Hallo zusammen,
im August des letzten Jahres wurden wir langsam nervös, da wir feststellen mussten, dass wir für Frühjahr 2023 noch gar keinen Flug gebucht hatten. Nach kurzer Recherchezeit tat sich folgendes auf. Eine Woche Singapur mit Singapore Airlines ab unserem Heimatflughafen Leipzig über Frankfurt und das Ganze in Business Class.
Am Abend des 01.03. ging es dann los – angekommen am Leipziger Flughafen der nahezu ausgestorben wirkte – dementsprechend schnell ging der Check-In.
Einen kurzen Abstecher zu einer Fotoausstellung zur (traurigen) Geschichte der AN225 ließen wir uns nicht nehmen, es war noch genügend Zeit und eine Lounge hat der Flughafen Leipzig/Halle bekanntlich nicht mehr. Es gibt auch keinen Verzehrgutschein oder ähnliches.
Bei der Sicherheitskontrolle angekommen ein kurzer Schock – alles zu! – streiken die mal wieder spontan? Nein – in Leipzig ist tatsächlich so wenig los, dass die Sicherheitskontrolle nur knapp zwei Stunden vor dem nächsten stattfindenden Flug geöffnet wird.
Der Flug nach Frankfurt wurde von CityLine mit einem CRJ900 durchgeführt – dank Busboarding waren wir gezwungen trotz erwarteten 30°C in Singapur eine Winterjacke einzupacken
Für die fünf Business Class Gäste wurde Tasting Heimat mit Lachs und Ei-Plätzchen serviert – am Besten war mal wieder das Dessert.
Pünktlich in Frankfurt angekommen, stand als nächstes der Fußmarsch von den A zu den B-Gates an – den möchte ich nicht bei extrem kurzer Umsteigezeit machen müssen… An der Ausreise war auch nichts los und wir entschieden uns auf Grund des kürzeren Weges zum Abfluggate für die Lufthansa Business Lounge. Plätze waren verfügbar, wenn auch nicht übermäßig. Das Angebot war gut aber das große Essen sollte ja eh an Bord des Fluges erfolgen.
Eine Stunde vor dem Start öffnete das Gate und wir machten uns auf den Weg zum Boarding. Der Abendflug nach Singapur wird von SQ mit A350-900 durchgeführt.
Überaus freundlich begrüßt ging es zu Sitz 14K – einen von 42 Sitzen in der A350-900. Der Sitz kann nicht wie im A380 der Knopfdruck in ein flaches Bett verwandelt werden, man klappt hier die Rückenlehne um, aber dazu später mehr.
Seit unserem letzten Flug mit Singapore Airlines (FRA-JFK 03/22) wird nun wieder ein Welcome Drink serviert.
Der Start in Frankfurt erfolgte pünktlich auf der Piste 18. Der Duft von Chicken Satay mit Erdnusssoße zog bereits beim Steigflug durch die Kabine und so musste man gar nicht mehr lange auf das erste Essen warten. Wie immer ein toller Auftakt.
Weiter ging es mit dem eigentlichen Appetizer – Jakobsmuscheln auf Karottenpüree – auch sehr lecker und super gegart.
Das Hauptgericht wählten wir vorab per App. Die Auswahl war groß aber nicht so riesig wie für den Rückflug. Am Ende fiel meine Wahl auf Schweinebäckchen mit Knödel und Gemüse – mein Mann entschied sich für den überbackenen Lachs mit Spaghetti.
Zum Dessert standen vier Optionen zur Wahl – Früchte, Käseplatte, Patisserie oder Eis. Unsere Auswahl seht ihr auf den folgenden zwei Bildern.
Nach sehr gutem Essen war es kurz nach 0Uhr – höchste Zeit für etwas Schlaf. Ohne Aufforderung kam die Flugbegleiterin und baute mir mein Bett. Rückenlehme umklappen und Auflage ausklappen. Dann wurde ich gebeten mich hinzulegen, damit ich zugedeckt werden kann – herrlich
Die durchgehende Liegefläche ist wirklich angenehm. Keine störenden Lücken oder Gestänge beim seitlichen Liegen. Knapp 6 Stunden später wurde ich wieder wach und wir waren bereits über Indien. Kurz frisch gemacht und wenig später servierte die Crew das Frühstück. Zuerst wurden Früchte serviert.
Als warme Option entschied ich mich für das Omelette mit Bacon, mein Mann für die süße Variante. Pfannkuchen mit Ahornsirup – alles wieder sehr lecker.
Auch so ein Flug geht viel zu schnell vorbei und so begann der Landeanflug auf den Changi Airport. Leider regnete es gerade kräftig – die Fenster beschlugen aber sowieso sofort nach der Landung.
Die digitale Einreise läuft genau so reibungslos wie die Ausreise in Deutschland und am Band kamen unsere Koffer fast als Erste. Kurz zum Geldautomaten etwas Bargeld holen und Richtung MRT-Station. Dort eine EZ-Link Karte geholt und mit der Bahn bis zur Station Raffles Place. 100 Meter weiter, befand sich unser Hotel – das Citadines Raffles Place.
Das Hotel nimmt im Capitaspring Tower die Etagen 9-17 ein. Wir bezogen ein „Studio Premier“ mit kleiner Küche im zehnten Stock.
Wir kauften noch ein wenig ein und drehten eine erste „Runde um den Block“ entschieden uns aber dann den Tag zu beenden (es regnete immer noch) und gingen ins Bett.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht sonderlich besser. Einen Spaziergang Richtung China-Town unternahmen wir trotzdem, auch weil dort ein größerer Supermarkt war. Bis auf Preise für Milchprodukte sind diese mit deutschen Supermarkpreisen zu vergleichen.
Unser Hotel am Raffles Place war auf Grund seiner zentralen Lage ein guter Ausgangspunkt für das Sightseeing. Wir konnten alles zu Fuß erreichen. Man muss aber sagen, dass Metro fahren hier wirklich sehr günstig ist. Die Fahrt vom Flughafen kostete uns umgerechnet 1,40€.
Nachmittag nutzen wir eine kurze Regenlücke im Richtung Marina Bay und der dortigen Mall vor dem Marina Bay Sands Hotel zu laufen. Eher etwas für betuchtere Urlauber aber hey, wer wollte nicht schon immer mal eine Gondelfahrt durch ein Einkaufszentrum machen.
Mehr war auf Grund des Wetters nicht drin und einen Tag müssen wir leider noch durchhalten. Also wieder den Vormittag zum Lebensmittel einkaufen genutzt und am Nachmittag trauten wir uns nochmal raus, um uns auf der anderen Seite des Singapore River die Gebäude aus Kolonialzeiten anzusehen. Die St. Andrews Kathedrale war wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossen.
Cavenagh Brücke
Asian Civilisations Museum
Victoria Concert Hall
National Gallery Singapore – ehemaliges Gerichtsgebäude
Den Abend nutzen wir für ein paar Nachtfotos der Skyline und der Bay-Area. Die wasserspeiende Statue ist der Merlion – das Wahrzeichen der Stadt und ein Fabelwesen mit Löwenkopf und Fischkörper.
Den Abend des nächsten Tages wir für die Besichtigung des Gardens by the Bay. Eine Ansammlung von „Stahlbäumen“ in einer Parklandschaft. Jeden Abend 19:45 und 20:45 wird hier für 15 Minuten eine Lichter- und Musikshow veranstaltet, welche die Bäume einbezieht. Für umgerechnet 7€ kann man 15 Minuten den Skywalk benutzen – eine Hängebrücke die die Stahlbäume verbindet.
Wer ganz viel Glück hat, passt diese 15 Minuten genau mit der Show ab – das Glück war uns hold. Zwanzig Sekunden nachdem wir das Podest betreten hatten, begann die Show.
Der Rückweg führte uns über die Helix Bridge auf die nördliche Seite der Bay. Dort auf der Esplanade Freilichtbühne werden abends kostenlose Konzerte veranstaltet.
Am nächsten Morgen bekamen wir endlich erstmalig die Sonne zu sehen. Also machten wir uns früh auf in Richtung der beiden riesigen „Tropenhallen“ an den Gardens by the Bay. An diesem Tag war jedoch ausschließlich der Flower Dome geöffnet – der Cloud Garden hatte Wartungstag. Im Flower Dome selbst ist es auf Grund der ausgestellten Mediterranen Pflanzen eher kühl - also Strickjacke einpacken oder zügig bewegen
Weiter wollten wir auf die Aussichtsplattform des Marina Bay Sands Hotel. Diese öffnet 11Uhr und wir wollten unter den ersten Besuchern sein. Der Eintritt von umgerechnet 18€ pro Nase ist jedoch etwas für Liebhaber – der Ausblick auf die Stadt aber beeindruckend.
Kostenlos dagegen war die Aussicht von unserem Hotel. Bei gutem Wetter und Werktags (dies traf heute das erste Mal zu) hat man auf einer Höhe von 280m einen Sky Garden geschaffen. Pflanzen, Kräuter und Bäume wachsen und gedeihen hier. Hier blickt man dann auf das Bay Sands Hotel herab.
Wer mehr über das Gebäude in dem sich unser Hotel befand erfahren möchte erfährt hier mehr:
Das Hotel bietet neben dem Sky Garden einen Bereich von der 17.-20. Etage einen weiteren geöffneten Bereich, der begrünt ist und Dschungelfeeling vermittelt.
Das Hotel verfügt auch über einen Pool mit 1,2m Wassertiefe in der 9. Etage.
Den letzten, zum Glück wieder sonnigen Tag nutzen wir für einen Ausflug nach Sentosa Island. Die noch im Bau befindliche Vergnügungsinsel für die Bewohner Singapurs. Mit der MRT ging es bis zur Station Vivo City – einem weiteren großen Einkaufszentrum. Von hier kann man dann mit einer Monorail nach Sentosa fahren. Dort befinden sich unter anderem die Universal Studios oder eine Seilbahn mit der man zum Beispiel zum Mount Faber fahren kann.
Wir entschieden uns nur für einen Spaziergang an den künstlich geschaffenen Stränden bis zum „südlichsten Punkt Festlandasiens“.
Am nächsten Morgen stand die Heimreise auf dem Plan. Die MRT brachte uns wieder zum Changi Airport. Ein komplettes Video der Rückreise könnt ihr bei Youtube finden:
Nach schnellem Check-In und noch schnellerer Ausreise ging es zur SilverKris Lounge von Singapore Airlines.
Diese Lounge bietet wirklich alles, was man benötigt um die Zeit bis zum Abflug zu verbringen. Ausreihend Sitzplätze. Getränke und Speisen bis hin zum Live Cooking. Schlafbereiche und Duschen.
Erst vor dem Gate befindet sich die Sicherheitskontrolle und zumindest an unserem Gate (B4) befand sich keine Extra Spur für Business Class Gäste – man sollte die Lounge als rechtzeitig verlassen.
Auch hier war das Boarding wieder pünktlich. Bis zum Start auf Piste 2R stand uns jedoch noch eine Flughafenrundfahrt bevor. Im Gegensatz zur Landung verließen wir Singapur bei schönem Wetter.
Nach dem Start wurde das sehnlich erwartete Chicken Satay serviert. Darauf folgte Räucherlachs mit Kartoffeln, Bohnen und Ei als Appetizer.
Die unendliche Auswahl der Hauptgerichte bei Book the Coock ab Singapur mündete bei mir in Hummer Thermidor, bei meinem Mann in ein Rinderfilet mit Käsepolenta.
Als Nachspeise gab es wieder vier Möglichkeiten und hier haute die Crew alles raus was ging. Zu meiner Käseplatte wurden die Früchte gleich dazu serviert.
Mein Mann entschied sich zuerst für den Schokokuchen, bekam danach auf Nachfrage aber bereitwillig noch das Eis dazu
Mit Getränken kam die Crew sowieso gefühlt alle zehn Minuten durch die Maschine und las praktisch alle Wünsche der Passagiere von den Lippen ab. So war auch eine zweite Käseplatte zum späteren Zeitpunkt kein Problem. Man hätte aber auch Dinge wie Nudelsuppen oder Sandwiches während des Fluges bestellen können.
Vier Stunden vor der Landung wurde die Kabine wieder erhellt für das zweite Essen des Fluges. Dies begann mit einer Vorspeise aus Tunfisch und Krabbenfleischsalat.
Die Auswahl des ersten Hauptgerichtes bestand in der App identisch für den zweiten. Also fiel die Wahl dieses Mal wie folgt aus. Ich nahm ein Ei-Käse Soufflee mit Lachs, Tomaten und Pilzsoße. Das beste Soufflee, das ich in meinem Leben je gegessen hatte.
Mein Mann nahm ein Scharfes Hähnchen-Kartoffel Curry mit Reis und dazu zur Abwechslung ein Tiger Bier.
Abgerundet wurde das zweite Essen von einem Mascarpone Kuchen mit Erdbeerkompott.
Danach wurde die Kabine wieder vollständig abgedunkelt – dies war etwas gewöhnungsbedürftig, da bereits alle Passagiere ihr Bett wieder zum Sitz zurück gebaut hatten.
In Frankfurt empfing uns wieder schlechtes sowie kaltes Wetter, aber die vergangenen 13 Stunden Flug hätten sogar über -20°C und Schnee hinweggetröstet
Nach der Einreise und erneuter Sicherheitskontrolle in Frankfurt verbrachten wir nochmal knapp vier Stunden in der Lufthansa Business Lounge, bevor uns der „Lumpensammler“ 22Uhr nach Leipzig bringen sollte.
Bei 14 Passagieren in der Business Class des Embraer 190 hatte die Crew ganz schön zu tun in vierzig Minuten jedem sein Tasting Heimat in die Hand zu drücken. Das Essen war identisch zum Hinflug, das Dessert wurde getauscht – ich hätte mich auch über den gleichen Nachtisch bei geänderter Hauptspeise gefreut
Die Landung in Leipzig erfolgte bei 0°C – Nebel und 10cm Schnee – wir hatten ja noch die warmen Jacken vom Busboarding beim Hinflug…
Damit endet mein ausführlicher Bericht vom ersten Urlaub 2023.
Ich danke euch fürs Lesen.
Grüße
Christiane - UpInTheAir