Rassismus ist ein sehr spannender Aspekt in SA. Er ist offenkundig - und geht weiter eigentlich weiter nur von weiß auf schwarz. Jedenfalls hatte ich keine andere derartige Begegnung. Zugleich haben wir auch schon gemischte Geschäftspartner (Weiße die mit Schwarzen ein Hotel oder Restaurant betreiben als CO-Owner) erleben dürfen und einige Weiße haben so manches Vorurteil wenigstens differenzierter dargestellt und waren sich bewusst, dass der friedliche Mandela-Umsturz sie deutlich weniger Pfründe gekostet hat wie bei den Nachbarn in Simbabwe bspw. Insoweit lohnen sich immer wieder Bed and Breakfasts in South Africa, weil man so recht ungezwungen ins Gespräch mit den Einheimischen kommt.
Beim Thema Sicherheit und Wohlstand gibt es (jedenfalls auf Basis meines Besuchs in 2019, der im August diesen Jahres aktualisiert wird) einfach gigantische Unterschiede. Kapstadt und Garden Route - alles super entspannt trotz der riesigen Townships und krasser Wohlstandsgefälle Tür an Tür. Das einzige No-Gos von Capetown waren für mich die Bahnhofs-Gegend nach Dunkelheit.
Port Elizabeth, wo du warst, scheint mal eine Industriestadt gewesen zu sein, die schlicht bessere Zeiten hatte. Fanden wir aber nicht wirklich „schlimm“. In Durban CBD jedoch wurde ich am hellichten Tag an einem Werktag auf der Straße von schwarzen Südafrikanern mehrmals gewarnt, bloß nicht in Straße X zu gehen/mein Handy einzupacken und die Geschäfte waren teils schwerst bewacht mit Security. Durban hat aber auch sehr entspannte Viertel wie in Kapstadt - der CBD zählt nur nicht dazu. Im Osten des Landes ist man dann als Weißer nahezu immer die ganz starke Minderheit, außerhalb einzelner Siedlungen. Unsichere Erlebnisse hatte ich dort keine, aber es fühlt sich schlicht manchmal komisch an. Darauf bezog sich mein vorheriger Kommentar von innersten Vorurteilen. Die wurden durch nichts genährt dort…
Dieses Jahr nehmen wir dann auch mal Joburg mit, wo ich durchaus ein paar Bedenken habe, weil es einfach eine Großstadt ist - mit viel Armut. Aber mit etwas Vorsicht mache ich mir auch nicht wirklich Gedanken um meine Sicherheit.
Das mit dem Int. Führerschein ist interessant - immer so eine unnütze und lästige Aktion, sich den ollen Papierwisch zu besorgen. In SA wollten die den vor gut 5 Jahren aber tatsächlich noch von mir sehen. Bei einer meiner Ausleihen. Sonst war es Ihnen egal. Polizei-Begegnung hatte ich nur nette - keine Kontrollen.
Gerade zurück (mal wieder) von 9 Wochen Südafrika kann ich vieles bestätigen - manches aber auch nicht.
Auch wir (70+) haben uns nie unsicher gefühlt (wenn überhaupt, dann einmal, als wir über eine unbefestigte Lehmstraße bergab während eines heftigen Gewitters gefahren sind, das war eine einzige Rutschpartie ;-)).
Allerdings sind wir mehrfach in Verkehrskontrollen geraten, wo IMMER auch nach dem internationalen Führerschein gefragt wurde. Auch beim Grenzübertritt nach Namibia wollte man den IFS sehen - die Ausgabe für das Papier war also nicht umsonst.
Die Gardenroute ist natürlich DER Touri Hotspot, da ist es ohnehin ziemlich sicher. In Port Elizabeth hatten wir allerdings vor 2 Jahren ebenfalls eine Situation, in der wir uns sehr unwohl fühlten und den Anweisungen eines (selbst ernannten) Sicherheitsmannes folgten, der uns dringend empfahl, den Hügel wieder rauf und zu unserm Auto zurück zu gehen.
Ansonsten - Kenton-on-Sea (nicht Kensington!) ist traumhaft schön, tolle Dünenlandschaft! Und Sibuya einfach nur toll - wir haben vor ein paar Wochen dort auch etliche Löwen gesehen.
Falls du nochmal dort hinkommst, solltest du unbedingt auch in den Addo NP gehen - die unzähligen Elefanten sind auch für Kinder ein tolles Erlebnis.
Addo ist wirklich ein wahres Elefanten-Vergnügen. Wir waren noch keine 2 Minuten gefahren, schon sahen wir mehrere Familien mit Babys am Wasserloch - nur wenige Meter vor uns. Insgesamt nicht der vielseitigstes Park im südlichen Afrika was die Tierwelt angeht, aber extrem einfach selbst zu befahren und mit vielen Zebras, Antilopen und eben Elefanten.
Ist halt Afrika da wirst du als weißer Mann automatisch mit Geld und Reichtum verbunden…aufgrund der Geschichte nachvollziehbar.
Aber wenn die Sicherheit mit den größten Teil des Berichtes ausmacht und ich lese was mich dort als Individualtouri erwartet…nicht mein Ding bitte lieber mehr Bilder
Ich möchte auch noch etwas grundsätzliches aus meiner Sicht (habe 15 Monate in Johannesburg gearbeitet / gelebt) zu Südafrika sagen.
Jeder hat sein eigenes Wahrnehmung was Sicherheit und so betrifft. Ich persönlich hatte ‚Glück“ das ich nur von der Polizei „ausgeraubt“ wurde. Man kann Glück oder Pech haben, und wer seinen / ihren gesunden Menschenverstand nicht einsetzt ist auch etwas selbst Schuld. Dazu sind gerade die Hosts in den B&B sehr hilfsbereit mit aktuellen Tipps was in der Gegend passt.
Ich hatte eine super Zeit, aber ich kenne genug Bekannte / Kollegen die es anders sehen…
Genauso geht es mir auch. Allerdings kann ich das auch von einer Menge anderer Orte behaupten und da sind Orte auf der Liste, die niemand für gefährlich erachtet.
Wie du richtig sagst, Hirn einschalten, mit den Einheimischen reden, was geht usw.
Letztlich wohnen dort überall ja die Leute und die werden sicher auch nicht am laufenden Band überfallen etc.
Will kein Spielverderber sein, aber tue ich es trotzdem
Ich finde, dass die soziale und wirtschaftliche Lage in Südafrika immer schlimmer wird.
Der Zustand des Landes ist in den letzten Jahren nicht konstant geblieben sonder ging rapide bergab.
Port Elisabeth ist kein Platz in SA wo man sich länger aufhalten will. SA ist aber ein großartiges Land. Wir waren in Januar dort und haben den Flug für Oktober schon gebucht. Ich könnte mir vorstellen meinen Rentnerdasein am Westcap zu verbringen. Top medizinische Versorgung nette Leute und überschaubare Kriminalität. Diesmal geht’s Richtung Krüger und dann noch 2 Wochen in den Weinlands. Vorsicht ist überall auf der Welt gut und in potentiell gefährlichen Ländern ist man immer aufmerksamer und daher sicherer.