Ich hatte schon mit deutlich schlimmeren Veränderungen gerechnet, wie z.B. vor kurzem bei United. Obwohl diese Veränderung für mich persönlich eher nachteilig ist, finde ich sie doch sehr fair. Der für mich größte Nachteil ist natürlich die neue Statusdauer von nur einem Jahr. Es ist zwar eigentlich bei fast allen anderen Programmen auch so, aber für mich waren diese 2 Jahre sehr praktisch, da ich dann jedes Jahr Delta + Miles&More ODER Miles&Smiles (auch 2 Jahre Gültigkeit) sammeln musste. Nun genug für alle 3 Statuse in einem Jahr fliegen wird für mich wohl eher nicht machbar sein. Anderseits gilt diese Requalifikation für mich dann erst 2023, wo die Welt dann sowieso vielleicht ganz anders aussieht.
Aber nochmal zu den neuen Qualifikationskriterien. Man kann also nun mit nur einmal Business und einmal Economy (beides Langstrecke mit Umstieg) schon den FTL erreichen, und mit 4 x Business Langstrecke (mit Umstieg) den Senator. Das finde ich durchaus machbar. Für die „richtigen“ Vielflieger macht es wahrscheinlich auch kaum einen Unterschied, dass sie das nun jedes Jahr erfliegen müssen.
Obwohl ich die Einführung eines Lifetime Status toll finde, sind die 7500 Punkte (bzw. 10.000 für Senator) schon ziemlich hoch gelegt. Sollte man den FTL jedes Jahr mit exakt 160 Punkten erreichen, bräuchte man über 46 Jahre um den Lifetime FTL zu bekommen. Das ist schon ganz schön heftig. Ich frage mich vor allem, wie es mit den bisherigen Flügen sein wird. Fangen alle nun mit 0 Punkten an? Ich bin immerhin schon seit 16 Jahren FTL. Wird das zählen? Und wenn ja wie viel? Lufthansa hat doch garantiert keine Ahnung mehr, welche Flüge ich seit 2003 geflogen bin.
UPDATE Inzwischen ist raus, dass man die Anzahl der Status Stars Punkte, geteilt durch 2 bekommt. Insofern werden es bei mir ca. 3000 Punkte sein, womit ich vom Lifetime Status leider noch sehr weit entfernt bin.
Die Meilengutschrift für die Premium Economy ist massiv entwertet worden. Gab die PE bisher ca. genauso viele Meilen wie Business, wird sie nun nur wenig mehr als Economy geben (10 Punkte Unterschied für Hin und Rückflug). Meiner Meinung nach ist beides nicht sinnvoll. Zwar macht es kaum Sinn, PE wie Business gutzuschreiben, aber preislich ist da doch ein recht großer Unterschied zur Economy Class, insofern hätte man die gutschrift schon noch um ca. 10 Punkte höher ansetzen können.
Allerdings finde ich es toll, dass es für alle Langstrecken gleich viele Punkte gibt, egal wie lang und welche Buchungsklasse. Zum einen gaben bis jetzt die billigen Eco Kategorien (z.B. K) echt extrem wenig Meilen, und dann kamen noch solche Probleme dazu, dass ich z.B. bei US-Reisen immer an die Westküste musste, weil es sonst zu wenig Meilen wurden um den Status zu erhalten. Nun kann ich freier das Ziel wählen, was natürlich schön ist.
Es wäre schön gewesen, wenn überschüssige Statuspunkte fürs nächste Jahr benutzt werden könnten, wenn wir schon nicht mehr 2 Jahre bekommen. Aber gut, was soll’s.
Kurz zusammengefasst, auch wenn die Veränderungen für mich einige Nachteile bringen, ist es alles deutlich besser als befürchtet geworden, und ich denke auch, dass es eine sehr faire Lösung geworden ist. Prämienmeilen nach Umsatz, Status nach jährlich geflogenen Flügen, je nach Klasse. Macht irgendwie Sinn. Und nach all den sehr fragwürdigen Entscheidungen der Lufthansa in den letzten Jahren, ist das schon eine positive Überraschung.