Victoria Falls: die touristisches Stadt Simbabwes zeigt auf frappierende Weise wie wenig Tourismus aktuell in diesem Land stattfindet.
Die Infrastruktur ist schon recht weit vorn, aber es bleibt ein viel kleineres Nest als ich es jemals erwartet hätte. Westliche Läden gibt es gar keine, auch kein üblicher Touri-Chichi. Wirklich nur ein paar Galerien und edles Kunsthandwerk, allgemein sehr wenig Geschäfte und es gibt einen sehr volkstümlichen Habdwerks-Mark, wo fast alle die gleichen Produkte verkaufen.
Wir haben hier erneut im N1 Hotel gewohnt, einer lokalen Hotelkette, die vor allem mit sehr guten Preis/Leistungsverhältnis punktet. Die Zimmer fanden wir sehr solide, 3* nach europäischem Maßstab. Fußläufig sind die Hippster-Lokale (Burger, Bowls und aufwändige Frühstücke - für uns eine Wohltat nach der Rundreise) inklusive Craft Beer Brauerei, die diversen Touri-Stände mit Handwerk und das kleine Oper Air-Theater (uns hat „Simunye“ gefallen: zwar sehr seichte Kost, aber schöne Kostüme und nette Musik). Das Hotel ist kein Ressort und der Pool ist SEHR Basic - und gehört eher zum dazugehörigen Zeltplatz. Wirklich mehr was zum Schlafen - sollte man wissen.
Das erste Hotel am Platz haben wir uns auch angeschaut, denn ich liebe Grand Hotels der alten Welt. Aber das Victoria Falls Hotel, wo früher das Postflugzeug der Briten anhielt, kriegt den alten Glanz nicht so richtig übersetzt mangels Service (und zu vielen Chinesen als Gästen) - bzw. die Lage ist den Preis nicht wert. Es liegt nicht wirklich praktisch, falls man nicht alles geführt machen will. Das Shearwater Hotel war bei uns schon ausgebucht, was ja sonst sehr populär ist. Daher kann ich hier nichts beitragen, ob es so gut ist wie behauptet.
An die Fälle sind wir zum Sonnenaufgang. Es war toll! Wartezeit an der Kasse rund 30 Minuten, doch das war es wert. Der Spaziergang im Nationalpark (Regenwald) ist ein Traum. Echt frech ist, dass man für jede sehr teure Aktivität nochmals die Nationalpark-Gebühr (in verschiedener Höhe) zahlen darf. Dabei liegt die Fee nun bei 50 USD!?
Den Helikopter-Flug (Flight of Angels reicht mMn) ist sein Geld extrem wert. Wir hatten den Luxus den letzten Flug des Tages um 16.30 Uhr zu erwischen - damit waren wir allein mit dem Piloten unterwegs. In der Hauptsaison gibt es sicher noch spätere Abflüge. Die Speedboat Tour wurde bei uns leider mit 2 Stunden Vorlauf abgesagt. Es kommt wohl alle 4-6 Monate vor, dass das Boot kaputt ist und dann für mehrere Wochen „pausiert“. Zimbabwe eben - eine ruhigere Welt. Abseiling hatte ich im Blick, dann aber verworfen, weil man den Nationalpark Eintritt komplett bezahlen muss. Die Stelle, wo das Abseilen stattfindet, ist im Nationalpark quasi direkt an der Brücke nach Sambia. Die Aussicht beim Abseilen dürfte aber nicht so toll sein, wie ich es mir auf Basis des Internetauftritts ausgemalt hatte. Würde mich sehr überraschen, wenn man da was von den Fällen sieht. Beim Bungee-Jumping das Gleiche. Sambesi-Kreuzfahrten sahen so aufregend aus wie Touren auf der Müritz.
Überfahrt nach Sambia haben wir nicht gemacht. Man sieht aus Zimbabwe wirklich 80 % der Fälle vom Premium-Platz aus. Noch besser ist wirklich nur der Helikopter-Flug. Sambias Teilstück sieht sehr hübsch aus (Livingstone Island IN den Fällen), aber von der Aussicht AUF die Fälle her bietet es es scheinbar nicht viel.
PS: Wir sind mit South African Airlink geflogen - fanden wir recht empfehlenswert