Brüssel stärkt Passagierrechte

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Da bin ich mal gespannt, welche Blüten das austreibt.

bin auch skeptisch.
Sind ja zwei Dinge. Einmal die Weitergabe der Kontaktdaten, okay so weiss ich eher Bescheid, wenn sich was ändert, aber mein Geld zu bekommen hilft mir das ja nicht wirklich.
Zweiter Punkt mit dem Kombi Ticket. Auch da, ist ja schön und gut, dass die das dann wie eine Pauschalreise behandeln müssen, aber deswegen zahlen sie ja noch lange nicht.
Zumal, ein kleiner Hinweis darauf, dass es Einzeltickets sind, wirkt anscheinend schon befreiend von dieser Thematik…

Mit dem sogenannte Flugladen hatte ich mal
richtige Probleme. Niemals wieder mit denen

Auch wenn es auf den ersten Blick ein recht winziger Schritt ist und es wohl noch etwas dauern wird bis er umgesetzt wird, und es nach wie vor nicht die Zahlungsmoral von OTAs und Airlines verändert, ist jeder auch noch so winzige Vorstoß für bessere Passagierrechte ein Schritt in die richtige Richtung. Ich begrüße es!

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Das sehe ich ganz und gar anders lieber Axel @axeljf
Das einzige, was die Passagierrechte stärkt ist der faire und uneingeschränkte Wettbewerb.

Dieser regulativer Eingriff von Brüssel unter dem gut gemeinten Deckmantel „Stärkung der Passagierrechte“ führt genau in die gegenteilige Richtung und macht die Preise am Ende für den Verbraucher und für die Passagiere höher. Die Airlines werden ihre Rechtsabteilungen sowohl personell als auch für Rückzahlungen aufstocken und Kosten zurücklegen und am Ende die Kosten an die Verbraucher weitergeben. Du merkst hier im Forum, dass jeder zweiter Beitrag von gelegentlichen Fliegern kommt, die nach Rückerstattung bei den Airlines lechzen, weil ihr Flug umgebucht wurde oder bei Sturm Verspätung hatte. Alle sind zu Klagewütigen geworden. Was meinst du, wie viele diese Spezl bei den Airlines für Kosten verursachen, ohne dass sie dabei ein Cent wieder sehen. Am Ende verdienen die Anwälte und diese vermeintlich gestärkten Verbraucher bezahlen die Zeche.

Nicht nur das. Der regulative Wut von Brüssel führt dazu, dass die Airlines mehr in das Lobbyismus investieren, denn schließlich beeinflussen diese Gesetzte ihren kommerziellen und operativen Betrieb. Lobbyismus führt zu einem minderen Wettbewerb und der Teufelskreis geht von vorne wieder los.

Am Ende führen solche Eingriffe in den Markt, dass Du und ich dreifach bestraft werden, denn

  • wir bezahlen die Kosten der Anwälte und Rechtsabteilungen der Airlines oder Klagevereinge
  • wir bezahlen die Kosten des Lobbyismus
  • wir bezahlten die Gehälter von Brüssel nichtsnutzigen Beamte und Politiker, die solche Projekte für ihre persönlichen und politischen Profilierung nutzen

Hurra die Fluggastrechte sind gestärkt. Nein Danke. Das ist ein Selbstbetrug und man wundert sich, warum die Kulanz auch verschwunden ist.

Liebe Grüße
E.

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Hab mir jetzt mal die EU Vorschläge, in Deutschland gern mal Referentenentwurf genannt, zur Änderung der EU Fluggastrechteverordnung angesehen. Da steht ja einiges drin, was uns als Fluggäste zugute kommen würde. Es sind nämlich nicht nur die Kontaktdatenweitergabe, sondern noch paar andere schöne Dinge geplant. Die wichtigsten aus meiner Sicht:

  • die Frist zur Auszahlung der Entschädigung und Erstattung wird von 7 Tage auf 14 Tage angehoben (naja, wenn der Vermittler noch im Spiel ist, dann irgendwie nachvollziehbar)
  • Airlines dürfen die Erstattung an den Vermittler / OTA weitergeben und die dürfen keine Gebühren auf die Auszahlung legen
  • Airlines müssen dafür sorgen, dass sämtliche Korrespondenz herunterladbar ist
  • es wird ein EU weit einheitliches Formular für die Geltendmachung der Ansprüche geben (was man nutzen kann aber nicht muss) und dies muss an eine EMAIL gesendet werden können, d.h. Airlines sind verpflichtet eine EMAIL zur Verfügung zu stellen, wo man seinen Sch… hinschicken kann (kein Onlineformular ohne Beweis mehr)
  • Airlines müssen (Karenzzeit 2 Jahre) ein Qualitätsmanagement zur Verfügung stellen und veröffentlichen, wo genau drin steht, wie viele Anfragen rein kamen, wieviele Ansprüche warum abgelehnt wurden und wann welche Ansprüche kompensiert wurden

Also alles in allem keine dumme Sache für uns Fluggäste oder?

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Na ja. meine persönliche Meinung als Libertärer Querulant ist immer: „Gut gemeint ist Gegenteil von Gut“. Jede Regularie, so gut gemeint sie sein mag, ist ein potentieller Kostentreiber. Kosten laden immer bei mir als Kunde. Als Kunde hilft mir nur Wettbewerb. Er führt dazu, die Produkte zu verbessern und die Preise zu senken.

Genau diese aufgeführten Punkte oben sind bürokratische Monster und werden hohe Kosten verursachen, ohne dass das unmittelbar zu der Service Verbesserung beiträgt. Es führt dazu, dass sich nur die großen Airlines leisten können und dadurch der Wettbewerb im Nachteil ist.
Von den Bürokraten in Deutschland und in Brüssel kommt selten was gutes, denn die haben keine Ahnung von den Marktmechanismen, haben selten bis nie richtig gearbeitet, und interessieren sich nicht für das, was am Ende für den Bürger rauskommt. Das ist „good intention politics“ und keine „good results politics“. Kurz: ich finde das scheiße.

viele Grüße
E.

Ist jetzt zwar mehr eine wirtschaftspolitische Diskussion, aber auch dem Wettbewerb sollte man schon bestimmte Grenzen setzen um eine gewisse Fairness und vor Allem auch Sicherheit für die Kunden zu gewährleisten.
Den sehe ich im Bereich der Flugwirtschaft aber ohnehin kaum gegeben, da vieles global reguliert werden müsste, was heute nur für bestimmte Märkte gilt.
Von den von @sonni369 genannten Punkte halte ich daher nur den vorletzten Punkt für wirklich hilfreich, durch klare und vereinfacht Prozesse lassen sich möglicherweise Kosten senken und das ist es, was es braucht.
Denn- und da bin ich voll bei @Emmanuel- nutzt das Ganze nur und erst dann etwas, wenn es nicht für zusätzliche Kosten sorgt, denn diese Kosten legen die Airlines auf den Kunden um, am Ende zahlt also die Gemeinschaft der Kunden für den Flugausfall eines Einzelnen.
Das zeigt sich ja auch wenn man sich Flugpreise innerhalb bestimmter Regionen anschaut und diese mit denen in der EU vergleicht.
Was es also hier braucht ist ein Wettbewerb der möglichst fair und dennoch auch möglichst frei ist.
Leider wird der Wettbewerb aber nicht von Fachleuten gestaltet und gehütet, die die Branche kennen, sondern von Politikern, die dieses Wissen meist nicht haben (auch nicht haben können).

Wirtschaftspolitisch gesehen habt Ihr völlig recht - ABER (und ich weiß es ging jedem von uns schonmal so) wenn doch mal was schief geht oder die Airline wegen Auslastung den Flug einfach mal annulliert, dann seid Ihr doch bisher immer froh gewesen, dass es die EU261 gibt. Oder etwa nicht.
Also, ich bin bei Euch wettbewerbsmäßig und preispolitisch ist das eher kontraproduktiv - aber rein vom Verbraucherschutz ist es gut.

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ja eben, wenn man selbst profitieren konnte, war man froh, im Grunde aber haben wir das ja alle schon vorher mitbezahlt. Das ist der Punkt, wenn ich von vorneherein- wettbewerbsbedingt- 5% weniger für jedes meiner Tickets bezahle, dann kann ich vielleicht auch einen Ausfall verschmerzen.

In den USA fürchten die Firmen das Zorn der Konsumenten mehr als die Strafen der Behörden, denn letzteres kann man mit Anwälten entgegenwirken. ein schlechtes Image kann vernichtend sein. Somit sind die Airlines in den USA immer noch verdammt Kulant und auch Proaktiv, wenn es um Umbuchung, Stornierungen und so weiter. Der Kunde bestimmt, wo es lang geht, ohne es mit Regulierung zu übertreiben.

Natürlich müssen Rahmenbedingungen gelten. Das ist der Fall, aber einem Betrieb zu verdonnern ein Qualitätsmanagement mit Karenzzeit von 2 Jahren zu halten und zu veröffentlichen, wie viele Anfragen kamen und bla bla ist ein absoluter Übergriff. Dem Saftsack, der sowas eingefallen ist, müsste man seinem fest am Bürokratenstuhl geklebten Arsch loseisen und ihn für ein Jahr in die freie Wirtschaft schicken.

… und außerdem - jetzt gerate ich Rage :wink: - lebt der Bürokrat von der Illusion, dass seine Vorschriften und Gesetze zu 100% befolgt werden, denn nur so können diese ihre gewünschte Wirkung entfalten. Menschen reagieren aber auf Vorschriften und Vorgaben und meistens nicht so wie von den Bürokraten erwartet. Wenn ich eine Airline wäre, so würde ich wegen formalen Fehler dieses omuniösen „einheitliche Formular“ die meisten Fälle am Qualitätsmanagementsystem vorbeischieben: Formular ungültig, kein Eintrag im Managementsystem und ich würde dabei kein Recht brechen. Am Ende, und da werdet ihr sehen, werden weniger Beanstandungen registriert als vor der Einführung von solchen Regeln. Die Airlines werden sagen: guck mal alles bestens :wink: :wink: und der Gesetzgeber würde protzen „look at me, ich habe das geschafft“ und ich und du zahlen die Zeche.
Es ist wie mit der Steuererhöhung, je mehr Steuer der Staat erhebt, desto weniger Steuer nimmt er an: ein praktisches wirtschaftliches Gesetz, das seit dem Mittelalter gilt und trotzdem wird immer wieder der Michel zum Zahlen verdonnert, und er tut es während, die großen Wege finden, weniger zu zahlen und meistens auch rechtens.
So werden die Spohr’s schon ihre Wege finden, um das beste aus der Situation zu machen und die ich wette, dass die mittelständigen OTA’s die Leittragenden werden und wieder weniger Wettbewerb.

Es ist zwar off-topic aber hier ein junges Beispiel von der Wirkungslosigkeit von gut gemeinten Gesetzen:

nur Experten, die in London studiert haben, verstehen das nicht.

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Wenn ich so manche Kommentare lese und ihre Theorien weiterspinne, => schaffen wir die Garantie auf Produkte ab. Diese Kosten sind auch im VP enthalten. Der ein def. Produkt bekommt, hat Pech gehabt.
Ich fliege schon über 40 Jahre , habe keinen Kompensation Antrag gestellt, bezahle trotzdem gerne etwas mehr, dass Passagiere die Möglichkeit haben sich zu wehren, wenn die Fluggesellschaften und deren Vermittler sich entsprechend verhalten.

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Garantie ist in der Industrie freiwillig entstanden und zwar damit der Produkthersteller mehr Vertrauen in seinem Produkt werben kann. Garantie ist freiwillig und nicht gesetzlich vorgeschrieben und ist aus dem absoluten gesunden Wettbewerb entstanden.

Die Bürokraten greifen gesetzlich ein und übertreiben in ihren Vorstellungen, was der Dienstleister so gewähren muss. Schaue dir die Baubranche an, die so überreguliert ist, dass kaum Angebot entsteht.

Außerdem habe ich meine Ansichten dargestellt und ich habe eine gewisse libertäre wirtschaftliche Anschauung. Du musst dieser nicht zustimmen und darfst gern freiwillig mehr bezahlen, auch dafür dass inkompetente Leute dein Leben bestimmen. Es ist ein freies Land.

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