(Nicht ganz so) Neuer Abzocktrick bei Wizzair

Hallo liebe Travel-Dealer,
leider habe ich 'mal wieder Veranlassung mich mit einer negativen Erfahrung an euch zu wenden. Zum Einen natürlich um euch zu warnen und zum Anderen aber auch um Leidensgenossen zu finden und zu erfahren wie diese sich gewehrt haben und ob jemand jemals sein Geld wiedergesehen hat. Diesmal geht es um Wizzair, mittels derer ich ein paar schöne Tage im Süden am Meer verbracht habe. Als erfahrener Traveller und Travel-Dealz-Konsument habe ich auch (eigentlich) Alles richtig gemacht: Direkt bei Wizzair gebucht, alle Kostenfallen umschifft und penibel darauf geachtet daß mir beim Online-Check-In kein Fehler unterläuft. So weit, so gut, nur war es mir vor dem Rückflug nicht möglich online einzuchecken: Jedes Mal wurde der Vorgang mit der Meldung „Seat selection not available“ abgebrochen. Und ich denke ich habe auch herausgefunden warum dem so war - auf dem Flug waren nämlich alle günstigen Plätze bereits vergeben und nur noch die teuren Plätze mit Beinfreiheit verfügbar. Ganz offensichtlich wollte Wizzair beim kostenlosen Online-Check-In keine Sitzplätze vergeben die sie später eventuell noch für satte 32€ verkaufen könnten. Zwar bin ich schon mit einem etwas mulmigen Gefühl zum Flughafen gefahren, konnte mir jedoch nicht wirklich vorstellen daß Wizzair Passagiere, denen sie das Online-Check-In verweigert hat, dann am Flughafen zur Kasse bitten würde. Aber weit gefehlt, am Airport wurde ich genötigt 43€ für den Flughafen-Check-In zu bezahlen. Laut Mitarbeiter passiert das ständig und mir wurde geraten den Beleg bei Wizzair einzureichen und eine Erstattung zu beantragen. Habe ich natürlich bereits gemacht, aber habe kaum Hoffnung das Geld wieder zubekommen - wie man auch den Berichten anderer Geschädigter in den sozialen Medien entnehmen kann. Neben der Tatsache daß dieses Vorgehen selbst für einen LC-Carrier eine Unverschämtheit ist, stellt sich meiner Meinung nach auch die Frage ob das Verhalten von Wizzair womöglich justiziabel sein könnte. Nicht nur wurde ich zum kostenpflichtigen Flughafen-Check-In genötigt, sondern Wizzair hat auch eine vertraglich zugesicherte Leistung (eben den Online-Check-In) nicht erbracht, woraus sich eventuell Schadensersatzansprüche ableiten ließen.
Oder wie seht ihr die Sache? Wem ist dies auch schon passiert (und was habt ihr unternommen)?
Also, Augen auf beim Billigfliegerkauf!
Gruß, Björn

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Starkes Stück von denen, ist mir selbst noch nie passiert aber sicher schau ich ab jetzt darauf in der Zukunft.
Hast einen Screenshot gemacht von der Fehlermeldung?

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Mir wurde der Check-In mit dieser Meldung auch einmal verweigert. Der Grund war damals aber die Zeitverschiebung gewesen die ich beim Rückflug leider nicht beachtet hatte.

Hallo Clemens, leider nicht. Hatte zwar daran gedacht das zu dokumentieren, aber letzendlich konnte ich mir es einfach nicht vorstellen daß Wizzair derart unverfroren sein würde. Habe auch einen FB-Post gefunden bei dem Wizzair einen Passagier mit Screenshot hat abblitzen lassen. Vor Gericht oder bei der SöP hätte man mit einem solchen aber sicherlich bessere Karten.

Hallo Peter,
Danke für das Feedback. Bei Dir muß es aber anders gewesen sein, denn den Check-In konnte ich schon beginnen, aber beim Schritt „Sitzplatzzuweisung“ war dann immer definitiv finito.

Wichtig ist Screenshots zu machen, und dann nach Möglichkeit mehr als zu einen mit Zeitstempel zu unterschiedlichen Zeiten wo es versucht worden ist.

Das würde ich dann auch beim Check-in vorlegen… Falls sie dann immer noch drauf bestehen das du für den Check-in bezahlen sollst… Würde ich drauf bestehen das die eine Bescheinigung ausgestellt wird das die das Boarding verweigert würde… Wären sie in den Fall zu verpflichtet.

Alternativ Flug buchen…den ganzen Kram dann Anwalt übergeben…und es auf einen Rechtstreit halt ankommen lassen.

Ich mag halt nicht Wizzair Ryanair und Co. Das einfachste ist halt dort nicht mehr zu buchen.

Keine Low Cost Airline nehmen einiges mehr bezahlen… und man geht diese Probleme einfach aus den Weg.

Nur wenn die Kunden sich so verhalten, dann werden die es irgendwann lernen ne vernüftigen Kundenservice anzubieten…und nicht den Kunden zu erarschen…
Und es muss halt der Airline richtig Geld kosten… anders werden sie es halt nie unterlassen.

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Also wer sich für 43 € „Schaden“ einen Rechtsanwalt leisten will, darf sich nicht wundern, warum in Deutschland nichts mehr vorangeht. Verbuche es doch einfach unter „Dumm gelaufen“.
Kopfschüttelnde Grüße, TDIS.

Hallo Thorsten,
Danke für Deine Tipps. Das mit den Screenshots ist sicher richtig und ein ganz wichtiger Punkt. Da war ich sicher zu gutgläubig. Deine anderen Tipps halte ich aber für nicht praxistauglich. Außer in Budapest dürftest Du nirgendwo einen einzigen Wizzairmitarbeiter finden - am Check-In und Schalter sitzen ausschließlich Flughafenangestellte und die werden einen Teufel tun und Dir im Namen von Wizzair irgendetwas unterschreiben. Und obwohl ich auch kein Freund von Ryanair & Co. bin erscheint mir Boycott keine Lösung - schließlich haben sich die Billigflieger auf Verbindungen zwischen Nischenairports spezialisiert die man per Linienflug nur kaum oder gar nicht erreichen kann. Daß es finanziell weh tun muß ist richtig, aber das läßt sich auch anderweitig bewerkstelligen - indem jeder Geschädigte konsequent seine Ansprüche verfolgt. Wenn Wizzair mehr Geld als sie damit ergaunern dafür aufwenden müßte um sich gegen die Rückerstattungsforderungen zu wehren - sei es bei der SöP, mittels Mahnbescheid oder vor dem Amtsgericht - dann wäre mit der Abzocke ruck-zuck Schluß.

Hallo TDIS,
Entschuldigung, aber genau Deine Einstellung ist es, die die Abzocke von Wizzair & Co. erst ermöglicht. Und vielleicht geht in D auch deshalb nichts mehr voran und unser sogenannter Rechtsstaat erwacht aus seiner Lethargie auch immer nur dann wenn es um Steuerhinterziehung geht, weil solche Gesetzesübertretungen nicht mehr konsequent verfolgt und geahndet werden. Wenn sich jeder Konsument gegen die dreisten Betrügereien diverser Unternehmen ausnahmslos zur Wehr setzen würde, dann würde den schwarzen Schafen ganz schnell die Lust an ihren Machenschaften vergehen. Das muß auch nicht risikobehaftet per Anwalt sein, es gibt genügend andere Möglichkeiten mit überschaubarem Zeit- und Kostenaufwand. Beispielsweise über die EVZ, die SöP, per europäischem Mahnbescheid oder dem europäischen Verfahren für geringfügige Forderungen. Jede nicht bestrittene, zu Unrecht erbobene Gebühr der Billigfliger ist eine Einladung an diese genauso weiterzumachen.

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Wir lesen hier im Forum ja immer nur die Geschichte, wie sie von einer Seite empfunden wird. Ich kann das von meiner eigenen Erfahrung als Vielreisender und auch als Mehrfachnutzer von Wizzair überhaupt nicht nachvollziehen, was hier immer an angeblichen Problemen gepostet wird. Wizzair ist eine Abzockgesellschaft, keine Frage, und ich fliege sie auch nur, weil sie eben in Regionen fliegt, wo sonst niemand hinfliegt. Aber bei meinen, glaube ich, 16 Wizzairflügen habe ich bislang niemals auch nur irgendein Problem gehabt. Vielleicht habe ich das Glück gepachtet?
Was die Rechtsstaatlichkeit betrifft: ich glaube, 43 € bringen das Rechtssystem nicht zum Wanken. Dass Tausende von Stellen im Justizapparat nicht besetzt sind, dass Strafen sich an der Verfügbarkeit von Gefängnisplätzen orientieren oder Politiker sich nicht mehr daran erinnern können, mit welchem Banker sie „im Bett gelegen“ haben, das sind echte Probleme. Aber das ist zu offtopic. Grüße, TDIS

Es wird halt immer noch das Problem bestehe…
Von 100 Problemfällen wo der Low Cost Airline eigentlich bezahlen müsste, werden die ersten 70% erst einmal garn nicht versuchen sich eine Entschädigung zurückzuholen.
Von den den noch verbleiben 30% versuchen es dann vielleicht noch 90% geben aber nach der ersten Absage der Airline auf… Und von den letzten verbleiben 3% legen es dann wirklich drauf an zu klagen.
Wie in deinen Fall ist es halt nicht 08/15 und flighrights airhelp wird den Fall nicht übernehmen… Weil es. Ich 100% sicher ist den zu gewinnen…also trägst man selbst das komplette Prozesskostenrisiko.
Genau darauf spekulieren halt solche Airlines… Und betreiben es halt als Geschäftsmodell… solange sie im Fall im 1-3% der Fälle wirklich nur bezahlen müssen lohnt es sich halt.
Aus das einbehalten von Sicherheitsabgaben und Steuern von Tickets ist eigentlich eine Unterschlagung, unrechtmäßige Bereicherung ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
Zu einen ist der Ticketpreis zu undurchsichtig gestaltet das man nicht erkennen kann wo die Sicherheitsabgaben und Steuern liegen… Zu anderen sind halt in den AGBs dann rechtswidrige Dinge drin das sie danach die Steuern und Sicherheitsgebühren nicht erstatten müssen.

Wenn sich jemand halt gerne abzocken lässt, kann er gerne weiterhin mit Wizzair, Ryanair und Co fliegen und darf sich über ein Flugticket von 10€ weiterhin gerne freuen… Und fürs Handgepäck dann 20€ extra bezahlen… Oder wenn es am Gate zu gross oder schwer ist dann halt 70€ extra…weil die Airlines einfach mit der Dummheit der Kunden rechnen und das im der Kalkulation bereits für die günstigen Tickets mit eingerechnet wird.

Oder man sagt ganz einfach man nimmt Abstand von den Airlines… Bezahlt dann halt seine 100€ oder mehr fürs Ticket bei einer Airline die nicht solche Geschäftspraktiken verfolgt und geht somit einfach den Ärger aus den weg.

Ich nehme Lieder einen Umweg im Kauf und bin länger unterwegs… Bevor ich bei Wizzair Ryanair Airbaltic und Co wieder ans Board gehen muss…
Lieber mit Finnair von Riga über Helsinki nach Deutschland und dann mit der Bahn weiter…bevor ich einen der genannten 3 fliegen müsste.
Die 3 Fluggesellschaften machen über 90% der Flüge ab Riga aus.
Wo ein Wille ist lässt sich das immer vermeiden… :rofl:

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Hallo Thorsten,
zu ersteinmal kann ich vermelden daß sich 'was getan hat: Wizzair hat sich gemeldet und entgegen aller Erwartung eine Erstattung in Aussicht gestellt. Mal schauen was daraus wird.
Zu Deinem Post möchte ich sagen, daß mich nicht per se das Geschäftsmodell von Wizzair und Ryanair stört, denn ich denke die Billigflieger kommunizieren durchaus promiment was man sich mit dem jeweiligen Tarif leisten darf. Und wenn man dann mit dem zu großen Handgepäck zur Kasse gebeten wird ist man einfach auch selber Schuld. Ich würde mich auch nicht beschweren wenn ich den online Check-In verschlafen hätte oder es im bulgarischen Wald keinen Empfang gegeben hätte. Aber erst den Check-In verweigern und dann kassieren grenzt für mich an Betrug.
Sicherlich umgeht man bei den Flagcarriern so manche Kostenfalle, aber wenn man da ohne vorgebuchtes Gepäck aufschlägt wird auch richtig zugelangt. Und wenn Du denkst die sind im Zweifelsfall erstattungsfreudiger als die LC-Carrier dann kannst Du auch da böse Überraschungen erleben. Wie an anderer Stelle im Forum schon kommuniziert tue ich seit über 2 Jahren mit Air Malta wegen zweier ausgefallener Reisen (September 2020 und April 2021) rum und auch da hilft nur dranbleiben sonst ist die Kohle weg.

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Es muss halt jeder selbst wissen mit wem man fliegt… Ich habe halt da meiner Erfahrungen auch gut 1000 Flugsegmenten auch schon machen dürfen.

Und wo man halt schlechte Erfahrungen gemacht hat das geht man irgendwann einfach aus den Weg :joy:.

Das sagt man sich einfach man tut sich den Stress/Ärger einfach nicht mehr an…

Ja und als Kunde sollte man sich halt die Regel vorher genau anschauen…

Aber wenn du irgendwann bei einer Flug Allianz oben beim Vielfliegerstatus angekommen bist… Wird dann auch nicht mehr so genau drauf geachtet ist das Gepäck ne bisschen größer oder nimmst noch ne zweites mit an Board…oder der Koffer wiegt mal ne Kilo zuviel…da wird halt immer ne Auge zugedrückt.

Und wenn du dann halt deine Reise Benefits die du halt kostenlos bei einer Airline bekommst… Dann magst du einfach nicht mehr wirklich darauf verzichten…

Bei Finnair habe ich immer Freigepäck, Lounge und Sitzplatzauswahl und Getränke…mit drin…

Dann bezahle ich halt gerne die 100€ letztendlich mehr das ich mit Finnair nach Deutschland fliege anstatt mit Ryanair Wizzar oder airbaltic.

Wenn ich die Leistung dort dazukaufen müsste als extra Leistung bezahle ich das letztendlich auch mehr.
Somit kosten die Flüge halt das gleiche… Oder ich muss entsprechend auch meinen gewohnten Komfort verzichten.

Hallo Traveldealer,
kurzes Update was sich in der Sache getan hat - eigentlich nichts, aber der Reihe nach.
Nachdem ich Wizzair meine Kontodaten mitgeteilt hatte haben die sich tatsächlich gemeldet und geschrieben sie würden mir die Check-In-Gebühr (35€) zurückerstatten, aber nicht die Bearbeitungsgebühr (9,30€). Naja, besser als gar nichts, aber trotz der Zusage, daß das Geld innerhalb von maximal 20 Arbeitstagen bei mir auf dem Konto wäre, ist (natürlich) nichts passiert. Die Frist ist seit dem 18. November längst abgelaufen und ich warte also immernoch auf mein Geld.
Braucht man eigentlich nicht mehr kommentieren, paßt ins Bild dessen was man bei Wizzair unter Service versteht. Schon allein die Tatsache, daß sie nicht sämtliche zu Unrecht erhobenen Gebühren erstatten wollen ist an sich eine Frechheit.
Werde euch auf dem Laufenden halten wie es weitergeht.

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