Flightright bei Verspätung mit United

Hallo Zusammen,
mich würde interessieren, ob jemand Erfahrungen mit „Flightright“ gemacht hat, insbesondere solche, bei denen die Geltendmachung der Ansprüche nicht reibungslos funktioniert hat. Ich lese immer nur, dass der Aufforderung zur Zahlung einfach und unkompliziert durch die Airline nachgekommen wurde. Speziell würde mich interessieren, ob in diesem Zusammenhang jemand Erfahrung mit dem Klageverfahren gemacht hat und wie es ausgegangen ist. In meinem Fall handelt es sich um United.

In meinem Fall handelt es sich um die Verbindung:
FRA-ORD (mit Umstieg in PHL), in PHL ist der Flieger dann mit knapp 6 Stunden Verspätung nach ORD gestartet. Zu meinem Erstaunen streitet die Airline ggü. Flighright ab, dass es diese Verspätung überhaupt gegeben hat.

Ist in den Grundparametern zwar anders, aber macht dir der etwas Mut: Ich hatte einen Fall mit BA und EU-Claim, ist allerdings schon 11 Jahre her, und die Geschichte war recht langwierig und hat sich letztlich über 3 Jahre hingezogen.

Es ging um einen BA-Flug STR-LHR-SFO. Der STR-LHR Zubringer wurde am Vorabend per SMS gecancelled („Your flight XXX has been cancelled“ - keine weitere Info). Die deutsche BA Hotline war zu dem Zeitpunkt schon im Feierabend, aber immerhin konnte ich die US-Hotline erreichen, die hat mich umgebucht, worauf dann natürlich der Anschlussflug nicht erreicht wurde, und durch den entsprechend nächsten Flug dann eine Gesamtverspätung entstand, die damals 300€ EU-Ausgleichszahlungen mit sich zog. Direkte Geltendmachung meinerseits lehnte BA ab, dann habe ich mich an EU-Claim gewandt (das waren damals die ersten). BA hat es abgelehnt, mit diesen zu kommunizieren (so sinngemäß „wir kommunizieren nicht mit Dritten“). EU-Claim haben das dann an einen Anwalt übergeben (alles ohne Kosten für mich). Letztlich ging es bis vor Gericht, eine Verhandlung, bei der BA es nicht mal für nötig gehalten hatten, überhaupt aufzutauchen. Erwartungsgemäß Schuldspruch. Ich hatte dann die Summe plus Zinsen abzgl. 30% Provision überwiesen bekommen. Unterm Strich ein guter Deal, da der Flug somit fast gratis war, man brauchte zwar Sitzfleisch, aber letztlich geschah alles weitere ohne mein Zutun.

NB: Mittlerweile bin ich gegen BA übrigens schon wieder kurz vor einem Gerichtstermin, und zwar im Zuge einer Massenklage (class action) in Großbritannien wegen dem Datenverlust 2018, bei dem sie genau so dilletantisch und kundenunfreundlich agiert haben wie damals bei meiner Verspätung. Die setzen mich wohl bald auf eine schwarze Liste :crazy_face:

Ich hatte schon mehrfach Flightright eingeschaltet, weil die Airline nicht erstatten wollte (immer LH) und bis auf einmal (wetterbedingt) habe ich die Entschädigung (minus des Anteiles für Flightright) bekommen. Wir hatten einen echt komplizierten Fall, bei dem uns selbst Flightright vorher wenig Hoffnung auf Erfolg gemacht hat. Ich habe dann noch einen anderen Blickwinkel des Problems angesprochen und damit ist Flightright dann vor Gericht gegangen und hat gewonnen.

Und zu Deinem Fall: Wenn Du alle Unterlagen hast und zB auf Flight24 ersichtlich ist, wann der Flieger gestartet und vor allem gelandet ist (denn das zählt), sollte der Nachweis kein Problem sein. U d noch was. Flightright lehnt Fälle direkt ab, die keine Aussicht auf Erfolg versprechen. Das ist immer noch kein Garant für einen positiven Ausgang, aber ein sehr großer Schritt in die Richtung.