Ich hatte die Challenge in drei Teile aufgeteilt. Trotzdem war sie anstrengend, da alles in Economy Class gebucht war.
Im September ging es los mit VIE–IST–BOG, eine Woche vor Ort in Kolumbien, dann zurück über BOG–PTY–IST–MUC. Das war noch der „normalste“ Teil, und ich habe viel vor Ort unternommen und gesehen (Bogotá, Cartagena, Medellín, Guatapé). Highlights waren der autofreie Sonntag in Bogotá, wenn Skater, Radfahrer und Läufer die Hauptverkehrsstraßen erobern, die bunten Häuser und entspannte Atmosphäre in Guatapé sowie das Nachtleben in Getsemaní.
In Istanbul habe ich erneut Touristanbul genutzt. Das Programm war schon immer top, aber es ist beeindruckend, dass es inzwischen sechs oder sieben verschiedene Touren gibt. So kam ich diesmal in den Genuss einer nächtlichen Bosporus-Kreuzfahrt inklusive Abendessen.
Der zweite Teil war deutlich heftiger – irgendwann verliert man das Gefühl für Raum und Zeit, und wenn man aufwacht, muss man erst einmal überlegen, wo man überhaupt ist.
Die Route: VIE–SOF–IST–CPT–IST–KUL–SYD–KUL–IST–BOS–KEF–MUC, alles wieder nur mit Handgepäck, das am Ende zur Hälfte aus Amenity Kits bestand. Der Jetlag hielt sich überraschend in Grenzen, da ich einen Großteil der Flüge verschlafen und meinen Schlaf weitgehend auf die Zeitzonen des nächsten Ziels abgestimmt habe.
Längere Aufenthalte gab es in Kapstadt (2 Nächte, Altstadt, Kap der Guten Hoffnung, Pinguine, Straußenkebab) und Sydney (3 Nächte). Nach fast 15 Jahren konnte ich die Stadt wieder neu entdecken: Darling Harbour, Opernhaus, Botanischer Garten, North Sydney, Bondi, Coastal Walk, Museen. Sydney ist und bleibt einer meiner Lieblingsorte.
Boston war nur eine Nacht; selbst das Hostel hat fast 100 Dollar gekostet. Ich habe viel Zeit auf dem Campus von Harvard und MIT verbracht. Erwähnenswert ist die Chase Sapphire Lounge in Boston, meiner Meinung nach sogar einen Tick besser als die IGA Lounge in Istanbul oder die Vienna Lounge – bisher meine Favoriten im Priority Pass.
Den Senator-Status habe ich bewusst nicht genutzt – das Risiko war mir zu hoch, dass die Meilen doch unerwartet bei Miles & More landen.
Reykjavík war ein weiterer 24-Stunden-Layover, unglaublich kalt und stürmisch.
Der letzte Teil war ein Weekend Run NUE–IST–KWI–IST–MUC. Vor Ort in Kuwait hatte ich rund 20 Stunden, von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts. Es erinnerte mich ein wenig an Dubai im Jahr 2013 – teils hübsch und glitzernd, aber mir fehlte die Seele, und es waren kaum Menschen auf der Straße. Leider war fast alles geschlossen, obwohl laut Internet und Beschilderung geöffnet sein sollte. So bin ich viel durch die Stadt gelaufen – insgesamt 45 Kilometer.
Langstreckenflüge waren alle mit dem A350, aber ich hatte nie das Glück, in einer Notausgangsreihe zu sitzen. Die Flieger waren stets mindestens zu 85 % ausgelastet. Cabin Service und Crews wie gewohnt überdurchschnittlich.
Es war eine großartige Erfahrung, aber jetzt reicht es erst einmal mit dem Reisen. Viele Erlebnisse und Eindrücke habe ich gesammelt, von denen ich noch in Jahrzehnten erzählen werde.