[Semi-Live] Mit SkyTeam zum EuroBonus-Millionär

Mit Shanghai Airlines nach Ningbo

Irgendwie ging die Zeit in Budapest dann doch erstaunlich schnell rum. Der Check-in öffnete auf die Minute genau 3 Stunden vor Abflug. Dort standen schon mehrere Reisegruppen aus China. Die quasi komplett leere Seat Map war also kein guter Indikator für die Auslastung. In der SkyPriority-Schlange standen ca. 8 Personen, von denen sich aber einige verlesen hatten und rüber zur Economy geschickt wurden.

Ich änderte noch mal „strategisch“ meinen Sitzplatz und wählte einen Fensterplatz, bei dem der Gang bereits belegt war. So würden hoffentlich meine Chancen auf einen freien Mittelsitz steigen. Denn bislang waren meine beiden Nachbarsitze frei, sodass noch ein Pärchen neben mir Platz gefunden hätte.

Obwohl meine EuroBonus-Nummer richtig im System war, wurden mir weder Loungezugang noch Fast Track gewährt. Ich war mir nicht sicher, ob dies daran liegt, dass der Flug von Shanghai Airlines durchgeführt wird, oder der SkyTeam-Status noch nicht erkannt wird.

Das war alles nicht weiter schlimm. An der Security war ich auch so in 5 Minuten durch und in exakt die gleiche Plaza Premium (Non-Schengen) Lounge kam ich auch mit dem Priority Pass. Die ist klein und bietet nur wenige warme Speisen - aber insgesamt ganz in Ordnung.

Die Website von China Eastern hat es mir ab dem Check-in nicht mehr erlaubt, die Seat Map nachzusehen. Also schaute ich kurz vor Boarding-Beginn noch einmal in Amadeus (Reservierungssystem) nach dem Seat Map und es sah weiterhin gut aus: Fast alle Fensterplätze wären belegt, aber noch zahlreiche Mittelsitze (inklusive meinem) frei.

Und tatsächlich: Auch beim Boarding completed saß zwar eine Person am Gang, aber niemand neben mir. Jackpot! :tada:

Noch dazu konnte der Ersteindruck auch in anderen Aspekten nicht besser sein:

  • entgegen meiner Erwartung gab es Steckdosen an jedem Sitz. Ich hatte vorher noch panisch die Powerbank geladen, um zumindest ein paar Stunden überbrücken zu können
  • Die Beinfreiheit ist - für Eco-Verhältnisse - richtig gut. Angegeben wird sie mit 79 cm, aber ich hatte deutlich mehr Platz als bei Lufthansa, LOT und Co.

Beste Voraussetzungen also für den 11-stündigen Flug. Ich nutzte die Zeit, um nach langer Pause mal wieder an einem Economy-Review für Travel-Dealz zu tippen. Zudem hatte mich ein Sitznachbar auf dem OTP-BUD-Flug mit Sudoku angesteckt. Erstaunlich, wie schnell dabei die Stunden verfliegen können.

Das Essen holte mich dann wieder ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück. Es gab prinzipiell eine Wahl aus Beef, Pasta oder Seafood Rice. Bei mir hieß es aber plötzlich nur noch „Pasta or Beef“.

Und mir schien beim Anblick des Rindes, als wäre der Reis die bessere Wahl gewesen:

Geschmeckt hat das Essen minimal besser als es aussah, aber ein großes Lob ist das nicht. Die Beilagen waren in Ordnung, nur ein richtiges Dessert fehlte.

Eine Decke gab es an jedem Platz, ein Kissen nur auf Nachfrage - dafür in angemessener Größe und mit Stoffbezug. So schaffte ich es, von den 11 Stunden Flugzeit zumindest rund 4 - 5 Stunden (mit kurzen Unterbrechungen) zu schlafen.

Etwas mehr als 2 1/2 Stunden vor der Landung (d.h. eigentlich viel zu früh) kam das Frühstück durch die Gänge. Ich verstand „Omelette or Chicken crunchy“ und wunderte mich nur kurz, was knuspriges Hühnchen beim Frühstück zu suchen hat. Schließlich hatte ich in Singapur auch schon Chicken Wings zum Frühstück.

Stellte sich heraus: Es war ein Chicken Congee, nix mit knusprig. Ein (laut Wiki) geschmackloser Reisbrei. Wieso man so etwas isst, weiß ich nicht. Aber die Hühner-Einlage war gut, also in Summe besser als das Abendessen. Zusammen mit Croissant, Joghurt und Apfelkuchen in Summe sogar ein gutes Frühstück.

Insgesamt ein überraschend angenehmer Economy-Flug, den ich wieder buchen würde.

Wir landeten ein paar Minuten vorzeitig in Ningbo. Ich nutzte die eSIM direkt, um nachzuschlagen, was für Flüge ab Ningbo es eigentlich noch so gibt. Dabei stellte sich heraus: Budapest ist die einzige Langstrecke.

Die Schlange für internationale Transfer-Passagiere war geschlossen. Ich musste aber sowieso das Gepäck vom Band holen und einreisen, um zum Inlandsflug zu gelangen. Beides lief überraschend schnell und reibungslos. Innerhalb von 30 Minuten nach Verlassen des Flugzeuges hatte ich meinen Koffer, war durch die Einreise (Papier-Zettel muss ausgefüllt werden) und durch die Security wieder am Gate-Bereich.

So lief ich direkt zur China Eastern Lounge. Ich musste überraschend lange diskutieren, um hineingelassen zu werden, aber mit SAS-App und Vorzeigen des international ankommenden Fluges ging es dann. Ich nahm mir ein Sandwich, etwas zu trinken und ging dann direkt wieder. Denn der öffentliche Terminal-Bereich wäre deutlich einladender als die Lounge.

Auf dem Weg durchs Terminal fiel mir der „Yongyi VIP Room“ auf, der einen deutlich besseren Eindruck machte. Das Essen war dort noch überschaubarer als bei China Eastern, aber die Aufenthaltsqualität ungemein höher:

SkyTeam-Flug 2/15: China Eastern

Ich habe Shanghai Airlines sicherheitshalber nicht als SkyTeam-Airline betrachtet. Weiter nach Guangzhou ging es dann mit China Eastern selbst. Interessanterweise hatte eine weitere Passagierin aus Deutschland genau das gleiche Routing wie ich: Budapest - Ningbo - Guangzhou. Auch nicht allzu naheliegend dieses Routing.

Beim Anschlussflug zeigte sich der Vorteil dünner Economy-Sitze. Auch hier gab es theoretisch 79 cm Sitzabstand. Aber da die Sitze 5 cm dicker sind, fehlt der Platz für die Beine.

Die Rechnung geht natürlich nur auf, wenn die Anzahl der Sitze unverändert bleibt. Nicht bei den Möchtegern-Full-Service-Carriern innerhalb Europas, deren Abstand mittlerweile auf 71 oder 74 cm reduziert wurde.

Selbst auf dem kurzen Inlandsflug gibt es eine vollwertige Mahlzeit. Ohne Auswahl (schlecht für die Inder neben mir, da Schweinefleisch), aber eines meiner Top 10 Eco-Essen:

Nach Ankunft in Guangzhou ging es für mich direkt ins Novotel am Airport. Dazu muss man erst durchs noble Pullmann laufen, sodass einem das Novotel vorkommt wie ein ordentliches Downgrade. Aber trotzdem noch das beste Novotel, in dem ich bisher war. Kostenpunkt ca. 70€ pro Nacht (mit Travel Industry Rate, sonst ca. 20% mehr).

Hier ein Blick ins Zimmer:

Auf Nutzung von WLAN werde ich hier in China verzichten. Stattdessen lasse ich allen Datenverkehr einfach über die eSIM laufen, wo Google & Co nicht geblockt sind.

Ich habe gerade ausgecheckt und werde jetzt mal in die Stadt fahren. Der Anschlussflug mit Kenya Airways wurde ja auf 2:30 verlegt. Die letzte U-Bahn kommt um Mitternacht am Airport an, also werde ich wohl die nehmen - und habe jetzt noch ca. 8 Stunden für Guangzhou.

Bislang sind übrigens weder der TAROM-Flug noch der mit China Eastern in meinem SAS-Konto aufgetaucht. Aber ein paar Tage Wartezeit sind wohl normal.

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