Nordkorea, ich möchte mir das mal anschauen!

Anscheinend sind die Grenzen wieder für Touristen/ Gruppenreisen auf. War schon jemand dort und was erwartet mich dort?

Waren 2019 für 6 Tage dort und hatten als Gruppe (zu sechst) gebucht, was ein Riesenvorteil war. Wir waren unter uns und konnten so davor zusammen mit dem Reiseveranstalter klären was wir machen und sehen wollten (im Bereich des Möglichen versteht sich…). Wir hatten zwei „Tourguides“ die beide fließend Deutsch sprachen und einen eigenen Fahrer mit Minibus. Tagesausflug zur innerkoreanischen Grenze, diverse Denkmäler, Museen, Bibliothek, Stadion mit Fußballspiel schauen, sogar selbst spontan gegen eine lokale Mannschaft kicken (haben gewonnen​:mechanical_arm:), und jeden Abend Bier trinken, alles dabei. Natürlich auch jede Menge Propaganda. Auch spontane Wünsche wie ein Basketballspiel schauen wurden meistens erfüllt (natürlich gegen Bares). Sind mit dem Flieger (Air Koryo ab Peking) rein und mit dem Zug (um die 24 Stunden Fahrt, aber hatten uns mit zwei Kartons nordkoreanischem Bier eingedeckt, dann ging’s schon :wink: ) wieder raus, beides absolute Highlights.

Pyongyang schaut auf den ersten Blick sehr modern aus, aber sobald man rausfährt (zur Grenze), sieht man die Realität, nämlich bitterste Armut. Was man besser nicht bei den Tourguides anspricht.

Alles in allem eine krasse Erfahrung, anders als gedacht… die Menschen mit denen man in Kontakt treten darf, sind alle sehr freundlich, aber vorsichtig, man sollte also selbst auch vorsichtig sein und sie nicht mit unangemessenen Fragen oder Kommentaren in Bedrängnis bringen.

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Darf ich Fragen wie es für so etwas Kostentechnisch so aussieht?

Hatte damals 1100€ gekostet ab/bis Peking, inkl. Vollpension, Ausflüge und Propagandaprogramm. Plus Bier, Trinkgelder, Sonderwünsche (z.b. spontan das Basketballspiel schauen - 30€ „Trinkgeld“, Eintrittsgeld gibts da nicht.) Alles in allem dürftens so um die 1500€ gewesen sein.
Hotel war ok.
Anreise nach Peking muss man selbst organisieren.

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Und incl. Visum.

Die Reisepässe werden gleich nach Einreise von den Tourguides einkassiert.

Bei uns dazumal im 2008 auch das Mobiltelefon (wir hatten absichtlich kein Smartphone mitgenommen). Es wurde uns dann schön verpackt am Flughafen wieder ausgehändigt.
Wir hatten die umgekehrte Fahrt. Zuerst Zug und dann Flug.

2018 waren wir in Nordkorea.
Gebucht wurde das Ganze über Young Pioneer Tours.
Wir haben die Victory Tour Anfang August gemacht und waren 1 Woche in Nordkorea.
Einreise und Ausreise mit Air Koryo mit Routing PEK - FNJ.
Kostentechnisch waren das damals € 1.100 p.Pers.
Das meiste hat El_Rablo gesagt.
Es war mein sicherster Urlaub ever, und wenn man sich als gesitteter Europäer zu
benehmen weiss, hat man nichts zu befürchten.

Unser Flieger: Tu 204-300

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Wir sind damals als Reisegruppe gereist. Die Sprache war englisch und unsere Gruppe
bestand aus Niederländern, Deutschen, Belgiern, Iren, ein Österreicher, Engländer, ein Kanadier und ein Franzose.
Es ging auch die ganze Zeit im Reisebus kreuz und quer durch`s Land.
Eigentlich etwas zu anstrengend für Erholungsurlaub: Abends wurde bis in die Puppen
beim Bierchen zusammengehockt und morgens war leider sehr früh Aufstehen angesagt, da man
morgens so manches mal bis zu 20 min auf den Lift warten musste und die Touren oft schon früh begannen (7 Uhr Abfahrt, nach gehabtem Frühstück)
Wir wohnten im Yanggakdo Hotel, das stammt aus den 80ern und das sah man ihm auch an.
Die Tour habe ich nicht bereut.
Unserem guide habe ich sogar versprochen, wenn das Ryugyong Hotel link fertiggestellt ist,
komme ich wieder. Das würde ich dann auch machen.

unsere Reisegruppe

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Die sehen alle ja nicht gerade sehr Happy aus wenn man in deren Gesichter schaut.

bei 40 Grad Aussentemperatur :grin:
es war aber eine lustige Truppe

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Kontakt zur Bevölkerung bekommt man schon, aber wie authentisch das ist, ist fragwürdig.

Manche berichten davon, dass Veranstaltungen scheinbar nur inszeniert wurden für die Touristen um ein normales, glückliches Alltagsleben vorzutäuschen?

Ich habe bei NK das Gefühl, da geht man nur hin um sich an der Armut zu ergötzen. So wie man halt nach Afrika reist um sich die „primitiven“ in den Hütten anzusehen…

Wie du sagst, ich finde auch es gibt dort nichts Touristisch interessantes.

Das Buch war seinerzeit der Anstoss für mich, dort hinzufahren

tatsächlich denke ich auch schon länger darüber nach, seit @Sepp_Tember mir das schmackhaft gemacht hat, aber eben genau um diese Vorurteile für mich zu widerlegen bzw. mir schlicht ein eigenes Bild zu machen. Es gibt zu Nordkorea letztlich nur zwei Artern von- nennen wir es mal- Propaganda. Entweder alles ganz übel, oder alles ganz toll.
Man muss hier aber auch trennen zwischen Regime/ Regierung und Bevölkerung.
Sehenswürdigkeiten gibt es- wie überall anders, sicherlich auch.
Das einzige was ich fürchte wäre, dass es wenig erholsam ist, da das Programm so straff ist.

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Nur mal als kleiner Abkühler: das Land ist momentan nicht für WESTLICHE Touristen geöffnet. Es gibt Ausnahmen wie zum Marathon vor einigen Wochen - aber auch dort durften nur selektive Nationalitäten teilnehmen. Es gibt/gab (?) Touren für Russen nach Rason in die Sonderwirtschaftszone und ein paar Influencer durften auch mal rein. Offiziell werden keine Visa für „Normaltouristen“ ausgestellt.

da gibt es keinen Unterschied. Die Bevölkerung sagt und denkt, was die Regierung will. Jede Abweichung bedeutet Bestrafung.

womit wir wieder bei den Vorurteilen wären :wink:
Genau davon z.B. möchte ich mir mein eigenes Bild machen.

Wer mehr Einblicke bekommen möchte, dem lege ich folgendes Buch ans Herz:

Eine Nordkorea-Reise unter dem Regime käme für mich schon allein deshalb nicht in Frage, weil ich keinesfalls Öffentlichkeitswirksam Blumen am Denkmal von Kim Il-sung und Kim_Jong-il ablegen werde, um damit der - sagen wir mal „Weniginformierten“ Bevölkerung - zusätzlich zur Propaganda, suggerieren werde: „Seht ihr, selbst die Ausländer verehren unsere grossen Führer“.
Ganz ab von eingesperrt sein im Hotel, keine Bewegungsfreiheit etc.

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Wenn du noch nicht dort warst, wie kannst du wissen ob es touristisch interessant ist oder nicht?

Man kann sich immer nur ein Urteil bilden wenn man es selbst erlebt hat, meine Meinung.
Und Nordkorea hat wie jedes andere Land auch was zu bieten, vor allem architektonisch. Z. B. die U-Bahn, diverse Gebäude, und natürlich auch völlig überzogene Denkmäler, es muss ja alles größer und schöner als im Rest der Welt sein, um der eigenen Bevölkerung was vorzugaukeln.
Dass manches nur Fassade ist - das weiß jeder.
Und man weiß auch, wenn man dort hinfährt, dass man nur die dortige Sicht der Dinge zu sehen und zu hören bekommt. Wer damit nicht klarkommt und das nicht einordnen kann, muss ja nicht hin, wird ja (Gottseidank) keiner dazu gezwungen.

Wir sind übrigens nicht dorthin gefahren um uns „an der Armut zu ergötzen“ - ganz sicher nicht. Der Grund an sich war Fußball schauen. Exotischer geht’s halt kaum noch :nerd_face: Und wenn man dann durchs Land reist, sieht man eben auch die Schattenseiten.

Man wird auch nicht gezwungen Blumen niederzulegen oder gar sich zu verbeugen. Keiner von uns hat das gemacht.

Fussball? Dann wart ihr eventuell im größten Fussballstadion der Welt?:smiley:

Unter anderem😊 und auf einem Nebenplatz vom Stadion des 1. Mai konnten wir selbst spontan gegen eine Jugendmannschaft spielen.