Reisebericht: Weihnachten in Atlanta mit Air France A350 + KLM B772 (Silvesterflug)

Hallo zusammen,

der Entschluss stand fest: Einmal Fliegen muss dieses Jahr noch drin sein und alle Hoffnungen lagen auf dem Black Friday. 2019 haute Lufthansa da noch Deals raus mit dem Motto „Zwei fliegen einer zahlt“. Der Black Friday kam und die Black Week ging und Pustekuchen… Das Einzige was am Ende brauchbar war, war ein 20€ Coupon von Air France…

Naja egal. Dort hatten wir zum Glück noch etwas gefunden, was den Geldbeutel nicht zu sehr belastet. Am 23.12. ging es für uns also von Berlin über Paris nach Atlanta.

Auf Grund der „Horrormärchen“ bzgl. Gepäckabfertigung der letzten Wochen und Monate entschieden wir uns für eine längere Umstiegzeit, um am 23.12. nicht ohne Koffer in den USA zu landen. Wir fuhren mit dem Auto am 22.12. nach Berlin, stellten unser Auto im P3 ab und schliefen eine Nacht im Steigenberger – wieder eine gute Wahl.

Der Check-In war bereits gut besucht, da dort auch der KLM Flug abgefertigt wurde, der 30 Minuten vor unserer AF starten sollte. Eine Mitarbeiterin war aber sofort daran, die Leute zu sortieren. Wer darf Sky Priority, wer hat kein Gepäck und kann an den Automaten – gut organisiert!

Auch die Sicherheitskontrolle hat an diesem Morgen gut funktioniert. Priority Lanes gibt es am BER auch noch und nach nicht einmal zehn Minuten waren wir im Sicherheitsbereich.

Den nächsten Pluspunkt sammelte der BER mit der Tempelhof Lounge. Diese öffnet bereits 5Uhr morgens und konnte durch uns somit noch genutzt werden. Als wir mit TAP 6Uhr in FRA gestartet waren, hatten die Lounges noch zu.

Der Weg zum Flieger war nicht weit und dort wartete auch schon der über Nacht geparkte A220-300.

Das Wetter war leider „wie immer“ wenn wir in Deutschland starten eher regnerisch veranlagt. Trotzdem ging es pünktlich los und auch Grund der wieder wärmeren Temperaturen ohne Enteisung.

Ein nettes Gimmick ist die Kabinenbeleuchtung in französischen Nationalfarben im Airbus. Kurz nach dem Start wurde dann das Frühstück serviert.

Eine sehr schöne Auswahl in meinen Augen und auch die Sandwiches waren nicht trocken. Die Landung in Paris erfolgte am Terminal 2F. Der Weiterflug nach Atlanta erfolgte im Terminal 2E. Umsteigen war bei der Menge an Zeit aber kein Problem.

Die Lounge im Bereich K des Terminals 2E ist doch etwas Abseits gelegen und der Weg „in den Keller“ doch eher ungewöhnlich. Dort erstreckt sie sich dann aber über zwei Ebenen. Das Angebot an Essen, Getränken und vor allem Pattesserie ist aber wunderbar.

Zum Mittag wurde es dann zunehmend voller, aber da konnten wir dann unseren Weg zum Gate antreten. Das Boarding erfolgte mit etwas Verzögerung, war aber dennoch reibungslos. Auf Grund des späten Buchungszeitpunktes blieben uns als Sitze der Wahl 1C und 1J. Stauraum und Beinfreiheit sind hier jedoch klasse.

Kissen, Decke und Wasserflasche befanden sich direkt am Sitz. Der Willkommensdrink, das Amenity Kit und die Speisekarte wurden kurze Zeit später ausgehändigt.

Start war mehr als Pünktlich. Von Startbahn 26R ging es Richtung Norden nach Amerika. Kaum in der Luft, kam auch schon der erste Getränkeservice und der Appetizer (Rote Beete Mus mit Käse) mit Käsecrackern.

Weiter ging es Schlag auf Schlag serviert von einem äußerst engagierten freundlichen Steward. Zur Vorspeise gab es Stopfleberpastete mit Birnenchutney, Räucherlachs und einen Salat. Begleitet von Getränkerunde zwei und drei!

Abgelöst wurde dies von der Hauptspeise. Unsere Wahl fiel auf das Rinderfilet mit Selleriepüree und Spargel. Eine dazu gereichte „Vanillesoße“ harmonierte super mit dem Gericht und sprengte meine Vorstellungskraft.

Zum Käse gab es dann Getränkerunde Nummer 4. Mein Wunsch fiel auf einen Portwein und trotz des Kommentars, dass dies mal ein paar Minuten dauern könnte, hatte ich nach gefühlt einer Minute das Glas an meinem Platz!

Da man bei Air France nicht wählen muss, gab es danach Patisserie. Auf meine Bitte, dass ich dazu doch gerne einen Calvados hätte wurde mir entgegnet, dass ich das sogar „müsse“. (Getränk 5)

Und ja, es gab dazu sogar Eis oder Sorbet. Wer auf die Patisserie verzichtete bekam dafür dann ungefragt doppelt Eis :wink:

Beim Abräumen weitere Fragen nach Getränkewünschen – so oft wurde ich noch nirgends gefragt.

Die Zeit bis zum nächsten Essen verbrachten wir mit dem ein oder anderen Film und dem Blick auf einer der Bordkameras, welche die A350 zu bieten hat.

Ein Snack zwischendurch oder ein weiter Getränkewunsch wurde prompt und ohne langes Warten erfüllt.

Anderthalb Stunden vor der Landung wurde dann das zweite Essen serviert. Hühnerfilet mit Kartoffeln, ein Madeleine und dazu eine Erdbeersoße. Wieder überaus lecker.

Zwanzig Minuten vor dem Zeitplan landeten wir im mittlerweile abgekühlten Atlanta. Leider wurden hier die Koffer der Business Class als letzte gesammelt am Band ausgegeben. Das dauerte dann doch fast eine Dreiviertelstunde. Mit der Metro fuhren wir zur Station North Street in Midtown und bezogen unser Hotelzimmer im Element Hotel Midtown (Marriott Gruppe).

In der zwölften von vierzehn Etagen bezogen wir ein geräumiges Zweibettzimmer mit Küche und Dusche mit Bad. Eröffnet im August 2021 war hier auch noch alles neu und im einwandfreien Zustand.

Am morgen des 24.12. waren dann draußen -12°C. Der Wind lies das Ganze dann gefühlt wie -24°C erscheinen – aber wir hatten ausreichend warme Klamotten dabei. Die Straßen waren trotzdem wie ausgestorben, trotz Sonne und blauem Himmel.

Außer Einkaufen unternahmen wir an diesem Tag also auch nicht wirklich viel.

Eine Erste Runde am 25.12. mit etwas weniger Wind führte uns durch Midtown und die direkte Umgebung unseres Hotels.

Bank of America Tower

All Saints’ Episcopal Church

Sitz der Norfolk Southern Corporation – Eisenbahngesellschaft

Fox Theatre

Am 26.12. wollten wir dann in die Innenstadt laufen und uns die World of Coca Cola (auch die haben hier ihren Firmensitz) ansehen. An der Kasse wurde uns dann gesagt, dass das nächste freie Zeitfenster jedoch in zwei Stunden ist – bei den Temperaturen verzichteten wir.

National Center for Civil and Human Rights

World of Coca Cola

Wir gingen dann also weiter durch den Olympia Park. Atlanta war 1996 Ausrichter der Olympischen Spiele. Da am Riesenrad der Stadt, dem SkyView Atlanta keine Schlange stand, drehten wir hier ein paar Runden.

Wir nutzen den Nachmittag um uns für das Atlanta Aquarium eine Karte mit Zeitstempel für den 28.12. zu sichern. Wollten nicht nochmal Pech wie bei Coca Cola haben.

Am 27.12. gingen wir noch etwas weiter und liefen unter anderem zu den CNN Studios bis nach „Unterground Atlanta“ einem historischen Stadtviertel.

Den Zeitstempel für das Aquarium hatten wir für 9Uhr gewählt. Da sollte es schön leer sein und so war es dann auch.

Der Eintritt kostet pro Person zwar $40 aber auf Grund der Größe und der Menge an Tieren ist dies vollkommen angemessen.

Gegen 11Uhr wurde dann Aquarium dann überrannt und wir waren froh, fertig gewesen zu sein. Den Rückweg wählten wir vorbei am Campus der Georgia Tech University.

Für Flugzeugfans ein Muss stand am nächsten Morgen (mittlerweile sind wieder Plusgrade) ein Besuch des Delta Air Lines Museums am Atlanta Hartsfield-Jackson Airport auf dem Plan. Mit Metro und Bus ist man aber auch hier in unter einer Stunde am Ziel. Der Eintritt ist mit $20 human.

Am Mittag des 31.12. stand dann der Rückflugtag an. Der Plan war also folgender: Wir starten im Jahr 2022 und landen im Jahr 2023 in Amsterdam. Der Rückflug fand nämlich mit KLM statt. Als wir drei Wochen vor dem Flug gebucht hatten, war noch eine B787-10 geplant. Kurze Zeit später wurde dies leider auf eine B777-200 geändert.

Air France-KLM haben im Internationalen Terminal einen eigenen Check-In Bereich. Wer aber online eincheckt und sein Koffer selbst labelt, kann diesen auch am Schalter von Delta abgeben und muss nicht warten, bis der Check-In öffnet.

Auf der anderen Seite der Sicherheitskontrolle können Business-Class Passagiere der KLM dann in den Delta Sky Club gehen. Ebenfalls eine Lounge auf zwei Ebenen inkl. Außenterrasse. Bei uns recht leer, wird es zur Rush Hour aber sicher auch hier voll.

Unsere Maschine landete pünktlich und so sollte auch unser Neujahrsflug pünktlich starten.

Die Kabine wurde von der Besatzung bereits geschmückt, wir waren also gespannt, was uns 0Uhr erwarten würde.

Hier waren Kissen, Decke, Wasserflasche und auch das Amenity Kit bereits am Platz. Mit dem Welcome Drink wurde auch hier wieder eine Menükarte ausgeteilt.

Die Kabine war mit nur neun Passagieren relativ leer. Auch deshalb war der Service sehr schnell und zuvorkommend. Nach dem Start gab es ein erstes Getränk mit Nüssen.

Als Vorspeise entschieden wir uns für einen Avocado, Mango Salat mit Hummer. Dazu gab es einen Salat, Brot und Butter.

Zur Hauptspeise gab es drei Essen zur Auswahl. Ich entschied mich für die „lokalen Köstlichkeiten“ – Rindfleisch, Möhren, Kartoffeln und Zimtäpfel. Mein Mann nahm das Hühnchen mit Reis.

Während es bei Air-France noch alles gab, muss man sich bei KLM entscheiden, ob man Käse oder etwas Süßes möchte.

Zwei Stunden nach dem Start – 0Uhr Amsterdamer Zeit. Gab es dann einen Neujahrsgruß aus dem Cockpit und Champagner für die ganze Kabine – dazu wünschte die Besatzung jedem Passagier der Business Class persönlich ein frohes neues Jahr.

Das Ganze in bewegten Bildern und ein Video des gesamten Rückfluges inkl. Lounge könnt ihr euch auch gerne hier ansehen:

Ein wenig Schlaf konnten wir finden und bevor das Frühstück serviert wurde, teilte eine Stewardess die KLM Andenken aus – Delft Häuser gefüllt mit Gin. (Nr. 92 und 96 für uns)

Danach kam das Frühstück. Müsli, Lachs, Ei und Frischkäse und als süße Ergänzung einen Crêpes mit Ananas Kompott.

Die Landung erfolgte wieder pünktlich und den zweistündigen Aufenthalt in Amsterdam verbrachten wir in der Lounge.

Das letzte Stück erfolgte an Bord einer älteren B737-800. Auch hier ging alles pünktlich von statten und nach dem Start wurde ein zweites Frühstück serviert.

Die Box wurde zu Corona-Zeiten eingeführt. Laut der Purserette kam diese bei den Passagieren aber so gut an, dass man dies gleich beibehielt. Auch ein zweiter Getränkeservice war bei dem kurzen Flug locker möglich.

In Berlin angekommen dauerte es leider wieder eine Dreiviertelstunde, bis wir unser Gepäck in den Händen hielten und Priority kam hier bei Weitem nicht als Erstes.

Also schnell das Auto geholt, ab auf die Autobahn und zurück nach Leipzig.

Vielen Dank fürs Lesen

Grüße

Christiane - UpInTheAir

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Da hat jemand kurz vor Silvester „Angry Birds“ gespielt :grin:

Toller Bericht. Nur das Bett im Hotelzimmer schaut etwas mikrig aus. Irgendwie unamerikanisch…

Wollte ich auch schon immer mal machen, Heiligabend (naja, den habt ihr ja nicht ganz getroffen) und Silvester im Flieger, aber meine +1 ist davon leider nicht so sehr angetan…

Ins Delta Museum hab ich’s leider auch noch nicht geschafft, obwohl ATL vermutlich mein am meisten frequentierter Airport sein dürfte. Aber selbst bei einem langen Umstieg reicht die Zeit halt leider nicht, inbesondere nach der Einreise, weil die ja schon so früh zu machen, und die Europaflüge erst am frühen Nachmittag ankommen… Bei der Ausreise wäre es theoretisch wohl eher machbar, hat bisher aber leider zeitlich nie gereicht… Muss ich unbedingt mal angehen…

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Super Bericht - Danke. Atlanta ist eben doch immer mal wieder einen Besuch wert :slight_smile:

Danke für den Bericht. In Anbetracht eures Hotels wart ihr hoffentlich bei THE VARSITY - einem der meist frequentierten / abgefahrensten Fast Food Places der USA und habt euch mit Merchandise eingedeckt!? :wink: In die gleiche Kategorie gehört natürlich das Museum zu einer der ranzigsten Ketten (der südlichen USA): THE WAFFLE HOUSE

Coca Cola World habt ihr gar nichts verpasst. Ist für Ami-Verhältnisses grottenschlecht gemacht; objektiv betrachtet zwar ganz witzig, aber surreal für diese mittelmäßige Werbe-Veranstaltung Eintritt zahlen zu müssen. Das Human RightsCenter nebenan ist aber gut kuratiert und sehr lehrreich. Passt thematisch natürlich zum Martin Luther King Center / Wohnhaus / Grab bisschen abseits vom Zentrum.

Insgesamt kann man Atlanta schon mal machen. Gerade die hipperen Stadtbezirke haben echt Charme und machen die nicht gerade unbegrenzte Menge an echten Sehenswürdigkeiten wett.

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