Trinkgeld im Hotel

Hallo,

Wir waren gerade auf Zanzibar. Wenn ich nachher Zeit finde, schreibe ich einen kleinen Bericht, da ich hier im Forum kaum Beiträge über Zanzibar gefunden habe. Vielleicht hilft es jemanden ja.

Ein Thema kam bei uns im Urlaub auf was mich sehr interessiert. Ist es für Euch noch normal Trinkgeld im Hotel zu geben? Hauptsächlich für die Reinigung, aber auch beim Frühstück oder ähnliches?

Wir tun dies regelmäßig und auch meist für jede Nacht. Die Höhe ist recht schwierig zu definieren aufgrund der unterschiedlichen Länder mit Ihrer unterschiedlichen Kaufkraft. Genrell liegt die Höhe unseres Trinkgeldes bei etwa dem Equivalent zu einem einfachen Hauptgericht in einem lokalen, preiswerten Restaurant. In Kolumbien waren es etwa 5€, in Thailand etwas weniger und jetzt auf Zanzibar so um die 4€ pro Nacht.
In Europa händeln wir es etwas anders, geben also etwas weniger (5€ meist) da wir dort meist etwas besser über Gehälter informiert sind und es eher als Aufmerksamkeit verstehen.

In Kolumbien und jetzt auch in Zanzibar ist uns aufgefallen, dass die Angestellten sich extrem über das Trinkgeld gefreut haben. Da dort alles etwas persönlicher und lokaler ist, haben wir viel mit Ihnen sprechen können und Sie haben Ihre Freude klar zum Ausdruck gebracht, uns umarmt etc. …
Noch seltener schien es zu sein Trinkgeld für die Küche (Frühstück) zu lassen und sich zu bedanken. Die Freude über ein bisschen Trinkgeld erschien außergewöhnlich.

Ist es nicht mehr normal Trinkgeld im Hotel zu lassen? Ich hätte nie gedacht, dass eine solch kleine Gabe soviel Freude auslösen kann.
Wie macht ihr das?

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Im nicht europäischen Ausland mache ich das auch, nicht tgl. - aber am Ende des Aufenthaltes. In Europa oder Deutschland nur wenn es wirklich was herausragendes war.

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Ich bin häufig in Deutschland in Hotels für eine Nacht, hier gebe ich kein Trinkgeld. Hier gehe ich aber auch davon aus, dass die Servicekräfte entsprechend entlohnt werden.

Anders sieht es beispielsweise im Urlaub aus, wenn man beispielsweise mal eine Woche im Hotel am Stück in Spanien ist. Da gebe ich eine Kleinigkeit pro Nacht für die Zimmerreinigung, sofern ich zufrieden bin.

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Trinkgeld gibt es bei mir aus dem „Bauch heraus“.
Egal, ob Deutschland oder Ausland.
Ich sehe es als Anerkennung durch den Gast für eine Serviceleistung.
Bei mir gibt es täglich Trinkgeld und für besondere Leistungen habe ich auch schon mal
50 Franken gegeben.

saludos

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Interessantes Thema!

Ich bin da von der Höhe offenbar nicht ganz so spendabel: i.d.R. lasse ich (egal wo) meist täglich 2€ (oder äquivalent) auf dem Tischchen im Zimmer, bei einer großen Suite auch mal 5€. Wenn es dann am nächsten Tag nicht mitgenommen wurde (was tatsächlich recht häufig passiert, finde ich eigentlich auch eine ganz gute Policy), dann lege ich am nächsten Tag die Summe für diesen dazu und schreibe eine kleine Thank you Nachricht (und hoffe einfach, dass es dieselbe Person ist, und nicht die erste leer ausging). Oft gibts dann auch eine Nachricht zurück. Hat ein bisschen Grundschul-Feeling :wink:
Wenn’s mal nicht sauber ist oder Grund zur Beanstandung gibt, geb ich aber durchaus auch mal nix.

Aber: ich denke, das wird das Housekeeping fast noch mehr freuen: ich versuche, kein Schwein zu sein, und das Zimmer immer in ordentlichem Zustand zu verlassen (auch bei Nicht-Abreisetagen). Und ich versuche auch, dass mein Kram nicht überall rumliegt, sondern alles halbwegs ordentlich ist.

Beim Frühstück gebe ich grundsätzlich nix. Eigentlich etwas ungerecht, wenn ich so drüber nachdenke. Hatte ich mir aber tatsächlich noch nie Gedanken drüber gemacht…

Wenn jemand besonders positiv heraussticht, erwähne ich das oftmals in einem Review auf Google, oder hab in der Vergangenheit auch schon mal jemanden für z.B. den Hilton Moment eingereicht. Ich habe aber auch schon dem Duty Manager oder GM eine Nachricht auf Xing oder LinkedIn geschrieben, um besonderen Service lobend hervorzuheben. Gerade in Asien bringt das den Mitarbeitern dann ggf. einen Bonus.

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Die 50 Franken waren für eine aussergewöhnliche Leistung.
Als Standard für das house keeping ca € 2 täglich.
Am Frühstückstisch meist € 1 täglich.
In Mexico an der Bar war es bei guter Leistung auch mal ein $ 10 Schein.
Ich arbeite zwar nicht in einer Trinkgeldbranche, aber die Trinkgelder in meiner
Firma belaufen sich auf vierstellige Beträge im Jahr, die Kunden machen das gerne
und lassen sich davon nicht abbringen, die Beträge grosszügig aufzurunden.
Da gebe ich gerne was weiter an andere Servicekräfte.

saludos

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Nun, das wundert mich dann aber nicht.
Wenn ich Geld auf dem Tisch liegen lassen, erwarte ich es auch nach der Reinigung dort wieder zu finden, es sei denn ich habe einen Zettel dazu gelegt.
Trinkgeld für den Zimmerservice lasse ich immer auf dem Kopfkissen liegen ($1-2), der Ablageort ist dann recht eindeutig. In kleineren Pensionen o.ä. habe ich das Trinkgeld auch schon auf den Tisch zurückgelegt bekommen.
Gebe Trinkgeld aber auch in Deutschland oder in der Schweiz. Das Personal in diesem Bereich ist im Verhältnis einfach trotzdem schlecht bezahlt.
Ausnahmen mache ich eigentlich nur in Ländern wie z.B. Japan, wo Trinkgelder absolut unüblich sind.

Für das andere Personal sind mir die traditionellen Tip-Boxen am liebsten, da auch die MA der rückwertigen Bereichen etwas abbekommen. Das vorfinden dieser, wird aber leider immer seltener.
Wenn jemand vom Service/Freundlichkeit besonders heraussticht, gebe ich auch etwas persönlich.

Beim letzten Besuch im Hilton Hua Hin habe ich sogar der Pool-Mitarbeiterin am letzten Tag 500 Baht in die Hand gedrückt und mich für ihren guten Service bedankt - das obwohl ich ihn selber nie direkt in Anspruch genommen hatte!
Habe sie aber jeden Tag beobachten können, wie sie wirklich von früh bis spät gut gelaunt um die Gäste „rumwuselte“, ihre Hilfe anbot, Schirme aufspannte, Gästen hinterherschleppte, Liegestühle organisierte etc.
Solche MA wünscht man sich und das wollte ich dann einfach honorieren.

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Ich hätte etwas klarer ausdrücken sollen, dass meine Erfahrungen auf recht einfachen Hotels beruht in Kolumbien und Zanzibar. Deshalb haben wir auch das viele so freundliche Feedback gefunden.

Meint ihr das hängt damit zusammen, dass das Trinkgeld niedriger ist, je einfacher das Hotel?

In teureren Hotels geben wir genauso viel, aber das sieht man ja eher nicht die Reaktion der Personen.

Beim Frühstück ist es mir eigentlich besonders wichtig, weil keiner an sie denkt.

Was mich interessiert in zanzibar gerade ist: gab es dort was zum trinken, oder haben die verehrten zanzibar politiker ihr „bierkrise“ immer noch nicht gelöst?

Verstehe die Frage nicht ganz, aber Alkohol bekommst du ohne Probleme… auch Bier

Wenn Du die Frage nicht verstanden hast, dann ist es ein „gutes Zeichen“.
Neulich wurde in der internationale Presse (auch in DE) darüber berichtet.

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Mir ist schon klar, dass auf dem Bett der historische und klassische Ort für Trinkgeld ist. Das lehne ich persönlich -hauptsächlich aus folgenden Gründen- jedoch ab:

  • Ich finde es eklig, „schmutziges“ Bargeld dorthin zu legen, wo ich dann am Abend entweder mit meinem Gesicht oder leichtbekleideten Körper ~8 Stunden lang liegen werde.
  • Ich persönlich finde es auch etwas herabwürdigend, das Geld wie in einem schlechten Film für die Dienstleistung der Dame einfach aufs Bett zu werfen.

Aber wie erwähnt, bei mir liegt nicht massiv Krimskrams herum und zwischen den Goldkettchen und den Diamant-Ohrringen läge dann das Trinkgeld, sondern: der Tisch ist komplett leer (wenn, dann befindet sich mein Zeugs zusammengestellt/gruppiert deutlich sichtbar getrennt auf der anderen Seite), und es liegt nur das Trinkgeld alleine da.

Das mit dem Trinkgeld ist so eine Sache.
Normalerweise lasse ich immer so um die 5 € am Ende liegen, manchmal auch mit einem kleinen Zettel dran „Thank you“ oder so.
Was gar nicht geht, finde ich ist, vorab was hinzulegen, in der Hoffnung auf „besseren“ Service, das unterstellt andersherum gedacht dass er sonst nicht gut genug wäre.
In der Regel lasse ich zu den 5€ bei verlassen des Zimmers nach meinem letzten Aufenthalt bei der Abreise das liegen, was ich ohnehin nicht umtauschen kann, also die Münzen.
Normalerweise hängt bei mir aber ohnehin immer das „nicht stören“ Schild draussen.
Es sei denn, ich bin >1 Woche in einem Zimmer, was aber eigentlich nie vorkommt.
Warum? Weil zu Hause meine Haushaltshilfe auch nur einmal die Woche kommt und ich nicht wüsste, warum ich in einem Hotel das Personal nötigen sollte, mir über Gebühr hinterherzuräumen, ich kann mein Bett selber machen und meine Sachen auch selber rumräumen.
Auch brauche ich nicht jeden Tag frische Handtücher, denn auch die wechsele ich zu Hause wöchentlich und auch mein Bad/ Toilette kann ich selbst sauber halten.
Ohnehin sind die Zimmer ja so riesig nicht und man hält sich ja auch nicht so viel dort auf (also ich in der Regel nicht) als dass man dort wahnsinnigen Schmutz verursachen würde.
Brauche ich dennoch etwas, gehe ich selbst zur Rezeption und bitte darum.
Da finde ich es wichtiger, dass das Personal mehr Zeit hat in Ruhe die Zimmer für den Neubezug fertig zu machen, oder auch mal ein Päuschen länger halten kann.
Ansonsten gehört- falls man sich sieht- ein kurzes Gespräch (wenn wegen der Sprache möglich) für mich immer mal dazu- halt einfach mal freundlich sein.
Klar, man mag argumentieren, dass man dafür im Hotel auch mehr bezahlt, und daher mehr erwarten kann- jeder wie er mag. Für mich ist das nicht notwendig, dennoch gebe ich halt wie gesagt bei Abreise was, oder lass es halt im Zimmer liegen, egal ob jemand was gemacht hat oder nicht, einfach aus Respekt vor der Arbeit.
Meist eben wie gesagt mit kleiner Notiz und immer auf dem Tisch oder einer anderen Ablagefläche, aber nie auf dem Bett, das sehe ich wie @krabbs - aufs Bett lege ich nichts, da schlafe ich ja drin…
Ebenso finde ich auch, dass das ein bisschen was von „Rotlicht“ hat.
Deswegen finde ich es eben auch wichtig, dass man sich in erster Linie mal vernünftig verhält und kein Chaos hinterlässt oder gar eine dreckige Toilette- gerade dort fragt man sich ja auf öffentichen Toiletten oftmals schon, ob manch einer nicht weiss was der Sinn und Zweck einer Klobürste ist…

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Sehe ich eigentlich genauso. Brauche weder für mich, noch für die Umwelt eine tägliche Reinigung und den Austausch aller Textilien… Finde das daher bei IHG klasse, hier gibts extra Punkte, wenn man auf den Zimmerservice verzichtet.

Allerdings habe ich irgendwo mal aufgeschnappt, dass die Reinigungskräfte (je nach Land und ggf. Hotel) nach der Anzahl gereinigter Zimmer bezahlt werden. Dann wäre das für sie wiederum schlecht. Weiß dazu jemand was?

Denkst Du, die machen das wegen der Umwelt?

Gruß
E.

Nö, das ist Greenwashing. Aber ich finds trotzdem gut :man_shrugging:
Entspricht eh meinen Wünschen und gibt mehr Punkte für mich. Also win win.

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Da bin ich beruhigt :grin:
Ich bin auch deiner Meinung.

Meist sehe ich auf dem Hotelflur die Reinigungskraft mit ihrem Wägelchen. Dann gebe ich einmalig etwas für den Aufenthalt je nach Land und Aufenthaltsdauer 1-5 Euro.
Das muss auch nicht am letzten Tag sein, wie es grade passt. Das Personal weiß oft auch nicht von welchem Zimmer das jetzt kommt, es soll auch nicht so rüberkommen das ich jetzt dafür eine besonders gründliche Zimmerreinigung dafür möchte.
Wenn aber schon beim einchecken das Zimmer nicht sauber ist dann gibt’s nichts.
So war zum Beispiel einmal das Kopfkissen und der Boden voll mit Haaren, anscheinend hat sich der Gast vor mir die Haare dort geschnitten.
Mit Kopfkissen bin ich sowieso empfindlich bezüglich der Hygiene, ich nehme mir immer ein eigenes Handtuch mit was ich über das Kissen lege.

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Das mit dem Trinkgeld ist so eine Sache. Man gibt dies gerne um eine besonders gut erbrachte Leistung nochmals zu würdigen und sich dafür erkenntlich zu zeigen.
Ich gebe Trinkgeld gerne, wenn ich solch eine erbrachte Tätigkeit für mich oder Familie erhalte. Jedoch ist heutzutage die Erwartungshaltung meist schon ein Verlangen ein Trinkgeld zu bekommen.
Es schwappt aber aktuell eine Welle aus der USA zu uns nach Europa bei dem „Tip“ selbst im Fast-Food-Restaurant verlangt wird. Da stelle ich mir die Frage, für welche besondere Tätigkeit soll ich hier Trinkgeld geben? Das Tüte packen oder Burger, Pommes und Cola aufs Tablett legen und abzukassieren ist deren Arbeit. Trinkgeld dafür zu verlangen grenzt für mich schon an betteln.

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Es ist interessant, von den unterschiedlichen Praktiken zu hören. Ich gebe Trinkgeld in Hotels und Restaurants immer persönlich und nicht anonym auf den Nachttisch oder den Restauranttisch. Zum einen möchte ich sicher sein, dass das Geld beim richtigen Servicepersonal ankommt, zum anderen ist die Reaktion oft (wenn auch nicht immer) auch eine Bestätigung, beim nächsten Mal wieder etwas zu geben.

Entgegen der Meinung von User Kallewirsch gebe ich bei längeren Aufenthalten Trinkgeld nur vor der Abreise, wenn ich beim Check-in und nach dem ersten Tag feststelle, dass alles in Ordnung ist. Nicht nur im Zimmer, sondern z.B. auch an der Bar etc. macht sich das oft positiv bemerkbar. Dem Handwerker im Haus stelle ich den Kaffee oder die Bäckertüte ja auch nicht erst hin, wenn ich den Stundenzettel unterschrieben habe.

Bezüglich des Verzichts auf die Zimmerreinigung befürchte ich fast, dass das - oft externe - Personal mit Dienst- oder Zeitarbeitsvertrag nach Hause geschickt wird, wenn alle Zimmer fertig sind, oder sogar nur pro gereinigtem Zimmer bezahlt wird. Ein „Bitte nicht stören“ ist also ggf. keine finanzielle Hilfe für das Personal.