kann man z.B. Honigbier probieren (Piwo miodowe) oder es noch mehr eskalieren lassen und ein Helles mit Himbeersaft bestellen (Piwo z sokiem malinowym), sehr populär in Polen!
Direkt gegenüber von Pawilony gibt es „Pijalnia wódki i piwa“- eine Schnaps- und Biertrinkstube mit lustigem Retrointerieur, wo man für 1€ trinken gehen kann
Etwas außerhalb vom Königstrakt, unter der Poniatowski-Brücke (von der man übrigens abends sehr schön beleuchtet das Stadion auf der anderen Weicheselseite sehen kann) befindet sich der Club bzw. Clubcafé „Warszawa Powiśle“. Die Rotunde war in den 50er Jahren eine Bahnhofstation (die Station „Powiśle“ befindet sich immer noch über dem Club).
Um im feucht-fröhlichen Thema zu bleiben, gibt es seit vergangenem Jahr ein neue Location in Warschau – das Museum des polnischen Wodkas, das interaktiv gestaltet ist und natürlich auch Verkostungen in den Museumsbesuch integriert (Plac Konesera 1, Stadtteil Praga)
Andere „abstinente“ jedoch auch sehenswerte Museen sind:
Museum der Geschichte der Polnischen Juden POLIN (sehr umfangreiche Exposition)
Museum des Warschauer Aufstandes (interaktive Exposition inkl. einer bewegenden 3D-Kurzanimation „Stadt der Ruinen“, eine Flugsimulation zum Ausmaß der Zerstörung)
Wissenschaftszentrum Kopernikus (lustige Experimente wie Erdbeben live erleben und ein Dachgarten im Sommer)
Frédéric-Chopin-Museum (kleines, interaktives Museum im schönen Ostrogski-Palais)
Warschauer Fotoplastikon (ein interessanter Abstecher: „das älteste seit seiner Aufstellung an seinem Originalplatz stehende Kaiserpanorama der Welt“)
Zu allerlletzt kann ich euch noch eine lustige Tour mit der „Gurke“ alias Retro Bus durch Warschau empfehlen. Wir haben die Tour im Hochsommer gemacht (logischerweise Bus ohne Klima, jedoch inklusive Fahrzeugwechsel wegen Panne, so dass es authentischer kaum ging!) und es hat trotz (oder gerade wegen) dieser kleinen Missgeschicke riesig Spaß gemacht. Es war eine 2,5-Stundentour durch Warschaus Must-Sees mit einer sehr engagierten Stadtführerin, die sehr lustig uns umher geführt hat. Ich weiß nicht, ob die Touren auch im Winter angeboten werden (vielleicht nicht wegen möglichen Autobatteriepannen!), es würde sich aber auf jeden Fall lohnen, so etwas als Alternative zur selbständigen Stadtbesichtigung zu unternehmen. Ich habe es damals direkt bei dem Veranstalter WPT1313 gebucht.
So, ich glaube ich sollte langsam mal zum Schluss kommen, sonst wird sich dies kein Mensch durchlesen! Ich wünsche euch auf jeden Fall einen tollen Silvesteraufenthalt in Warschau und hoffe, dass zumindest ein paar Tipps helfen werden, die Hauptstadt Polens ein bisschen näher zu bringen.
Und damit ihr euch in der Silvesternacht ohne Sprachbarrieren auf der Straße mit anderen Polen gegenseitig in die Arme fallen könnt, müsst ihr nur folgendes versuchen mit rollendem R auszusprechen: Szczęśliwego Nowego Roku! [Schtäñschliwego nowego roku!]
In diesem Simme schon mal einen guten Rutsch
Vielen Dank für die ganzen Tipps! Werde ich heute Abend mal in Ruhe durcharbeiten und falls ich Fragen habe werde ich mich noch einmal melden.