Simbabwe und andere Ziele im südlichen Afrika

Aus der Rubrik First-World-Problems: ich bin nächstes Jahr (semi-beruflich) im August in Kapstadt. Wenngleich Südafrika wirklich ein tolles Land ist, kenne ich es schon recht gut - und hätte das Wiedersehen auf meiner Wunschliste eher im hinteren Drittel platziert. Daher suche ich nach einer guten Ergänzung, damit der Flug auf die Südhalbkugel sich lohnt. Ich habe nach aktueller Planung eine gute Woche (7-10 Tage) bis 24. August zu verteilen, außerhalb von Südafrika mit dem Startpunkt Johannesburg für eine Weiterreise.

In Anbetracht der Entfernung und Flugpreise fiel meine erste Wahl auf Simbabwe. War schon jemand hier im Forum dort auf Reise und kann Highlights und Lowlights teilen? Oder gar eine Gegenempfehlung machen?

Was letzteres angeht: Namibia (in 2021 bereist), Mozambique (schwierig in Kürze zu bereisen) und Madagaskar (teure Flüge) habe ich bereits ausgeschlossen… Bin aber auch weiter entfernten Zielen, die gut auf der Rückroute nach Deutschland liegen nicht abgeneigt.

Bevor ich demnächst mal ein bisschen aus Zimbabwe berichte, zunächst mal die Kurzversion:

Bargeldversorgung ist kein Thema mehr, Lebensmittel ebenso wenig.

Tankstellen haben in der Regel Benzin/Diesel; es kann aber auch bedeuten, dass man mehrere Tankstellen in einer Straße anfahren muss. Die Angestellten informieren einen wohin genau…

Straßen sind okay (außer die Route nach Victoria Falls, ggfs. Bauarbeiten in 2025), in bestimmten Nationalparks aber nur krass. Wir waren für den robusten 4*4 Pickup sehr dankbar.

Kreditkarten funktionierent nur in (teuren) Hotels, an Tankstellen so gut wie nie. Man benötigt somit wirklich viel Bargeld.

Denn: in Simbabwe ist quasi alles teuer. Es wird eigentlich nur in 5 US-Dollar Schritten gerechnet. Eine Briefmarke nach Deutschland hat 5.20 USD gekostet. :crazy_face:

Ansonsten: Airalo war ein Griff ins Klo. Der unterstützte Mobilfunkanbieter hat eigentlich nur in Bulawayo ein gutes Netz geboten. Von 1 GB habe ich nur 0,01 GB nutzen können. Wer wirklich mobil sein will mit dem Handy, braucht eine lokale SIM-Karte.

Und schließlich: ich war noch nie im Pazifik, aber bis dahin gilt: in Zim leben die freundlichsten Menschen dieses Planeten. Jeder und jede war soooo nett! Selbst die vielen Polizisten der unzähligen Kontrollstellen. Ich drücke diesem Volk die Daumen für eine noch bessere Zukunft!

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Victoria Falls: die touristisches Stadt Simbabwes zeigt auf frappierende Weise wie wenig Tourismus aktuell in diesem Land stattfindet.

Die Infrastruktur ist schon recht weit vorn, aber es bleibt ein viel kleineres Nest als ich es jemals erwartet hätte. Westliche Läden gibt es gar keine, auch kein üblicher Touri-Chichi. Wirklich nur ein paar Galerien und edles Kunsthandwerk, allgemein sehr wenig Geschäfte und es gibt einen sehr volkstümlichen Habdwerks-Mark, wo fast alle die gleichen Produkte verkaufen.

Wir haben hier erneut im N1 Hotel gewohnt, einer lokalen Hotelkette, die vor allem mit sehr guten Preis/Leistungsverhältnis punktet. Die Zimmer fanden wir sehr solide, 3* nach europäischem Maßstab. Fußläufig sind die Hippster-Lokale (Burger, Bowls und aufwändige Frühstücke - für uns eine Wohltat nach der Rundreise) inklusive Craft Beer Brauerei, die diversen Touri-Stände mit Handwerk und das kleine Oper Air-Theater (uns hat „Simunye“ gefallen: zwar sehr seichte Kost, aber schöne Kostüme und nette Musik). Das Hotel ist kein Ressort und der Pool ist SEHR Basic - und gehört eher zum dazugehörigen Zeltplatz. Wirklich mehr was zum Schlafen - sollte man wissen.

Das erste Hotel am Platz haben wir uns auch angeschaut, denn ich liebe Grand Hotels der alten Welt. Aber das Victoria Falls Hotel, wo früher das Postflugzeug der Briten anhielt, kriegt den alten Glanz nicht so richtig übersetzt mangels Service (und zu vielen Chinesen als Gästen) - bzw. die Lage ist den Preis nicht wert. Es liegt nicht wirklich praktisch, falls man nicht alles geführt machen will. Das Shearwater Hotel war bei uns schon ausgebucht, was ja sonst sehr populär ist. Daher kann ich hier nichts beitragen, ob es so gut ist wie behauptet.

An die Fälle sind wir zum Sonnenaufgang. Es war toll! Wartezeit an der Kasse rund 30 Minuten, doch das war es wert. Der Spaziergang im Nationalpark (Regenwald) ist ein Traum. Echt frech ist, dass man für jede sehr teure Aktivität nochmals die Nationalpark-Gebühr (in verschiedener Höhe) zahlen darf. Dabei liegt die Fee nun bei 50 USD!?
Den Helikopter-Flug (Flight of Angels reicht mMn) ist sein Geld extrem wert. Wir hatten den Luxus den letzten Flug des Tages um 16.30 Uhr zu erwischen - damit waren wir allein mit dem Piloten unterwegs. In der Hauptsaison gibt es sicher noch spätere Abflüge. Die Speedboat Tour wurde bei uns leider mit 2 Stunden Vorlauf abgesagt. Es kommt wohl alle 4-6 Monate vor, dass das Boot kaputt ist und dann für mehrere Wochen „pausiert“. Zimbabwe eben - eine ruhigere Welt. Abseiling hatte ich im Blick, dann aber verworfen, weil man den Nationalpark Eintritt komplett bezahlen muss. Die Stelle, wo das Abseilen stattfindet, ist im Nationalpark quasi direkt an der Brücke nach Sambia. Die Aussicht beim Abseilen dürfte aber nicht so toll sein, wie ich es mir auf Basis des Internetauftritts ausgemalt hatte. Würde mich sehr überraschen, wenn man da was von den Fällen sieht. Beim Bungee-Jumping das Gleiche. Sambesi-Kreuzfahrten sahen so aufregend aus wie Touren auf der Müritz.

Überfahrt nach Sambia haben wir nicht gemacht. Man sieht aus Zimbabwe wirklich 80 % der Fälle vom Premium-Platz aus. Noch besser ist wirklich nur der Helikopter-Flug. Sambias Teilstück sieht sehr hübsch aus (Livingstone Island IN den Fällen), aber von der Aussicht AUF die Fälle her bietet es es scheinbar nicht viel.

PS: Wir sind mit South African Airlink geflogen - fanden wir recht empfehlenswert

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Meine Reiseroute in „Zim“

Ankunft 8.30 Uhr in Südafrika. Gepäckservice am Airport zum Verstauen der Koffer. Sightseeing Jo-Burg-Teil1: Fahrt mit dem Gautrain nach Bramfontein sowie Besichtigung Constitution Hill für Geschichte Südafrika. Danach Uber nach Sandton für die luxuriöseste Mall Afrikas. Abends um 18.45 Uhr Flug nach Harare. Ankunft 20.30 Uhr - Das Hotel schickt einen Fahrer ins Stadtzentrum. N1 Hotel Samora Machel Harare
Übernahme Mietwagen. In Harare: Kurz-Sightseeing (Markt, Kathedrale und Harare Gardens) und Nationalmuseum für Kunst. Beim Verlassen der Stadt: Epworth Balancing Rock und Chapungu Sculpture Park (gratis). Fahrt in die Eastern Highlands nach Mutarazi. Zwischenstop Felsmalereien Diana’s Vow (nicht gefunden: Pink Elephant Rock Art). 300 km (5 h 00min) Troutbeck Resort
Sehr schlechte Rumpelpisten: Bei schönem Wetter Worlds View sowie Nyanga Nationalpark mit Pit Structures und Punge Viewpoint für die höchsten Wasserfälle. Danach Mtarazi Viewpoint (Skywalk lohnt sich nicht) für Honde Tall sowie optional La Rochelle für eine Teezeit und Orchideen. Abendessen im B&B. 150 km (3 h 00min) White Horse Inn B&B
Nebelwald mit Orchideen und Botanischen Gärten. Anshcließend: Fahrt nach Masvingo für Besichtigung Great Zimbabwe Ruinen, Abfahrt vor 11 Uhr / Ankunft vor 16 Uhr wünschenswert. Besichtigung des Felsens, des Museums (für Simbabwe Birds) und der eigentlichen Great Zimbabwe Ruinen. 350 km (4 h 30min) Lodge At Ancient City
Weiterfahrt gen Westen über Bulawayo (zweitgrößte Stadt) mit Übernachtung im Matopos National Park bei den Matobo Rocks: Tolle Steinformationen, Grab von Cecil Rhodes und optionale Safari. 390 km (5 h 00min) Big Cave Camp - Lodge On The Rocks
Über Facebook organisierte Tour bei den My Beautiful Homes, den bemalten Häusern der Ndebele Frauen. Danach: Berüchtigte schlechte Autobahn: Mehrstündige Autofahrt weiter gen Westen. Abfahrt spätestens gegen 9 Uhr. Ankunft am Nachmittag im Hwange Nationalpark für den Afternoon Game Drive, ca 15.30 Uhr. 340 km (4 h 30min) Hwange Safari Lodge
Hwange: Morning Game Drive, ggfs. auf eigene Faust. Weiterfahrt gegen 11 Uhr nach Victoria Falls. Programm rund um die Victoria-Fälle: Shearwater Jetboat Adventure (fiel bei uns leider aus), Abstieg in die Schlucht und dann 50 Minuten Spaß. Anschließend steiler Aufstieg… Später: Helikopter-Rundflug (Dauer 15 Minuten plus Vor- und Nachklapp: insgesamt rund 90 Minuten). Theater mit Simunye 180 km (2 h 30min) The N1 Hotel & Campsite Victoria Falls
Wanderung bei den Victoria-Fällen für die Hauptplätze ab Sonnenaufgang. Rückgabe Mietwagen / Überfahrt zum Flughafen. Abflug um 13.25 Uhr. Studio 44
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