Tripreport: New York mit Delta (B767-400ER Delta One) TWA Hotel und Sightseeing

Hallo zusammen,

nach zweimal Urlaub in Europa und über zwei Jahren nach unserem letzten Trip in die USA - damals ging es nach Charlotte in North Carolina – sollte es für uns nun endlich nach New York gehen. Dorthin zu kommen sollte jedoch gar nicht so einfach sein wie gedacht. Als sich Ende Oktober letzten Jahres andeutete, dass Reisen in die USA aus dem Schengen Raum wieder möglich sein sollten, buchten wir bei Finnair einen Flug von Berlin über Helsinki nach New York JFK. Sechs Wochen bevor es losgehen sollte, bekamen wir von Finnair jedoch die Info, dass unser Flugsegment von Helsinki nach Berlin gestrichen wurde und auf den Folgetag gelegt wurde. Panikmodus an… Zum einen wollten wir den Urlaub nicht unnötig länger machen und zum anderen war ein negativer PCR Test zum damaligen Zeitpunkt Voraussetzung für eine Einreise nach Finnland. Also musste eine Alternative her. Nach längerer Suche fanden wir Direktflüge von Frankfurt nach JFK mit Delta Airlines. Da diese nur unwesentlich teurer waren, als das was wir für Finnair bezahlt hatten, stornierten wir und buchten bei Delta neu. Zusätzlich buchten wir uns noch einen Zubringer von Leipzig nach Frankfurt und verbrachten eine Nacht im Sheraton Airporthotel. Das Zimmer mit King-Bett und Blick auf den Flughafen war mit 117€ erschwinglich.

Früh am nächsten Morgen nahmen wir den Bus von Terminal 1 zum Terminal 2, wo sich der Check-In von Delta befindet. Dort war es drei Stunden vor Abflug nur leicht gefüllt und am Sky Priority Schalter war es komplett leer. Nachdem sich die Mitarbeiter dann geeinigt hatten, wer welchen Aufkleber wo hinten auf den Pass klebt, konnten wir am Schalter unsere Koffer abgeben. In Frankfurt dürfen Business Class Passagiere von Delta in die Priority Lounge. Diese befindet sich vor der Sicherheitskontrolle – das fanden wir heraus nachdem wir diese passiert hatten… Also wieder zurück. Aber so einfach war das nicht. Die Tür zurück war defekt, also mussten wir warten bis ein freundlicher Kollege der Bundespolizei uns durch die Security Lane der Mitarbeiter zurück geleitet hatte.

90 Minuten vor dem Start gingen wir wieder zurück durch die Sicherheitskontrolle zu unserem Gate. Pünktlich 60 Minuten vor dem Start begann das Boarding.

Unser Flugzeug sollte eine 21 Jahre alte B767-400ER sein. Diese war jedoch mit den neuen Open Suites von Delta One ausgestattet. Ein in meinen Augen sehr gutes Kabinenprodukt auf dem Markt über den Nordatlantik.

Die Kabinencrew war überaus gut gelaunt und bemüht es den Passagieren angenehm zu machen. Die Sitze waren äußerst bequem und das Essen war geschmacklich einwandfrei. Typisch bei amerikanischen Airlines wurde die Kabine nach dem Essen jedoch komplett abgedunkelt. Auf einem Tagflug in meinen Augen nicht zwingend nötig und es sollte sich noch zeigen, dass es auf dem Rückflug nachts gefühlt heller war…

Der Snack vor der Landung kam jedoch für mich bedeutend zu spät. 50 Minuten vor der Landung sah ich mich genötigt zu schlingen – das mag ich nicht wirklich und bei dem recht unruhigen Endandflug nahm mir mein Magen das auch etwas übel – lecker war der Burger trotzdem.

Einen Ausführlichen Bericht zum Flug inkl. Lounge und Blick ins Cockpit gibt es hier in Videoform:
Video: Tripreport Delta One B767-400ER FRA-JFK

Die Landung in New York am erfolgte ebenfalls pünktlich. Und eine so schnelle Immigration wie am Terminal 4 hatte ich noch nie erlebt. Keine Fragen… nur einen kurzen Augenkontakt, einen Stempel und ein „Take care!“. Wir nahmen unsere Koffer, gingen zum Air Train um vom Terminal 4 zum Terminal 5 bzw. dem TWA Hotel zu fahren. Das Hotel bringt einen zurück ins Jahr 1962. Das alte Terminal von TWA wurde vor zwei Jahren renoviert und in ein Hotel verwandelt. Für zwei Nächte bezogen wir ein „Deluxe King with Runway View“

Bei diesem Zimmerausblick war jeder Anflug von Jetlag verflogen :wink:

Das Hotel selbst hat einen Foodcourt, ein Restaurant sowie eine Poolbar auf dem Dach. Eine weitere Bar befindet sich im Inneren der Super Constellation. Im Terminal 5 befinden sich auch weitere Kioske zur Verpflegung, jedoch muss man ein höheres Budget einplanen.

Im Hotel konnte man sich an unzähligen Wänden über die Geschichte der TWA oder der Conny informieren. Eine Ausstellung alter Uniformen der TWA und die Musik, welche durch die Hallen schalten, rundeten die Reise in die 60er Jahre ab.

Weitere vier Nächte unseres Urlaubes verbrachten wir im Residence Inn Hotel unweit des Times Square. Wir hatten ein Zimmer mit King Bett und Küchenzeile gebucht und bekamen einen guten Blick über die 6th Avenue aus dem elften Stock des Hotels.

Das Bett war super bequem und so starteten wir ausgeschlafen in den nächsten Tag. Im Hotelpreis wäre Frühstück inbegriffen gewesen, trotzdem entschieden wir uns in unserem Zimmer zu essen. Zehn Kilometer Fußmarsch sollten auf dem Program stehen. Zuerst ging es zum Times Square. 10 Uhr morgens war dort nichts los – die Sonne schien zwar aber durch die Gassen wehte ein eisiger Wind.

Um etwas mehr von der Sonne abzubekommen gingen wir weiter zum Central Park, dort war auch der Wind angenehmer. Mehr Leute waren aber auch dort nicht zu finden, so konnten wir uns in aller Ruhe umsehen.

Nach einem kurzen Abstecher in den Ralph Lauren Flagship Store zum shoppen, liefen wir entlang der 5th Avenue wieder zurück Richtung Downtown. Zuerst passierten wie den Tempel Emanu-E,l eine der weltgrößten Synagogen.

Alle weiteren, sündhaft teuren Gelegenheiten zum Shoppen ließen wir aus und setzten unser Sightseeing entlang St. Patricks Cathedral, Rockefeller Center und Empire State Building fort.

Am nächsten Tag hatte der Wetterbericht recht. Es schneite den ganzen Tag. Also blieben wir auf der Couch und genossen den Anblick der fallenden Schneeflocken vor dem Hotelfenster.

Am nächsten Tag schien wieder die Sonne. Bereits in Deutschland kauften wir Tickets für das 9/11 Memorial am World Trade Center. Wir nahmen die Metro vom Times Square zur Cortland Street und hatten wieder das Gefühl, dass hier noch einige Touristen fehlten.

Wir kamen am One World Trade Center an und da wir noch einige Zeit bis zu unserer reservierten Besuchszeit hatten, gingen wir noch eine Runde vorbei an der Trinity Chruch, Wall Street und Federal Hall zum East River.

Angekommen am Pier 15 hatten wir auch einen super Blick auf die Brooklyn Bridge.

Zurück am World Trade Center gingen wir in die Ausstellung. Die Exponate sind beeindruckend und bedrückend zugleich. Beim Anblick einiger Ausstellungsstücke aber auch durch die Beschallung mit Anrufen und Meldungen des Tages, fällt es einem schwer zu verstehen, was an diesem Tag geschah und Worte für das unsägliche Leid der Opfer und deren Angehörigen zu finden.

Der Tag ging zu Ende und der nächste sollte schon unser letzter der Reise sein. Um 11Uhr mussten wir das Hotel verlassen und so nahmen wir ein Taxi zum Flughafen. Für Passagiere der Business Class bietet Delta einen separaten Check-In Bereich.

Da bis zu unserem Rückflug noch circa fünf Stunden waren, gingen wir zum Delta Sky Club in der Nähe des Gate B30. Mittags war es in der Lounge relativ leer. Später jedoch kamen einige weitere Passagiere, dass es dann schwerer gewesen wäre einen Platz zu finden. Die Lounge ist trotzdem sehr weiträumig mit einigen Bereichen zum Sitzen. Es gibt warme und kalte Speisen sowie alkoholfreie Getränke. Für alkoholische Getränke muss gezahlt werden. Auch der Blick übers Vorfeld - top.

Circa eine Stunde vor Abflug gingen wir zum Gate B22, wo unsere Maschine bereits wartete.

Die B767-300 ist im Gegensatz zur -400 mit einer älteren Version der Delta One ausgestattet. Diese bietet weniger Privatsphäre. Der Sitz wirkt etwas enger und der im Gurt integrierte Airbag stört beim Versuch zu Schlafen.

Die Crew, der Service und das Essen waren nicht schlechter als beim Hinflug. Die oben beschriebenen Eigenschaften des Sitzes sowie die Tatsache, dass es gefühlt heller und unruhiger in der Kabine war, ließen mich weniger Schlafen als erhofft.

Nach unserer Ankunft in Frankfurt mussten wir wieder das Terminal wechseln um zurück nach Leipzig zu fliegen. Auf Grund der Pandemie gibt es leider noch nicht wieder so viele Flüge zwischen Frankfurt und Leipzig, so dass wir weitere sechs Stunden in der Lufthansa Business Class Lounge verbringen mussten. Immer müder werdend, waren wir froh endlich an Bord des CRJ900 zu kommen, welcher uns in 35 Minuten nach Leipzig brachte.

Mit Taschen voller Impressionen und Erinnerungen kamen wir so müde wie man nur sein konnte zu Hause an.

Vielen Dank fürs Lesen.

Liebe Grüße

Christiane - UpInTheAir

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Schöner Bericht, danke fürs Teilen. :slight_smile:

Bin neulich das erste Mal die DL One Suite (im A33neo) geflogen und war vom Sitz geradezu begeistert. Meiner Meinung nach das beste Hard Product über den Atlantik

Ja, eine Tür zum Schließen wertet das Ganze nochmal deutlich auf. Von Luftdruck und Feuchte in den neueren Kabinen ganz zu schweigen.

Vielen Dank - schöne Bilder . War doch schön NY auch mal mit weniger Touris erleben zu dürfen? (So hatte ich es zumindest genossen)
Nur das TWA Hotel, da war ich selbst ein wenig enttäuscht - nicht unbedingt vom Look her, eher vom Preis-Leistungsverhältnis.

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Twa und btw auch one vanderbilt (war auch letzte Woche da) sin doch eher was für die „Instagramability“ Abteilung mMn.

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Ja für Corona geplagte Deutsche war eine leere Stadt schön :wink:
Es ist halt ein muss für einen Aviation Enthusiast das Hotel mal gesehen zu haben, wir kannten den Preis und wussten was auf uns zukommt.

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Fande jetzt im März war kein unterschied zu merken zu 2020 März vor Corona in NYC. Weder Möglichkeiten noch Menschenmassen.

@UpInTheAir Vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Das TWA Hotel habe ich auch schon länger auf dem Radar, allerdings bestätigt mich dein Bericht dass das Preis Leistungsverhältnis nicht passt.

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Ja es ist schwierig. Das Zimmer war sauber und ordentlich, das Bad einwandfrei. Der Ausblick bedarf keiner Worte kostet aber extra. Es war ruhig man konnte super schlafen. Die Pizza vom Foudcourt (16$) die Beste die ich seit langem gegessen hatte. Eine Nacht hätte vielleicht auch gereicht, aber unser ursprünglicher Finnair Flug wäre erst 21Uhr in JFK angekommen, daher hatten wir zwei Nächte gebucht.

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Sehr geiler Report über das TWA Terminal am JFK…da bin ich 1985 das allererste Mal in den Staaten angekommen und werd‘s nie vergessen…habe diese Airline echt geliebt und natürlich ihre Connies und Tristars…leider längst vergangene Zeiten…und dafür umso mehr Danke für die ausführliche Schilderung. Sollte ich es in diesem Leben nochmal nach NYC schaffen, ist das definitiv meine Destination