Funktionierender VPN in China

Moin,
kennt jemand (am besten aus zeitnaher eigener Erfahrung) einen funktionierenden VPN-Anbieter für China, der auch nicht allzu teuer ist? Soweit ich weiß ist die Regierung da ständig auf der Hut und sperrt laufend neue Anbieter, sodass man sich immer neu umschauen muss.

Weiß auch zufällig jemand, ob die Second Level Domain lufthansa.com in China ohne VPN erreichbar ist? Das wäre hilfreich um meine Flüge ohne viel Aufwand zu managen.

Vielen Dank schonmal :blush:

Versuche es mit proton (https://protonvpn.com). Das ist ein eher kleiner Anbieter aus der Schweiz. Ist vielleicht (noch) nicht blockiert.

ExpressVPN funzt in China.
Lufthansa.com ist in China erreichbar.

Hast Du ggf. eine FritzBox zu Hause?
Wenn ja wäre das die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit. Der Zugang wird auch nirgends blockiert.
Kann man selber via WireGuard auf der FritzBox-Oberfläche einrichten. Ich nutze das immer.

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Vielen Dank für den Tipp, hab meinen FritzBox VPN Zugang eingerichtet und er funktioniert einwandfrei!

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Genauso habe ich es auch gemacht. NordVPN hat nicht funktioniert, obwohl der Support mir allerlei Sonderserver zugewiesen hat. Das war im Oktober. Vielleicht haben Sie inzwischen eine neue technische Lösung gefunden. Über Wireguard & Fritzbox ging es (langsam, aber es ging).

Ich hatte über den Jahreswechsel zunächst einmal eine total gut funktionierende eSim von BillionConnect für China, Hongkong und Macau. 20 GB ca 25 USDollsr. Die hatte gleich den VPN inkludiert und hat super funktioniert.

Zusätzlich hatte ich kostenlos Planet VPN für WLAN. Auch der hat geklappt. Gute Reise und viel Spaß!

Es gibt zig eSIM-Anbieter. Die sind in aller Regel Re-Seller; das muss man beachten, weil Du meist nicht weißt, woher die SIM wirklich stammt. Also wer der tatsächliche Herausgeber ist.
Meine Erfahrungen damit sind durchwachsen (USA/Canada) - meistens geht das Ding, aber manchmal eben nicht. Ziemlich doof, wenn Du das in Peking am Flughafen merkst.

Wenn Du eine funktionierende (e)SIM von einem ausländischen Herausgeber hast, brauchst Du i.d.R. kein VPN. Netztechnisch bist Du nicht in China sondern im Heimatland Deines SIM-Herausgebers. Der Traffic dahin geht über das Telefonnetz. (Edit: Gemeint war „Internet-technisch“, Telefondienst ist lokal)
Bei letzterem liegt aber oft der Hund begraben! Die Qualität von Deinem Internet hängt nämlich davon ab, wie gut die Telefonleitung vom chinesischen Roaming-Host zu Deinem SIM-Herausgeber ist. Bzw. wie gut sie gerade eben mal sein darf.

Mein Tip: 3 HK, da gibt es eine Prepaid eSIM, und Du kannst große Roamingpakete günstig dazubuchen (Greater Bay Area). Vorteil: Das Teil kommt direkt vom Provider, ist legal, und war bei mir immer zuverlässig und super schnell. YMMV.

Entweder ich habe da technisch etwas nicht mitbekommen, oder es gibt wirklich eSIM-Anbieter die das technisch lösen, wie von Dir beschrieben - was ich mir aber nicht vorstellen kann.

Der Traffic geht immer über einen Netzanbieter im Aufenthaltsland, egal ob Roaming oder eSIM.
Bei den Anbietern der eSIMs sieht man in der Regel auch, über welchen Netzanbieter das ganze laufen wird.
Ein VPN wäre daher nach wie vor notwendig, oder wird wie von eve-Lyn geschrieben vielleicht vom Anbieter mit angeboten.

Das man via eSIM Netztechnisch wie im Heimatland wäre, halte ich für ausgeschlossen.

Der Netzanbieter ist zwar ein lokaler, trotzdem wird der Traffic i.d.R. über das Heimatland des eSIM-Anbieters getunnelt.

Das entspricht jedenfalls auch meinen Erfahrungen. So möchte Google Flights in Japan immer die Flugpreise in Singapur-Dollar oder HKD anzeigen, statt in Yen. Wenn man mit Vodafone-Vertrag in den USA unterwegs ist, (egal ob eSIM oder echte SIM) gibt es hingegen eine deutsche IP-Adresse, usw.

Wieder was gelernt.
War mir so nicht bewusst und ist mir bis jetzt mit den Währungen auch noch nicht aufgefallen, es sei denn ich war vorher in dem betreffenden Land.
Auch wenn ich gerade hier in Thailand auf Google-Flights gehe, werden mir Preise in THB angezeigt.

In dem Fall könnte man in CN die great wall so einfach mit einer eSIM umgehen!?

Nach meiner Erfahrung (mit 3HK): ja.
Aber eins ist klar: Der lokale Provider hat ersten Zugriff auf den Traffic und kann filtern, ausbremsen usw. - unabhängig davon, ob er dann nach HK weitertunnelt oder Dir sein eigenes Internet gibt.
Letzteres ist wie gesagt nicht typisch, aber technisch möglich.

Unterm Strich ist es ja kein „umgehen“. Die Technik ist halt so entworfen - und die Chinesen wissen das natürlich auch. Ich denke, die paar Ausländer mit ihren eSim sind nicht wirklich interessant. Und als Chinese wirst Du mit so Sachen vorsichtig sein wollen.

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VPN ist verboten, egal wie und von wem - außer Du beziehst den Dienst vom Staat selber.
Das heißt: Kein Anbieter darf/kann Dir einen vpn-Tunnel aus China raus verkaufen. Wie sollte das auch gehen? Es müsste ja China Telecom den Tunnel für Deinen Anbieter aufmachen… wohl eher nicht.

Nein, Traffic wird NIE über das Heimatland getunnelt. Man ist im Funknetz eines Providers eingebucht und alle Daten gehen über dessen Netz - egal, vom wem eine SIM stammt. Damit kann der Provider immer den Datenverkehr sehen. Selbst wenn der Datenverkehr selbst z.B. mit SSL/TSL verschlüsselt ist, sieht man das Ziel, die Server-Adresse, denn die wird ja benötigt, um die Daten weiter zu leiten. Und wenn jemand von einer nicht ganz sauberen Ausgabestelle für Zertifikate ein solches Zertifikat für eine Domain hat, das er gar nicht haben dürfte (z.B. wenn Chinas Zoll eines für microsoft com beantragen würde), dann wäre das erst einmal ein gültiges Zertifikat, das Dein Handy anerkennen würde - und der unrechtmäßige Inhaber könnte den (mit seinem! Zertifikat) verschlüsselten Datenverkehr entschlüsseln, prüfen und an das echte Microsoft weiterleiten, so dass Du nicht einmal etwas merkst.
Die Daten werden dann vom lokalen Funkprovider über mehr oder weniger normale Datenverbindungen weitergeleitet (Telefondaten bleiben teilweise in eigenen Netzen oder VPNs der Provider, normale Internetdaten werden über das offene Internet übertragen) - je nach Ziel kommen die Daten also niemals beim Herausgeber Deiner SIM vorbei. Der erhält später nur die Abrechnungsdaten ‚Dein Kunde XY mit SIM YZ hat von 1 Uhr bis 2 Uhr 17 MByte übertragen‘.
In den Protokollen der Funkprovider gibt es zwar auch einige Verschlüsselungen - aber ein staatlicher Funkprovider macht, was der Staat will, und die Protokolle haben arge Sicherheitsmängel. Also ohne VPN kann ein Funkprovider oder der Staat immer mitlesen - und damit machen, was er will. Ohne EIGENES VPN kann der VPN-Provider immer mitlesen.

Und: VPN ist in China nicht verboten - Verboten ist „nur“, die staatlichen Restriktionen zu umgehen. Man darf also per VPN auf seine private Fritz!Box zugreifen - nur ggf. nicht darüber hinaus. Aber letzteres ist dann schwieriger nachzuweisen - doch da sollte man fremde Spezialisten nicht unterschätzen.

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Doch. Die IP wird vom APN gewähnt, und da lässt man üblicherweise auch im Ausland den Deutschen drin.

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Das ist kein Tunnel. Das ist ein Routing. Entsprechend kann weiterhin jeder mitlesen - schlimmer noch: Neben dem Aufenthaltsland kann zusätzlich auch das Heimatland mitlesen. Es ist also nicht besser, sondern schlechter - wenngleich man hierzulande wohl einigen rechtlichen Schutz erwarten darf.
Angeblich sollen die Roaming-Adressen von der großen Firewall verschont werden - aber nur Träumer glauben, dass China es den eigenen Bürgern z.B. mittels Hongkong-SIM-Karten so einfach machen würde, die Schutzmechanismen komplett zu umgehen und Informationen nicht zu analysieren.

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Ich denke die technischen Feinheiten sind im Sinne des Threads eher belanglos.
Ob es nun ein Tunnel ist, ein Routing, oder jemand Rauchzeichen versendet ist erstmal nebensächlich.
Entscheidend ist die Frage nach der Lösung, wie jemand kostengünstig und sicher ein ähnliches Surfvergnügen in China bekommen kann, wie hierzulande.
Hast du denn dafür neben oder auch durch dein umfassendes Wissen zum Thema auch eine Lösung parat?
Wir haben damals LetsVPN benutzt. Ein netter Hinweis von @HejBjarne (danke nochmal dafür). Bis jetzt hat sich weder das MSS noch der MAD bei uns gemeldet, war günstig und hat sehr gut geklappt.

Außerdem war unser Verständnis auch so- und wurde von mehreren Chinesen bestätigt- dass China bei ausländischen Touristen es duldet, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen „umgangen“ werden.

Wenn es sicher sein soll, sind die „technischen Feinheiten“ nicht nebensächlich, sondern essentiell. VPN sind grundsätzlich erlaubt - verboten ist nur, damit bestimmte Dinge zu tun, z.B. gegen die Führung zu hetzen.

Was heisst „sicher“? sicher wovor?
Hier sind zu 99,99% Leute, die Urlaub dort machen oder einem normalen Beruf nachgehen.
Da braucht man einfach Internet für Fragen des täglichen Bedarfs, denke nicht, dass da ein besonderer Sicherheitsbedarf besteht.

Ich selbst war zwar bisher nicht in der VR China, aber Freunde von mir. Die berichteten dass das VPN über ihre heimische Fritz Box ganz wunderbar funktioniert hat.

Auf meinen Reisen hat das bisher auch immer funktioniert mit der Fritz Box, auch in Ländern die versuchen VPN zu unterbinden.

Eine entsprechend schnelle Internetverbindung zu Hause vorausgesetzt, geht sogar Streaming darüber.

Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht ist, dass dann auch bei Booking.com die Preise inklusive aller Steuern angezeigt werden.

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