WWW Oman // Wadis Wüsten Weihrauch – ein (kurzer!) Reisebericht

Da ich eben von vier Wochen Oman zurückgekehrt bin möchte ich auch meinen Senf dazugeben. Das mit den Kosten finde ich ist relativ: Per se ist der Oman mit 5% Mwst., Spritkosten von ca. 60 Cent/Liter, mautfreiem Straßennetz und Dienstleistungen, die nur einen Bruchteil dessen kosten was man in Europa bezahlen müßte nämlich ein ausgesprochen günstiges Reise- und Speiseland. Klar, für Sternehotels muß man Sternepreise zahlen, aber wer mit einheimischen Apartments zufrieden ist kommt in Salalah unschlagbar ab 15€ unter. Und wie angesprochen ist das Campen im Oman legal und sicher, so daß Naturliebhaber sich gratis die schönsten Zelt- oder Stellplätze aussuchen dürfen. Zwar sind die Touristenzahlen noch sehr überschaubar, aber die ersten negativen Auswüchse einer „Islandisierung“ sind Dank sozialer Medien und diverser Apps schon unübersehbar. An den „Hotspots“ tummeln sich Touristen und Einheimische in solchen Massen, daß an Feiertagen die Polizei anrücken muß um den Verkehr zu regeln. Dafür gibt es auf der anderen Seite tatsächlich noch tolle Geheimtipps die es noch nicht in die einschlägigen Reiseführer geschafft haben und die man komplett für sich hat. Mit ein bißchen Zeit in der Hinterhand kann man sich auf lohenende Entdeckungsreisen begeben, sei es zu aufgegebenen Siedlungen in den Bergen, verlassenen Altstädten in der Ebene oder zum Suchen von Geoden, Fossilien oder Wüstenrosen. Auch die unzähligen Wadis haben viel zu bieten und sehr viele davon verfügen über natürliche „Fisch-Spas“ in denen man sich entspannen kann. Der Oman ist zweifelsohne progressiv und modern, aber dennoch streng islamisch und das Verhalten einiger Touristen ist in der Tat unfaßbar. Man muß ja nicht gleich Alles von den Schultern bis zu den Füßen bedecken, aber ein bißchen mehr „Kultursensibilität“ würde dem /der ein oder anderen Besucher/in schon zur Zierde gereichen.

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Ach ja, hätte ich fast vergessen: Vielen Dank ans TD-Team, bin nämlich mit dem Pegasusdeal hingeflogen!

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Gute Punkte, dass es einiges gibt, für das man nur wenige Rial-Mengen aufwenden muss. Essen und Wohnen im günstigen Segment empfanden wir jedoch auch als ebendas. Eher billig. Wobei man manchmal aber auch sehr positiv überrascht wurde. Die Hotels nahe des Airports in Muscat kosten ja bspw. nur ca. 50 EUR/Nacht - und sind extrem neu und eindeutig westlicher Standard.

Lese die Berichte gerade mit Interesse, da ich im Dez 23 auch dorthin aufbrechen will. Benötige ich für normalen Leihwagen ab/bis Muscat einen internat. Führerschein oder reicht der nationale aus?

Nationaler führerschein reicht aus.

Ein internationaler Führerschein ist in Oman nicht unbedingt erforderlich, wird aber empfohlen.
Das Ding kostet ca. € 25 und gilt 3 Jahre, ich fahre ausserhalb der EU nie ohne, aber das muss jeder selbst entscheiden.
saludos

Sehe ich wie @Sepp_Tember, es reicht zwar aus, aber dabei haben tue ich ihn trotzdem. Im Kleingedruckten vieler Mietwagenbuden vor Ort steht immer, dass für SCDW und Sb Ausschluss der Internationale zwingend notwendig ist und aus Erfahrung weltweit, bei Polizeikontrollen macht der es auch deutlich einfacher.

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Danke euch für eure Einschätzung zum FS.

Ich überlege, im Dezember eine Nacht in einem Wüstencamp in der Region Ibra / Wahiba zu verbringen und das Eine oder Andere an Aktivitäten mitzumachen. Gibt es da Erfahrungswerte, empfehlenswerte Veranstalter, Tipps?
Danke!

Also ich kann Dir das Sandglass Camp empfehlen
Sandglass Camp - فندق في القابل (business.site)

Wir hatten erst das Panorama Camp ganz in der Nähe gebucht, das war dann voll und unsere Reservierung irgendwie verloren gegangen. Man hat uns dann das Sandglass Camp empfohlen. Super Essen, netter Gastgeber und Spültoiletten inkl. sauberer Duschen. Und günstiger.

… klingt gut. Und ist mit dem normalen Pkw erreichbar?

Jupp, Du parkst an der ca. 200m entfernten Straße und Dich trennt dann nur eine ziemlich hohe Düne vom Camp. Per Whatsapp holen die Dich dann an der Straße mit einem Jeep ab oder Du gehst die 2 Minuten zu Fuß. Hin haben wir uns abholen lassen, zurück dann zu Fuß. Kann jeder machen, wie er möchte.

Mein Eindruck ist, dass sich die Camps alle nicht soviel nehmen, was das Erlebnis angeht sondern schlicht an Preis/Luxus-Level geschraubt wird. Aufgrund der großen Konkurrenz scheinen alle (ehemaligen) Bedouinen sehr bemüht zu sein.

Wir haben hier genächtigt: Nomadic Dessert Camp

Bodenständig/simples Camp und sehr freundliche Familie (die exzellentes Englisch und leichtes Deutsch (bayerisch gefärbt) sprach). Wir sind im Konvoi mit unserem SUV direkt ins Camp/die Wüste gefahren (geiles Erlebnis…). Haben dann eine geführte Wüstentour gemacht (sehr schön gemacht mit Teestunde zum Sonnenuntergang auf einer riesigen Düne). Als wir erwähnt hatten, dass wir die Sternennacht so schön finden, haben sie uns vor der Hütte eine zweite Schlafstätte mit vollwertigem Bett aufgebaut, sodass wir wirklich „in der Wüste unter den Sternen“ geschlafen haben. Ein tolles Erlebnis!

https://www.google.com/search?q=Nomadic+Desert+Camp+als+wasil&sca_esv=578743716&ei=PERDZZLRCPbOxc8P1Maj6AI&ved=0ahUKEwiS37q_2qSCAxV2Z_EDHVTjCC0Q4dUDCBA&uact=5&oq=Nomadic+Desert+Camp+als+wasil&gs_lp=Egxnd3Mtd2l6LXNlcnAiHU5vbWFkaWMgRGVzZXJ0IENhbXAgYWxzIHdhc2lsMgYQABgWGB5IwBdQpAtYihVwAXgBkAECmAGMA6AB2AuqAQc1LjEuMS4yuAEDyAEA-AEBwgIKEAAYRxjWBBiwA-IDBBgAIEGIBgGQBgM&sclient=gws-wiz-serp

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Danke euch für die guten Eindrücke aus erster Hand. Mal schauen, wo es für mich hingehen wird…

Als letzte Anmerkung: Standard im Oman ist wie immer höher als in anderen Wüstenländern - selbst im Bedouinencamp. Wir hatten den Vergleich Marokko/Jordanien und waren zuletzt im Bedouinencamp im Oman - das war in Relation zu den anderen ein Four Seasons Erlebnis.

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Aber die Gastfreundschaft war bei allen immer gleich herzlich und gut. Aber von der Ausstattung hast Du recht.

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Das stimmt in jedem Fall. Wirklich immer sehr herzlich - teils mit Geschichtenerzählen/Gesang beim/nach dem Abendessen - wirklich schön!

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Frisch von heute: Shaat bei Salalah, 900m in den Abgrund

und karibische verhältnisse, halt ohne pauschaltouristen: Fazayah beach

Grüße
E.

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Die Gegend um Salalah war für mich jetzt nicht lebensverändernd, aber für ein paar entspannte Tage am Meer und für kleinere Ausflüge mit dem Mietauto war es schon sehr nett. Kann man auf jeden Fall machen - und zeigt eine interessante Facette des Omans. So un-wüstig und grün in Teilen - und vor allem wenig los. Scheint ja nur zur Khareef (?) Zeit im Hochsommer anders zu sein, wenn die Saudis und Emiratis anreisen wegen der lauen Luft und des Nieselregens.

Ich musste beim Begriff ordentlich schmunzeln, welche Gegend oder Urlaub soll lebensverändernd sein…und wie du nach dem Urlaub im Oman entschieden hast, im berliner Görlitzer Park einen Beduinenzelt aufzuschlagen und dort so weiter zu leben :rofl::joy:
Aber im ernst, geschmäcker sind verschieden. Ich empfand die camps richtig schlecht. Ich mag dieses Ikea tourismus nicht, wo man ein paar bleichgesichter auf entfremdungstripp in Gruppen ein „authentisches“ erlebnis vorgaukeln möchte. Ich fand es richtig schlimm, unabhängig davon, wie unglaublich freundlich die Omanis uns präsentierten.
LG
E.

Hahaha - du hast mein Bedouinenzelt im Görli also schon entdeckt? :wink:

Ich teile dein Empfinden hinsichtlich (angeblich super)authentischer Homestay-Erfahrungen. Das ist ja bei mancher Gruppenreise dabei und ist immer eine eher harte Prüfung für mich. Wir waren mal bei einer Bauernfamilie auf dem Titicaca-See quasi ohne Strom, sodass wir um 19.30 Uhr ins Bett gegangen sind. Gespräche mit den Bauern waren schwierig, denn die sprachen weniger spanisch als ich. Immerhin durften wir am nächsten Tag die Kälber füttern etc. Mein „Lieblingsmoment“ ist immer der „als reicher weißer Mann“ generös mit Gastgeschenken auflaufen zu dürfen, später der bange Blick auf das (Abend)Essen (dessen Ablehnung ein Affront wäre, weil man zusammen am Tisch sitzt…) und die Unterkunftssituation als solches.

Die Wüstencamps sind hinsichtlich all dieser Punkte immer ganz unverfänglich, weil man die ja offiziell als Tourist wie ein Hotel bucht - und nicht als nobler Weltverbesserer fürs Aufpolieren des eigenen ESG-Ratings.