Meilenweit Voraus Kurs

Danke für die ausführliche Stellungnahme und die offenen Worte.

Eigentlich wollte ich mich aus dem Thema raushalten, aber zwei Punkte nerven mich dann doch etwas bei solchen Success Stories:

Höhe der Ersparnis: Klar ist durch Meilentickets eine große Ersparnis möglich, aber ich sehe das genau wie @Togamann - nur weil der Cashpreis der Tickets > 100.000€ gewesen wäre, müsstest du ja erst mal bereit gewesen sein, den so auch auszugeben, um diese Ersparnis zu realisieren.
Ansonsten ist die Ersparnis nichts anderes als eine Ersparnis in einem Möbelhaus, wo auch immer Fantasiepreise stehen und hunderte oder gar tausende Euro „Rabatt“ auf fiktive Preise gegeben werden. Da würde auch niemand auf die Idee kommen zu sagen, dass das alles gespart wurde…
War Ziel/Ort von vorherein so geplant, oder fanden die Flüge nur deshalb zu dem Zeitpunkt auf dieser Route statt, weil es da ein Meilenschnäppchen gab? Hätte bei Cashzahlung nicht ein anderer, günstigerer Termin gewählt werden können?

Reales Beispiel: ich war gerade mit einem Ambassador 2-für-1 Weekend Night Voucher in einem IC Hotel. Ich habe dort für 219€+219€ zwei Nächte die Besenkammer gebucht. Bezahlt habe ich wegen des Vouchers aber nur eine Nacht (219€), bekommen habe ich eine Jr Suite für den doppelten Preis (regulär 440€+440€). Zusätzlich gabs IHG-Punkte im Gegenwert für 20€ und 30 USD an Cashback. Allerdings erhielt ich den Voucher nur wegen der Buchung meiner Ambassador Mitgliedschaft für 200 USD. Psychologisch schöngerechnet wäre ich jetzt geneigt zu behaupten, ich hätte Übernachtungen für 880€ für 219€-20€-30 USD bekommen, also 610€ gespart. Faktisch ist das aber eben nicht richtig, zumal ich eben niemals die 880€ so ausgegeben hätte, und noch dazu die 200 USD unterschlagen würde (vielmehr habe ich schlicht die 219€+200 USD ausgegeben und noch andere Benefits dazu bekommen). Aber genau den Eindruck der Schönmalerei habe ich da leider oft bei so groß hinausposaunten Ersparnissen.

Überhaupt käme ich nie auf die Idee, in Ersparnissen zu denken, primär relevant sind doch die Kosten. Im Endeffekt hast du letztlich keine 100.000€ gespart, sondern einen 5-stelligen Betrag ausgegeben.

Cost of Opportunity: Leider ebenfalls oft vergessen. Sprich was wären die Meilen denn anderweitig Wert. Bei Payback Punkten oder Amex Punkten gibts da eine klare Definition: Payback 100°P=1€, Amex 100 MRP=2,50€. Zumindest diese müssen fairerweise entsprechend bepreist in die Rechnung einbezogen werden. Wenn man sich natürlich nur (oder hauptsächlich) auf Manufactured Spending fokussiert, wäre das zwar eine Nullsumme, aber das kreisende Geld ist erst mal blockiert und ein gewisses Risiko kostet auch. Von der investierten Zeit fange ich gar nicht erst an, hier ist das für viele ja ein Hobby, bei „Normalos“ in so Kursen sieht das aber vielleicht schon wieder etwas anders aus. Zu guter Letzt: Wie viel wären einem die erhaltenenMeilen/Statuspunkte bei Buchungs eines Cashtickets wert, die man bei einem Meilenticket nicht bekommt?

13 „Gefällt mir“