Aufenthalt in Bodö

Hallo,

Ich fliege nächstes Jahr im September zu den Lofoten und werde eine Woche auf der Antigua verbringen. Jetzt gibt es vier Nächte vor Abfahrt mit dem Schiff die Möglichkeit direkt zu fliegen.

Gibt es in Bodö und Umgebung genug zu sehen um vier Extratage dort zu verbringen? Ich freue mich über Tipp. Vielleicht kann mir auch jemand Tourveranstalter empfehlen? Sollte ich Ausflüge im Voraus buchen oder geht das auch noch spontan vor Ort? Dankeschön!

Also ich bin ja „alter“ Hurtigruten-Fahrer und hab die volle Strecke BGO-KKN vv insgesamt 7 mal absolviert und zusätzlich noch ein paar Teilstrecken um Tromsø herum.
Meine spontane Antwort an Dich wäre, dass sich Bodø für einen längeren Aufenthalt nicht lohnt. Hurtigruten liegt dort vergleichsweise lange im Hafen (mehr als zwei Stunden…) und in der Zeit hat man die Stadt auch zu Fuß erkundet.
Wenn man mehr Zeit hat und die zwei Museen und das Shoppingcenter „Glasshuset“ durch hat, braucht man sicher irgendwie Transport, um die umliegenden Naturschönheiten zu erreichen. Hurtigruten karrt interessierte Passagiere immer an den Saltstraumen, der am Ende der angeblichen schönsten Straße Norwegens liegt.
Aber ohne Mietwagen oder gebuchte Tour geht das nicht.
Ich will Bodø und der Umgebung nicht unrecht tun und es sicher alles sehr schön da, aber im Vergleich ist es einer der langweiligeren Hurtigruten-Häfen und auch die Landschaft ist im Vergleich zu dem, was dann noch auf den Lofoten und weiter nördlich kommt nicht soooo spektakulär.
Ich weiß ja nicht, was die Antigua für ein Programm bietet und was da alles schon abgedeckt ist, aber meine Empfehlung wäre höchstens 1-2 Nächte in Bodø zu bleiben und dann lieber mehr Zeit auf den Lofoten bzw. Vesterålen zu verbringen.
Oder aber über Tromsø anzureisen und von dort mit Hurtigruten (bzw. Havila) nach Svolvær zu fahren. Nach einer Übernachtung an Bord hat man dann die spektakuläre Fahrt zwischen Vesterålen und Lofoten bei Tageslicht vor sich.

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Auf dem Weg von den Lofoten zurück mussten meine Mitbewohnerin und ich in Bodø eine Nacht wegen Flugplananpassungen verbringen. Wir haben die Zeit dort beide als nicht sinnvoll erachtet, vor allem wenn man vorher auf den Lofoten war…

Nachtrag: Habe gerade die Lofotenbilder angeschaut. Es gibt genau ein Foto vom Hafen und das wars.

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Zwei Tage hab ich damals gut rumbekommen. Bin zuerst mit dem (Linien)schiff quer durch die Schären gefahren, war nett. Wenn man von den Lofoten kommt natürlich nur halb so beeindruckend, bei mir war es andersrum.

Dazu gibt es ein (kostenloses) Lachsmuseum. Kurze Bus/Autofahrt und man ist an der Saltstraumen-Brücke, wo man eine der stärksten Gezeitenströme der Welt beobachten kann.

Ein großes Dankeschön an alle, die mir geantwortet haben. Dann steige ich wohl bei der Anreise lieber um. Es scheint ja so, dass 1,5 Tage reichen und ein längerer Aufenthalt kostet ja auch entsprechend.

Ich hatte auch überlegt eventuell nach Tromsö zu fliegen und ein kleines Stück Hurtigruten bis Bodö mitzufahren. Ich habe allerdings nicht gefunden wo ich so etwas buchen könnte. Ich finde immer nur die ganze Hurtigruten Strecke oder die Hälfte davon. Hat jemand eine Idee dazu? Wo ich mich schlau machen könnte was mich Tromsö - Bodö kostet und wo ich das buchen kann?

Das kann man zum Beispiel buchen, wenn man die Hurtugruten Seite auf Norwegisch aufruft und dann von Hafen zu Hafen wählt

Bei Havila geht das hier:
https://prod.havilavoyages.com/touchhvl/#/voyage-search-params-route

Anscheinend lässt sich (zumindest bei Hurtigruten) port-to-port max. 6 Monate im Voraus buchen. Als Beispiel habe ich mal April genommen und da wärst Du mit ca EUR 250 für zwei Personen in einer Innenkabine ohne Mahlzeiten dabei.
Bei Havila habe ich keine Preise gefunden, aber eigentlich müssten die auch Linienfahrten verkaufen. Vielleicht müsste man bei beiden Reedereien mal anrufen. Die Linienfahrten port-to-port werden im Ausland eher nicht beworben…

Super!! Vielen lieben Dank! Beide fahren täglich ab oder?

Nein. Es gibt im Regelfall jeden Tag eine Abfahrt und Hurtigruten und Havila teilen sich das irgendwie untereinander auf.
Es handelt sich hierbei um eine Art Public Service Line, die zum Teil im Auftrag der norwegischen Regierung fahren und daher legal Zuwendungen in Form dieser Beauftragung erhalten. Soweit ich weiß wollte man durch die Konkurrenz einer zweiten Gesellschaft die Monopolstellung von Hurtigruten aufbrechen, Preise senken und das Geschäft beleben. Ob das für den Liniendienst geklappt hat, kann ich nicht sagen. Die touristischen Preise bleiben nachwievor sehr hoch bei beiden Anbietern.
Und es bleibt bei einer Abfahrt pro Tag pro Richtung mit gelegentlichen Streichungen (z.B. bei Werftaufenthalten von einzelnen Schiffen).

Und böse Zungen behaupten dass in Wahrheit die Touris die Linienfahrten der Einheimischen mit den hohen „Kreuzfahrtpreisen“ quersubventionieren.
Die Schiffe sind im Sommer immer ausgebucht und die Preise sind astronomisch, weit über normalem Kreuzfahrtniveau für vergleichbaren Komfort.
Das gehört jetzt nicht mehr zum Thema, aber was viele nicht wissen: Der Linienauftrag geht insbesondere im Winter immer vor. Wenn in einem Minihafen in der Dorschsaison stundenlang Fischkisten geladen werden und das Schiff dadurch Verspätung bekommt, wird der eigentlich eher touristische Aufenthalt in bspw. Hammerfest rücksichtslos zusammengestrichen.

Danke für Deine Ausführungen. Darf ich Dich fragen was Dich an dieser Route so fasziniert, dass Du schon so oft da unterwegs warst?

Man sagt ja, für jede Reise gibt es die richtige Zeit und es gab mal eine Zeit, da war ich ein regelrechter Fan von Mitfahrten bzw. Kurzkreuzfahrten auf Linienschiffen/Fähren. Wir sind „damals“ in der guten alten Zeit, fast jede Route gefahren egal ob in Urzeiten die Finnjet oder bei Indienststellungs die beiden Silja Schwestern oder die Strecke Hamburg-Harwich, als es die noch gab. Irgendwann kamen wir dann auch zu Color Line und Norwegen. Die Bergenbahn wurde dann auch ein Thema und plötzlich waren wir bei Hurtigruten. Wir sind immer nur im Winter gefahren. Zuerst im März, da dann Tag- und Nachlänge auch nördlich des Polarkreises gleich sind. Später dann auch im Januar und Februar.
Ich mochte die Ruhe, die Landschaft, das Nordlicht und oben in der Barentssee das Gefühl, am Ende der Welt unterwegs zu sein.
Bei der ersten Fahrt hatten wir auch sensationelles Wetter, Schneeberge und Nordlicht fast jede Nacht.
Naja, +1 ist dann nach drei Fahrten abgesprungen, ich hatte aber noch nicht genug und bin noch ein paar mal alleine gefahren. Die 11 Tage waren so etwas wie eine jährliche Kur für mich.
Dann kamen die Nachteile: Die Schiffe wurden auch im Winter voller (am Anfang waren wir teilweise nur 3-5 Rundreisegäste an Bord), das Wetter wurde schlechter (ich hatte mal ein komplett verregnetes Weihnachten nördlich des Polarkreises) und die Fahrplanänderungen wegen Fisch und Sturm nahmen zu. Auf einer südgehenden Tour bin ich mal zwei Tage ohne Halt durchgefahren, weil eine Verspätung aufgeholt werden musste.
Ich hab dann noch vereinzelt Teilstrecken oben im hohen Norden gemacht, aber irgendwie war dann die Luft raus.
Heute würde ich 11 Tage nicht mehr so verbringen wollen, zumal ich auch nur bedingt seefest bin und man da streckenweise auf einiges gefasst sein muss.
Es wurde auch immer teurer…
Wir zogen dann irgendwann von Hamburg nach Berlin und hier empfinde ich die Winter als länger und unangenehmer als in Hamburg und fliege im März lieber nach Miami, Guadeloupe oder halt auf die Kanaren, statt mich 11 Tage bei Sturm und Regen auf einem „Rentnerschiff“ durchschaukeln zu lassen.
Das Durchschnittsalter an Bord liegt nur knapp unter dem von Flusskreuzfahrten…
Wie gesagt, irgendwie hat jede Reiseform so seine Zeit. Wir waren dieses Jahr auch mal wieder mit Viking Line zwischen STO und HEL unterwegs. War nett, aber reicht jetzt auch erstmal wieder…

Kann mich nur anschließen. Bodo würde ich mir schenken. Wenn Du wegen guten Flugverbidnungen dort vier Tage hast, würde ich mir überlegen mit der Fähre auf die Lofoten überzusetzen und die Zeit dort zu verbringen (preislich echt ok) oder die anderen vorgelagerten Inseln zu erkunden, aber Bodo selber…
Checke unbedingt Havila wenn du Teilstrecken machen willst - wir haben die Erfahrung gemacht, dass die deutlich günstiger waren als Hurtigruten (und die Schiffe sind echt schön). Havila hatte dieses Jahr auch einige sehr gute Angebote für die komplette Strecke Bergen - Kirkenes (oder vice versa): fast die Hälfte von dem was Hurtig aufgerufen hat plus Bordguthaben. Allerdings keine Ahnung was die aktuell für Angebote haben…

Die Faszination des Nordes kann ich gut verstehen. Mich hat vor einigen Jahren der Polar Bug erwischt und ich liebe die Eisberge. Nordlichter sind auch immer ein besonderes Erlebnis.

Dankeschön! Ein längerer Aufenthalt in Bodö ist gestrichen. Wahrscheinlich fliege ich jetzt mit Umsteigen. Ich muss pünktlich in Bodö sein, das ist mit Hurtigruten und Havila vorher auch ein gewisses Risiko, das ich nicht eingehen will. Dann konzentriere ich mich lieber auf den Hauptteil der Reise.

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