Reisebericht Turkish Weltreise innerhalb 2,5 Wochen

Genau wie mein Kollege Peer, habe auch ich die Challenge von Turkish Airlines angenommen, mit ihnen 6 Kontinente zu bereisen. Anders als Peer habe ich allerdings nicht mehrere Reisen dafür geplant, sondern wuchte die interkontinentale Reise innerhalb von 2,5 Wochen durch. Momentan bin ich genau mitten in der Reise, und da ich von Lesern gebeten wurde auch die Reise hier etwas zu teilen, werde ich das (etwas weniger ausführlich als Peer) tun.

Los geht es mit dem Reiseplan:
Die Reise besteht aus folgenden Tickets:

Hamburg-Istanbul mit einer kurzen Nacht in Istanbul
Istanbul-Bogotá mit 3 Nächten in Bogotá
Bogotá-Panama-Istanbul, dank Elite Plus Upgrade-Voucher in Business Class
Dann direkt weiter nach Athen mit einer Nacht in der griechischen Hauptstadt
Athen-Istanbul-Sharm El-Sheikh, mit einer Nacht in Ägypten
Das ganze Ticket hat 1.015€ gekostet

Das zweite Ticket ist ein One-way Flug von Sharm El-Sheikh nach Sydney, mit Zwischenlandungen in Istanbul und Kuala Lumpur.
Geplant waren 4 Nächte in Sydney, aber ich erzähle schonmal vorweg, dank ner Überbuchung werden es nur 2 Nächte in Sydney werden.
Dieses Ticket hat 622€ gekostet. Die Überbuchung hat allerdings 615€ wieder eingebracht.

Das dritte Ticket sieht folgendermaßen aus:
Sydney-Kuala Lumpur-Istanbul, dank Elite Plus Upgrade-Voucher in Business Class
Nach 3 Stunden in Istanbul geht es direkt weiter nach New York, wo ich 3 Nächte verbringe
Dann New York-Istanbul-Dubai, und damit wären die 6 Kontinente geschafft, einen Tag vor der Deadline.
Dieses Ticket hatte 887€ gekostet.

In Dubai entspanne ich dann 5 Tage und fliege dann von dort (auch mit Turkish Airlines) für 291€ nach Amsterdam. Nach nem Wochenende in Amsterdam geht es dann mit dem Flixbus für 15€ (dank Aldi Süd Gutschein) wieder nach Hause nach Hamburg. Von wo ich 5 Tage später über Paris und New York nach Buenos Aires fliege, aber das ist ein anderes Thema.

Den ganzen Trip mache ich übrigens mit meiner Mutter zusammen. Wenn schon, dann dürfen es gerne 2 Millionen Meilen sein, und zu zweit macht alles mehr Spaß als alleine.

Und nun, zum Reisebericht:

Los ging es mit dem Abendflug von Hamburg nach Istanbul in einem A330, mit Ankunft um 23:00. Der Flug nach Bogotá startet um 9:40 morgens. 11 Stunden am Flughafen rumhocken, über Nacht, vor einem 13h-Flug ist hart, deshalb habe ich uns das neu-eröffnete Garner Istanbul Airport Arnavutkoy für 42€ gegönnt. So wirklich super war das allerdings nicht. Die 15-minütige Taxifahrt kostete ganze 17€ pro Richtung, was den Hotelpreis quasi verdoppelt hat, wir mussten 2x das Zimmer wechseln weil vor dem Fenster ein so lauter Motor war, dass das Zimmer fast schon vibrierte, und letztendlich kommt man maximal auf 5 Stunden Schlaf. Besser als 11 Stunden am Flughafen zu verbringen war es aber wahrscheinlich trotzdem.

Daraufhin ging es mit dem A350 nach Bogotá. Glücklicherweise konnten wir uns die einzige 2-er Reihe im Flieger, in der letzten Reihe, sichern, was den Flug deutlich komfortabler gemacht hat. Ich war besonders positiv vom Essen überrascht. Vor der Landung gab es nochmal eine richtige, vernünftige Mahlzeit mit leckerem Rindfleisch. Das kenne ich von den meisten europäischen Airlines, wie z. B. Air France, die einem selbst in Premium Eco ein Sandwich und nen O-Saft in die Hand drücken, deutlich anders. Punkt für Turkish.

Einreise in Bogotá war problemlos. Dort hatten wir das Garden Inn Bogotá Airport gebucht. Die Kriminalitätsstatistiken von Bogotá sind nicht gerade rosig und großes Interesse an der Stadt hatten wir beide eigentlich nicht (evtl. spielt da auch ein bisschen unsere argentinische Arroganz gegenüber anderen südamerikanischen Ländern mit), insofern hatten wir beschlossen die 2 Tage in Bogotá einfach im Hotel zu verbringen. Meine Mutter konnte Whirlpool, Sauna, etc. genießen, und ich konnte ordentlich viele Arbeitsstunden für Travel-Dealz erledigen. Die 2 Tage waren damit auch schnell vorbei. Zum Garden Inn: Es war nicht herausragend, aber insgesamt ganz vernünftig. In anderen Worten, ich würde es niemandem empfehlen, aber ich bereue auch nicht es gebucht zu haben. Am schwächsten war das Restaurant, wo das Essen eher lieblos und sogar ziemlich kalt serviert wurde.

Das war der Blick aus dem Zimmer. Das Hotel liegt genau in der Abflugschneise. Ja, es gibt dadurch viel Flugzeuglärm. Aber auch guten Blick auf alle Flugzeuge. Als Avgeek bin ich damit sehr zufrieden.

Dann ging es in der Business Class nach Istanbul. Auch wenn ich kein Problem mit den alten Business-Sitzen von Turkish Airlines habe, finde ich die neuen Sitze schon irgendwie cooler. Man hat deutlich mehr Stauraum, und es sieht einfach auch deutlich moderner aus. Von Bogotá ging es erst eine Stunde nach Panama. Auf dem kurzen Flug wurde ein kleines Sandwich und ein noch kleineres Stück Schokotorte serviert. Dann steht man knapp 2 Stunden in Panama rum und bleibt währenddessen im Flieger sitzen. Während dieser Zeit werden die Sitze der ausgestiegenen Passagiere sauber gemacht, Essen geliefert, die Crew ausgewechselt, ordentlich gesaugt, das Flugzeug betankt, etc. Mein Plan eine gute Stunde zu schlafen ging bei dem ganzen Trubel absolut nicht auf. Irgendwie war das eine etwas seltsame Zeit an Bord. Als es dann endlich weiterging, habe ich “Thunderbolts” geschaut und dann kam das Essen. In einem Wort: exzellent. Turkish Airlines fährt ein ganzes Vorspeisenbüffet vor, bei dem man auch “1x alles bitte” sagen kann:

Besonders lecker war der Mozzarella-Stick. Das Steak als Hauptgericht war auch köstlich:

Der Fisch meiner Mutter war allerdings ungenießbar trocken. Auch fürs Dessert wird ein ganzes Büffet vorgefahren. Ziemlich satt, habe ich mich allerdings mit einem kleinen Stück Apfelstrudel mit Vanillesauce zufrieden gegeben.
Nach dem Essen habe ich dann ca. 6 Stunden am Stück wunderbar geschlafen. Der Sitz ist zwar zum schlafen etwas schlechter als der alte, da er enger und kürzer ist, aber das hat mich offensichtlich nicht besonders gestört. Zum Frühstück habe ich mich für die Omelette-Variante entschieden, die ebenfalls super war:

Nach einem kurzen Stopp in Istanbul ging es dann weiter nach Athen, in einer Boeing 787. Dort ging es schlecht los, denn mein Koffer hatte plötzlich ein Rad weniger und ein großes Loch oben. Glücklicherweise habe ich relativ problemlos einen neuen Koffer bekommen. Das ganze hat aber etwas Zeit gekostet und so waren wir erst nach 22 Uhr im Hotel. Gebucht hatten wir das Adia Aluma Athens, ein Curio Hotel. Das Zimmer war sehr skurril. Es war extrem schmal und sehr lang, und alle Wände bestanden komplett aus Spiegeln. Auch mit der Badewanne mitten im Zimmer konnten wir nichts anfangen. Der Rooftop mit Blick auf die Akropolis, sowie das Frühstück waren allerdings echt gut. Insgesamt ein sehr gutes Hotel, trotz des skurrilen Designs.

Nachts ging es dann kurz nochmal in die Innenstadt, wo um 23:30 noch erstaunlich viel los war. Die Restaurants und Bars waren teilweise echt voll. Außerdem ist die Stadt nachts echt gut beleuchtet.

Am nächsten Tag ging es nach etwas Arbeit auf dem Zimmer dann zu Fuß zum Nationalgarten. Dort stand an der Tür, die Polizei habe angeordnet den Garten heute geschlossen zu lassen.

Hmm, blöd. Also weiter zum Olympieion. Schon aus 15 Metern Entfernung hörte ich deutsche Touristen “Was für ein Wucher!” sagen und weglaufen. Damit hatten sie auch Recht. 20€ Eintritt um ein paar Säulen zu sehen, die man von außerhalb des Gitters genauso gut sehen kann. Irre, nein danke.

Weiter ging es dann durch den sehr hübschen Stadtteil Plaka,

und dann zur Akropolis. Oder jedenfalls in Akropolis-Nähe, denn wir hatten weder Lust auf 30€ Eintritt, noch auf die kilometerlange Schlange.

Nach einem Gyros-Wrap beim Syntagma-Platz gingen wir dann entspannt wieder zum Hotel, haben auf dem Rooftop eine Stunde entspannt, holten dann unsere Koffer, und schön mit der Ubahn zum Flughafen. Denkste. Als wir bei der Ubahn-Station um die Ecke des Hotels ankamen, waren die Tore geschlossen. Komisch, wieseo schließt man einen Ubahn-Eingang tagsüber? Schnell wurde klar - der Nationalgarten war nicht per Zufall heute zu. Es war Streiktag. Kein Nationalgarten, keine Ubahn. Also blitzschnell umplanen. Erst mit dem Bus zum Syntagma-Platz, dann in den Airport-Bus umsteigen, mit 3 Koffern, und dann im Stehen 1h30 zum Flughafen fahren. Zum Glück hatten wir viel Zeitpuffer eingeplant und meine Mutter im Bus auch einen Sitzplatz ergattert. Immerhin.

Und schon ging es wieder nach Istanbul. In der Aegean-Lounge essen, 1h nach Istanbul schlafen, in der Turkish Airlines Lounge essen, 2h nach Sharm El-Sheik schlafen, Ankunft um 4:50 morgens. Eine kurze Nacht. Einreise wieder problemlos (in Sharm El-Sheik braucht man ja auch kein Visum), und dann mit dem Taxi zum Resort. Am Flughafen wollte mir direkt der erste sein Taxi für 33€ andrehen. Ok, für Sie 23€. Ne, danke. Über die inDrive-App konnte ich mir ein Taxi für 5€ ergattern. Das war zwar die übelste Schrottkiste, aber was soll’s. Und so kamen wir um 6 morgens im Continental Plaza Beach Resort an.

Das Hotel gehört aus mir unerklärlichen Gründen zur IHG-Kette. Das Resort ist bei allem was man sehen kann echt schön. Die Gebäude sind hübsch, die Pools sind wunderbar, der private Strand ist super, die Liegen und Sonnenschirme, die Lobby. Alles sehr gut in Ordnung.

Alles was man nicht sieht, allerdings, ist eher eine Katastrophe. WLAN im Zimmer funktionierte 0. Die Dusche im Zimmer hatte kaum Wasserdruck und auch kaum warmes Wasser. Und die Stromleitungen schienen auch recht überlastet - mein Handy lud jedenfalls deutlich langsamer als sonst und die Lampen flackerten öfter mal.

Ich war noch nie in einem Resort gewesen, insofern war das eine interessante Erfahrung. Es war definitiv echt toll, im Meer über den Korallen und Fischen zu schwimmen, und auch die Pools waren echt gut. Was mir weniger gefiel, war es fast ausschließlich von Ukrainern umgeben zu sein, und vom gesamten Personal ständig auf Russisch angesprochen zu werden. Gefühlt waren wir auch die einzigen Gäste des Hotels, die direkt über IHG gebucht hatten. Alle Gäste kamen ganz offensichtlich mit Reiseanbietern, mit einer Woche all-inclusive. Wir hatten über IHG 58€ für die Nacht bezahlt, und wurden als Diamond-Mitglied auf eine 84 m2 Suite geupgradet mit unserem “Butler” Mohammed, der alle 2 Stunden an der Tür klopfte und uns Obst oder Wasser oder Hausschuhe oder sonstwas brachte, bis wir irgendwann das “do not disturb”-Schild aufgehängt haben. Er war übrigens wirklich nett, nicht nur Trinkgeld-nett - was man eigentlich tatsächlich vom meisten Personal im Resort sagen kann. Die Suite durften wir dann auch schon mittags beziehen. Frühstück war als Diamond-Mitglied natürlich auch inklusive. Allerdings war das Hotel so sehr darauf ausgerichtet, dass alle All-Inclusive buchen, dass die Restaurants gar kein Personal hatten, das irgendwie daran denken würde für das Essen zu kassieren oder so. Es stand alles einfach jedem offen, ohne jegliche Kontrolle noch sonstwas zum Zahlen. Letztendlich haben wir uns also einfach 1-2 Teller am Abend vom Büffet genommen. Wir hatten gefragt bezüglich bezahlen, aber wurden da nur fragend angeguckt. Das Essen am Büffet war nicht schlecht. Kein kulinarisches Highlight, aber insgesamt schon sehr in Ordnung, besonders das Fleisch und die Meeresfrüchte. Insgesamt war das also ein sehr schöner Abstecher nach Ägypten, mit Meer, Suite und Essen für 58€. Ob ich hier allerdings eine ganze Woche verbringen würde ist eher fraglich. Jedenfalls nicht ohne WLAN und warmer Dusche.

Und so ging es dann am nächsten Morgen wieder los zum Flughafen. Beim Check-In bekam dann meine Mutter die Bordkarten für SSH-IST-SYD, ich allerdings nur bis Istanbul. Der Mitarbeiter wusste nicht wirklich warum das System mir keine Bordkarte für den Flug nach Sydney geben wollte, aber ich hatte schon eine starke Vermutung. Der Flug nach Sydney ist fast immer überbucht. Also flogen wir nach Istanbul (wo man übrigens jedes mal einen halben Marathon von Gate zu Gate läuft). Am Gate fragte ich dann nach meiner Bordkarte, und bekam sie dann überraschend auch in die Hand gedrückt. Eine Minute später die Ansage “Der Flug ist überbucht und wir suchen Freiwillige”. So, hier haben sie meine Bordkarte wieder zurück, wir bleiben gerne hier. Und so haben wir dann jeweils 615€ bekommen, jeweils ein Zimmer im Mercure Istanbul West inkl. Vollpension, und fliegen dann erst in 2 Tagen nach Sydney. Dadurch verkürzt sich unser ohnehin schon super kurzer Sydney-Aufenthalt zwar auf nur 2 Nächte, aber 1230€ sind halt schon ne Menge Geld. Damit flieg ich im Zweifel ein andermal nach Australien - dann auch mit etwas mehr Zeit.

Krass ist allerdings, wie viel Zeit einem bei einem solchen Tag verloren geht:
1 Stunde warten bis das Boarding durch ist und klar ist dass Turkish 9 Tickets zu viel verkauft hat
1 Stunde zum Büro laufen wo man die 615€ und das neue Ticket bekommt
1 Stunde darauf warten, dass das Gepäck gesucht und einem wieder übergeben wird
1 Stunde warten bis man ein Hotel zugewiesen bekommt und der Transfer einen abholt
1 Stunde zum Hotel fahren, da der Flughafen Istanbul am Arsch der Welt liegt und die Hotels alle noch beim alten Flughafen liegen
Und nach dem Check-In und Abendessen durfte ich dann noch 1h30 damit verbringen, das Hilton in Sydney zu bitten, meine Buchung um 2 Tage zu verkürzen trotz der vor 7h verstrichenen Stornierungsfrist. Wurde dann auch getan vom Hotel, glücklicherweise.

So, und nun lieg ich hier und nehme mir endlich die Zeit für diesen Bericht. Demnächst geht es dann weiter, mit Geschichten aus Sydney, New York, Dubai, und evtl. auch Amsterdam.

Das Mercure Istanbul West ist übrigens eine ziemliche Bruchbude, überspitzt gesagt. Es teilt sich das Gebäude mit dem Pullman. Das Pullman sieht sehr vernünftig aus, das Mercure ist allerdings komplett tot. Es hat nichtmal mehr einen eigenen Eingang oder eine eigene Rezeption. Das wird vom Pullman übernommen, sowie Pool, Fitness, Restaurant, etc. Man verbringt also den Tag im Pullman, muss dann aber zum schlafen einen Gang entlang zu einer dunklen, kaum beleuchteten Halle die das Mercure sein soll, und schläft dann in Zimmern wo

  1. Die Dusche im Zimmer meiner Mutter kein warmes Wasser hat
  2. Beide Duschen kaum Wasserdruck haben
  3. Der Safe meiner Mutter nicht funktioniert
  4. Mein Fernseher nicht funktioniert
  5. Die Gardinen meiner Mutter beim zuziehen halb abgerissen sind

Insofern, bitte niemals buchen.

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Danke für den fesselnden Bericht, freue mich auf Teil 2.

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Vielen lieben Dank für den Bericht, freue mich auf die nächsten Teile! Hört sich nach einem krass anstrengenden Trip an!

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Danke Ditmar, sehr spannend. Für die Kolumbianer muss ich aber mal eine Lanze brechen. Die Kriminaltätsstatistik der letzten Jahre ist sooooo gut geworden. Eine der besten in ganz Südamerika. Fühl mich auch nachts mit Familie mit Kind nie unsicher.

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Ja, also vor 3 Jahren hatte ich schonmal einen Mileage Run der mich nach Bogotá geführt hatte, und da war ich mit Peer im Wyndham. Und die Umgebung des Wyndham sah deutlich einladender aus. Da wäre ich diesmal evtl auch etwas spazieren gegangen. Aber die Umgebung vom Garden Inn war alles andere als einladend, deshalb bin ich dann einfach beim “im Hotel bleiben” Plan geblieben. Aber war halt auch nicht schlecht, ordentlich Arbeitsstunden abzuhaken vor den ganzen Flügen der darauffolgenden Tagen.

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ich bin seit gestern auch zurück von meiner challenge-reise - hab mir mitten während der reise eine erkältung eingehandelt, die jetzt noch an mir nagt. - aber kein wunder: so viele leute in den fliegern haben gehustet ohne ende. hatte insgesamt 11 tage in zwei trips - der zweite trip war hardcore 8 tage auf alle 6 kontinente - NUE-FRA-BUD/BUD-IST-GRU (Südamerika) / 19 stunden in Sao Paulo / GRU-JNB/ 5,5 stunden in Johannesburg / JNB-IST/ 11 Stunden in IST / IST-KUL-SYD (Ozeanien)/ eine Nacht in Sydney/ SYD-CGK/ 4,5 Stunden in Jakarta / CGK-IST-JFK (Nordamerika) / 14 stunden in New York / JFK-CDG-NUE- hatte zwar fünf hotels aber nur in einem eine nacht verbracht. die anderen hotels wurden alle als dayroom benutzt.
gegen ende (ab jakarta) wurde es zäh (obwohl ich die ganzen langstrecken in business geflogen bin). ich hab dann

nur noch geschlafen im flieger - alle mahlzeiten ausfallen lassen - aber dadurch an keinem Ort JetLag - sogar in New York bin ich abends in einem Broadway Musical nicht eingeschlafen.

Der erste Teil der Reise war ein kurzes dreitägiges NUE-IST-KWI (Asien)/ KWI-IST-CAI (Afrika)/ CAI-IST-NUE (Europa) im September.

Jetzt hoff’ ich dass die Meilen bald kommen - würde ich so einen Trip nochmal machen? vermutlich nicht mehr in der Intensität (dafür bin ich mittlerweile zu alt).

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Ich hatte die Challenge in drei Teile aufgeteilt. Trotzdem war sie anstrengend, da alles in Economy Class gebucht war.

Im September ging es los mit VIE–IST–BOG, eine Woche vor Ort in Kolumbien, dann zurück über BOG–PTY–IST–MUC. Das war noch der „normalste“ Teil, und ich habe viel vor Ort unternommen und gesehen (Bogotá, Cartagena, Medellín, Guatapé). Highlights waren der autofreie Sonntag in Bogotá, wenn Skater, Radfahrer und Läufer die Hauptverkehrsstraßen erobern, die bunten Häuser und entspannte Atmosphäre in Guatapé sowie das Nachtleben in Getsemaní.
In Istanbul habe ich erneut Touristanbul genutzt. Das Programm war schon immer top, aber es ist beeindruckend, dass es inzwischen sechs oder sieben verschiedene Touren gibt. So kam ich diesmal in den Genuss einer nächtlichen Bosporus-Kreuzfahrt inklusive Abendessen.

Der zweite Teil war deutlich heftiger – irgendwann verliert man das Gefühl für Raum und Zeit, und wenn man aufwacht, muss man erst einmal überlegen, wo man überhaupt ist.
Die Route: VIE–SOF–IST–CPT–IST–KUL–SYD–KUL–IST–BOS–KEF–MUC, alles wieder nur mit Handgepäck, das am Ende zur Hälfte aus Amenity Kits bestand. Der Jetlag hielt sich überraschend in Grenzen, da ich einen Großteil der Flüge verschlafen und meinen Schlaf weitgehend auf die Zeitzonen des nächsten Ziels abgestimmt habe.

Längere Aufenthalte gab es in Kapstadt (2 Nächte, Altstadt, Kap der Guten Hoffnung, Pinguine, Straußenkebab) und Sydney (3 Nächte). Nach fast 15 Jahren konnte ich die Stadt wieder neu entdecken: Darling Harbour, Opernhaus, Botanischer Garten, North Sydney, Bondi, Coastal Walk, Museen. Sydney ist und bleibt einer meiner Lieblingsorte.
Boston war nur eine Nacht; selbst das Hostel hat fast 100 Dollar gekostet. Ich habe viel Zeit auf dem Campus von Harvard und MIT verbracht. Erwähnenswert ist die Chase Sapphire Lounge in Boston, meiner Meinung nach sogar einen Tick besser als die IGA Lounge in Istanbul oder die Vienna Lounge – bisher meine Favoriten im Priority Pass.
Den Senator-Status habe ich bewusst nicht genutzt – das Risiko war mir zu hoch, dass die Meilen doch unerwartet bei Miles & More landen.

Reykjavík war ein weiterer 24-Stunden-Layover, unglaublich kalt und stürmisch.

Der letzte Teil war ein Weekend Run NUE–IST–KWI–IST–MUC. Vor Ort in Kuwait hatte ich rund 20 Stunden, von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts. Es erinnerte mich ein wenig an Dubai im Jahr 2013 – teils hübsch und glitzernd, aber mir fehlte die Seele, und es waren kaum Menschen auf der Straße. Leider war fast alles geschlossen, obwohl laut Internet und Beschilderung geöffnet sein sollte. So bin ich viel durch die Stadt gelaufen – insgesamt 45 Kilometer.

Langstreckenflüge waren alle mit dem A350, aber ich hatte nie das Glück, in einer Notausgangsreihe zu sitzen. Die Flieger waren stets mindestens zu 85 % ausgelastet. Cabin Service und Crews wie gewohnt überdurchschnittlich.

Es war eine großartige Erfahrung, aber jetzt reicht es erst einmal mit dem Reisen. Viele Erlebnisse und Eindrücke habe ich gesammelt, von denen ich noch in Jahrzehnten erzählen werde.

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Ich bin heute auch zurückgekommen. Bin alles in 16 Tagen abgeflogen, alles in Eco.

Das Risiko mit dem SEN war mir ebenfalls zu groß, so dass ich einen Match zu TK Elite gemacht habe. Die mir bis dato noch unbekannte IGA Lounge (die ich aufgrund der Pide in der TK Lounge immer links liegen gelassen hatte und die zu meiner Freude Coca-Cola im Angebot hat) per PrioPass/AmEx hätte es aber auch getan. Was ich neu dazugelernt habe, ist dass TK jedem Transferpassagier mit mehr als 5h Transferzeit ein (kleines) Menü bei ca. 5 verschiedenen Outlets (u.a. Burger King, Popeyes etc.) spendiert.

Die Route war NUE-IST-IAD-IST-MUC (Transfer mit D-Ticket) SZG-IST-BSZ-IST-CAI-IST-SIN-MEL-SIN-IST-GRU (Challenge beendet) GRU-GIG-LIS-FRA-NUE.

Ich kann nur bestätigen, dass sich Raum und Zeit irgendwann völlig auflösen. Das führte dann zu teils skurillen “Wortgefechten” mit Zollbeamten bei der Einreise, z.B. in Australien. Wo kommst Du her? Wo warst Du in den letzten 6 Tagen? Warum hast Du mir nicht gesagt, dass Du in Kirgisistan warst, hier ist ein Stempel? Ja, shit, vergessen! Das ist aber nicht sehr vertrauenswürdig! So ging das hin und her. Auch in den USA hat es dem Zollbeamten überhaupt nicht gepasst, dass ich nur 1 Tag Aufenthalt hatte, aber einen Reisekoffer mit - von ihm in einem unwürdigen Prozedere nachgezählten - 16 Boxershorts. Am Ende war glücklicherweise dann immer alles gut, sie haben per Internet-Recherche dann auch von der TK 1 Million Challenge gelernt :).

Ich habe durch die Challenge 4 neue Städte (Bishkek, Kairo, Melbourne, Rio) und 2 neue Länder (Kirgisistan, Ägypten) mitgenommen, 10 zusätzliche Nächte in Hyatts übernachtet und so den Globalist vollgemacht. Trotz “volles Leben” Programm inkl. in der Clubbingszene unterwegs sein, Pubs mit Live Musik, jeweilige Küche und Spezialitäten ausgiebig kennenlernen, Uber nehmen, Museen und Attraktionen besuchen (habe mit den Pyramiden in Giza ein weiteres (altes) Weltwunder besucht und mit Cristo Retendor in Rio alle 7 (neuen) Weltwunder voll gemacht), habe ich noch ca. EUR 2k Überschuss übrig. Falls die Meilen kommen (ich werde sie sofort in EUR 6k Amazon Gutscheine umtauschen).

Mittlerweile ist mir das aber tatsächlich nicht mehr so wichtig. Allein dass ich das machen “musste”, beschert mir Stories und Erinnerungen von denen ich lange zehren werde. Ich würde es sofort wieder machen.

Mein Highlight 1: in Kairo mit dem “Moto-Uber” ohne Helm mit 120 über die Autobahn. Ihr seht, auch das Risikobewusstsein ist bei mir irgendwann abhanden gekommen. Habe aber tatsächlich zu keiner Zeit irgendein Problem gehabt, auch in dem angeblich schwerkriminellem Rio nicht.

Mein Highlight 2: MEL-SIN-IST war zu 10% ausgelastet. Ziemlich skurill, die beiden Flüge nach SYD und MEL waren ja das Bottleneck durch das alle “Challenger” durch mussten was zu skurillen Überbuchungs-Situationen auf dem Weg NACH Australien geführt hatte, aber am Rückweg haben die sich wohl fast alle eine andere Route gesucht. :slight_smile: 17 Stunden Langstrecke in einem “Wohnzimmer” mit Leuten die jeweils fast eine ganze 9er Reihe, mindestens aber eine 3er-Reihe für sich hatten, war absolut magisch und friedvoll. Ich wollte immer so weiter fliegen.

Was ich anders gemacht hätte:

  • Mehr über Miles&Smiles Bescheid wissen, ggf. hätte ich dann Buchungsklassenoptimiert für den Elite Plus gebucht (Problem dabei: geringerer “Gewinn” - dafür aber auch 4 Upgradevoucher und etwas mehr Meilen zum eintauschen)
  • Mehr Leute, Freunde, Familie etc. mitnehmen - mir ist viel zu spät aufgefallen, dass sich da der Gewinn natürlich auch multipliziert. Finanziell, aber eben auch: “Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt”. Ich habe einige Familien auf der Challenge getroffen, da war ich etwas wehmütig. (Problem: die Koordination etc. wäre schwer gewesen, insbesondere weil TK durch das abrupte Ende der Aktion ordentlich Zeitdruck verursacht hat)

Abschließend zu TK: durch den Elite Status konnte ich immer Sitze am Gang buchen, hatte auch bei 80% der Flüge den Nebensitz frei. Was man auch hervorheben muss: 18 Flüge OHNE Verspätung. Im großen und ganzen ein tolles hard product+Essen+Lounge. Die Crews und das Personal am Boden (Subcontractors, trotzdem…) sind aber aus meiner Sicht nicht “überdurchschnittlich”. Problemlösungskompetenz oder “customer centricity” nahe null. Empathie max. durchschnittlich. TK hat jetzt natürlich einen special place in meinem Herzen, und wenn die Meilen kommen dann auch noch mehr, aber zum lifetime fan bin ich jetzt nicht automatisch geworden. Das Produkt ist aber echt gut.

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Kann man den Zollbeamten nicht übel nehmen, wenn die Leute nicht wissen wo Sie waren und Routings wie Drogenkuriere abfliegen :grinning_face_with_smiling_eyes:

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Ich habe ihnen das nicht übel genommen. Im Fall USA war tatsächlich super lustig, aber erst nachdem er die Website geprüft hatte und alles Stück für Stück mit mir durchgegangen ist.

Und nachdem er im Gepäck natürlich auch nichts auffälliges gefunden hat.

Hat halt aber alles 2 Stunden gedauert.

In Australien hatte ich 1 Million Challenge gesagt und sie wusste schon Bescheid :slight_smile: in SYD und MEL sind wie gesagt diese Leute alle angekommen. “Wir” (bin aus Flyertalk heraus einer Telegram Gruppe beigetreten) schätzen, dass es so 1000-2000 Challenger gibt (ich sehe die Zahl bisschen höher, aber egal)

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Acht Tage, sechs Kontinente und ein ziemlich angeschlagener Vielflieger

Vor zwei Tagen habe ich meine Turkish Airlines 1 Millionen-Meilen Challenge in New York beendet – das große Finale eines Trips, der irgendwo zwischen Meilen-Marathon, Jetlag-Experiment und leichtem Wahnsinn liegt.

Ich befasse mich hier bewusst nicht mit den Flügen oder den Flughäfen – das können andere an anderer Stelle in ihren Reviews sicher deutlich besser.

Hier geht es eher um die kleinen Erlebnisse unterwegs, die Eindrücke zwischen den Flügen – und darum, wie es sich anfühlt, in etwas mehr als einer Woche einmal quer über die Welt auf alle Kontinente zu jetten.

Der Auftakt

Eigentlich begann alles schon im September mit einer kleineren Tour: ein Wochenendtrip von Nürnberg nach Kuwait und Kairo – gebucht in Economy Class, aber wegen der unpraktischen Flugzeiten (und einer gesunden Portion Selbstfürsorge) kurzerhand mit Meilen und etwas Cash auf Business Class upgegradet.

  • Kuwait
    In Kuwait hatte ich gleich zu Beginn eine interessante Erfahrung bei der Einreise.
    Obwohl ich ein E-Visa vorab organisiert hatte, wurde ich am Flughafen von Schalter zu Schalter geschickt – eine charmante Mischung aus Bürokratie und Orientierungslauf. Nach einer guten Weile, als alle Formalitäten endlich erledigt waren, konnte ich einfach an der gesamten Einreiseschlange vorbeilaufen, ohne dass irgendjemand noch einmal meine Papiere sehen wollte.
    Mit rund 40 Grad Hitze hatte Kuwait es in sich. Ich habe mir innerhalb eines halben Tages die Water Towers und die Kuwait Towers angeschaut (inklusive Aussichtskugel oben), bin die Hafenpromenade als einziger Verrückter entlanggelaufen und habe mir in einer Mall ein paar schokolierte Datteln als Mitbringsel besorgt. Eigentlich wollte ich noch weiter zur Großen Moschee, aber ich hatte Sorge, dass die Schokolade vorher schmilzt – also ging es zurück ins Hotel, mit dem Vorsatz, den Rest bei einer zukünftigen Reise nachzuholen.

  • Kairo
    In Kairo war ursprünglich eine Street-Food-Tour geplant – die jedoch kurzfristig abgesagt wurde. Also habe ich mir selbst Koshary organisiert und bin anschließend ins Ägyptische Museum, um mir noch einmal Tutanchamun anzusehen.
    Mehr war an dem Tag ehrlich gesagt nicht mehr drin – die Kombination aus Hitze, Staub und Reisezeit hatte mich schon recht gut erledigt.

Die große Tour

Dann kam das Hauptprogramm: acht Tage, sechs Kontinente, unzählige Boardingpässe und eine Beziehung zu Turkish Airlines, die langsam ernst wird.

Route: NUE–FRA–BUD / BUD–IST–GRU / GRU–JNB / JNB–IST / IST–KUL–SYD / SYD–CGK / CGK–IST–JFK / JFK–CDG–NUE

Geflogen bin ich alles in Business Class – was luxuriös klingt, aber irgendwann nur noch praktisch ist. Nach dem zehnten Flug schmeckt selbst Champagner nach Mineralwasser. Ab einem gewissen Punkt habe ich das Bordessen einfach ausgelassen und nur noch versucht zu schlafen, um die Zeit totzuschlagen.

Zwei Tage vor New York kam dann die Krönung: eine handfeste Erkältung. Husten, Niesen, Kopfschmerzen – das volle Programm. Timing ist bekanntlich alles.

Kleine Highlights unterwegs

Trotz allem gab es zwischendurch einige schöne Momente, die mich daran erinnerten, warum man das überhaupt macht.

Zwischenstopps und Schlafdefizit

Ich hatte fünf Intercontinental Hotels gebucht – São Paulo, Istanbul, Sydney und New York – und ein spontanes in Johannesburg, weil der Online-Check-in nicht funktionierte und ich nicht airside bleiben konnte.

Die meisten Aufenthalte waren Tageszimmer, um zu duschen, kurz zu schlafen und mein Gepäck sicher zu verstauen. Nur in Sydney blieb ich tatsächlich über Nacht – fast schon ein kleiner Luxusmoment.

Arbeit? Theoretisch ja …

Ich hatte mir vorgenommen, unterwegs etwas zu arbeiten.

In der Praxis war ich jedoch zu müde, um überhaupt den Laptop aufzuklappen.

Meine Produktivität beschränkte sich im Wesentlichen auf die Entscheidung zwischen still oder sprudelnd.

Fazit: Meilen, Müdigkeit, Meisterleistung

Würde ich das noch einmal machen? Vielleicht.

Aber dann würde ich mir an jedem Ort wenigstens ein paar Tage Zeit nehmen – um auch wirklich etwas zu sehen und nicht nur Sicherheitskontrollen, Lounges und Einreiseautomaten.

Jetzt heißt es warten bis Anfang November, um den Million-Miles-Stand zu sehen:

  • 46.210 Bonus- und Statusmeilen gesammelt

  • 9.000 Meilen Entschädigung für das ausgefallene WLAN auf IST–SYD

  • 103.000 Meilen für Upgrades ausgegeben

Hätte mein Elite-Plus-Status Ende September geendet, wäre ich jetzt wieder qualifiziert – aber natürlich läuft er erst Ende Oktober aus. Turkish Airlines liebt das kleine Drama.

Trotz allem: eine Erkältung, sechs Kontinente, unzählige Flüge – und eine Million Meilen später kann ich sagen: Mission erfüllt.

Zusammengefasst …

Diese Reise war gleichermaßen faszinierend und völlig verrückt sowie anstrengend. Ich habe in acht Tagen mehr Flughäfen gesehen als so mancher in einem ganzen Jahr – und dabei gelernt, dass selbst Business Class kein Ersatz für echten Schlaf ist. Seltsamerweise hatte ich keinerlei Jetlag in allen Zielen - was vermutlich daran lag, dass ich meinen Schlaf im Flieger gut geplant hatte.

Ich würde es wieder tun, aber mit deutlich weniger Hektik und deutlich mehr Zeit, um die Orte wirklich zu erleben.

Am Ende bleibt das Gefühl, etwas geschafft zu haben, das man nicht so schnell vergisst – und die Erkenntnis, dass ein gutes Satay, eine Tasse Çay und ein Spaziergang am Hafen oft mehr wert sind als jede Lounge dieser Welt.

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So, weiter geht’s jetzt mit meiner zweiten Hälfte der Challenge.

Die Zeit in Istanbul habe ich letztendlich 0 für Sightseeing benutzt, sondern stattdessen, um zu arbeiten (und zum Friseur zu gehen, haha). Bei der letzten Turkish-Überbuchung hatte man mich ins Hampton Inn geschickt, das zwar ein schlechteres Hotel war, aber neben einer U-Bahn-Station lag, wodurch ich trotz nur weniger Stunden ein bisschen Istanbul sehen konnte. Das Mercure/Pullman liegt deutlich schlechter. Bei der ganzen Reiserei war mir Istanbul keine 2-3h Busfahrt (insgesamt für hin- und zurück) wert, zumal die Stau-Situation vor dem Hotel ununterbrochen so aussah:

Nach den 2 Nächten ging es dann also endlich nach Sydney. Dies war der ungemütlichste Flug der Reise, denn ich saß im Mittelsitz - und der ist auf so einem langen Flug dann schon sehr eng. Aber egal, nichts, was einen umbringen würde.

Die Ankunft in Sydney verlief problemlos, nur die U-Bahn zum Airport lief nicht, weil die Schienen renoviert wurden. Das war allerdings verschmerzbar. Nach so einem langen Flug (und mit 3 Koffern) ist man dann doch gut gewillt, einen Uber zu nehmen. Und so ging es dann ins Hilton Sydney, wo wir ein schönes Eckzimmer bekommen haben, mit Blick auf den Fernsehturm.

Das Hotel ist sehr schön, allerdings ist gegenüber eine Baustelle, die man deutlich hört. Und - für Deutschland undenkbar - quasi rund um die Uhr. Die haben da bis 2 morgens gearbeitet, und um 6 morgens ging es schon weiter. (Evtl. ging es auch die Nacht durch und ich hab’s im Schlaf nicht mitbekommen). In dem Sinne, war es eigentlich ganz gut, dass es dann nur 2 statt 4 Nächte wurden.

Nun zu Sydney. Ich war noch nie in Australien gewesen, dementsprechend war dies auch mein erster Besuch in Sydney. Und die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Das Opernhaus gehört für mich zu den Gebäuden, von denen man sich nicht satt sehen kann und gefühlt aus jedem Winkel doch noch ein weiteres Foto machen will.

Dazu kam dann noch etwas Glück, denn an dem Abend fand in der Oper “Best of Opera” statt, und es gab noch Tickets zu recht günstigen Preisen (ca. 45€ pro Person). Dadurch konnten wir an dem Abend das Opernhaus auch von innen voll genießen. Ein tolles Erlebnis!

Nach dem Opernbesuch nahmen wir dann noch die Fähre nach Manly. In der Dunkelheit ist Manly (ein Strand) natürlich weniger perfekt, dafür war der Blick von der Fähre auf die Skyline Sydneys sehr hübsch.

Tagsüber war es übrigens extrem heiß gewesen. Bis zu 37 Grad hatten wir an dem Tag, was das schlendern entlang des Wassers doch schnell unangenehm machte.

Am zweiten Tag sank die Temperatur glücklicherweise auf 21 Grad. Dort ging es dann morgens nach Bondi Beach (ganz hübsch, aber nichts, was mich extrem umgehauen hätte) und am Nachmittag zur Kunstgalerie (mit Peer). Und damit war der Australien-Urlaub auch schon beendet.

Daraufhin folgten ca. 38 Flugstunden am Stück. Glücklicherweise konnten wir mit Upgrade-Voucher und Meilen Sydney-Kuala Lumpur-Istanbul auf Business upgraden. Der Anschlussflug nach New York war dann aber wieder in der Economy Class. Und der war ein ziemliches Schlachtfeld. Selten hatte ich so ungesittete und chaotische Passagiere um mich herum. In der 3er-Reihe neben uns saß dann auch eine 5-köpfige Familie, deren Kinder abwechselnd den kompletten Flug durchgeschriehen haben. Und beim Aussteigen war alles so extremst vollgemüllt, überall im Flieger. Ganz wild.

Wild waren in New York auch die Hotelpreise. Alles was keine Kakerlaken hatte wollte gefühlt €300+ pro Nacht. Glücklicherweise hatte ich das Voco Fiorello LaGuardia in Flushing für 30.000 IHG Punkte pro Nacht ergattern können, inkl. Diamond-Frühstück. Die Lage war natürlich etwas ungünstig (die Fahrt nach Manhattan dauerte über eine Stunde), aber für den Preis war das Hotel vollkommen in Ordnung. Schön war auch die Dachterrasse, wo auch das Frühstück serviert wurde, mit Blick auf Manhattan.

In New York stand diesmal an Tag 1 die New York Public Library, die 5th Avenue, und der Central Park auf dem Plan, bevor wir im “Tom’s” - bekannt aus der Serie Seinfeld - gegessen haben. Das Restaurant ist qualitativ und preislich sehr gut, und für jeden der die Serie gesehen hat natürlich sowieso ganz witzig. Dann ging es den Fluss entlang wieder Richtung Midtown, an der Met Opera vorbei, bis zum Times Square, von wo es dann wieder zum Hotel ging.

Am zweiten Tag waren Brooklyn und Downtown dran, inkl. Überquerung der Brooklyn Bridge und Fahrt mit der Staten Island Ferry.

Von Downtown ging es dann zu Fuß bis zu den Hudson Yards (via The Line) und dann mit der Bahn wieder nach Flushing. Flushing ist übrigens das Chinatown von Queens, insofern haben wir da beide ne chinesische Suppe gegessen und dann war Feierabend. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon zum Flughafen, um JFK-IST-DXB zu fliegen.

Wir waren vor 2 Jahren im Dezember in Dubai gewesen, für 2 Tage. Damals wohnten wir in der Marina und haben die Highlights ziemlich schnell abgeklappert mit der S-Bahn. Wir waren schon damals zwar nicht von der Stadt begeistert (der Kontrast zwischen (ultra)reich und (ultra)arm ist halt überall zu sichtbar), aber architektonisch war es schon interessant. Diesmal fanden wir die Stadt deutlich schlechter.

Wir haben uns diesmal ein Auto gemietet für die 5 Nächte und das Holiday Inn Dubai Business Bay für €130/Nacht gebucht. Das Hotel war sehr in Ordnung. Aber Autofahren war nirgends bisher schlimmer. Du fährst auf 10-spurigen Straßen, von denen je 3 Spuren woanders hinführen, alle sind absolut wild am Spuren wechseln, manche rasen, manche fahren in Zeitlupe, alle 200m steht ein Blitzer, und ständig steht man im Stau. Hölle.

Aber auch die Stadt selbst war diesmal nicht schön. Die Luftqualität war horrend (wie in Peking/Seoul an den schlechtesten Tagen), und irgendwie konnten wir uns mit der Stadt diesmal null anfreunden.

Glücklicherweise haben wir den letzten Tag genutzt, um nach Abu Dhabi zu fahren. Dort waren wir noch nie gewesen, und die Stadt fanden wir deutlich schöner als Dubai. Zuallererst scheint sie besser geplant worden zu sein. Statt ein niemals endender Landstrich zu sein wie Dubai, bei dem alles weit entfernt ist, ist Abu Dhabi eher wie eine normale Stadt aufgebaut. Und es führen da auch keine 20-spurige Autobahnen durch die Stadt, sondern ganz normale 3-spurige Straßen.

Aber auch die Sehenswürdigkeiten sind top. Der 2017 erbaute Präsidentenpalast ist unfassbar beeindruckend.

Und die berühmte Moschee sowieso.

Der Ausflug hat sich definitiv gelohnt.

Witzig war die Rückfahrt. Man fährt da eine Stunde lang ganz normal auf der Autobahn. Alle um einen herum fahren zivilisiert, in etwa wie in Deutschland. Kaum hat man die Stadtgrenze von Dubai überquert wieder wildes Chaos. Was für ein Irrsinn. Dazu auch eine witzige Sache, die auch den Mentalitätsunterschied zwischen den Emiraten zeigt: In Dubai ist Tempolimit 120, die Blitzer haben aber eine Toleranz von 20km/h. In Abu Dhabi ist Tempolimit 140, ohne Toleranz. Im Prinzip also beide gleich, aber doch irgendwie anders.

Und so ging der 6-Kontinente-Trip dann zu Ende. Nach 5h Flug nach Istanbul, wurden wir von Turkish Airlines auf dem Flug nach Amsterdam kostenlos in die Business Class geupgradet. Yay! Zwar nicht lie-flat, da ein Airbus A321, aber besser als Eco auf jeden Fall.

Das Wetter in Amsterdam war allerdings weniger yay, weswegen wir entschieden haben nach der ersten Nacht im Hilton Airport das Holiday Inn Express Sloterdijk, das wir für die nächsten 2 Nächte gebucht hatten, zu stornieren und stattdessen direkt vom Flughafen den Flixbus nach Hause (Hamburg) zu nehmen. Tjo, und während wir nun auf den Flixbus warten, schreibe ich den Bericht zu Ende.

Zusammenfassend:

Am besten gefallen haben uns New York und Sydney. In New York hatten wir traumhaftes Wetter und die Stadt ist immer ein cooles Abenteuer für 2-3 Tage. Sydney war neu, und das Opernhaus, inkl. Vorstellung war ein traumhaftes Erlebnis. Als dritte Stadt kann man noch Abu Dhabi erwähnen - der Tagesausflug war super.

Am wenigsten gefallen hat uns Dubai. Verkehrschaos, schlechte Luft, schlechte Stadtplanung, und obendrein auch noch teuer. Freiwillig führt es mich in nächster Zeit wohl eher nicht wieder in die Stadt zurück.

Nun zu Turkish Airlines. In einigen Dingen ist die Airline wirklich absolute Spitze: Die Flüge sind immer pünktlich gewesen, der Service durchgehend gut. Selbst in Eco bekommt man ein echt gutes Amenity Kit. Die Auswahl beim Inflight-Entertainment ist enorm, inkl. 3 Live-Sender (CNN, Live-Sport, und TRT). Auch das Essen war in Eco überzeugend und in Business sehr gut. Und die Toiletten an Bord waren stets sauber, wie bei kaum einer anderen Airline. Was bei Turkish Airlines nicht so gut ist: Der Sitzabstand (was leider kein unwichtiger Punkt ist). Und (sorry) die Passagiere. Da kann Turkish Airlines nicht wirklich was für, aber ich kenne keine Airline mit einem so großen Prozentsatz an ungesitteten Passagieren. Die Flüge nach New York und nach Amsterdam waren dabei besonders krass (in Amsterdam funktionierte zB die Gangway nicht nach Landung, und einige Passagiere haben ihr Unverständnis darüber so hart an der Stewardess ausgelassen, dass sie weinend zur Business-Küche fliehen musste und der Vorhang zugezogen werden musste).

Und zuletzt: War der 6-Kontinente-Trip in so kurzer Zeit anstrengend? Joa, eher nicht. Durch den ständigen Zeitzonen-Wechsel hatten wir kaum Jetlag, und zwar waren die Flüge recht lang, aber einmal gut schlafen danach und schon konnte der nächste Tag voll ausgekostet werden. Letztendlich klang das ganze härter, als es war. Was bei der Taktung aber zu kurz gekommen ist, sind die Städte. 1 Tag für Athen, 1 Tag für Ägypten, 2 Tage für Sydney - das ist schon recht wenig. Insofern bleibt es natürlich dabei, dass diese Reise total bekloppt war und nur mit der Million Meilen zu rechtfertigen ist. Ich würde nie ohne guten Grund wieder so einen Urlaub organisieren. Viel Spaß hat es aber trotzdem gemacht. Wirklich, ein einmaliges Erlebnis.

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In Sydney war ich auch erstaunt, dass der Zug am Wochenende nicht fuhr. Dafür gab es aber einen Bus Replacement-Service - vollkommen kostenlos, der einen direkt nach Central brachte. Dort bin ich dann in die Tram gewechselt und für 3$ zum Circular Quay gefahren.

In Sydney kann ich das Interconti empfehlen - klasse Frühstück aus dem Club im 34. Stock mit Blick auf Opernhaus und Harbour Bridge … Ich steige da immer ab, wenn ich kurz in Sydney bin. Habe in Sydney zwar einen ehemaligen Arbeitskollegen, der vor 20 Jahren mit Family dorthin ausgewandert ist und der mich immer einlädt - sein Häuschen ist aber leider etwas ausserhalb und mir für die kurze Zeit in Sydney zu kompliziert. Dann doch lieber krachen lassen :wink:

Die Hotelpreise in New York hatten mich auch umgehauen. Zuerst hatte ich das Even-Hotel auf Long Island gebucht (gegen 39.000 Punkte). Weil ich abends noch eine Broadwayshow sehen wollte, habe ich umgeschwenkt aufs Interconti Times Square - stolze 87.000 Punkte dafür - statt fast 700€ fürs Zimmer, das ich eigentlich nur für 10 Stunden brauchte. Hilton beim MoMa hätte noch einen Dayroom gehabt, aber das war mir zu kompliziert mit Gepäck abgeben, nach dem Musical dort hingehen - ich wollte raus aus dem Theater - Koffer aus meinem Zimmer holen und ab zum JFK. Das IC lag ideal nur einen Block vom Theater. Mein Rückflug war um 01:00 in der Früh nach Paris - und ich hatte noch Sorgen, dass wegen des Shutdown die Security ewig dauert - dank TSA pre war ich aber in 10 Minuten durch.

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Ja, das InterConti Sydney hatte ich ursprünglich gebucht für 250€ die Nacht, dann war das Hilton aber mit ner Sonderrate auf 138€ gesunken, und dann hab ich halt zugeschlagen. Die 4 x 112€ Preisunterschied war mir das InterConti nicht wert. Hätte ich gewusst, dass es nur 2 Tage werden, wäre ich möglicherweise beim InterConti geblieben, aber letztendlich egal. Das Hilton war ja auch gut, sowohl als Hotel als auch von der Lage her.

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Interessant dass Du das mit den Passagieren ansprichst. Ich dachte schon ich bin alleine mit dieser Beobachtung (und habe sie daher bisher auch nicht ausgesprochen). Wirklich unglaublich. Aber ja, kein TK-„Fehler“.

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Ja, wirklich bemerkenswert. So ein Gefühl hatte ich schon früher bei der Transit Security beim Umstieg am alten Atatürk-Flughafen. Es war irgendwie eine Kombination aus „die fliegen zum ersten Mal“ und „keine Benehmen“.
Am neuen Flughafen hatte ich dieses Gefühl aber nicht so. Verläuft sich vielleicht besser….

in business class fällt das nicht so auf :wink: - ausser dass die hinteren business class toiletten (in der galley zwischen business und eco) oft durch economy passagiere belagert werden :wink: