Einreiseformalitäten pro und cons

Weil es ja an anderen Stellen immer wieder zu dieser Grundsatzdiskussion kommt: warum seid ihr für/gegen Einreiseformalitäten.
Meine Wenigkeit hält nichts davon.
Es bietet keinen Mehrwert und behindert eigentlich nur den Reisenden und den Tourismus. Der Schengen Raum ist da ein gutes Beispiel warum es auch ohne geht und wie angenehm es ist.
Aber auch andere Länder wie z.B. Uruguay, Mexiko, Kolumbien usw. Verzichten gänzlich auf Formulare sei es elektronisch oder papierbasiert.
Wer einreist und ausreist wird schlicht über die Passdaten an e-Gates oder Schalter getrackt.

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Schengenraum? Echt jetzt? War früher besser, nun beherrschen auch hier wieder überall Kontrollen. Verschärfte Grenzkontrollen an Deutschlands Grenzen

Ich rede in erster Linie vom Fliegen.
Bin aber auch per PKW an der Grenze seit Jahren nicht mehr kontrolliert worden.
Passe auch eher nicht ins Raster.
Grenzkontrollen, sofern sie aus einer Ausweis-/Passkontrolle bestehen und ggf. einem kurzen Gespräch finde ich auch nervig, haben aber durchaus eine sinnvolles Maß zwischen Kontrolle und übermäßiger Bürokratie.

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Anscheinend hatte ich bis jetzt glück und nur eine arrival card, oder gar nichts benötigt bei meinen Flügen ausserhalb der EU. Fingerprints sind ja fast schon überall obligatorisch

Ob uns die Einreisebedingungen eines Landes gefallen oder nicht, ist relativ egal.
Das ist die Angelegenheit eines jeden einzelnen souveränen Staates.
Das haben wir zu akzeptieren, oder bleiben eben fern.
Klar ist aber auch, dass wenn ein Staat einem Schengenbürger die Einreise erschwert und dazu die Aufenthaltsdauer kurz ist, es im Gegenzug für jene Staatsbuerer keine leichte oder gar Visumfreie Einreise in den Schengenraum gibt.
Ich für meinen Teil kann sagen dass die Einreisebedingungen/Aufenthaltsdauer bei der Länderwahl oft eine grosse Rolle spielen.

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Sehe ich beides genau so. Wenn die Länder das so wollen, dann haben sie eben einen Touri weniger, der ihnen Geld bringt. Das dürfte den meisten Ländern scheissegal sein. Insofern spielen sie bei mir dennoch in der Tat die Rolle des Ausscheidungskriteriums.
Manche Länder profitieren jedoch von +1 die meine Haltung nicht teilt und sich dann schonmal durchsetzt.

Meine Haltung ist da eben die Frage der „Offenheit“: Will man lieber alle Einreisenden einer Prozedur unterziehen, um eventuell die wenigen herauszufischen, die ich nicht im Land haben will (Thema für sich) oder riskiere ich, dass mir einer „durchrutscht“ aber die anderen bleiben unbehelligt, was vermutlich nicht mal dadurch erreicht wird.

Ich finde durchaus sinnvoll die Einreise zu kontrollieren, aber diese Zettelwirtschaft oder unsinnigen Online-Fragebögen finde ich einfach nur absurd.
Was will man damit erreichen?
In erster Linie illegale Einwanderung verhindern und eventuellen Straftaten vorbeugen.
In beiden Fällen sehe ich nicht, wie diese zusätzliche Bürokratie hier der Sache dienlich wäre.
Denn
a) niemand überprüft die Angaben
b) wer illegal einreisen will, der macht das in der Regel nicht über offizielle Grenzübergänge
Ein gutes Beispiel ist die USA. Dort verhindern diese Einreisebestimmungen so gut wie überhaupt nichts von dem oben genannten.
Zumal jeder von uns, der mal gekifft hat ja praktisch schon nicht mehr ESTA berechtigt wäre, weil er an den „Hintergrundfragen“ scheitern würde…
Oder die Vorlage eines Rück- oder Weiterflugtickets. Also ehrlich, das kauf ich mir und nutze es nicht…

Daher denke ich ,eine Einreiseprozedur, die die Vorlage eines gültiges Ausweisdokument und damit verbundener Registrierung von Ausweis- und Ein- bzw. Ausreisedaten erfordert ist völlig ausreichend.

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@kallewirsch 100% meine Meinung!

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Teilweise nervig ja, und durch die Gebühren sicher auch eine gute Einnahmequelle.
Aber das es mich vor der Reise in ein Land aufhält, auf keinen Fall, warum auch.

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Das sehe ich so wie Reneh👍 Mein Urlaubsziel mache ich doch nicht davon abhängig ob ich irgendwelche Formulare online (z. B. jetzt für Singapur) oder als Zettel ausfüllen muss. Minimaler Aufwand, ob nun Sinnvoll oder nicht. Aufenthaltsdauer oder Visagebühren finde ich Interessanter.

Neben dem, dass es nervt hat es für mich etwas damit zu tun, wie willkommen ich mich fühle.
Wenn ich als Gast nur willkommen bin, weil ich die richtigen Kriterien erfülle, dann stimmt da gefühlsmäßig was nicht für mich.
Ist aber möglicherweise einfach eine grundsätzliche Einstellung, die aber hier zu weit führen würde, bin halt eher für Brücken als für Zäune.

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Naja…naja… Also grundsätzlich, im Großen Ganzen, ist der gemeine EU-Bürger ja weltweit mehr als nur willkommen. Der Deutsche sogar noch ein kleines bissl mehr. Du hast in +190 Ländern das Recht ohne Visum einzureisen und dann noch eine Handvoll, wo Du ohne viel Gerede für den Fuffi in 2 Minuten nen Visum-Sticker in den Pass gedrückt bekommst.

Dass es unter diesen Ländern dann welche gibt, wo man noch einen Schriebs ausfüllen musst (ob der gelesen und ausgewertet wird oder nicht ist ja per se egal), ist doch wohl relativ irrelevant.

Der Regelfall ist doch, dass man sich als Deutscher sorgen- und gedankenlos in jeden x-beliebigen Flieger setzen kann, ohne auch nur zu wissen, wo es hingeht und Du sichergehen kannst, dass Du a) an Bord und b) ins Land gelassen wirst. Selbst wenn Du mal ein Dokument vorab nicht ausgefüllt hast, findest Du idR am Ankunftsflughafen noch was zum Ausfüllen vor Ort.

Ich frage mich natürlich auch hier und da, was so ein schlecht leserlich ausgefülltes Formular überhaupt bezweckt, aber ich muss mir nirgendwo ein Bein ausreißen… Es kann doch schon fast gar nicht einfacher gehen für uns. De facto haben wir doch Laissez-Passez in der ganzen Welt.

Aber frag mal jemanden, der keinen EU-Pass oder Erste-Welt-Pass besitzt. Da bist Du idR qua Nationalität nicht willkommen und wirst mit Fragen durchlöchert … warum willst Du kommen, wie lange willst Du bleiben, wirst Du auch wirklich wieder abhauen, hast Du genügend Geld, bleibt die Familie auch schön zu Haus, hast Du böse Absichten, bist Du gesund, hast Du gut gefrühstückt und Dir die Füße abgetreten … Und davor darfst Du auch gerne erstmal ein Jahr warten, bis Du überhaupt nen Termin bei der Botschaft hast.

Im Vergleich zu den meisten Einreiseformalitäten weltweit, sehe ich mich von meiner eigenen Stadtverwaltung bei diversen und lapidaren Behördeninteraktionen wesentlich mehr gegängelt und unnütz ausgefragt.

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Ob ich mich in einem Land willkommen fühle, beurteile ich nicht nach einer Stunde bei der Einreise, sondern nach dem Eindruck, den ich von einem Land habe, wenn ich es wieder verlasse. Bei uns gibt es auch viel Bürokratie, die uns das Leben schwer macht, und damit sind die meisten Deutschen auch nicht einverstanden.

Besser kann man es nicht formulieren.

2 Freunde von mir haben nur aus diesem Grund die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Wer jahrelang immer vor dem Urlaub zur Botschaft rennen musste und auch schon für einen gebuchten Urlaub kein Visum ausgestellt bekommen hat, kann über die Probleme eines Formulares, das man während des Fluges ausfüllt, nur lachen.

Das geht mir ja nicht anders, der Staat ist ja nicht mit den Menschen gleichzusetzen.
Somit hast du da einen sehr validen Punkt, missenterpretierst aber möglicherweise meine Aussage dahingehend, dass die Menschen nicht gastfreundlich wären, wenn ich sage, ich fühle mich durch den jeweiligen Staat nicht bzw. nur unter Umständen willkommen.

Dass etwas nicht schlecht ist, oder besser als etwas anderes, bedeutet ja nicht, dass es gut ist, bzw. keine Verbesserung möglich.
Die Deutsche Staatsbürgerschaft zu haben ist ein Privileg (was viele leider verkennen und mancher auch nicht zu schätzen weiss).
Gerade das Unterschiede gemacht werden über Staatsbürgerschaft, Herkunft und teils persönlicher Historie, finde ich grundlegend falsch.
Mein Ansinnen war aber auch gar nicht die Reisemöglichkeiten unterschiedlicher Staatsbürgerschaften zu vergleichen, sondern die Frage, welche Einreiseformalitäten machen Sinn und warum.
Das einige sich davon nicht abhalten lassen entsprechende Länder zu bereisen ist doch völlig in Ordnung. Genau wie der umgekehrte Fall. Es geht auch nicht um eine moralische Betrachtung, so nach dem Motto ich reise nicht nach XY, weil dort gibt es dies oder das oder dies oder das nicht.
Es gibt kein „richtig oder falsch“ in der Frage, das ist ja Ansichtsache.

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