Azoren Teil 6 - Pico PIX
Die Insel trägt den Namen des höchsten Berges Portugals, der ebenfalls schlichtweg nur Pico heißt. Die 2351m sind bezwingbar – ich war überrascht, wie viele „Massen“ sich täglich aufmachen, den Berg zu bezwingen. Es soll in 5-6h machbar sein (hoch und runter) – irgendwas haben wir falsch gemacht, denn wir haben 8h gebraucht. An +0,5 (zur Besteigung 8 Jahre alt) lag es nicht, denn sie war eher oben als wir.
Der Weg ist beschwerlich, da es ein Naturschutzgebiet ist und es keinen echten Weg gab. Es ging quer über die Lava des Vulkans. Hoch war gut machbar, runter wurde es oft wegen der rutschenden Geröllmassen ziemlich gefährlich. Daher harrt die Feuerwehr am Fuße des Berges aus, es kommt fast täglich durch Verletzungen zu Bergungsmanövern. Dafür hat man GPS dabei und im Preis für die Besteigungsgenehmigung ist eine Versicherung eingeschlossen. Wenn man den Krater des eigentliches Berges erreicht, steht noch der 100m hohe Piqueno bevor. Dies ist die härteste Etappe. Oben angekommen hat man einen super Blick über den Wolken. An den paar Tagen im Jahr, wenn mal keine Wolken sind, soll die Aussicht atemberaubend sein. Bei 2 Versuchen hatten wir zwar supergute Sicht, aber immer über den Wolken.
Die Insel ist außerdem Heimat des Walfanges. Nirgends gibt es mehr anschauliche Museen und nirgends sind mehr Männer beim Walfang umgekommen. Pico ist auch die Heimat der nachhaltigen Walbeobachtung. Nirgendwo kann man mehr Walbeobachtungstouren unternehmen. Und wenn man mal nix sieht, bekommt man sein Geld zurück, was fair ist. Wir haben in den Jahren Blauwale, Finnwale, Grindwale, Pilotwale und Pottwale zu sehen bekommen, außerdem jede Menge Delfine.
Der Hauptort Madalena ist ein kleines Nest und beherbergt den Fährhafen. Im Triangolo zwischen Pico, Sao Jorge und Faial verkehren keine Flugzeuge (zu nah), daher wird hier alles mit kleinen und größeren Fähren abgewickelt. Und die 4km nach Faial können in sich haben, denn die kleinen Boote fahren bei fast jedem Wellengang raus.
Ansonsten kann Pico vor allem Hochland mit viel Grün und kleinen blau schimmernden Kraterseen punkten.
Pico steht auch auf der UNESCO Liste mit seinem Weinanbaugebiet. Es werden 3 Sorten angebaut, eine findet man nur auf Pico. Die Weinstöcke sind nahe am Boden und schlängeln sich an den dunklen Lavasteinmauern entlang, die die Wärme lange speichern können.