Hallo in die Runde,
über die letzten Jahre dürften wir alle über Änderungen zur Bepreisung von Flugtickets und Zusatzleistungen verärgert sein.
Allen voran die Abschaffung eines Handgepäcktrolleys angefangen bei Ryanair und dann von ganz vielen Airlines übernommen. Grundsätzlich steht jeder Firma einmal frei wie sie ihr Angebot gestaltet. Doch irgendwo sind Grenzen gesetzt.
Wohingegen bei dem verbleibenden kleinen Handgepäckstück die meisten Airlines nur die Größe, z.B. 40 x 25 x 20 cm vorgeben und keine Gewichtsbeschränkung (oder zumindest relevante Gewichtsbeschränkung) geht TUIfly nun den nächsten Schritt und beschränkt das Gewicht auf 2 Kg. Cool, dann kann man nur noch einen Laptop mitnehmen und das war es.
An sich habe ich nichts gegen eine nutzungsgerechte Bepreisung, aber es ist natürlich klar, dass die Zusatzleistungen Renditetreiber sind und häufig exorbitant teuer sind im Vergleich zum Basisflugpreis. Auch das fällt noch in die Freiheit bei der Vertragsgestaltung.
Was nun jedoch darunter leidet ist die Preistransparenz. Der Vergleich von den persönlich relevanten Preisen wird erschwert. Hinzu kommt der Trend, dass auch Zusatzleistungen zunehmend dynamisch bepreist werden. Früher waren die Zusatzleistungen für bestimmte Strecken fix. Heutzutage muss ich mich durch die Buchungsstrecke klicken, ggf. vorher Daten einsehen, um an die Preise für Zusatzleistungen eines bestimmten Fluges zu kommen. Hier haben die Airlines eine „Lücke“ gefunden, die das Urteilsvermögen der Verbraucher massiv schwächt.
Folgende Ideen fallen mir ein:
- ein gesetzliches Minimum beim Handgepäck (bin aber kein Freund in die Vertragsfreiheit einzugreifen)
- Preistransparenz schaffen, in dem im Suchformular Angaben zu den benötigten Zusatzleistungen (Gepäck, ggf. auch XL-Sitze) ermöglicht werden, um dann den relevanten Mindestpreis angezeigt zu bekommen
Meine Recherchen zu aktuellen politischen Diskussionen, die mein Anliegen beinhalten gestalten sich als schwierig. Der ganze EU Apparat ist sehr unübersichtlich.
Weiß jemand, in weit dieses Thema aktuell schon behandelt wird. Und wenn nicht, was kann ich tun, um das Thema voranzubringen.
Ein anderes Thema wäre noch die europäische Fake Business Class. Man sollte prüfen, ob in Zukunft nicht größere Sitze gebraucht werden (für größere und schwerere Menschen), oder ob Airlines auch eine bestimmte Anzahl an größeren Sitzen vorhalten müssen. An sich ist das auch wieder ein Eingriff in die Vertragsfreiheit, aber es geht hier auch um eine Art Grundbedürfnis. Das ausgerechnet wir großen Europäer uns mit den Standard Eco Sitzen abfinden müssen, wohingegen die kleineren Asiaten häufig den Luxus eines Lie-Flat Sitzes auf Kurzstrecken genießen können, ist schon grotesk.
Für mich persönlich beeinflusst diese Situation ganz stark mein Reiseverhalten negativ. Aus Mittelstreckenreisen (Kanaren) werden dann eben Langstreckenreisen. Das kann nicht im Sinne des Klimas sein…
Das eigentliche Problem ist eigentlich, dass alle europäischen Airlines auf diese Fake-Business geeinigt haben. Wenn nun eine Airline mal nach vorne preschen würde, würden die anderen sicherlich schnell nachziehen und das Problem wäre gelöst.