Erfahrungsbericht LH-Flug (Business Class) von München nach Sevilla - v.v. (MUC-SVQ-MUC) NOV 2021

Es ist schon eine wahre Schande, was man heutzutage in der Business Class auf Lufthansa-Flügen geboten bekommt. Auf meinem Flug von Sevilla nach München war von »Business Class« nicht allzu viel zu spüren. Einmal davon abgesehen, dass die Bestuhlung ebenso beengt ist wie in der Economy Class (einziger Vorteil, dass der Mittelsitz frei bleibt), gab es auf dem knapp dreistündigen Flug, der auf die Mittagszeit fiel, kaum etwas zu essen. Das, was man uns unter dem neuen Motto »TASTING Heimat« kredenzte, bestand aus einer dünnen Scheibe Rinderpastrami, angerichtet auf einem mit 8 bis 10 weißen Bohnen verzierten Salatblatt. Von der geringen Menge her, deren Gewicht wohl noch unter 40g liegen mochte, geht so etwas in einigen Restaurants vielleicht noch als Amuse-Gueule (Appetit-Anreger) durch – ein wahrer Irrwitz! Auf meine Frage hin, worauf man denn mit einem solchen Catering abziele, erwiderte die Purserette, dass Lufthansa sparen (!) müsse. Ein warmes bzw. vollwertiges Essen gebe es in der Business Class auf Europa-Flügen nur noch ab einer Mindestdauer von 4 Stunden (beispw. nach Tel Aviv). Den Getränke-Service betreffend wurden darüber hinaus keine Weine oder andere Spirituosen von der Crew aus selbst angeboten. Alles musste man gesondert erbitten – eine seltsame Erfahrung, die mir bisher bei keiner anderen Airline so krass aufgefallen ist. Im Übrigen machte die Crew keinen bes. motivierten Eindruck. Ja, und das war dann wohl mein letzter Flug mit Lufthansa – denn im Vergleich mit anderen Airlines war dieses Business-Class-Flugerlebnis das seit langem schlechteste, woraus im Übrigen erkennbar ist, dass die Lufthansa nicht mehr ihren Passagieren und der Qualität, sondern nur noch der Profitgier ihrer Aktionäre verpflichtet ist.

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Was das Essen betrifft ist es wirklich so. Wobei Flüge nach / von Lissabon (etwas über 3 Stunden) es eine warme Mahlzeit gibt…

Ich möchte aber hier einmal anmerken, das andere Airline auch sehr sparen…KLM gibt in der BC nach D nur eine Zimtschnecke. Also da ist was LH bietet schon viel mehr…

PS: du hast noch die Nachspeise vergessen… :slight_smile: aber ja, das ist zu wenig!!

Gut, bei KLM nach Deutschland mag es sich wohl um eher kürzere Strecken von max. 1,5 Std (AMS-MUC) handeln. Ich vergleiche es beispw. mit IBERIA (über die immer gern mal gemeckert wird), wo es nicht nur eine reichhaltige warme Mahlzeit, sondern sogar auch eine Menüauswahl. Gar nicht zu reden von SWISS, die sogar auf kürzeren Strecken Champagner anbietet - oder etwa EDELWEISS, die bei einer Menüauswahl sogar Vor- und Nachspeise getrennt servieren. Lufthansa setzt selbst bei der Getränkeauswahl auf billig (beispw. nur auf drittklassigen Sekt). Da wirkt LH schon beinahe wie Rynair - und die können ‚billig‘ dann weitaus besser und preisgünstiger.

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Ich kann nur beipflichten. Was LH anbietet ist eine echte Verarsche, wenn man sich als 5* Airline bezeichnet. Diese eklige Kaltplatte und das trockene Brötchen dazu. Ich bin seit dem Ausbruch der Pandemie fast mit allen europäischen Airlines in Business innerhalb Europa geflogen. Nur SAS ist schlechter als LH. KLM, AF, TAP, IB sogar Alitalia bieten ihre Business Gäste eine komplette Mahlzeit an, Vorspeise, Warmspeise, Dessert und Auswahl aus mehreren Rot und Weißweine.

Ich bin im September die Strecke geflogen, fliege sehr aber selten C. Ich fand das kalte Essen OK, das Service war bei mir Freundlich und Getränke bekam ich genug.
Mich hat die Lounge in MUC enttäuscht und in SVQ war sie gar nicht verfügbar.

Schön, wenn Du so genügsam bist und Dir der kalte Happen (mehr ist es ja nicht) reicht. Über solche Passagiere freut sich die Lufthansa natürlich und kann fröhlich weiter an ihren Premium-Produkten sparen. Und klar, Getränke gibt’s natürlich durchaus genug - man muss nur ständig darum bitten. Von der Crew selbst wird nichts direkt angeboten. Selbst um einen Kaffee musste ich gesondert bitten. Und dies war auf allen Flügen so - scheint insoweit auch ein geplanter Teil des Sparprogramms zu sein.

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Ähnliches kann ich auch berichten. Letzte Woche 3h 15min Flug in der EU während der Mittagszeit. Kleines, kaltes vegetarisches Gericht „aus heimatlichen Gefilden“. Danach einen „heimatlichen“ Apfel. Ich habe auf Beides verzichtet und mein trockenes Brötchen mit der angebotenen Butter verschönert. Dazu auf Nachfragen 1 Glas Sekt. Als ich ca 1h später um ein weiteres Glas Sekt bat, hieß es Sekt sei aus. Ich stamme aus einer Zeit, als LH von FRA nach MUC noch First angeboten hat, incl. Frühstücksei im Porzellan-Eierbecher, natürlich incl. Champagner. Danach gab es den nur noch außerhalb Deutschland, danach auch dort nur Cremant. Jetzt kann man froh sein, wenn man europaweit kein Rotkäppchen serviert bekommt, weil „aus heimatlichen Gefilden“. Wenn man mit Billig-Fliegern konkurrieren will, sollte man nicht unbedingt in der Business Class anfangen zu sparen.