Reisebericht: 10 Tage Seoul mit Asiana A350 in Business und Tagestrip nach Jeju

Hallo zusammen,

nachdem das Reisejahr 2022 doch sehr im Zeichen der USA stand, sollte es 2023 vermehrt nach Asien gehen. Die Wahl für den Urlaub im Mai fiel also auf Seoul. Zum Zeitpunkt der Buchung im Oktober 2022 gab es in Südkorea noch einige Restriktionen bzgl. Corona. Es war also ein kleines Glücksspiel, jedoch waren aus diesem Umstand gerade Hotels äußerst günstig zu buchen. Flüge buchten wir bei Asiana Airlines mit Abflug in Frankfurt.

Daher ging es am Morgen des 14.05. mit dem Kfz nach Frankfurt. Dort angekommen öffnete über drei Stunden vor Abflug der Check-In.

Ausreise und Sicherheitskontrolle passierten wir überraschend zügig, auch ohne vorhandene Priority Lane für Business Class.

Die Zeit bis zum Abflug verbrachten wir in der LH-Business Lounge Nahe Gate B46.

Eine Stunde vor Abflug machten wir uns auf den kurzen Weg zum Flieger. Als wir gebucht hatten, war für den Flug noch ein A380 geplant – nun stand dann doch der A350-900 für die 11 Stunden nach Seoul zum Abflug bereit.

Durchaus freundlich begrüßt nahm ich auf meinem Platz 4K am Fenster Platz. Als Welcome Drink standen Wasser uns Orangensaft zur Auswahl – Champagner könne man am Boden nicht servieren…

Die Maschine startete nahezu pünktlich und ca. 30 Minuten nach dem Start begann der Service für das Abendessen. Neben der Wahl, ob man westlich oder Koreanisch essen möchte, stehen drei Hauptgerichte zur Wahl.

Als Starter wurde ein Schinkenschnittchen gereicht – dazu gab es einen Mozzarella-Oliven-Spieß.

Der Appetizer war dann ein geräucherter Heilbuttsalat mit Orangensoße – die Garnitur mit einzelnen Edamame und grünen Bohnen wirkte unpassend.

Vor dem Hauptgericht wurde eine Suppe gereicht – eine äußerst leckere Spinatcremesuppe!

Auf Grund von starken Turbulenzen musste der bis dahin äußerst zügige Service dann sogar kurzzeitig unterbrochen werden. Für mich ging es im Anschluss mit dem Rinderfiletsteak weiter.

Es folgte der Käsegang mit dreierlei Käse und Garnitur.

Der Abschluss war dann eine Donauwelle als süßes Dessert.

Die Portionen sind etwas kleiner, als man es eventuell von anderen Airlines kennt – dafür ist der Suppengang ein nettes Extra.

Die nächsten sechs Stunden verbrachte ich mit Schlafen. Leider gibt es bei Asiana keine Auflagen und das Kissen ist für einen größeren Komfort leider viel zu klein. Die Kabinentemperatur kannte leider auch kein Mittelmaß und bewegte sich zwischen A***kalt und kochend heiß :wink:

Dann wurde das Frühstück serviert. Eingeleitet von Joghurt und Früchten.

Im Anschluss gab es eine Eierspeise mit grünem Spargel. Das „Letscho“ dazu wirkte jedoch wieder fehlplatziert.

Landung in Seoul erfolgte 30 Minuten vor dem Plan. Genug Zeit einen Geldautomaten zu finden (der dritte lies sich Geld abluchsen) und unser „Wifi-Egg“ abzuholen. Dies hatten wir in Deutschland vorab gebucht. 10 Tage mit unbegrenztem Datenvolumen für knappe 21€.

Wir gingen dann weiter Richtung Bahnhof und fuhren mit dem Arex in ca. 40 Minuten zur Seoul Central Station.

Ca. 800 Meter entfernt befand sich auch unser Hotel. Das Fraser Place Central Seoul. Im 20. von 22 Etagen bezogen wir ein „Super Deluxe Apartment“ – heißt wirklich so. Zimmer mit zwei Bädern, Küche und separatem Schlafzimmer.

Das Restprogramm des Abends bestand dann nur noch aus dem Einkaufen von Lebensmitteln. Eine Erste Runde in der näheren Umgebung sollte am nächsten Tag folgen.

In der unmittelbaren Umgebung des Hotels befindet sich der Palast Deoksugung – der Eintritt beträgt 1.000KRW – knapp 70 Cent.

Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich das Daehan Empire History Museum.

Da an diesem Tag Demonstrationen (sehr gesittet) gegen die Einführung der 69 Stunden Woche (!) stattfanden, blieb uns der Weg zum Rathaus von Seoul versperrt – wir erreichten diesen Bereich aber am nächsten Tag.


Landwirtschaftsmuseum


Saemoonan Kirche


Cheonggye Plaza


Rathaus und Stadtbücherei am Seoul Plaza.

Für den nächsten Tag hatten wir uns etwas Besonderes überlegt. Wir wollten innerkoreanisch Business Class fliegen. Möglichst mit beiden großen Airlines und mit dem größtmöglichen Flugzeug. Dabei kam ein Tagesausflug nach Jeju heraus. Der Hinflug fand ab Gimpo mit Korean Air im A330-300 statt.

Die Lounge (hinter der Security) ist nicht übermäßig groß, aber ja nur eine Domestic-Lounge. Der A330 bietet Full-Flat Sitze mit riesigem Sitzabstand. Der Bordservice beschränkt sich jedoch auf eine einzige Getränkerunde, die so auch in der Economy stattfindet.

Das Wetter in Jeju zerstörte jedoch unseren ursprünglichen Plan in die Stadt zu fahren und so blieben wir am Airport.

Um den Vergleich zu perfektionieren erfolgte der Rückflug mit Asiana Airlines ebenfalls im Airbus A330-300.

Die Asiana Lounge in Jeju (vor der Security) ist noch etwas kleiner. Die Sitze sind „nur“ Angled-Flat aber trotzdem bequem. Der „Service“ ist identisch mit dem von Korean Airlines. Alles in allem hat das Experiment Spaß gemacht.

Ein weiterer Ausflug sollte uns zum geoßen Königspalast Gyeongbokgung. Vorbei kamen wir unweigerlich wieder Deoksung – wo gerade der Wachwechsel durchgeführt wurde.

Weiter führt der Weg entlang des Gwanghwamun Square, eine Allee mit einigen Statuen – zum Zeitpunkt unseres Besuches fand auch eine Art Buchmesse dort statt.


Admiral Yi Sun Shin


King Sejong the Great

Der Eintritt kostet mit 5.000KRW etwas mehr ist aber immer noch erschwinglich. Traditionell führen drei Tore zu den Hauptgebäuden des Palastes.


Gwanghwamun


Heungnyemun


Geunjeongmun

Im nahe gelegenen Bukchon Hanok Village kann man sich traditionelle Kleidung leihen. Im Inneren der Anlage kann man also einige historisch gekleidete Personen zwischen den Gebäuden und Hallen sehen.

Bekannt aus Funk und Fernsehen ist der Stadtteil Gangnam – dort ging es für uns am folgenden Tag mit der Metro hin. In der dortigen COEX Starfield Mall befindet sich eine berühmte, weil sehr fotogene Bücherei.

Auf dem Heimweg liefen wir noch an den Stadien der Olympischen Spiele von 1988 vorbei.

Der nächste Tag führte uns zum Fernsehturm von Seoul – N Seoul Tower. Zu Fuß ging es vorbei am Sungnyemun – das Dach des Tors brannte 2008 ab wurde aber wieder vollständig restauriert.

Wer steile Anstiege nicht mag, kann kostenlos einen Schräglift zur Station der Seilbahn nehmen.

Oben angekommen befindet man sich an der Namsan Seilbahnstation. Die Fahrt dauert ca. 3 Minuten – ein Return-Ticket kostet knappe 20€ pro Person.

Einen kleinen Fußweg geht man dann noch durch einen Park ehe man am Fuße des N Seoul Towers ankommt.

Die weiteren 12€ pro Person um nach oben zu fahren haben wir uns an diesem Tag jedoch gespart. Die Sicht auf die Stadt war etwas getrübt.

Außerdem hatten wir uns für den letzten Tag noch eine Fahrt zum Lotte World Tower – mit 555 Metern Höhe - dem höchsten Gebäude Südkoreas, vorgenommen.

Wenn man sein Ticket vor Ort mit Kreditkarte kauft zahlt man knapp 17€ - ansonsten 20€. Mit dem Fahrstuhl geht es in den 117. Stock. Der Turm biete offene Terassen zur Aussicht auf 486 Metern Höhe oder knapp darunter einen „Balkon“ mit Glasboden.

Der Ausblick auf die sehr weitläufige Stadt ist aber auf beide Weisen hervorragend.

Um den Lotte World Tower befindet sich nur eine Shopping-Mall, nein sogar ein ganzer Vergnügungspark die „Lotte-World“ inkl. Hotelkomplex. Aber auch ein paar Seen sind angelegt, die im Frühling mit Kirschblüten locken.

Wie jeder Urlaub geht auch dieser zu Ende. Auf Grund des russischen Angriffskrieges verlängert sich der Rückflug um über zwei Stunden. Statt 12Uhr geht es nun also 09:40Uhr zurück. Damit nehmen wir den ersten Expresszug des Tages zu Incheon Airport um kurz nach 6Uhr.

Am Airport unser WIFI-Egg zurück gegeben und ab zum Check-In. Für Business Class gibt es einen separaten Bereich am östlichen Ende des Terminals.

Eine separate Business Class Security Lane war zu unserer Zeit nicht geöffnet, aber es dauerte nicht zu lange ehe wir uns vor der Asiana Lounge East (eine von drei Stück) befanden.

Trotz zahlreicher Sitzmöglichkeiten war diese aber am Vormittag schnell überfüllt. Wir waren gerade noch rechtzeitig um sie einigermaßen leer zu sehen – später gab es keine Plätze mehr.

Für den „westlichen“ Gaumen war zum Frühstück nicht all zu große Auswahl – aber es ging ja gleich zum Flieger.

Im Gegensatz zu Frankfurt konnte man in Seoul am Boden Champagner servieren. Es war zwar 9Uhr am Morgen, aber was solls :wink:

Nach sehr langem Rollweg starteten wir von Piste 16L und es sollte einer der „ turbulentesten“ Flüge folgen, die ich je erlebt hatte.

Der Service begann wieder recht zügig unter dauergeschalteten Anschnallzeichen. :wink:

Ein Prosciuttohäppchen machte wieder den Anfang.

Als Appetizer folgte ein Krebsfleischsalat. Leider überwiegte der Gemüseanteil. Da übertünchte das „Schnurpsen“ den Geschmack der Krabbe.

Es folgte der Suppengang – im Gegensatz zur Spinatsuppe vom Hinflug war die Version mit Blumenkohl leider nicht so lecker – oder einfach nicht mein Fall.

Die Turbulenzen unterbrachen danach den Service. Nach 15 Minuten ging es mit dem Hauptgang weiter. Ich entschied mich für den Lachs – der war leider zweimal gestorben…

Mein Mann wählte das Rinderfilet und war zufrieden.

Es folgten drei Sorten Käse mit Garnitur und Portwein (Taylors 20 years)

Als Dessert wurde ein Grüntee-Käsekuchen und/oder frisches Obst gereicht.

Geschmacklich bewegte man sich hinter dem Flug ab Deutschland, was doch eher ungewöhnlich ist, wenn man ab dem Heimatflughafen fliegt. Auch die Portionen waren nicht die allergrößten.

Die Turbulenzen sorgten dafür dass zu 95% der Zeit die Anschnallzeichen angeschaltet waren. Toilettengänge gab es nur mit vorheriger Erlaubnis der Crew und trotzdem wurde ich tatsächlich einmal wieder vom WC geholt…

Nur drei Stunden nach dem Essen, wurde es unruhig in der Kabine, da wirklich fast alle Passagiere wieder Hunger hatten. Es wurden Nudelsuppen, Sandwiches oder auch Snacks und Nüsse gereicht.

Komischerweise wurde in der Mitte des Fluges (nach ca. 6h) tatsächlich der zweite Service begonnen. Es hatten sich ja nun gerade alle etwas bestellt. Aber egal.

Zur Vorspeise gab es einen Salat mit geräucherter Ente und Orange.

Die westliche Option für den Hauptgang war Coq au Vin mit Polenta. Wirklich sehr zart und lecker!

Es folgte das Dessert – ein Earl Grey Mousse Kuchen – die mögen wirklich Tee :wink:

Es kam natürlich wie es kommen musste bei sechs Stunden Restflugzeit, gingen viele zwei Stunden vor der Landung in eine zweite Suppen oder Sandwichrunde. Mir reichten Nüsse sowie Snacks mit Kaffee.

30 Minuten vor geplanter Zeit waren wir dann in Frankfurt. Die Schlange bei der Einreise war kurz vor Pfingsten überraschend lang. Dafür war die Wartezeit auf das Gepäck dann kürzer. Eine Nacht verbrachten wir noch im Hyatt Gateway Gardens ehe es zurück nach Leipzig ging.

Ich danke euch fürs Lesen.

Grüße

Christiane - UpInTheAir

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Vielen Dank für diesen tollen Bericht!
Da bekomme ich doch direkt Lust mal wieder nach Ostasien zu fliegen.

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Herzlichen Dank, da freu ich mich gleich doppelt, wenn es nächstes Jahr wieder nach Asien geht.

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Ja, 1988, da war ich dabei.

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