Hallo Reisefreunde,
jetzt hat es uns, zwei Personen, erwischt - unser Rückflug wurde durch Condor am Flugtag storniert. Knapp 6 h vor Abflug bekamen wir SMS+E-Mail, dass der Flug mit der Begründung „angekündigte Wettervorhersage mit starken Windböen“ durch Condor annuliert wurde.
Die Buchung hatte einen Gesamtwert von 1.605,96 EUR.
Passiert am Donnerstag, 12.09.2024, und es handelte sich um den DE 1507 (17:00-22:20 Uhr) von Funchal, Madeira (FNC) nach Hamburg (HAM).
Kurze Recherche vor Ort hat ergeben, dass der Flug DE 1506, also Funchal-Hamburg (12:20-16:00 Uhr) ebenfalls storniert wurde. Also der Flieger, der uns als DE 1507 zurückgeflogen hätte.
Neben unserem Flug wurden auch die Condor-Flüge aus/nach Stuttgart und Frankfurt/M. annuliert.
Gleich an die Kundenhotline gewandt mit dem Ergebnis, dass eine kostenlose Umbuchung frühstmöglich auf Donnerstag, den 19.09.2024, möglich wäre. Eine andere Alternative, auch zu einem anderen deutschen Flughafen, konnte uns nicht vor dem 19.09.24 angeboten werden. Wahnsinn und nicht machbar!
Wir sollten dann den Flug stornieren und uns einen Ersatzflug mit einer anderen Airline buchen. Die Rechnung sollte eingereicht werden und wir würden die Kosten erstattet bekommen. Gleiches für etwaige Hotelübernachtungen. Weitere Hilfe wurde uns am Telefon nicht angeboten! Die Stornierungsmöglichkeit haben wir bei Condor aber nirgends gefunden.
Am 12.09.24 ging nichts mehr nach Deutschland, also Mietwagen zurückgegeben und einen neuen Flug am 13.09.24 mit easyJet für 864,31 EUR (als „Mehrkosten“ i.H.v. ~63 EUR für den Rückflug, sofern die 1.605,96 EUR hälftig gewertet werden) und eine Hotelnacht für 167,70 EUR gebucht. Günstiger ging beides nicht. Im Gegenteil, die Flugpreise gingen minütlich hoch.
Am Ende sind wir 24 Stunden und 17 Minuten später in HAM als eigentlich mit Condor gelandet … und mit dem ganzen Umbuchungsstress war der Erholungseffekt gefühlt verpufft.
Aber jetzt kommt’s!
Wir haben über die Homepage des Flughafens FNC die Departures/Arrivals verfolgt … Flüge anderer Airlines wie TAP, easyJet, Smartwings AS oder Austrian Airlines sind püntklich oder teilweise verspätet zur Landezeit des DE 1506 gelandet und zur Abflugszeit des DE 1507 gestartet. Klar, einerseits gilt die Sicherheit, aber in dem Fall fühlen wir uns, gelinde gesagt, dezent veräppelt.
Das Argument der „außergewöhnlichen Umstände“ bzgl. der Windböen können wir vor dem Hintergrund schwerlich nachvollziehen. Im Netz findet man auch schon Artikel, dass solche Gründe gerne vorgeschoben werden, weil eine Airline eigentlich andere Probleme hat (Stundenüberschreitung bei der Crew etc)…
Daher stellt sich uns die Frage, was uns zusteht:
- 802,98 EUR (50,00 % des Flugpreises Condor)
- 167,70 EUR (zusätzl. Hotelübernachtung)
- 5,33 EUR (Bolt-Fahrdienst zum Flughafen)
Ergäbe eine Kostenerstattung in Höhe von 976,01 EUR - das ist ja eigentlich unstrittig.
Jetzt sind wir aber die >24 Stunden später angekommen - aus offenbar strittigen Gründen (Warum konnten dann andere Airlines im gleichen Zeitfenster starten/landen?).
In dem Fall stünde einem gem. EU-VO 261/2004 p. P. eine Entschädigung i.H.v. 400,00 EUR zu.
Damit würde sich der Streitwert um 800,00 EUR auf 1.776,01 EUR erhöhen. Die Flugmehrkosten von 63 EUR nicht mal berücksichtigt.
Die gängigen Portal wie FlightRight bejahen eine Entschädigung, aber ich denke mal nur, weil deren Datenbank einfach erfasst hat, dass der Flug annuliert wurde (ohne die Frage nach dem WARUM). Meine Rechtschutz wollte ich auch noch mal kontaktieren.
Ist unser Gedankengang mit der Entschädigung richtig oder bin ich auf dem falschen Dampfer? Gibt es Erfahrungswerte? Muss man da mit Rechtsbeistand rangehen oder reagiert Condor da kundenorientiert?
Danke schon mal für’s Lesen und Antworten
Grüße
Stefan