Hallo zusammen, meine Tochter ist gerade auf dem Weg nach Australien, derzeit befindet sie sich an Bord einer Swiss-Air-Maschine und landet in 3h um 17:50 Uhr Ortszeit in Singapur. Per Whatsapp habe ich erfahren, dass sie die ganze Nacht auf der Toilette verbringen musste. Vermutlich hat sie eine Lebensmittelvergiftung. Das Bordpersonal hat ihr empfohlen, die Weiterreise nach Melbourne (Singapur Ortszeit 21:50 Uhr) nicht anzutreten sondern sich ins Medical-Center zu begeben. Aufgrund ihres schlechten Zustands wird sie mit dem Rollstuhl am Flieger abgeholt. Wenn sie den Flug unterbricht, muss sie ja neu buchen. Es besteht eine Auslandsreisekrankenversicherung (dort haben wir vorhin bereits den Fall gemeldet) und eine Reiserücktrittsversicherung. Hat irgendjemand Erfahrung mit solch einer Situation, oder kann mir Tipps geben zwecks medizinischer Behandlung im Medical Center am Flughafen von Singapur? Danke und viele Grüße, Norman Dietrich
Das kann man per Ferndiagnose ja gar nicht beurteilen und hängt wohl auch von der individuellen Konstitution ab.
Ich hätte in SIN wahrscheinlich ein paar Immodioms eingeworfen und geguckt, ob die wirken, vielleicht noch zwei Paracetamol dazu und Augen zu und durch, dann in MEL erstmal ins Bett.
Wenn’s was ernsteres ist und absolut nicht geht, dann natürlich nicht.
ja mal schauen, sie hat jetzt noch 2h Flug vor sich und momentan ruht sie sich aus. Aber ich glaube nicht, dass sie weiterfliegen kann, so schlecht wie es ihr die ganze Nacht ging. Aber danke für die Rückmeldung.
Da sie eine Versicherung hat und sie das große Glück hat, mit SIN den wohl weltbesten Flughafen für solch einen Fall (ich kenne das Medical Center nicht, aber die medizinische Versorgung in Singapur ist sehr gut) anzusteuern, wäre für mich die Frage einfach zu beantworten. Auch die Einreise wäre völlig problemlos.
Wenn der Zwischenhalt in, sagen wir Jakarta, gewesen wäre sieht das schon wieder anders aus.
Meine subjektive Meinung.
Ich wünsche ihr gute Besserung!
Nach Melbourne sind es halt nochmal fast 8 Stunden. Ne ganz schöne Quälerei, wenn es einem eh schon miserabel geht. Selbst wenn solche Fälle in 90% harmlos ausgehen, die Scherereien (x Telefonate mit Versicherungen und der Airline) und das Restrisiko sind es einfach nicht wert. Der Empfehlung der Crew folgen und ins MC gehen, fertig.
Naja, Scherereien mit Versicherung und Airline entstehen ja erst, wenn der Weiterflug nicht angetreten wird und neu gebucht bzw. umgebucht werden muss.
Deswegen ist es tatsächlich eine Abwägungssache, ob man den 8h Flug antritt oder nicht.
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall mit +1 und der Route CHC-AKL-SIN.
Wir haben es mit den Medikamenten versucht und sind dann mit Schwierigkeiten geflogen. Für uns war das die bessere Lösung, da es ansonsten das ganze Ticket mit schlussendlichem Rückflug nach DEU zerschossen hätte.
Die Gefahr besteht ja hier im beschriebenen Fall auch, da ich nicht denke, dass das Ticket in MEL endet.
Hallo zusammen, vielen Dank für die Rückmeldungen erstmal! Sie ist gelandet und war schon im Medical Center. Das schlimmste scheint überstanden zu sein - so wie ich sie einschätze, bzw. sie selbst (sie ist Ärztin), wird sie weiterfliegen. Sie ist zwar ziemlich geschwächt, aber es geht jetzt wieder einigermaßen…In Melbourne hat sie 4 Tage Aufenthalt und kann sich erholen. Ansonsten müsste sie jetzt „ausschecken“, sich um die Gepäckabholung, Hotelbuchung und Flugumbuchung kümmern…dann lieber jetzt nochmal 8h Flug und dann Ruhe haben.
Danke an alle und viele Grüße! Norman Dietrich
Ich würde versuchen am Gate ein Upgrade zu bekommen damit ich bequemer liegen kann.
Ich finde es klasse, dass deine Tochter Ärztin ist, du dir allerdings sicherheitshalber nochmal Rückmeldungen von ein paar Mansplainern in einem Vielfliegerforum einholst
Prima, dass es ihr wieder besser geht und sie weiter fliegen konnte! Ich war selber mal ‚Ursache‘ einer Verspätung aufgrund eines medizinischen Notfalls. Ich war auf einem Etihad Flug von Bangkok nach Abu Dhabi, via Phuket. Auf dem Flug von Bangkok nach Phuket konnte ich nicht aufhören, mich zu übergeben und wurde dann in Phuket mit sanfter Überzeugung aus dem Flugzeug geworfen. Dort hat man mich dann sehr freundlich im Rollstuhl zum Flughafenarzt gebracht, und anschließend in ein Flughafenhotel, für eine Nacht. Am nächsten Morgen ging es deutlich besser. Ich musste mir ein Fit-To-Fly Certificate beim Flughafenarzt besorgen und damit hat Etihad mich dann auf einen Flug später am Tag umgebucht. Kostenlos. Soweit ich weiß, ist dieses Verfahren auch Standard. Niemand kann was dafür, wenn er während eines Fluges erkrankt. Das Hotel und den Arzt usw. musste ich natürlich selber zahlen, aber das waren Peanuts.
Interessante Schilderung und in der Tat kundenfreundlich von EY gelöst.
Leider kann man sich auf sowas aber keineswegs verlassen und viele andere Airlines würden das wesentlich sturer angehen: Flug verpasst, bzw. nicht geflogen = you need to be rebooked und das kostet. Da kann man bei manchen Airlines schon froh sein, wenn man nicht rigoros als no-show gewertet wird und das Ticket damit wertlos wird…
Papa macht(e) sich halt Sorgen. Auch eine Ärztin ist immer noch eine Tochter…
Naja, ich wäre ja auch weiter geflogen, dann eben mit ständigem Übergeben, aber die Airline hat entschieden, dass sie die Nase voll von mir hatten:-) Ich weiß nicht, ob es dann rechtlich einen Unterschied gibt, ob man freiwillig oder gezwungenermaßen den Flug unterbricht? Ich war eigentlich wild entschlossen, zügig nach Hause zu kommen, da mein Sohn zwei Tage vorher ins Krankenhaus gekommen war und eine OP im Raum stand. Ich hatte den Flug bereits für 1.500 Euro umgebucht (da war EY dann überhaupt nicht kulant…) und die Ko…erei kam wohl auch von meiner Angst um meinen Sohn. Von daher kann ich vor allem die Sorge des TE verstehen. Man bleibt ‚Eltern‘, egal, wie alt die Kinder sind!
Hallo zusammen, vielen Dank nochmal für Eure „Anteilnahme“ an der ganzen Sache und den vielen Kommentaren und Tipps. Nun, man macht sich als Vater halt wirklich große Sorgen, wenn man mitten in der Nacht per Whatsapp von der Tochter die Nachricht bekommt, dass sie so ziemlich die ganze Nacht in der kalten Toilette verbringen musste und sie nicht weiß, ob sie das durchsteht und weiterfliegen kann. Das schlimme ist ja, dass man von Zuhause aus nicht helfen kann bzw. man erstmal mehr oder weniger hilflos ist, in so einer Situation. Da niemand von uns ein Vielflieger ist, ist man dankbar für jeden Rat und jeden Tipp den man dann mitnehmen kann. Deshalb vielen Dank nochmal an alle, die mir geschrieben haben!
Ärzte gibt es in vielen Fachrichtungen. Im Notfall würde ich im Flugzeug eher der Diagnose einer Notfallpflege vertrauen denn dem 60-jährigen Chefarzt aus der Pathologie…