Berufsbedingt sitze ich wöchentlich 5-8 mal im ICE.
Und da die Bahn ja nicht immer absolut pünktlich ist (ähem…), freut es mich zumindest,dass die Erklärung hinsichtlich Verspätung seit etwa einem Jahr immer kreativer werden. Ich dachte, ich eröffne mal eine Runde zum Sammeln der schönsten Erklärungen.
Den Anfang macht die eben gehörte, neueste Stilblüte: „Maßnahmen zur Betriebsstabilisierung“
Morgens um 1 Uhr in Hannover: die Zugbegleiter verliessen geschlossen den Zug.
Gewerkschaftliche Obergrenze der Arbeitszeit erreicht.
Der Zug sollte nach Frankfurt/Main fahren.
Selbst der Zugführer wusste nichts davon
Erläuterung des Zugführers im ICE beim unplanmäßigen Halt kurz vor Hamburg: „Unsere Räder sind heißgelaufen. Oder die Sensoren spinnen nur, weiß ich nicht. Muss mal fühlen gehen.“
Im Nachtzug auf der Strecke von Köln nach Frankfurt (~2,5h)…kam nach ca.2h Stunden eine Durchsage, dass sich der Zug verfahren hat und es noch etwas dauern wird bis wir Frankfurt erreichen würden. Auf Googlemaps befanden wir uns zu diesem Zeitpunkt irgendwo in der Pampa Höhe Bonn.
Die DB sollte sich mal ein paar Japaner einladen, die Ihren Betrieb optimieren
Also immer wenn ich mal Bahn fahr komme ich einfach so später an ohne Durchsage
Die Durchsage mit der Betriebsstabilisierung hatte ich letzten Freitag auch das erste mal, allerdings bei einer S-Bahn. Interessant war dabei, dass die Durchsage um 18:32 stattfand, der Zug jedoch um 18:17 hätte fahren sollen.
Das hat mit Optimierung leider wenig zu tun…
Eine transparente Kommunikation zum Grund der Verspätung bot tatsächlich einen Mehrwert, als eine Verspätung eher eine Ausnahme war. So kann man die Passagiere „beruhigen“.
Da mittlerweile Verspätungen eher die Regel sind, finde ich diese Ansage absolut nervig und haben Null Mehrwert.
Wenn du immer spät bist, dann lass die Ausreden weg, hält lieber die F**** und fahr mal schneller!!
Ich lobe mir da wirklich unsere SBB. Wenn tatsächlich mal unerwartete fünfzehn Minuten Verspätung entstehen, wird absolut transparent kommuniziert. Einerseits die Ursache, andererseits wie die Störung umfahren werden kann, sofern man sich an einem Bahnhof befindet.
Hab einen Lokführer im Freundeskreis, der berichtet auch von einer mehrheitlich funktionierenden Kultur innerhalb des Unternehmens.
Bei der DB hilft auch ganz viel „woran hat et jelegen“ nichts mehr.
Absolut. Das ist wie ein fauler dummer Schüler, der schon wieder mit so einer Story um’er Ecker kommt.
Du meinst, der Hund daheim hat zum 16. Mal die Stellwerkpläne gefressen?
Genau den!
ICE Frankfurt nach Berlin im Dezember, irgendwo bei Hamm aufgrund einer falschen Weiche falsch abgebogen. Dem Lokführer fiel es ne Minute später auf und er bremste abrupt. Wir sollten dann warten, Begründung: Es ist nicht so einfach mit einem Zug rückwärts zu fahren. Nach 15 Minuten kam dann vom Bordpersonal die Durchsage/Frage, ob es jemanden gibt, der einen Zug fahren kann. Wir haben uns alle ungläubig angeschaut. Nach weiteren 10 Minuten fuhren wir dann in den letzten Bahnhof zurück.
Stimmt, wartete in Lenzburg auf den IC1 nach Genf, Ansage kommt erst mit Standardansage wegen Vandalismus, später im Zug wurden wir informiert, der Zug hatte einen Nothalt in Dietikon, da ein Reisender geraucht hat und den Nothalt dadurch verursacht hat.
Gerade heute bei Einfahrt in Hannover… symptomatisch … ‚wir müssen hier fürs Erste länger halten, da der Lokführer, der den Zug übernehmen wird, noch nicht da ist. Sein Zug ist verspätet.‘
Im anschließenden RE, der mit +20 Minuten losfuhr (vom Startbahnhof wohlbemerkt) gab’s dann nicht mal eine Durchsage, warum man zu spät ist. Man kann’s halt auch einfach ignorieren, wenn’s Gang und Gebe ist.
In der Regel wird dann ein Rangierbegleiter gesucht. Gibt Personale die sich das nicht zutrauen oder auch nur einmal in der Zf-Ausbildung hatten, danach nie wieder.
Vielleicht hat ja ein begeisterter Zugfan mehrere Schienenstunden im Train Simulator absolviert und befindet sich an Bord.
Ich hatte mal an einem Tag 3x eine behördliche Maßnahme wg Personen im Gleis… da möchte ich kein Zugführer sein
ICE Fahrt von Kassel-Wilhelmshöhe nach Hamburg im Mai 24. Der Zug war bis kurz vor HAM-Harburg noch fast pünktlich (ca. 5 Min. Verspätung) unterwegs, vor Harburg kam er zum stehen. Die Durchsage der Zugbegleiterin „Entschuldigen sie liebe Gäste es wird noch ca. 15 Min. dauern bis wir in den Bahnhof einfahren können… aber wir haben ja schließlich auch einen Ruf zu verlieren…“