Trinkgeld im Hotel

Was mich interessiert in zanzibar gerade ist: gab es dort was zum trinken, oder haben die verehrten zanzibar politiker ihr „bierkrise“ immer noch nicht gelöst?

Verstehe die Frage nicht ganz, aber Alkohol bekommst du ohne Probleme… auch Bier

Wenn Du die Frage nicht verstanden hast, dann ist es ein „gutes Zeichen“.
Neulich wurde in der internationale Presse (auch in DE) darüber berichtet.

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Mir ist schon klar, dass auf dem Bett der historische und klassische Ort für Trinkgeld ist. Das lehne ich persönlich -hauptsächlich aus folgenden Gründen- jedoch ab:

  • Ich finde es eklig, „schmutziges“ Bargeld dorthin zu legen, wo ich dann am Abend entweder mit meinem Gesicht oder leichtbekleideten Körper ~8 Stunden lang liegen werde.
  • Ich persönlich finde es auch etwas herabwürdigend, das Geld wie in einem schlechten Film für die Dienstleistung der Dame einfach aufs Bett zu werfen.

Aber wie erwähnt, bei mir liegt nicht massiv Krimskrams herum und zwischen den Goldkettchen und den Diamant-Ohrringen läge dann das Trinkgeld, sondern: der Tisch ist komplett leer (wenn, dann befindet sich mein Zeugs zusammengestellt/gruppiert deutlich sichtbar getrennt auf der anderen Seite), und es liegt nur das Trinkgeld alleine da.

Das mit dem Trinkgeld ist so eine Sache.
Normalerweise lasse ich immer so um die 5 € am Ende liegen, manchmal auch mit einem kleinen Zettel dran „Thank you“ oder so.
Was gar nicht geht, finde ich ist, vorab was hinzulegen, in der Hoffnung auf „besseren“ Service, das unterstellt andersherum gedacht dass er sonst nicht gut genug wäre.
In der Regel lasse ich zu den 5€ bei verlassen des Zimmers nach meinem letzten Aufenthalt bei der Abreise das liegen, was ich ohnehin nicht umtauschen kann, also die Münzen.
Normalerweise hängt bei mir aber ohnehin immer das „nicht stören“ Schild draussen.
Es sei denn, ich bin >1 Woche in einem Zimmer, was aber eigentlich nie vorkommt.
Warum? Weil zu Hause meine Haushaltshilfe auch nur einmal die Woche kommt und ich nicht wüsste, warum ich in einem Hotel das Personal nötigen sollte, mir über Gebühr hinterherzuräumen, ich kann mein Bett selber machen und meine Sachen auch selber rumräumen.
Auch brauche ich nicht jeden Tag frische Handtücher, denn auch die wechsele ich zu Hause wöchentlich und auch mein Bad/ Toilette kann ich selbst sauber halten.
Ohnehin sind die Zimmer ja so riesig nicht und man hält sich ja auch nicht so viel dort auf (also ich in der Regel nicht) als dass man dort wahnsinnigen Schmutz verursachen würde.
Brauche ich dennoch etwas, gehe ich selbst zur Rezeption und bitte darum.
Da finde ich es wichtiger, dass das Personal mehr Zeit hat in Ruhe die Zimmer für den Neubezug fertig zu machen, oder auch mal ein Päuschen länger halten kann.
Ansonsten gehört- falls man sich sieht- ein kurzes Gespräch (wenn wegen der Sprache möglich) für mich immer mal dazu- halt einfach mal freundlich sein.
Klar, man mag argumentieren, dass man dafür im Hotel auch mehr bezahlt, und daher mehr erwarten kann- jeder wie er mag. Für mich ist das nicht notwendig, dennoch gebe ich halt wie gesagt bei Abreise was, oder lass es halt im Zimmer liegen, egal ob jemand was gemacht hat oder nicht, einfach aus Respekt vor der Arbeit.
Meist eben wie gesagt mit kleiner Notiz und immer auf dem Tisch oder einer anderen Ablagefläche, aber nie auf dem Bett, das sehe ich wie @krabbs - aufs Bett lege ich nichts, da schlafe ich ja drin…
Ebenso finde ich auch, dass das ein bisschen was von „Rotlicht“ hat.
Deswegen finde ich es eben auch wichtig, dass man sich in erster Linie mal vernünftig verhält und kein Chaos hinterlässt oder gar eine dreckige Toilette- gerade dort fragt man sich ja auf öffentichen Toiletten oftmals schon, ob manch einer nicht weiss was der Sinn und Zweck einer Klobürste ist…

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Sehe ich eigentlich genauso. Brauche weder für mich, noch für die Umwelt eine tägliche Reinigung und den Austausch aller Textilien… Finde das daher bei IHG klasse, hier gibts extra Punkte, wenn man auf den Zimmerservice verzichtet.

Allerdings habe ich irgendwo mal aufgeschnappt, dass die Reinigungskräfte (je nach Land und ggf. Hotel) nach der Anzahl gereinigter Zimmer bezahlt werden. Dann wäre das für sie wiederum schlecht. Weiß dazu jemand was?

Denkst Du, die machen das wegen der Umwelt?

Gruß
E.

Nö, das ist Greenwashing. Aber ich finds trotzdem gut :man_shrugging:
Entspricht eh meinen Wünschen und gibt mehr Punkte für mich. Also win win.

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Da bin ich beruhigt :grin:
Ich bin auch deiner Meinung.

Meist sehe ich auf dem Hotelflur die Reinigungskraft mit ihrem Wägelchen. Dann gebe ich einmalig etwas für den Aufenthalt je nach Land und Aufenthaltsdauer 1-5 Euro.
Das muss auch nicht am letzten Tag sein, wie es grade passt. Das Personal weiß oft auch nicht von welchem Zimmer das jetzt kommt, es soll auch nicht so rüberkommen das ich jetzt dafür eine besonders gründliche Zimmerreinigung dafür möchte.
Wenn aber schon beim einchecken das Zimmer nicht sauber ist dann gibt’s nichts.
So war zum Beispiel einmal das Kopfkissen und der Boden voll mit Haaren, anscheinend hat sich der Gast vor mir die Haare dort geschnitten.
Mit Kopfkissen bin ich sowieso empfindlich bezüglich der Hygiene, ich nehme mir immer ein eigenes Handtuch mit was ich über das Kissen lege.

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Das mit dem Trinkgeld ist so eine Sache. Man gibt dies gerne um eine besonders gut erbrachte Leistung nochmals zu würdigen und sich dafür erkenntlich zu zeigen.
Ich gebe Trinkgeld gerne, wenn ich solch eine erbrachte Tätigkeit für mich oder Familie erhalte. Jedoch ist heutzutage die Erwartungshaltung meist schon ein Verlangen ein Trinkgeld zu bekommen.
Es schwappt aber aktuell eine Welle aus der USA zu uns nach Europa bei dem „Tip“ selbst im Fast-Food-Restaurant verlangt wird. Da stelle ich mir die Frage, für welche besondere Tätigkeit soll ich hier Trinkgeld geben? Das Tüte packen oder Burger, Pommes und Cola aufs Tablett legen und abzukassieren ist deren Arbeit. Trinkgeld dafür zu verlangen grenzt für mich schon an betteln.

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Es ist interessant, von den unterschiedlichen Praktiken zu hören. Ich gebe Trinkgeld in Hotels und Restaurants immer persönlich und nicht anonym auf den Nachttisch oder den Restauranttisch. Zum einen möchte ich sicher sein, dass das Geld beim richtigen Servicepersonal ankommt, zum anderen ist die Reaktion oft (wenn auch nicht immer) auch eine Bestätigung, beim nächsten Mal wieder etwas zu geben.

Entgegen der Meinung von User Kallewirsch gebe ich bei längeren Aufenthalten Trinkgeld nur vor der Abreise, wenn ich beim Check-in und nach dem ersten Tag feststelle, dass alles in Ordnung ist. Nicht nur im Zimmer, sondern z.B. auch an der Bar etc. macht sich das oft positiv bemerkbar. Dem Handwerker im Haus stelle ich den Kaffee oder die Bäckertüte ja auch nicht erst hin, wenn ich den Stundenzettel unterschrieben habe.

Bezüglich des Verzichts auf die Zimmerreinigung befürchte ich fast, dass das - oft externe - Personal mit Dienst- oder Zeitarbeitsvertrag nach Hause geschickt wird, wenn alle Zimmer fertig sind, oder sogar nur pro gereinigtem Zimmer bezahlt wird. Ein „Bitte nicht stören“ ist also ggf. keine finanzielle Hilfe für das Personal.

Hmm. Ich habe tätsächlich eher das Gefühl in der Hotellerie Menschen auch etwas gutes tun zu wollen, die sonst wenig verdienen und/oder ausgebeutet werden. (Hierbei beziehe ich mich aber ganz klar auf unserer letzten Reiseziele die allesamt Schwellen oder Entwicklungsländer waren)

Dementsprechend gebe ich auch Trinkgeld in diesen Ländern für ganz normale Leistungen. Dementsprechend verzichte ich auf Trinkgeld zum Beispiel für einen Guide, wenn er eh ein angemessenen Preis verhandelt hat oder das Taxi nicht zu günstig war.

Was ein Fehler ist: Für Land XYZ nach „tipping etiquette in XYZ“ zu googlen.

Man wird viele Berichte finden, wo jemand vor dem Hintergrund der eigenen Sozialisation die eigenen Sitten und Gebräuche auf das Ausland überträgt.

Meine 2c: Schauen, wie es die Inländer machen, auch bei Gelegenheit jemand vor Ort ansprechen. Natürlich nicht das Personal, die sind oft geschult worden, wie sie auf die Frage nach Trinkgeld zu antworten haben. Ausnahme: Wenn es im Hotel eine Service Charge auf einer Rechnung gibt, spreche ich zur Klärung durchaus auch das Personal darauf an. (Ist sie optional oder verpflichtend? Geht sie zu 100% ans Personal?)

Ansonsten wie geschrieben kritisch sein und sich lieber mit Ortsansässigen austauschen als auf Meinungen in irgendwelchen Blogs oder Internetforen zu hören.

Eine Ausnahme: In manchen Hotels der großen US-Ketten, wo die Amis eindeutig das Gros der Gäste ausmachen, vielleicht nicht daran orientieren, was die Bevölkerung vor Ort über Tipping denkt, sondern sich amerikanischen Usancen ein wenig annähern. Wenn ein Hotel wirklich primär auf Amis ausgerichtet ist, hat es sich vermutlich in Entlohnungsstruktur auch etwas an amerikanische Gepflogenheiten angepasst.

In Schwellen- und Entwicklungsländern lege ich für das Zimmermädchen (-mann) jeweils täglich 5 $ oder 5 Euro hin, für den Kofferträger (Rezeption - Zimmer) je nach Gepäck 2 - 5 $ oder Euro, für das Dinner jeweils ca 10% des Rechnungsbetrages in $ oder Euro, für Extras aufs Zimmer bringen 2 $ oder Euro, für den Concierge je nach Organisationsaufwand 5 - 10 $ oder Euro, für Taxi je nach Zeitaufwand bis zu 5 $ oder Euro, für Türöffner Hoteleingang einmalig 2 $, für Strandhilfen (Liegestühle, Handtücher, Sonnenschirme) je nach Aufwand bis zu 5 $ oder Euro, für Trinkgelder Bar je nach Konsumation 1 - ? $, für Privat Sightseeing mit Guide und Chauffeur im Hotel gebucht meist 20 $ oder Euro für Guide, 10 $ oder Euro für Driver, für Frühstücksbuffet kein Trinkgeld.

In Ländern ohne Trinkgeldkultur

  1. Dieses amerikanische Gefummel mit den Extrapreisen nervt mich total - genau wie Verhandeln in Arabien. Sag mir deinen Gesamtpreis und entweder, der sagt mir zu oder eben nicht.

Ich lege ja auch nicht einen Euro im Zimmer neben den Fernseher und einen neben den Wasserkocher und einen auf die Minibar und noch einen Euro auf die Hotelliege, weil die so schön bequem ist, aber nur 50 Cent auf den Whirlpool, weil der könnte ja schon wärmer sein.

Das ist ja mental so anstrengend…

Das gehört für mich alles zum Hotelservice, den ich mit dem Zimmerpreis bezahle. Außerdem ist es für mich sehr USA-kapitalistisch jede Arbeitsleistung, bei der ich ein Stück menschliche Haut sehe, mit Geld zu belohnen - anstatt das jemand seine Arbeit gut macht, einfach weil er das richtig findet. Und der Koch in der Küche und die Frau in der Hotel-Wäscherei bekommen nichts. Wo ist denn da die Logik?

  1. Gleichzeitig weiß ich aber, dass Zimmerpersonal nicht gut verdient und ich verdiene ganz ok und ich finde gute Arbeit soll sich lohnen.
    Als unsere Tochter jünger war, blieben das Hotelzimmer oder der Tisch beim Essen nicht immer so ganz sauber. Da haben wir dann für die Unordnung schon eine etwas höhere „Entschuldigung“ dagelassen, ansonsten eine Kleinigkeit, wenn es die lokalen Bräuche verlangen.

In Ländern mit hoher Trinkgeldkultur
Hier pass ich mich an und schaue was der Reiseführer und Reddit so sagen wieviel und wann - denn die Leute verdienen ja vielleicht sonst gar nichts. Ich versuche in solchen Ländern aber wenn es geht, Services zu buchen, bei denen Tips inklusive sind. Dann habe ich keinen Stress.

Bestechung oder Belohnung
Viele Amis versuchen ja, mit dem Trinkgeld schon vorher zu bestechen, indem sie schon bei der ersten Nacht das Trinkgeld überreichen. Ich gebe immer hinterher und ich wurde bislang eigentlich immer sehr freundlich behandelt. Ich bin aber meist in Europa unterwegs. Da ist die Einstellung gegenüber der Arbeit vielleicht eine andere.

Mir ist noch was sehr Wichtiges eingefallen:

  • Wir waren mal sehr lange für 6 Wochen in einem Apart-Hotel mit Kochnische und hatten am Ende eine Ananas übrig. Die haben einen Mitarbeiter an der Rezeption geschenkt, mit dem wir vorher viel freundlichen Kontakt hatten.
    Das war in Spanien und dort konnte man die Ananas für vielleicht lokal 2-4 Euro kaufen. Es war also nicht wirklich viel wert, aber die Ananas war genau richtig reif und wahrscheinlich sehr lecker. (Darum wollten wir sie auch nicht wegwerfen).
    Noch nie hat sich jemand bei einem Trinkgeld derart bedankt. Er strahlte über das ganze Gesicht und war persönlich höchst erfreut.

  • Unsere Tochter hat im Hotel für Angestellte, die sie mochte, Bilder gemalt, z.B. für einen Kellner im Restaurant.
    Die waren bei der Übergabe auch erfreut.

  • Einen Koch haben wir mal nach einem Rezept gefragt, weil ein Gericht außergewöhnlich gut schmeckte und ihm auch dazu gratuliert wie gut er kocht. Er war sehr erfreut und wir haben ein tolles Rezept bekommen, was wir seitdem oft gekocht haben. Wenn wir es kochen, ist es jedesmal wie ein kleiner Urlaub in dem tollen Hotel.

Egal ob man Trinkgeld nun gibt oder nicht, solcher persönlicher Kontakt sollte immer sein.

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…was dazu führt, dass solche Jobs verschachert werden und das Geld nach irgendeinem korrupten System aufgeteilt wird.

Übriggebliebene Lebensmittelreste zu verschenken die man sonst wegwerfen muss würde ich nicht wirklich als Trinkgeld bezeichnen.

Das ist genau mein Punkt. Danke!

Es war kein Trinkgeld, sondern eine superleckere Ananas. Von seinem Gehalt pro Stunde hätte er sich viele Ananas kaufen könnte. Es war etwas persönliches, weil wir an ihn gedacht hatten, statt diese perfekte Ananas einfach wegzuwerfen. Menschlicher Kontakte statt Geld.

Eine solch perfekte Ananas als „Lebenmittelrest“ zu bezeichnen, finde ich allerdings unpassend. Als Fruchtliebhaber würde sie eher als „Lebensglück pur“ bezeichnen.

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