Umsatzbasierte Staus und Prämienmeilen: Warum machen die Airlines das?

Hallo zusammen,

angesichts der Neuigkeiten bezüglich der Umstellung von Delta auf umsatzbasierten Status- und Prämienmeilen, würde ich gern mit euch „sinnieren“, warum machen Airlines das tun? Wie würde dies auf euer „Vielflieger“-Verhalten auswirken und würde das eine Kundenanbindung stärken oder eher abnutzen.

Die umsatzbasierten Prämienmeilen kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dann schließlich sind Prämienmeilen sowas, wie eine Währung, die man gegen „Prämien“ (vor allem für Flüge) wie bares Geld umtauschen kann.

Der Zweck von umsatzbasierten Statuspunkten kann ich nicht verstehen. Denn der Status verhilft der Kunde zu Benefits, die ihm an die Airlines bindet. Diese indirekte Monetarisierung ist Kundenbindend. Umsatzbasierte Punkte sind mehr oder wenige „direkte Monetarisierung“ und die kann man dann beliebig kaufen. M.a.w. Umsatzbasierte Statuspunkte führt die „Loyalität“ und Kundenbindung ad. Absurdum.

was denkt ihr?

Grüße
E.

Ich hab erst gehofft, dass du da was durcheinander gebracht hast, als ich gelesen hab „Delta“, aber dann hab ich den Travel-Dealz Artikel entdeckt.

Wie auch im Artikel steht, ist es für Nicht US-Bürger somit überhaupt nicht mehr attraktiv, da Vorteile wie Kreditkarten, mit denen man ebenfalls MQD sammeln könnte ja nicht zur Verfügung stehen (deshalb war das MQD Qualifikationskriterium für Nicht US-Bürger bisher ja auch ausgenommen).

Bin erst mal schockiert, und werde vermutlich zu Flying Blue wechseln, bei Skyteam bleiben würde ich wegen des bedingungslosen Freigepäcks ab Silber nämlich schon gerne. Ob es da dann ab 2025 nahtlos zu Gold reichen wird, ist fraglich. Delta Gold bis Januar 2025 ist zwar sicher, aber ich ärgere mich darüber, dass ich 6.000 Rollover MQMs verschwendet haben werde. Die Gutschrift nachträglich umzubiegen, muss ich noch abwägen…

Die Skyclub Änderung ist in Anbetracht der teilweise ewig langen Warteschlangen nachvollziehbar. Vor zwei Wochen bin ich vor dem ATL Concourse F Skyclub ca. 60 Minuten angestanden, das war nicht mehr schön.

Und vermutlich haben sie mit dem Status ein ähnliches Problem wie mit den Loungezugängen. Sie haben einfach zu viele Kunden, die einen haben. Das wird sich jetzt drastisch ändern. Damit einher geht aber m.E. auch ein Verwässern der Kundenbindung. Die inneramerikanischen Billigflieger wird’s freuen.

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Ich habe hier schon mehrmals erwähnt, dass sich die Kundenbindungsprogramme weiter verschlechtern werden und habe fast alle meine Meilen verbraucht. Ich bevorzuge jetzt auch kein Programm mehr, nimm die Meilen mit, sofern es welche gibt und pfeif auf den Status. Wenn ich etwas zusätzlich brauche, kaufe ich es dazu (z.B. Priority Pass, AMEX Platinum), sofern es in Business nicht inkludiert ist (gibt ja mittlerweile auch Business Light ohne Loungezugang).

Als Premiumflieger finde ich die Maßnahmen gar nicht schlecht, da es doch ziemlich ausgeufert ist (z.B. ECO Flieger haben aufgrund Status sogar manchmal höhere Priorität als Business Flieger und manchmal sind sie sogar First Class Fliegern gleichgestellt wie beim Senator), kann natürlich verstehen, daß dies trotzdem zu Unmut führt.
Aber insgesamt finde ich es gut, daß man bald wieder das bekommt, für was man bezahlt hat und nicht für lau (weil den Status z.B. der Arbeitgeber bezahlt hat) hier Privilegien abgreift zum Nachteil derer, die anständig dafür bezahlt haben.

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Da Business Class (außer die neu aufkommenden Light Modelle) ohnehin alles drin hat, was ein Status bietet, macht es natürlich durchaus Sinn, hier je nach Bedarf eine von der Verbindung und/oder vom Preis her passende Airline zu wählen. Aber für Airlines wäre es ja eigentlich super attraktiv, gerade solche Kunden an sich zu binden. Das war bisher durch einen Status jedoch kaum gegeben, und zukünftig vielleicht noch weniger (außer vielleicht, da wird der „Jagdsinn“ bei einem geweckt oder die Business Light Modelle kommen noch stärker in Mode - dann würde ein Status nämlich tatsächlich wieder einen Vorteil bringen).

Billigheimer wie ich sind sicherlich nicht das, worüber sich die Airlines am meisten freuen, aber gerade für so jemanden ist ein Status natürlich super attraktiv. Mit einem Eco Ticket inneramerikanisch in der Domestic First kommen zu können, ist ein super kundenbindungsinstrument. Andererseits: Die Upgradechangen für die High Spenders steigen künftig natürlich immens, wenn es weniger Konkurrenten für das Upgrade gibt. Insofern schon nachvollziehbar, es für dieses Klientel noch attraktiver zu machen.

Sprich zukünftig vermutlich mehr Business mit denen, die viel ausgeben (das sind aber gerade oftmals die von dir erwähnten, bei denen der Arbeitgeber bezahlt), und ggf. weniger Business von denen, die weniger ausgeben, weil diese ohne Chance auf einen Status mehr nach guten Verbindungen/Preisen als nach Allianzen entscheiden werden. Ist halt die Frage, wie sich das unterm Strich letztlich auswirken wird.

Kommt drauf an, was man unter dem Status versteht. Ich sehe das anders. Der Status ist ja in erster Linie für Vielflieger gedacht. Um denjenigen, die halb am Flughafen leben, den Alltag leichter zu machen - unabhängig davon, wer das Ticket bezahlt hat
Die Tendenz zum Vielzahler finde ich daher aus einer Verbraucherperspektive unpassend. Ob man jetzt die gleichen Vorteile mit Eco Gold braucht wie ein Ticket in F, darüber lässt sich streiten.

Aus Sicht der Airlines kann ich es insofern nachvollziehen, wie es @Emmanuel bei den Prämienmeilen geschrieben hat. Letztendlich ist der Status für die Airlines auch ein Kostenfaktor, genau wie die „Währung“ Prämienmeile. Wenn es irgendwann zu viele Kunden gibt, die Kosten verursachen, aber zu wenig einbringen, muss das halt angepasst werden. Also senkt man die Leistungen oder erhöht die Hürden des Kunden, in diesem Fall durch den Wechsel zum Vielzahlersystem.

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Das finde ich die plausibelste Begründung. jetzt wollen die Airlines ausmisten, und wirklich jene behalten, die ihr Dollars dort einzahlen. Die Frage ist jedoch, wie kann ich ebendiese auch weiterhin dazu motivieren die Dollars einzuzahlen.

E.

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Ganz einfach: Den besten Service bieten. Hat bei mir dazu geführt, weg von LH Group und hin zu SIA Gold und Emirates Gold. Verliere aber diese Status wieder, da ich momentan mit Qatar fliege. Hab diese Status aber nie gebraucht, waren für mich komplett überflüssig.

Ich weiß, das hört sich jetzt abgehoben an, aber ich bin eben kein Billigflieger und es wurde ja nach unserer Meinung gefragt.

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Ich glaube bei dir ist es am einfachsten bzw. am klarstem. Premium Service und value for money entscheiden. Somit spielen für dich VFP keine Rolle (mehr).

E.

Und die Frage beantworten jene Airlines halt damit, dass sie denken den Status exklusiver für Vielzahler zu machen. Sprich: viel bringt viel. Man vermutet, dass das achon irgendwie durchgerechnet worden ist. Allerdings wage ich zu bezweifeln wie sehr das funktioniert. Die beruflich-bedingten Vielflieger bekommen ihre Flüge vom Arbeitgeber bezahlt. Diese buchen Flüge meist nach zwei Kriterien: 1) möglichst direkt, 2) möglichst billig. Sprich Kriterium 2 steht dem umsatzbasierten System diametral gegenüber. Einzig für Arbeitgeber, die in Airline-Hubs gelegen sind, die Direktverbindungen bieten sticht 1 wohl 2 aus. Ob man nun nur diese Kunden, die vom Hub abfliegen im Sinne hat?

Eine andere, simple Antwort: Airlines interessieren sich nicht mehr für Kundenbindung. Statusinhaber kosten Geld. Warum sollte ich jemanden motivieren, in meine Lounge zu kommen, für den ich dann bezahle? Warum jemanden motivieren, kostenlos Gepäck aufgeben zu können, ohne dass ich verdiene? Die Maschinen sind voll und werden es bleiben. Da kommt der Status automatisch für viele. Das reicht dann für die Airlines. Also ausmisten. Blanke Zahlen helfen da bestens.

Mit dem möglichst billig stimmt nicht so ganz. Die meisten Arbeitgeber (zumindest die großen) schließen mit Airlines „Firmen-Businesstarife“. Hier langen die Airlines mächtig zu. Alle meine Arbeitgeber haben bisher für einen Ticket viel mehr bezahlt, als wenn ich das gebucht hätte. Zwar war ich verpflichtet die Verbindung zu suchen, die am günstigsten ist, aber alle Preise waren überteuert. Vor allem die Lufthansa zockt die Firmen richtig ab.

Es geht doch nicht darum, die Kunden zu motivieren in die Lounge zu kommen, sondern zu motivieren Tickets zu kaufen, damit sie dann in die Lounge zu dürfen, Fast track zu haben oder Zusatzgepäck abgeben zu können. Dieses erlangt man mit dem Status. Natürlich hat man den Status schon immer und zwar indirekt über die ausgegeben Dollars erreicht aber man konnte damit verschiedene Kundensegmente „ködern“ und an sich binden. nehmen wir z.B. die Vielflieger, die beruflich nur kurzstrecke fliegen (das gilt in Europa sowie in Amerika) und können/wollen nur Eco fliegen. Diese hätten mit dem neuen Ansatz viel weniger Chancen einen Status zu erlangen und die Perks zu genießen, ergo warum sollten sie ihr Geld loyal bei einer Airline ausgeben, wenn sie damit die Benefits nicht erreichen. Diese werden sich umorientieren. Ich denke dieses Segment von Kunden war am loyalsten. Hier behaupte ich, dass die Airlines einen Fehler machen. Oder habe ich einen Denkfehler?

Grüße
E.

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Der Denkfehler könnte sein, dass die Marge bei den Eco Tickets so gering ist, dass es sich nicht so stark lohnt dafür Benefits zu leisten. Noch dazu könnte ich mir vorstellen das man die wirklich Zahlungskräftigen Kunden während/ kurz nach Corona vergrault hat. Die Benefits waren nicht gut und die Stati wurden massiv zur Massenware. LH mit doppelten Statuspunkten, Finnair hat den Lumo für „wenig“ Geld verschleudert usw. Das muss man wieder einfangen. In Nordamerika dann noch der Gängige Kreditkartenweg. Das Produkt und der Status lebt eben auch davon. Statussymbol und Exklusivität. Als Vergleich: der LVMH Konzern glänzt durch „Exklusivität“ nicht durch Massen. Ansonsten halte ich es wie @snowfan . Langstrecke C ist eh alles dabei und Eco innereurop. ist es mMn eh egal. Da hilft ein PP.

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Ich vermute bei deinem Aufsatz denkst du stark an Lufthansa. Jedoch geht die Lufthansa mit der Neuaufstellung von M&M einen anderen entgegengesetzten Weg als Delta und Finnair. Mit ihrem Punktesystem entkoppeln sie sogar mehr den Preis vom Status und belohnen sie eher mehr die Vielflieger, die ihren Hintern fast täglich in ihren Eco-Sitze auf Kurzstrecke drücken. Dein Argument mit der Marge hinkt ein wenig. Ich stimme dir und allen jedoch zu, dass ein Ausmisten der Statuskunden von Noten ist.

Bei mir in der Firma ist es so, dass wir immer den günstigsten Tarif buchen müssen. Reisezeit ist offiziell zwar auch wichtig aber am Ende zweitrangig. Die Firmentarife sind preislich nicht günstiger, nur die Stornierungsbedingungen sind besser als privat. Dafür zahlen wir zusätzlich Gebühren an ein Reisebüro, das unsere Flüge „managed“.
Verhandelt wird quasi mit allen Airlines, je nach dem was über das Jahr gebucht wurde. Daher gibts auch keine richtige Bindung an eine Airline oder Allianz.

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Ich lasse mich nicht ausmisten bei Skyteam. Zumal der Gold Status wie ich finde recht einfach zu halten ist.
Mindestens 1x Langstrecke in C gibts eh jedes Jahr sowie 2x Innereuropäisch in C und man hat es (fast) schon.
So habe ich immer Loungezugang in STR und in CDG (beides mit Prioritypass nutzlos) AMS ist mehr möglich.
Meilen nehme ich mit sind für mich aber nur ein Mitläufer, da die Zeiten der Boostersammlungen wie mit VS eh vorbei sind.

Du bist, soweit ich weiß bei FlyingBlue, richtig? FB finde ich neben M&M das bisher konsistenteste VFP. Der Ansatz mit den XP für den Status finde ich klasse. Alleine die Ausbeute an Meilen ist mittlerweile recht mau, aber damit kann ich leben.

Grüße
E.

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Jepp, bin bei Flying Blue. Das mit den XP finde ich sehr Kundenfreundlich da es feste Regeln gibt, als so ein Mischmasch aus Meilen und Buchungsklassen.
Gerade Innereuropäisch kann man sofern buchbar mit mehreren Zwischenstops (geht nicht immer, oft am besten je näher das Abreisedatum ) in C sehr gut XP sammeln.

Was ich bei FB Gold auch gut finde das man ab dem CheckInn kostenlos Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit buchen kann…hat bisher immer geklappt.

PS: Morgen geht in der Premium Comfort mit KLM in der 787 nach LAX. Ein gewünschtes Downgrade um mal zu testen ob das ne Alternative auf der Langstrecke ist. XP gibts weniger aber Meilen gleich wie C. Zurück gehts dann von LAS mit KLM 787 in C….auch Premiere.
Bin gespannt :slight_smile:

Grüssle

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Die 787 von KLM sind feine Flugzeuge. Gute Sitze in C mit langer Fläche (Der Holländer ist Weltweit der durchschnittlich größte Mensch) und dazu können sie Espresso vorbereiten.
Habe bisher immer nur 787-9 erwischt und keine 787-10.

Fui Spass!
E.

Und ich 2x 787-10 , einmal in Y und einmal C. C war super und Catering ex AMS topp. Service sowieso . Aber zurück zum Thema: Corona hat viel damit zu tun. Den Leuten wurden 2 Jahre der Status verlängert oder er war einfacher zu erreichen als sonst. In den USA ist das ganze sowieso ausgeartet. Die Begrüßungsboni für Neukunden für CC waren astronomisch. Jetzt haben die alle das Problem das viel zu viele in die Lounges wollen oder sonstige Privilegien einfordern.In der Hotellerie das selbe Spiel.
IMHO wird es vielleicht 3.Quartal 2024 besser denn bis dahin sollten die meisten Ihren Status verloren und die Meilenberge auf ein vertretbares Maß abgebaut sein.Auch sollten bis dahin die Kapazitäten der Airlines wieder voll da sein.
In puncto Status ist meine Wahl relativ simpel : FB und für *A A3. Bei beiden Programmen sind die Anforderungen akzeptabel und preislich vertretbar. Ausmisten sollte schon sein angesichts der Loungesituationen weltweit.Aber das ist natürlich jammern auf hohem Niveau :disappointed_relieved: :disappointed_relieved: :joy: :joy:

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Danke dir, bin gespannt beides Premieren für mich. Bin in C bisher nur 1x Langstrecke mit KLM in der 747-8 Mixed geflogen.
Passend zum Thema Crown Lounge Non Schengen ist auch hier in AMS sehr voll aber wird sich wohl ändern. Ansonsten ist sie toll angelegt und satt wird man definitiv.
In STR gab es wieder mega Stress mit zahlreichen LH C und Senatoren Passagieren welche wie so oft ungehalten auf den verwehrten Loungezutritt die Schuld beim STR Airport suchen statt mal nachzudenken wer an der Misere schuld ist.
Nur deshalb hat die Lounge wohl auch nur 2.1 bei Google schon derb.

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Premiere erstmal Missglückt Flugzeug defekt mit Delay aber Ersatzflugzeug wohl vorhanden.
Interessant ist das in KLM App sofort die Nachricht erschien das man Anspruch auf Entschädigung hat…sehr spannend das ganze.

PS: Die Entschädigung waren dann doch nur Verpflegungsvoucher aufgrund des Delay. Hatte mich auch gewundert da Delay nicht annähernd an der Entschädigungsgrenze lag.
Sind nochmal in die volle Lounge.
Am Ende ging es fast 3 Stunden später los.

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