Sansibar / Zanzibar mit kids

Hi…ho

Diesmal habe ich weniger Fragen als zuvor bei Kolumbien oder Thailand.

Wir fliegen Anfang März nach Sansibar und machen dort einen recht einfach zu planenden Strandurlaub. Da einige von euch aber schon da waren, würde ich trotzdem recht gerne die große Schwarmintelligenz nutzen.

Mich würde brennend interessieren, ob hier jemand konkrete Strände empfehlen kann. Gerne auch konkrete Hotels, wenn ihr was habt (am Strand ist Pflicht), hotelkategorie ist wirklich egal, je mehr Local desto besser.

Wir haben 2 Wochen und streben vielleicht 2 Nächte Stone town an und dann noch 2 weitere Orte. Wir planen ohne Mietwagen, werden aber mit Taxi/Fahrer mobil sein.

Habt ihr „Must Sees“ auf der Insel? Hat jemand von euch eine Gewürztour gemacht, oder war im Mangrovenwald, Butterfly Farm oder bei einer Schildkröten Farm? Habt ihr was anderes im Blick?

Kann man sich stone town anschauen mit kleinen Kindern (3 und 6). Wir würden einen Guide nehmen und eine kurze Tour anstreben, aber was sollte man noch machen?

Prison Island? Andere Inseln vor stone town?

Hat jemand einen Fahrer den er weiter empfehlen möchte mit Nummer? Gerne auch einen Guide natürlich, wenn ihr einen habt.

Wir haben uns gegen eine mögliche Safari für einen Tag oder länger aufgrund der Strapazen entschieden. Wir sehen wenig Sinn darin ewig über schlechte Straßen bei heißem Wetter in einen Jeep zu fahren, um dann Tiere aus großen Distanzen zu sehen. Wir erwachsene hätten Lust, aber die Kinder sehe ich da nicht. Möchte noch jemand vom Gegenteil überzeugen?

Wir fliegen hin recht schön BER-AMS-ZNZ mit KLM zurück mit Air France ZNZ-PAR-AMS-BER. Der Rückflug ist nicht schön, aber selten, vor allem wenn man bedenkt, dass wir für 90 min in JNIA (daressallam) zwischen halten werden. Weiß jemand, ob wir sitzen bleiben müssen oder raus dürfen aus dem Flieger?

Lieben Dank im Voraus.

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Ja, ich :wink:
Bei einer Safari kann man – wenn man nicht gerade Pech hat – viele Tiere aus ziemlich beeindruckender Nähe sehen. Wie das aber konkret auf Sansibar ist, kann ich tatsächlich nicht sagen – meine Safari-Erfahrungen stammen aus (Festland-)Tansania, Kenia und Uganda. Das waren mit die beeindruckendsten Naturerlebnisse, an die ich mich erinnere. Aber wie gesagt, ich bin unwissend, wie das im Vergleich auf Sansibar aussieht.

Und ich stimme Dir zu, dass eine ewige Fahrerei bis zur Safari und am Ende zurück mit Kindern sehr beschwerlich sein kann (wobei unsere Kids da erstaunlich viel tolerieren).
Außerdem ist zu bedenken, dass viele Kinder in diesem Alter eine Safari nicht annähernd so schätzen können wie wir Erwachsenen. Mir ist folgende Episode aus Uganda in Erinnerung geblieben: ein riesiger Elefant bricht keine 10 m von unserem Jeep plötzlich durch das Dickicht neben uns. Mein Frau und ich erstarren in Ehrfurcht – die Kinder (knapp 3 Jahre und 4,5 Jahre) juckt es wenig. Ein paar Stunden später beim Zurückkommen in die Unterkunft: Kinder erspähen eine Hauskatze und sind völlig hin und weg…

Fazit: Es tut mir leid für Euch Erwachsenen, wenn Ihr in so einem Land seid und Euch eine Safari entgehen lassen müsst. Aber ich kann es auch verstehen, es der Kinder wegen nicht zu machen. Ich denke, Ihr kennt Eure Kinder am besten und entscheidet das sicher richtig,

Ach ja: In Daressalam müsst Ihr ziemlich sicher im Flieger sitzen bleiben.

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@MrHomm
Danke für Deine ausführliche Antwort. Leider habe ich vergessen, früher darauf zu reagieren. Trotzdem lieben Dank.

Ein kurzer Reisebericht von meiner Seite.

Flugroute:
BER-AMS-ZNZ hin alles KLM
ZNZ-JNIA-CDG-AMS-BER zurück mit AirFrance bis Paris und ab dann KLM
Dauer: 14 Nächte

Für uns ging es recht spontan nach Zanzibar. Wie so oft habe ich einfach in unserem Zeitrahmen nach günstigen Flügen für Fernreisen gesucht. Wir haben nur 2 Regeln beim Reisen: das Land muss sicher sein und in solides Krankenhaus in der Nähe haben für den Fall der Fälle. Beides trifft auf Zanzibar zu. Generell gilt Zanzibar als extrem sicher für wirklich jeden.

In 14 Nächten waren wir an 3 verschiedenen Orten. Auf die Urlaubsorte an sich braucht man nicht wesentlich eingehen, Zanzibar ist relativ klein, in max 2 Stunden ist man von Nord nach Süd, in max einer Stunde mit dem Taxi von Ost nach West. Die Städte bzw. Siedlungen am Wasser sind alle sehr ähnlich und sehr auf Touristen ausgelegt.

Wichtig Gezeiten:
Die Ostküste ist von den Gezeiten etwas unabhängiger als der Westen. Man muss wissen, dass je nach Stärke der Gezeiten bei Ebbe das Wasser komplett weg ist (gerne 500m und mehr) und bei Flut dafür der Strand komplett verschwindet. Da es im Westen weniger extrem ist, ist insbesondere Kendwa und Nungwi sehr beliebt.

Wo wir waren:
Wie waren zuerst 3 Nächte in Nungwi bei recht konstantem Meeresspiegel. Der Strand ist so schön wie es die Bilder im Internet zeigen.
Danach ging es 4 Nächte auf die Westseite nach Kiwengwa. Dort erwischten wir eine Mondphase, die Ebbe und Flut fast im einklang hielt, was in einem sehr niedrigen Wasserstand mündete und so das Baden im Meer fast unmöglich machte. Für die Kids ist es ok, zum schwimmen aber zu flach. Auf der Seite der Insel ist ein Hotel mit Pool eigentlich Pflicht. Oder man macht halt Ausflüge, so wie wir es auch machten. Dazu weiter unten ein paar Sätze.
Wir haben auch 2 Nächte in Stone Town verbracht, was unbedingt zu empfehlen ist. Hier hatte ich im Vorfeld einen wundervollen Guide gefunden, dessen Daten ich bei Bedarf gerne weiter reiche. Stone Town und Zanzibar haben so unglaublich viel Geschichte, die man sich unbedingt anhören muss.
Abschließend waren wir die letzten Nächte wieder in Nungwi im gleichen Hotel. Eigentlich sollte es noch Richtung Südwesten gehen, aber wir mochten unser erstes Hotel zu sehr.

Egal wo man ist auf Zanzibar (außer Stone Town natürlich) sind die Tage vom Meer geprägt. Man macht einfach Badeurlaub, kann aber auch einiges erleben.

Überall gibt es Tauchbasen, Kitesurfen hauptsächlich im Westen. Schnorcheln kann man vom Strand aus und wir waren sehr positiv überrascht.

Ausflüge:
Etwas Interessanter sind die Aufflüge die man machen kann. Eine Gewürzfarm ist hier Pflicht. Zanzibars mit Abstand meist exportiertes Produkt sind Gewürznelken. Organisiert Euch für so etwas einfach ein Taxi und schaut bei Google Maps nach einer guten Farm in der Nähe. Für uns war dies super interessant und man kommt von der Küste weg.
Wichtig ist hier, wie auch bei vielen anderen Sachen. Man sollte sich soetwas selber organisieren. Für alles und jeden wird dir in Zanzibar ein Guide angeboten. Die bringen dich dann aber nicht zum besten Ort sondern zu dem Ort, wo sie das meiste Geld bekommen.

Stone Town sollte man unbedingt mitnehmen, wenn auch nur für einen Tag. Die Geschichte des Landes und der Insel ist viel zu spektakulär, um es sich entgehen zu lassen. Hier könnten wir einen mega Guide vermitteln.

Man kann auf Zanzibar mit Delfinen schwimmen. Hier sollte man sich selbst ein Bild machen, ob ihr das toll findet oder eher euch die Tiere leid tun. Die mit denen wir gesprochen haben, waren begeistert. Wir haben es nicht gemacht, da es zu heiß für unsere Kinder wäre einen halben Tag auf einem Boot der Sonne ausgesetzt zu sein.

Prison Island vor Stone Town: Dort gibt es die zweitgrößten Landschildkröten der Welt. Sehr beeindrucken. Auch hier kann man sich über die Haltung der Tiere beschweren. Wir fanden es noch recht ok, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Tiere sonst wohl schon ausgerottet wären.

Ausflüge kann man easy mit dem Taxi machen. Ich würde von einem Mietwagen abraten (über die Portale recht teuer). Es herrscht Linksverkehr. Keine Ampeln, keine Beleuchtung, alles und jeder ist auf der Straße und die Straßen sind bis auf wenige Hauptachsen ein Desaster.
Vom Flughafen in den Norden (60km) sollten für 30$ machbar sein oneway. Kürzere Strecken entsprechend weniger. Gerne wartet der Fahrer auch auf Euch. Zur Spicefarm hatten wir etwas 30km hin und zurück und waren insgesamt 4h unterwegs. Das Taxi waren nur 20$.

Jozani Forrest
Wer keine Mangroven kennt, sollte es sich (ohne guide) anschauen. Lohnt sich wirklich. Aber eben nur wenn man sowas noch nie erlebt hat.

Beachboys und andere Fallen:
Jeder will euch was verkaufen. Alle verkaufen das gleiche, fast nichts wird selber hergestellt. Der übliche Kram wie an vielen anderen Stränden der Welt. Folgendes ist aber wichtig: Jeder sogenannte Beachboy redet mit den Touristen, laufen dir hinterher, bieten Ihre Hilfe an, wollen vermitteln und Geld dafür. Du fragst nach einem Restaurant, sie bringen dich gerne dahin um zu kassieren. Sonnenliege, ein Bootsausflug, Hotel… sie kennen alles, nur bringen sie dich nicht in beste Restaurant, sondern in das mit der besten Provision. Das nervt und man sollte sich vorher darauf einstellen. Ich habe mit sowas überhaupt kein Problem freundlich aber bestimmt abzulehnen. Anderen Gemütern fällt es schwerer. Trifft das auf Euch zu, dann lasst Zanzibar auf jeden Fall bleiben. Wirklich!!!

Gerne werden günstige Touren angeboten und man bittet euch, etwas Geld zu bezahlen um Benzin für das Boot zu kaufen. Klare Abzocke!!

Strom und Internet fallen gerne aus. So ist das halt in Afrika. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, achtet darauf, dass sein Hotel einen Generator hat. Wer in Zanzibar arbeiten möchte und W-Lan braucht, sollte extrem darauf achten wo er ist.

Menschen und Religion in Zanzibar
Mega tolle Menschen. Auch die am Strand wollen nur Geld verdienen, die Beachboys leider etwas zu sehr.
Anonsten muss man wissen, dass die Bevölkerung zu 80% muslimisch ist, was zu ein paar Einschränkungen führt, auch und vorallem während des Ramadans. Generell sind aber fast alle Restaurants geöffnet, bieten auch weiterhin Alkohol an. Auch kann man in Zanzibar ohne größere Probleme Alkohol kaufen. Touristinnen sollten sich etwas zurückhaltender kleiden, viele befolgen dies aber nicht. Es gibt keinerlei Probleme zwischen den Religionen.

Geld und Handy
Eines der wenigen Länder wo es sinnvoll gewesen wäre etwas mehr Bargeld mitzunehmen. Die Umtauschkurse sind besser, als bei den Finanzseiten in Internet. Allerdings nur für große Scheine. Euro könnt ihr zu hervorragenden Kursen überall tauschen, genauso wie US Dollar (große Scheine haben bessere Kurse als kleine). Mit US $ könnt ihr überall zahlen. Geld abheben beschränkt sich meist auf circa 200€ und kostet circa 6€ Gebühr.
Simkarten sollten eigentlich nur an offziellen Stellen gekauft werden, da eure Daten dafür registriert werden müssen. Inoffizielle Stellen sind dementsprechend mit Vorsicht zu genießen, diese gibt es aber an jeder Ecke.

Fazit
Tolle Insel … für uns ohne Einschränkungen zu empfehlen. Bedenkt aber, dass wir mit wenig happy sind. Andere sehen das anders. Vor allem nach eine Safari, kann ich mir Zanzibar sehr gut vorstellen. Mich würden zwar keine 10 Pferde in die vielen Ressorts kriegen, aber Zanzibar hat für jeden was zu bieten.
Es ist günstig in Zanzibar, aber nicht so günstig wie in Thailand zum Beispiel.

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