Hallo in die Runde!
Ich habe eine Frage zur Einforderung der Entschädigung gemäß Fluggastrechteverordnung.
Am 31.08. sollte meine Freundin von DUS über FRA und GRU nach ASU fliegen. Eigentlich wollte ich sie zum Flughafen bringen, aber daraus wurde dann der Bahnhof, da die LH den Flug kurzerhand in ein Bahnticket umgewandelt hat. Das war zwar nicht so schön, aber für unser Problem unwichtig, soll nur erklären, warum ich mir in Frankfurt nicht genau erklären lassen konnte, was los war. Das Problem beginnt dann nämlich, als mich meine Freundin spät am Abend, nach der eigentlichen Abflugzeit anrief und sagte „hör mal“, und ich über die Borddurchsage irgendwas von „beheben“ oder dergleichen verstehen konnte. Details konnte ich nicht verstehen, aber die Brocken, die es gab, sagten mir, dass es wohl einen Defekt gäbe. Kurze Zeit später war dann Verschiebung angesagt, da man ja nachts in FRA nicht fliegen darf, so meine Vermutung. Resultat der ganzen Geschichte war, dass die Passagiere dann erst am Nachmittag des 01. losgeflogen sind und diejenigen Passagiere, die den Anschluss nach Paraguay hatten, in Sao Paulo auch noch eine weitere Nacht verbringen mussten, da es am Tag der verspäteten Ankunft keinen weiteren Flug mehr gab. Sollte es sich hier also um ein Verschulden der Airline handeln, gehe ich davon aus, dass meiner Freundin 600 Euro zustehen.
Nun haben wir von der LH eine Ablehnung der 600 Euro bekomme, und lediglich 17,50 weiterer Ausgaben in GRU für ein Frühstock zugesprochen bekommen, da:
„Der Grund für die Stornierung Ihres Fluges lag an unvorhersehbaren Arbeitsbedingten Vorfällen auf dem Flughafen, die außerhalb unser Kontrolle lagen“
Natürlich werde ich meine Freundin noch einmal fragen, ob sie verstanden hat, was genau am Flugzeug defekt war (ihr Englisch ist leider limitiert und im Flieger gab es keine Ansprache auf Spanisch), auch hat sie glaub ich, die Whatsapp von zwei weiteren Mitreisenden, die wir auch fragen werden, ob sie vielleicht besser verstanden haben, was defekt war.
Was würdet ihr nun tun?
Ich stelle mir vor, dass es doch entweder am Flughafen oder bei der LH eine Dokumentation gibt, warum Flug 506 an dem Tag nicht losgekommen ist, da die Luftfahrt ja zurecht sehr reglementiert ist. In meiner Welt rufen die ja nicht im Tower an und sagen: „Jungs, wir fliegen doch erst morgen“, sondern müssen irgendwo ein genormtes Protokoll anlegen. Ich mag mich natürlich auch irren.
Würdet ihr jetzt einen Anwalt einschalten, oder würdet ihr selber nochmal nach einer genauen Erläuterung fragen? Gibt es eventuell für solche Sachen einen Fachbegriff? Flight-Delay-Protocol nach internationalem Standard X?
„Arbeitsbedingte Vorfälle“ ist natürlich ein Unfug-Begriff, der sagt, etwas ist passiert, weil wer gearbeitet hat. „auf dem Flughafen“ soll wohl nahelegen, das Verschulden sein am Flughafen zu suchen. Wie schätzt ihr die Chance ein, dass ich eine Anfrage an den Flughafen stelle und von dort eine vernünftige Antwort bekomme?
Oder war zufällig einer der Leser an dem Tag auch dabei und hat verstanden, was genau Sache war?
Vielen Dank schon mal für das Teilen Eurer Gedanken!