Hallo Leute, ich liebäugel permanent mit den Flügen von ET und war noch nie in Ostafrika. Von daher meine Frage an die TD Truppe, welches Land ihr dort empfehlen könnt? Meine Reise wird denke ich mal so um die 8-10 Tage dauern. Ich bin zwar viel umher gekommen aber ich denke ihr könnt mir die verschiedenen Nuancen der Länder besser darstellen.
Ich fahre sehr gerne, auch weitere Strecken, wenn der Mietpreis in Ordnung ist. Ich mag Strände, Berge und Städte, bin immer sehr gern aktiv. Nur Wandern ist nicht mein Ding (bei einer Tour ein Stück zu laufen hingegen ist kein Problem). Auf der Liste stehen Uganda, Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi. Freue mich auf eure Meinungen
Selbstfahren in Afrika (außer Nord und Süd) ist ja so eine Sache.
Ich bin mit dem Jeep von Nairobi über Amboseli und Tsavo West nach Mombasa gefahren, dann Strand und Flug nach ZNZ und wieder Jeep für den Aufenthalt dort.
Fazit: Ich habe noch nie so viele Probleme und Ärger gehabt, wie nach einer zerborstenen Heckscheibe in Kenia (sonst keine Schäden, keine beteiligten Dritten). Ich hätte den Wagen so gerne getauscht, da ja im Inneren nun gar nichts mehr sicher war, aber keine Chance. Es gab so viele Personen, die in diesem Prozess „geschmiert“ werden wollten, ohne dass der Erfolg garantiert gewesen wäre, dass ich danach dann immer gesagt habe:
If you have a Problem in Africa, you have a problem in Africa.
Hat mich furchtbar viel Nerven gekostet und würde ich nie wieder machen.
Jeep in ZNZ war ok….
Von Deiner Liste kann ich zu Kenia, Uganda und Tansania ein bisschen was sagen. Ich war in jedem der Länder jeweils ungefähr 3 Wochen unterwegs und fand alle auf ihre Art und Weise toll. Wir machen ebenfalls Aktiv-Urlaube, die wir selbst organisieren.
Selbst gefahren sind wir nur in Uganda. Dort ist vielleicht auch am sinnvollsten, weil die meisten Nationalparks darauf ausgelegt sind. In der Masai Mara (Kenia) und der Serengeti (Tansania) braucht man einen Tour-Anbieter, da man m.W. ohne Guide die Nationalparks gar nicht betreten darf.
Fazit zum Selbstfahren in Uganda: war in Ordnung und hat uns als Familie mit 2 kleinen Kindern viel Freiheit erlaubt. Ein Schaden am Miet-4WD (Bruch einer Aufhängung am Unterboden) wurde kosten- und ärgerfrei binnen eines Tages repariert (Abholung des Fahrzeugs am Abend und Wiederbringen am nächsten Mittag) – obwohl wir weit ab vom Schuss waren. Ärgerlich waren korrupte Polizisten, die uns mit erfundenen Verkehrsübertretungen Bestechungsgeld aus der Tasche ziehen wollten.
In Kenia und Tansania sind wir ausschließlich mit den dortigen „Öffis“ gereist. Das klappt gut, ist aber immer auch ein kleines Abenteuer, z.B. wenn man mit 17 Leuten zusammen in einem Matatu (Van) fährt, mit Hühnern auf dem Dach und einheimischen Kindern, die um einen herumklettern.
Zu den Highlights:
Die großen Nationalparks sind schon spektakulär (in allen 3 Ländern), würde ich unbedingt machen.
Ansonsten:
Kenia
Hell’s Gate, ein kleinerer Nationalpark, den man am besten mit dem Fahrrad(!) erkundet
Mt. Kenya, mit ca. 5200 m der zweithöchste Berg Afrikas (Achtung, anspruchsvoll!)
das Leben genießen auf Lamu am Indischen Ozean
Tansania
mehrtägige Maultier-Tour durch die Berge mit Massai-Führern (Achtung, Wandern! )
Besteigung des Ol Doinyo Lengai (nichts für schwache Nerven)
Tauchen & Relaxen am Pangani Beach
Städte: Tanga, Bagamoyo, Daressalam
Uganda
Begegnungen mit Berggorillas und Schimpansen
Entebbe als Stadt
Camping am Lake Mburo National Park
Fazit: Ich persönlich hatte den höchsten Abenteuer-Faktor in Kenia, das größte Freiheitsgefühl in Uganda und das abwechslungsreichste Gesamtpaket in Tansania.
Edit: Zur Reisezeit Anfang Oktober kann ich wenig sagen. Wir waren 2x im Dezember und einmal im Februar/März unterwegs. Es liegen aber alle 3 Länder so nah am bzw. auf dem Äquator, dass es wenig jahreszeitliche Unterschiede gibt.
Bin da absolut bei Tobias @MrHomn. Wir waren in den genannten Ländern ebenfalls ca. 3-4 Wochen. Am meisten war ich jedoch von Tansania angetan. Die besten Safaris haben wir hier gemacht (wir waren auch in Namibia, Südafrika und Uganda) - sind aber auch sehr teuer.
Wir hatten den Kilimanjaro auf der Uhr und sind bis zum Lava Tower aufgestiegen (ca. 4600m) Danach mussten wir wetterbedingt abbrechen. War auf 6 Tage ausgelegt Auf- und Abstieg. Ist anstrengend, erfordert aber keine alpinistische Erfahrung. Alleine durfte man nie, nur mit Guide.
Die Busgeschichte können wir gut nachvollziehen, nur dass die Hühner nicht immer auf dem Dach mitfuhren. Eine ältere Dame saß vor mir, den Arm aus dem Fenster und die Hand die Füße vom Huhn umklammert. Ihre Schwester Ü60 saß bei mir auf dem Schoss, Bus war ziemlich voll und ich konnte wegen meiner Größe nicht stehen.
Ich stand vor einem Jahr vor der gleichen Frage und am Ende kam Folgendes raus
Start der Rundreise in Kigali, da es mich aufgrund der traurigen Geschichte im Gegensatz zu den anderen Hauptstädten am meisten gereizt hatte
In Ruanda hatte ich dann auch ein zweitägiges Schimpansentrekking gemacht
Von Ruanda aus habe ich eine Tour zu den Berggorillas nach Uganda gemacht – da es einfach mal die Hälfte kostet
Die klassischen Safaris habe ich in Kenia im Ambroseli, Massai Mara und Lake Nakuuru NP gemacht
Zum Ende war ich dann noch als Ausklang auf Zanzibar
Meine Eindrücke:
Kigali war extremst sauber und sicher - ich war echt sehr überrascht.
Die Nationalparks wie auch die Museen sind abartig teuer, aber es ist alles echt top organisiert. Wenn man am Ende schaut, was bei den Guides hängen bleibt, ist es echt traurig.
Die Tour nach Uganda war super durchgeplant. Der erste Fahrer bis zur Grenze und der zweite Fahrer ab der Grenze. Grenzformalitäten wurden gemeinsam gemacht.
Die Safaris haben mir in Kenya sehr gut gefallen. Und sie bieten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das war am Ende der Ausschlag für Kenya anstatt Tansania, welches deutlich teurer ist
Zanzibar muss man jetzt nicht zwingend machen
Noch was zum Autofahren
Straßen und Verkehr fand ich in Kenya und Uganda sehr chaotisch. Da würde ich nicht selber fahren wollen
In Ruanda war alles zivilisiert (liegt vielleicht auch an den Unmengen an Blitzer). Jetzt kommt das große ABER: Je weiter du aus der Hauptstadt rauskommst, desto weniger Autos wirst du sehen. In der tiefsten Provinz ist ein Roller schon ein Luxusgegenstand und der Großteil ist zu Fuß unterwegs. Und genau dort sind wir mit dem Auto liegengeblieben. Mein Guide hat 6h gebraucht, um da wieder loszukommen. De niemand ein Auto hat, kennt sich damit auch niemand aus. Der erste „Mechaniker“, den die Dorfbevölkerung geholt hatte, ist gescheitert. Und der zweite musste zweimal weg, um wieder was zu holen. Er hatte das Model zum ersten mal repariert. Englisch ist dort Fehlanzeige. Mein Guide trat sehr bestimmend auf und hat denen ordentlich das Gas eingestellt, damit wir nicht im Auto übernachten mussten. Am Ende war es auch für ihn sehr teuer im Vergleich zu einer Reparatur in Kigali. Ich bin wirklich adventerous unterwegs - aber ohne einheimischen Fahrer, wären wir dort wirklich nicht weggekommen. Klar – wenn der Wagen streikt, hast Du als Selbstfahrer die Mietwagenfirma als Ansprechpartner. Ob das am Ende einfacher und schneller geht, mag ich bezweifeln….