Nette Begegnungen auf Asienreisen, an die man lange denkt

Der Thread über Promi- Begenungen in der Lounge hatte erstaunlich viel Resonnanz. Hier mal das Gegenteil: Treffs mit Nobodys

Zu meinen aktivcn Backpacker- Zeiten Ende 70’er Anfang 80’er gab es nicht einmal im Traum ein WWW oder Stupidfones auf die man den ganzen Tag glotzen konnte. Man mußte also ganz altmodisch mit einem Gegenüber reden, u.a. um Tips auzutauschen

Dabei entstanden nette Urban Legends, u.a. das man morgens mit Brummschädel und langer Naht an der Seite aufwachte weil eine Niere geklaut war. Oft soll das in Pakistan passiert sein. Blutbanken, an die Langzeitreisende oft ihr Blut verkauften, sollen gerne auch mal 100% abgezapft haben, da wurde öfter der Iran genannt. Alles schön gruselig – und frei erfuinden.

In Nepal war es nett, man traf sich tagelang immer wieder, genau wie in Rangoon und Thailand. Indien war meist auf 1 Tag begrenzt weil am nächsten jeder in eine andere Richtung weiterzog.

bei den vielen Getroffen gab es ein – nicht repräsentatives - Muster: ausnahmlos alle Aussis und Kiwis waren besonders nett. Aus den mal- so- mal- so- Ländern stach Israel hervor: viele nette Junge und unangenehme Ältere, meist Reservisten die nach Ende der Dienstzeit die Sau rauslassen wollten. Von den anderen unangehmen waren relativ viele Dtsche oder Franzen

an einige erinnert jeder von uns sich noch nach Jahrzehnten, fast alles schöne Erinnerungen – und bei einigen ist es schade das es keine Apps gab um Kontakt zu halten, das kann heute besser sein:

der 1te Abend in Bangkok war zum Abgewöhnen also im Hotel – natürlich das Malaysia - Zettel ans schwarze Brett „wer kommt mit nach Burma“ nettes Paar aus Bayern meldete sich und los gings . Im Schweinsgalopp durchs Land da es nur 7 Tage Visa gab, aber jeder nach Mandalay und Pagan wollte. Er reiste seit vielen Jahren über das Winterhalbjahr durch die Welt, nun zum 1ten Mal mit Freundin: 6 Monate SEA

Teehaus in Kathmandu, 1979, kurz nachdem die Drogen verboten wurden: ein übrig gebliebener Hippie mit ellenlangem Bart und Zottelhaar gemütlich hinter Tasse Tee, eine Cinnamon Roll muffelnd, für die war Ktm damals berühmt

auf Phuket junger Kiwi der mit navyblauer Satinbettwäsche reiste wie er sagte weil er nur darauf schlafen könne. 2 Wochen später in Chiang Mai wiedergetroffen, nicht ganz froh weil er das falsche Mädel mit aufs navyblaue Laken genommen hatte, gab ihm unschönes Andenken

Schlange am CI, mit Vordermann geklönt. Er fragte wohin des Weges? Nach Bkk, kurze Geschäftsreise. Er dann: ich auch. An seinem Koffer hingen allerdings Neckermann Anhänger Pattaya Bumbum Hotel

ein besonders negativer Typ war ausgerechnet ein Bibelvertreter aus Schland: in Hanoi im Hotel Danchu beim Lunch, 1990. Vn war extrem arm, alle hungerten. Essen im Hotel alles je 1 $ und ihm fiel nix Besseres ein als die arme Kellnerin zur Sau zu machen „Schweinefrass“ Unsinn, war nicht toll aber ohne Ekel essbar. Er stand dann wütend auf und kam zu mir, wir waren die einzigen Gäste: wo kommst Du her? Schland. Ost oder west? Ost. Merkt man sofort, woher denn? Hamburg. Ist doch nicht Ost? nö. Wutschnaubender Abgang, sehe den immer noch vor mir. Priceless

vielleicht hatte ja noch jemand unvergessliche Begegnungen die ihm lange Herbstabende versüßen auch wenn die für 3te meist banal sind ohne den Kontext,

3 „Gefällt mir“

wäre doch mal Thema für eigenen Thread?

damals leider schwierig da die Einheimischen in der Regel keine Fremdsprache kannten und ich oft die einzige Langnase am Tisch war, dann ging es halt mit Händen und Füßen. nur deutsche Fußballstars kannte damals jeder, man konnte also ein paar Namen hin- und herwerfen, auch nicht das Gelbe. in Chiang Rai war ich zB 1 von 4 oder 5 Langnasen, da freut man sich wenn man mit jemandem kommunizieren kann

Kann zwei Dinge von den Malediven berichten:

Story 1: Wir damals als Familie das erste mal auf ne bestimmte Insel und ich als Kind mich sehr gut mit nem Berliner Jungen verstanden. Im Jahr darauf wieder selbe Insel, da es uns sehr gut gefallen hat. Hatten gerade eingecheckt und den Weg in unser Bungalow gefunden als mein Vater und ich nochmal kurz zur Rezeption gegangen sind. Und wer kam uns auf dem Weg dorthin entgegen und hatte auch grade eingecheckt? Genau, die Berliner. Seit dem sehr gute Freunde von uns mit denen wir noch einige Male im Urlaub waren.
Story 2: Selbe Insel, wiederum ein Jahr später. Auch wieder nen Jungen zum Insel unsicher machen gefunden. Dann irgendwann herausgefunden, dass er ein paar Ort weiter von mir wohnt, Luftlinie nicht mal 12km :joy: Auch den haben wir dann zufälligerweise wiederum ein Jahr später getroffen :rofl:

2 „Gefällt mir“

Coole Idee für einen neuen Thread. Wie mein Vorredner finde ich, dass man es nicht auf Asien beschränken muss.

Es macht Spaß seine Erinnerungen durchzugehen. Folgende Erlebnisse hinterlassen bei mir immer ein Lächeln. Zur Einordnung, ich bin Mitte Zwanzig.

#1
Haben 2012 auf der MSC Poesia eine Familie in den Osterferien getroffen und gleich festgestellt, dass wir für die Herbstferien dieselbe Kreuzfahrt auf der MSC Orchestra gebucht haben. Die Freundschaft besteht nach wie vor.

#2
2014 war ich schon zu alt für den Teens Club, aber eine Animateurin hatte mich im Nachtclub auf der MSC Orchestra mit einem anderen Deutschen ins Gespräch gebracht. Wie sich herausstellte, wollten wir beide Pilot werden und saßen 1 Jahr zuvor beim Mittagessen des Infotags der Lufthansa nebeneinander.

#3
Anfang des Jahres hatte ich eine sehr spannende Begegnung im Nachtclub der Mein Schiff 6. Eine wirklich gut aussehende Anfang 20-Jährige hat gefühlt alle jüngeren Typen angequatscht, auch mich. Es war wirklich weird. Sie hat mich nach meinem LinkedIn Profil gefragt und so Sachen erzählt, wie dass Sie Zugang zu einer speziellen Lounge und einem Sonnendeck hat. Als ich dann sagte, dass sie mir es gerne zeigen kann, hat es genau 2 Sekunden gedauert, bis sie mich aus dem Nachtclub gezerrt hat. Es gab so einige No-Gos, sodass am Ende nichts lief, aber es war ein lustiger Abend. Für sie vielleicht weniger, denn sie hat ihr Ziel offenbar nicht erreicht.

Und nun noch ein Punkt mit Asienbezug:

#4
In Bangkok bin ich im September im Aufzug des Conrad Bangkok an die wohl bekannteste weibliche DJ Asiens gestoßen. Nachdem wir in der Lounge ein paar Drinks getrunken hatten ging es mit ihren Freunden in ein paar Clubs. Das war mit Abstand mein teuerster Abend. Mit 180 Euro war es aber auch nicht so schlimm. Wobei ich auch schonmal mit 180 Euro Plus beim Feiern nach Hause gegangen bin.

1 „Gefällt mir“

stand mal mit einer jungen Dame im Fahrstuhl des Landmark Bangkok als ein sehr netter Kunde von uns, fast Freund, auch noch reinkam. dto in Begleitung. leider beides nicht unsere Frauen, betretenes Schweigen

danke, Du hast damit was geweckt: 1 Nacht vor Rückfahrt mit der R80G/S von Phnom Penh nach Saigon endloser Regen. die Strasse war leider - genauer Gott sei Dank - auf ca 80 km nur Lehmpiste. Lehm + Wasser = Schmierseife ohne jeden Halt. ich natürlich 2 mal langgelegt. das 2te Mal genau mitten im Nirgendwo vor Hütte mit einigen alten Khmer. die hatten die Show des Monats als ich ohne festen Stand mit den 120 Kg kämpfen mußte. stattt zu helfen haben die sich beömmelt, ich sah aus wie das Monster aus dem Sumpf konnte aber auch nur lachen, auch die sehe ich noch wie heute vor mit

3 „Gefällt mir“

Bin 1977 mit der PAN AM in einer 747 von Frankfurt „in 80 Tagen um die Welt“ geflogen (fra, bombay, bkk, hkg, tokyo, guam, hnl, lax, houston, fra) Ticket hat glaube ich USD 1.000 gekostet. Auf dem Weg von Guam nach Honolulu war eine nette Crew an Bord welche ich dann im Hotel am Waikiki Beach wiedergetroffen habe. Wir sind dann den ganzen Abend am Strand gesessen und haben uns gut unterhalten und ich war beeindruckt, dass alle ihren Arbeitgeber so verehrt haben. Ich habe die Truppe sehr beneidet, Flugbegleiter bin ich aber dann doch nicht geworden.

Vor 35 Jahren bin ich am LAX in einen kleinen gläsernen Lift gestiegen, in dem sich nur noch ein Passagierin befand: Jaqueline Bisset. So eine schöne Frau! Wir haben uns beide freundlich gegrüßt und ich habe den Kopf gesenkt um nicht allzu aufdringlich zu glotzen. Auch beim aussteigen ein gegenseitiger freundlicher Gruss. Kein Mobiltelefon, kein Selfie, aber trotzdem erinnere ich mich noch an den Moment, so als ob es gestern gewesen wäre!

1978 haben wir im Club Med auf Moorea, Franz.Polynesien, die damals schon sehr betagte Lilian Gish mit ihrem Mann getroffen. Sie war einer der ganz großen Stummfilm Hollywoodstars. Eine bescheidene, sehr interessierte Dame ohne Allüren. Ein schönes Erlebnis. Am gleichen Tisch sass ein junges Paar aus Sydney, mit welchem wir bis heute in engem Kontakt stehen. Reisen bildet und bindet!

4 „Gefällt mir“