Reisebericht: United Island Hopper mit Zwischenstopps (semi-live)

Ca. 24 Stunden nach dem Abflug kam jetzt von der Lufthansa eine Email bzgl. der Stornierung von HNL-MAJ gestern.

Sehr sinnvoll für einen Flug in der Vergangenheit:

Antworten Sie bitte bis zum Donnerstag 02 November 2023, um eine Stornierung zu vermeiden.

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Weltbeste IT.

Klick mal auf stornieren, vielleicht bekommst du deine Meilen zurück :rofl:

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Und weiter geht’s:

Flug Majuro - Kwajalein - Kosrae

Zum Glück hatte ich gestern Abend noch die Kinder des Airbnb-Hosts getroffen (er selbst ist aktuell nicht zuhause). So konnten sie mir einen Transfer zum Flughafen arrangieren und ich sparte mir die 7$ bis 10$ für die kurze Taxifahrt.

Am Flughafen gibt es ein paar Souvenirshops, von denen leider die Hälfte geschlossen hatte. Man fragt sich, wann sie überhaupt auf haben, wenn nicht vor dem Abflug.

Leider bekam ich keinerlei Magneten für meinen Kühlschrank (auch gestern in Majuro waren keine zu finden). Neben Produkten aus Stroh und Co fand ich zumindest noch eine Souvenir-Tasse für 6$.

Ansonsten gibt es am Flughafen noch eine Postfiliale, eine Bank und ein Café mit Bar. Die Sicherheitskontrolle war in wenigen Minuten erledigt und so musste ich noch fast eine Stunde im Sicherheitsbereich warten. Immerhin ausreichend klimatisiert:

Auf dem knapp einstündigen Flug nach Kwajalein gab es auf Wunsch einen Becher Wasser, aber sonst keinerlei Service. Kwajalein ist eine US-Militärbasis und so ist ein Ausstieg für Transitpassagiere nicht erlaubt. Man darf zudem keine Fotos schießen (sobald am Boden).

Soweit ich es mitbekommen habe, darf man aber durchaus ein Ticket nach KWA buchen, wenn man dann mit dem Boot direkt auf die „Zivilisten-Insel“ Ebeye rüberfährt. Nur gibt es dort noch weniger zu tun als auf Majuro.

Während des Stopps muss jeder, der an Bord bleibt, das Handgepäck zu such nehmen, die Toiletten werden verriegelt, und ein Reinigungstrupp läuft durch. Dann ging es auch schon weiter Richtung Kosrae.

Die Flugzeit betrug diesmal 1h 1min und es gab immerhin eine volle Getränkerunde + einen Mini-Beutel Mandeln.

Leider hatte ich Sitz 7A gewählt und vom Landeanflug auf Kosrae nichts mitbekommen. Erst später fand ich bei Flyertalk, dass für Kosrae i.d.R. die rechte Seite empfehlenswert ist.

An Bord wurde das Einreisefürmular für Mikronesien verteilt. Im Gegensatz zu Majuro musste hier nur 1 statt 3 Zetteln ausgefüllt werden.

Ich kreuzte bei der Zolldeklaration wahrheitsgemäß zweimal „yes“ an, da der Koffer mit Schokolade, Brezeln, Snacks, … und einer Dose Thunfisch gefüllt ist und stellte mich auf eine längere Inspektion ein. Offenbar schätzte man am Boden aber die Ehrlichkeit und winkte mich ohne weitere Kontrolle durch.

Tag 1 (von 4) auf Kosrae

Nachdem ich Majuro in Summe als etwas deprimierend empfunden hatte, war der Eindruck von Kosrae super. Die Landschaft wird dominiert von Regenwald auf Erhebungen bis zu 700 Metern. Komplett anders als die schmalen Atolle der Marshallinseln. Die erste Sicht aus dem Flugzeug (vom Vorfeld):

Am Flughafen wartete der Shuttle-Fahrer für die Fahrt zum Hotel. Geworden ist es das beste Hotel der Insel: Das „Kosrae Nautilus Resort“ für rund 115$ pro Nacht. Der Besitzer hatte mir bei Direktbuchung per Mail einen kleinen Rabatt ggü. booking.com angeboten.


Funfact: Ein Australier hat das Resort vor 7 Jahren in einem Preisausschreiben gewonnen und ist dafür dann nach Mikronesien gezogen.

Zu tun gibt es hier die nächsten Tage noch ein bisschen was. Wenige hundert Meter entfernt kann man im „Blue Hole“ schnorcheln, und das Resort verleiht kostenlos Kayaks für den nahegelegenen Mangrovenwald.

Heute stand aber erst mal eine kleine Wanderung an, um mich mit der Umgebung vertraut zu machen. Dabei gab es zweierlei Ruinen zu sehen:

  • Verlassende Betonhäuser, um die sich offenbar schlicht keiner mehr kümmert. Davon gibt es hier nochmals deutlich mehr als Majuro
  • Die „Lelu Ruins“ aus dem 14. Jahrhundert. Eine der bekanntesten Touristenattraktionen von Kosrae. Dort stehen hauptsächlich noch ein paar Steinwände. Nichts atemberaubendes, aber ziemlich idyllisch.

Moderne Ruine:

Ruine aus dem 14. Jahrhundert:

Mehr dazu: Leluh archaeological site - Wikipedia

Spannend finde ich die Mangroven-Lagune, durch die dann demnächst eine Kayaktour ansteht:

Leider wurde der Rundgang (wie auf Majuro) durch ein paar kläffende Hunde gestört. Auf einmal rannten 6 bellende Hunde auf mich zu. Im Gegensatz zu den Marshallinseln streunen die Hunde hier nicht, sondern wollen wohl nur „ihre“ Grundstücke verteidigen. Blöd nur, wenn da die öffentliche Straße durchführt.

Ich habe eigentlich keine großen Probleme mit Hunden, aber bei der Situation doch ziemlich zittrige Beine bekomme. Zum Glück hatte ich meinen Wanderstock dabei und konnte sie so etwas auf Distanz halten. Das ist auch das, was mir ein vorbeikommender Polizist empfahl.

Tollwut gibt es hier offenbar nicht, dennoch verzichte ich gerne auf einen Hundebiss. Höchste Zeit also, den Rückweg anzutreten

Zum Meer hin fand ich noch diesen Mini-Strand:


Richtige Strände gibt es hier nicht, dafür ist die Insel von einem riesigen Korallenriff umgeben.

Abendessen gab es heute direkt im Resort. Für 15 USD eine ordentliche Portion Thunfischsteak mit Pommes und Salat. Vor allem der Fisch war köstlich und nach dem US-Aufenthalt kommt es mir auch ziemlich günstig vor.

Unterbrochen wurde das Abendessen von einem sensationellen Sonnenuntergang. Ich wollte nicht, dass der Fisch kalt wird, und schaffte nur folgende Außenaufnahme des Resorts:

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Und noch kurz zwei andere Dinge:

  1. United hat nach kurzer E-Mail-Beschwerde einen 300$ Voucher für das abgelaufene, halb gefrorene Essen verschickt. Immerhin sparen sie sich den Shitstorm, den Eurowings mal für 2 Wochen abgelaufenes Catering kassiert hat. :slight_smile:

  2. Sieht so aus, als würde Airhelp für die Annullierung (und Umbuchung) ohne Diskussion 100€ auszahlen, obwohl ich zur gleichen Zeit angekommen bin, wie geplant.

Insgesamt also einen lohnenswerter Trip :smile:

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Immer dieses Hunde Problem im Pazifik. Wurde auch schon zwei mal leicht gebissen. Ohne Tollwut nicht so schlimm, aber die Pazifik Hunde nerven schon sehr. Ich bekam den Tipp, mich nach einem Stein zu bücken. Der Stein muss ja gar nicht da sein, aber sobald du das machst, wissen die aus ihrer Erfahrung Bescheid!

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Ja, das nimmt wirklich ziemlich den Spaß am Umherlaufen.

Wie genau war die das passiert und wo?

Selbst ohne Tollwut würde möglichst gerne schon verschont bleiben. Zumal man ja doch nie 100% weiß, ob man vielleicht doch der erste Tollwut-Fall wäre. Bzw. wenn dann erst zu spät.

Das mit dem Wanderstock gibt mir zumindest ein etwas besseres Gefühl, aber das „nach Stein bücken“ klingt auch nach einer guten Idee. Muss ich Mal ausprobieren (bzw. hoffentlich nicht).

Streunende Hunde scheint es hier (im Gegensatz zu Majuro) nicht zu geben. Aber die schlimmeren sind wohl ohnehin die territorialen Hunde, die ihr Grundstück „verteidigen“ wollen. Und die hat man auch hier zuhauf.

Mir ist das zwei Mal passiert, jeweils im südlichen Pazifik. In American Samoa ist der Hund auf mich zugelaufen und hat geschnappt, war aber nur leicht blutend. Wundspray aus der Reisapotheke drauf, sonst nichts. Der Hund war offenbar kein Streuner, die Anwohner haben es auch mitgekriegt und nach dem Rechten geschaut.
Ein weiteres Mal bei Spielen mit einem noch sehr jungen Hund in West Samoa. War ebenfalls kein Streuner, sondern gehörte zur Unterkunft.

Am unangenehmsten habe ich die Hundeplage allerdings in der Hauptstadt Apia in Erinnerung. Das Spazierengehen war dort immer eine Herausforderung.

Im genauen Gegensatz hierzu, waren die Lodge Hunde auf Ofu, Manua Islands, immer sehr angenehme Begleiter auf ausgedehnen Spaziergängen.

Außerdem kann ich mich noch an einen Vorfall in Papeete erinnern: Damals ist der Hund auf unser Mietauto zugerannt und hat sich an der Türe ausgetobt. Für den Schaden wurde dann auch die Selbstbeteiligung berechnet.

Die territorialen Hunde sind echt problematisch, wenn ein Weg am Grundstück vorbeiführt. Da hilft echt oft nur umkehren.

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Tag 2 in Kosrae

Ich verzichte auf ein ausgiebiges Frühstück und habe nicht ohne Grund eine große Packung Fertig-Oatmeal aus den USA mitgebracht.

Dazu gibt es ein paar Bananen vom Tante-Emma-Shop (Bananenpfalzen wachsen hier überall, auch wild an irgendwelchen Berghängen). Das beste: Sie sind super süß und geschmackvoll (wie auf Hawaii) und somit nicht mit der Massenware in deutschen Supermärkten vergleichbar. Wahrscheinlich würden sie mit der wenige mm dünnen Schale aber auch den Transportweg nicht überstehen.

Die Aktivitäten hier in Kosrae sind stark gezeitenabhängig. Alles was mit dem Wasser zu tun hat (Kayakfahren, Schnorcheln, …) geht am besten in einem 5h-Zeitraum rund um die Flut.

Dafür zeigt sich jetzt bei Ebbe ein schöner Sandstrand. Gestern abend stand noch alles unter Wasser:


(ja, ich habe das Flugzeug extra mitgebracht)

Als nächstes geht es für ein Besorgungen (SIM-Karte + Tourist Info) in die Hauptstadt Tofol. Der Plan war, die Strecke zu Fuß zurückzulegen, aber nach weniger als 5 Minuten bietet mir jemand eine Mitfahrgelegenheit.

Beim Versuch ins Auto einzusteigen fällt mir auf: Es gibt ja gar keine vier Türen. Also ab auf die Ladefläche des Pick-Ups. Bei Höchstgeschwindigkeit 40 km/h mache ich mir über die Sicherheit keine großen Gedanken. Und in der Praxis fährt man aufgrund der zahlreichen Schlaglöcher ohnehin eher 15 bis 25 km/h.

Bei FSM Telecom (der lokale Mobilfunkanbieter) erlebe ich den wohl schnellsten SIM-Karten-Kauf aller Zeiten: 10$ hin, vor-aktivierte SIM-Karte zurück. Kein Pass oder Registrierung notwendig. Dazu besorge ich noch eine Ladekarte für 5$, mit der wiederum ein Datenplan (5 GB für 5 Tage) aktiviert werden kann.

Ganz so unkompliziert war es dann doch nicht, da a) die Karte wegen langer Nichtnutzung gesperrt war und b) der APN noch eingestellt werden musste. Aber dennoch bin ich erstaunt, wie unkompliziert der Ablauf ist.

Theoretisch soll es bei FSM Telecom 4G-zugang geben. In der Praxis braucht selbst das Laden einer Google-Seite 3 Sekunden und datenintensive Tätigkeiten ist nicht zu denken. Für Mails und Benachrichtigungen reicht es aber und ich könnte jetzt zumindest im Notfall den Notdienst rufen. Vorher wurde mir gar kein Netz angezeigt, nicht einmal „nur Notrufe“

eSIM-Tarife für Mikronesien gibt es übrigens nicht, sonst hätte ich mir das natürlich gespart.

Die Hauptstadt Tofal ist im Prinzip ein großes Gewerbegebiet mit Schule, College, Telecom, Staatsparlament, Baumarkt, Tourist Info u.ä. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu tun.

Mein nächster Punkt auf der Todo-Liste ist die Tourist Info. Die ist rudimentär ausgestattet. Es gibt nicht mal eine Karte zum Mitnehmen, aber ein Foto der Fassade reicht ja auch:

Was das Budget nicht hergibt, wird durch die Freundlichkeit wieder wettgemacht. Ehe ich mich versehe, fährt mich ein Mitarbeiter der Touristen-Info kostenlos zum nächsten Sightseeing-Punkt: Einer alten Treppe aus japanischer Besetzungszeit:


Ein von mir angebotenes Trinkgeld für die Fahrt wird abermals abgelehnt. Da ein leichter Regen einsetzt, wartet der Fahrer sogar noch, bis ich fertig bin und nimmt mich dann wieder in die Hauptstadt zurück.

Das Regierungsgebäude von Kosrae ist - wie vieles hier - etwas heruntergekommen. So fühle ich mich ein wenig wie im Computerspiel Tropico, nur eben im Pazifik statt der Karibik:

Von Tofino aus laufe ich wieder Richtung Hotel zurück (40min Fußweg). Mittlerweile rechne ich schon damit, dass mir sicher wieder eine Mitfahrt angeboten wird - und so kommt es auch. Die Hand muss man nicht einmal rausstrecken.

Nachdem ein heftiger Regenschauer vorübergezogen ist, mache ich vom kostenlosen Kayak-Verleih des Hotels Gebrauch. Gefühlt bin ich der einzige Tourist hier, obwohl das Hotel eigentlich ganz gut gebucht ist.

Mit dem Kayak geht es 2-3 Stunden durch die nahe gelegenen Mangroven. Auf den Fotos kommt die Stimmung leider nicht ganz so schön rüber:


Das Gebäude am Wasser ist ein Restaurant. Könnte man auch mit dem Kayak anlegen

Mittlerweile ist der Tag auch schon wieder fast vorüber. Ich hüpfe noch schnell in den Hotel-Pool und lasse den Tag mit einem Fisch-Burger (im Restaurant am Wasser, s.o.) ausklingen. Leider ist das Essen allenfalls Mittelmaß, da kann auch die schönste Aussicht nicht drüber hinwegtäuschen.

Wieder im Hotelzimmer angekommen genieße ich die Klimaanlage, die das Zimmer auf 20° runterkühlt. Außen hat es quasi das ganze Jahr über durchgehend 29°, bei Sonne fühlt es sicher eher an wie 35+.

Tag 3 in Kosrae

Der Strand (30s Fußweg vom Hotel) sieht heute noch etwas schöner aus als gestern. Vielleicht habe ich aber auch nur den Winkel besser getroffen:

Nicht ganz so traumhaft ist der Müll, der vielerorts rumliegt. Längst nicht so schlimm wie auf Majuro, aber ein paar Plastiktüten oder Dosen findet man oft in der Landschaft verstreut. Oder in dem Fall unter dem riesigen Einsiedlerkrebs:

An sich gibt es hier auf Kosrae einiges zu tun (Wasserfälle, Wanderungen, Bootfahrten, …). Vieles könnte man sicher auch ohne Guide unternehmen, allerdings sind die Informationen im Internet spärlich.

In der Hoffnung, die Insel etwas überblicken zu können, fand ich bei Google Maps den „Boro Mountain“. Am Ende einer überwucherten Straße gibt es dort:

  1. Einen Blick auf die Küste mitsamt „Blue Hole“ (direkt vor meinem Resort)
  2. Einen kleinen Tunnel, den die Japaner im 2. Weltkrieg errichtet haben

Ich begegne auf dem Weg zudem zahlreichen wilden Bananenstauden, einem ca. 1m großen Leguan, wilden Hühnern und anderen Kleintieren.

Nach einem kurzen Päuschen hole ich die Schnorchelsachen aus dem Koffer und schwimme bei 30° Wassertemperatur einmal das Blue Hole ab. Definitiv bequem, sich einfach im Hotelzimmer umzuziehen und dann direkt vorm Hotel ins Wasser zu hüpfen.

Fotos habe ich davon nicht. Die Korallen sind in einem recht guten Zustand, zudem gibt es zahlreiche Seegurken und tausende Fische. Durch das außen liegende Riff gibt es keine störenden Wellen und so verweile ich ein, zwei Stunden im Wasser.

Abends geht es noch einmal aufs Kayak, aber diesmal Richtung Lagune statt in die Mangroven. Vorbei geht es auch an der Marina, wo ein paar Touristenboote festgemacht haben. Gestern traf ich (im Hotel) eine Gruppe aus Deutschland + Dänemark, heute ein Segelboot aus den USA.

Offenbar reisen hier mehr Touristen mit dem Boot als per Flugzeug an. Anscheinend fliegen die meisten Aviation Geeks die Strecke HNL-GUM am Stück durch und lassen sich so eine Perle wie Kosrae entgehen.

Zum Abendessen gibt es heute zum 3. Mal in Folge Thunfisch (diesmal frittiert). Es gäbe genug andere Optionen, aber wo sonst bekommt man so guten, frischen Tuna zum fairen Preis?

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Vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte. :smiley: :smiley: :smiley:
Weiterhin viel Spass auf der Tour.

saludos

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Danke für den spannenden Bericht. Voll süß das Foto mit dem United Flieger am Strand!

Ich frage mich, was das für ein Muster ist: zweistrahliger Doppeldecker - ein Hinweis auf
den zukünftigen A 380? :grin: :grin: :airplane:

saludos

Danke Peer für die ausführlichen Impressionen :slight_smile:

Alles in allem würde mich das nicht so abholen, vielleicht auch optisch verwöhnt durch die Cook Inseln oder Französisch Polynesien sowie Hawaii.
Selbst bei Samoa hadere ich immer wieder auch wenn das schon immer so ein Traum war bzw noch ist.

PS: Bilder und Co selbst vom Roadtrip aus den USA gehen immer :slight_smile:

Ist den Hawaii noch teurer als LA oder nimmt sich das wenig?

Danke und noch eine tolle Reise :slight_smile:

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Landschaftlich würde ich Kosrae sehr ähnlich wie Hawaii einordnen. Das einzige was fehlt sind riesige Sandstände. Hier verschwinden sie in der Flug. Dafür war das Schnorcheln z.B. deutlich besser als auf allen Hawaii-Spots, die ich bisher kannte.

Genau so habe ich Leute auf Hawaii gesehen, die es dort nicht so schön fanden wie in Französisch Polynesien. Das mag sicher so sein, ist für mich aber nur eines von vielen Kriterien.

Die Kombination aus Abgeschiedenheit, schöner Landschaft, super freundlichen Leuten und einfachem Lebensstil finde ich persönlich super spannend. Ungefähr so muss sich Hawaii vor der zunehmenden Amerikanisierung angefühlt haben. :slight_smile:

PS: Cookinseln stehen aber auch noch auf der Liste für die nächsten Jahre

Teurer sind vor allem die Hotels. Dagegen kann man auf Big Island sogar günstiger leben als in L.A., wenn man ein Airbnb findet.

Dazu kommt, dass man im Supermarkt kaum frische Produkte findet und wenn, dann deutlich teurer als auf dem Festland. Die Preise fürs Essen gehen sind tendenziell ähnlich. Was primär daran liegt, wie teuer Kalifornien geworden ist.

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Blockzitat Landschaftlich würde ich Kosrae sehr ähnlich wie Hawaii einordnen. Das einzige was fehlt sind riesige Sandstände. Hier verschwinden sie in der Flug. Dafür war das Schnorcheln z.B. deutlich besser als auf allen Hawaii-Spots, die ich bisher kannte.

Vielleicht würde auch etwas mehr Sonne das ganze noch anders darstellen. Sandstrände sind halt für uns ein absolutes Muss :slight_smile:
Wohl auch ein Grund warum es uns vor allem auf Kauai so gut gefällt.

Cook Inseln vor allem das Aitutaki Atoll da machst du nichts falsch, kannst ja gleich noch FP mitnehmen :slight_smile:

Deiner Bilder von Kosrae erinnern mich Huhaine in FP sieht optisch sehr ähnlich aus.

Das Hundeproblem hatten wir in FP ebenso, auf den Cooks deutlich weniger.

Danke dir…hoffentlich ändert sich das ganze auch wieder mal.

Wünsch dir noch eine spannende und vor allem sichere Weiterreise!

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Tag 4 in Kosrae

Der letzte volle Tag in Kosrae, bevor es morgen weiter nach Pohnpei geht.

Es gibt eine Hand voll Touren (mit Guide), die man auf Kosrae unternehmen kann. Darunter eine Wanderung auf den Mount Omah (knapp 500m), Touren durch den Utwe-Walung Marine Park (Mangroven-Kanal, UNESCO-Welterbo) und eine Wanderung zu den alten Ruinen.

Mehrere Gäste hatten mir zu den „Minka-Ruinen“ geraten, da der Wanderweg dorthin durch den Regenwald sehr schön sei. Auf so viele Höhenmeter habe ich bei der Hitze sowieso keine Lust. Also fährt mich ein Pick-Up des Hotels einmal über die halbe Insel zum Start des Wanderweges.

Auf dem Weg wird der Guide eingesammelt. Wie fast alle, mit denen ich in Kontakt komme, ist er auf Kosrae geboren und aufgewachsen und denkt auch nicht daran, irgendwann auszuwandern.

Ich wusste, dass es matschig würde und habe daher extra meine Zweitschuhe angezogen, die dreckig werden können. Aber damit, durch 30cm tiefen Schlamm zu latschen, hatte ich doch nicht gerechnet. Der „Weg“:

Irgendwann ist ohnehin alles egal. Die Schuhe sind komplett durchnässt, und die Flussüberquerungen helfen zumindest, den Matsch wieder abzubekommen. Zwischendurch regnet es immer mal wieder kurz, was im Regenwald nicht allzu verwunderlich ist.

Die Ruinen sind nicht mehr als ein paar Steinwälle mitten im Regenwald. Aber die Wanderung durch die Natur war die nassen Schuhe allemal wert:



30$ gingen an den Guide für die Führung durch den Regenwald. Bleibt noch die Frage, wie viel das Hotel für die lange Fahrt bekommt (hatte ich vorher nicht geklärt). Der (super nette und auskunftsfreudige) Chef des Resorts, Joshua, meint, ein paar Dollar für den Sprit wären genug.

Nach der Wanderung und etwas Erholung im Zimmer, steht noch einmal Schnorcheln auf dem Programm. Diesmal im großen Blue Hole, nachdem ich bisher nur das kleine erkundet hatte:

(Satellitenaufnahme von Google Maps)

Hier werde ich von einer atemberaubenden Vielfalt an Fischen & Korallen begrüßt, die mir so noch nirgendwo anders begegnet ist. Ich habe aber auch nur Erfahrungen aus Hawaii und Guam, in anderen Südsee-Atollen mag es ähnlich sein.

Die Zeit vergeht so wie im Flug und nach ca. 1 1/2 - 2 Stunden habe ich das Loch einmal umrundet. Ein Foto gibt es leider nicht, da ich weder passende Kamera noch Handyhülle dabei hatte. Aber es ist ja auch mal schön, einfach den Moment zu genießen.

Nachdem ich mit dem Wetter überwiegend Glück hatte, regnet es am nächsten Morgen ganz ordentlich. Um 11 geht aber ohnehin der Shuttle zum Flughafen und der Weiterflug nach Pohnpei steht an.

Resúme Kosrae

Kosrae hat meine Erwartungen klar übertroffen. Das mag auch daran liegen, dass ich gar keine großen Erwartungen hatte, sondern mich einfach auf die Empfehlung im Flyertalk verlassen hatte.

Aber in Summe aus:

  • gutem Preisniveau
  • schöner Landschaft
  • dem heimeligen Resort
  • den super freundlichen Leuten dort

… kann ich mir durchaus vorstellen, in ein paar Jahren nochmal dorthin zurückzukehren.

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Weiterflug nach Pohnpei

KSA ist ein sehr überschaubarer Flughafen. Dennoch schließt der Check-in ca. 90min vor Abflug und unser Shuttle ist sogar 2 1/2h vor Abflug da.

Etwas unnötig, zumal der Check-in in weniger als 5min erledigt ist. Aber so verbringe ich die Zeit eben damit, nochmal das Gelände rund um den Flughafen abzulaufen.

Die Solar-Anlage hier am Flughafen wurde übrigens von der EU gestiftet und von einem deutschen Unternehmen verbaut. Ist aber auch schon wieder 15 Jahre her:

Die Sicherheitskontrolle entspricht modernstem Standard und wurde von Japan gesponsert. Vor wenigen Jahren erfolgte hier wohl alles noch per Hand. Es gibt einen kleinen Snack-Stand vor und hinter der Security. Zum zweiten Mal in Folge (zuvor in MAJ) finde ich aber keinen einzigen Souvenir-Magneten für den Kühlschrank. :frowning:

KSA-PNI ist der einzige Flug, den ich nicht mit Meilen sondern als Bezahlticket gebucht hatte (um das 200$ Flugguthaben loszuwerden). Als Statuskunde bekam ich somit direkt bei Buchung ein Upgrade in die Business Class. Die Sitze sind alt und bequem - deutlich bequemer als die neuen Sitze, die mittlerweile verbaut werden:

Bei 58 Minuten Flugzeit gibt es zumindest einen vollen Getränkeservice in Business wie auch Economy Class. Zumindest in der Business hätte ich mir eigentlich auch einen kleinen Snack erhofft, aber die Getränke sind alles.

Leider war Sitz 3F diesmal keine besonders gute Wahl. Rechts heraus konnte ich zwar kurz Kosrae sehen, wir sind aber schnell hinter den Wolken verschwunden. Und dazu ist mein einziges Foto unscharf:

Von Pohnpei sehe ich beim Landeanflug nur das Atoll mit ein paar kleineren Inseln, aber nicht die Haupt-Insel. Besser als nichts:

Tag 1 in Pohnpei

Nach der Landung um 15 Uhr bin ich ca. 16 Uhr im Hotel. Das Hotel berechnet 10$ für den Transfer, obwohl ein Taxi nur 1$ kosten würde. Ich hatte dennoch zugesagt, da ich nicht wusste, ob und wie man ein Taxi rufen konnte.

Als Hotel wurde es das „Cliff Rainbow Hotel“ am Rand der Stadt Kolonia. Hier spielt sich quasi das ganze Leben der Insel ab, nur die Verwaltung befindet sich außerhalb in der de-jure Hauptstadt Palikir.

Das Hotelzimmer (für 58$) erinnert an japanische Business-Hotels. Leider ist es aber ziemlich heruntergekommen und auch nicht ganz sauber. Immerhin passt im Gegensatz zum Marina Inn in Honolulu halbwegs das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für die 3 Nächte kann ich irgendwie damit leben, nochmal buchen würde ich es nicht.

Immerhin fügt sich das abgewohnte Zimmer gut in den Rest Kolonias ein. Denn auch die meisten Gebäude haben die besten Zeiten hinter sich. Und in den Schlaglöchern konnte man ganze Autos versenken.


eine verlassene, deutsche Kirche

Öffentlichen Nahverkehr gibt es hier nicht. Zu Fuß erreicht man in ca. 20 bis 30min jede Ecke der Stadt. Tagsüber stoße ich dabei auf streunende, aber zumindest keine aggressiven Hunde. Nachts greife ich selbst für 3min Fahrt lieber zum Taxi, das mit 1$ unschlagbar günstig ist (wird ggf. mit anderen geteilt).

So langsam sehne ich mich nach etwas mehr Zivilisation. Erst einmal bin ich aber gespannt, was die Insel abseits der Hauptstadt so hergibt.

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Danke für den tollen Bericht. Ich bin die Island Hopper Route 2017 mit einem Stop in Majuro (Marshall Island Resort ) geflogen . Als ich deinen Bericht gelesen habe wurden Erinnerungen wieder wach.
viel Spass noch. Samui

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Hallo, ich plane für Ende Jänner den Flug zu buchen. Mich interesiert diesen in Pohnpei zu unterbrechen und die Ruinen anzuschauen. Geht dein Bericht weiter? LG Josef

Ja, genau bei den Ruinen war ich gestern :slight_smile: Gibt es dann bald im (vermutlich) letzten Update, denn heute geht’s weiter nach Guam

Tag 2 in Pohnpei

Das Wetter ist den ganzen Tag über bescheiden und von (Stark-)Regen geprägt. Zudem ist Sonntag, und da hier fast 100% der Bevölkerung christlich sind, haben viele Geschäfte geschlossen. Daher bleibt es bei einem ausgiebigeren Stadtspaziergang.

Mich fasziniert weiterhin die verlassene Kirche. Leider gibt es selbst hier am Ende der Welt Graffiti, aber es hält sich zumindest in Grenzen.


Lost Places gibt es hier überall. Seien es verlassene Gebäude, Autos, Boote oder… Schulbusse:

Am Vortag hatte ich im Hotel einen Briten kennengelernt, der gerade dabei ist, jedes Land der Welt zu besuchen (es fehlen noch ca. 50). Er führt mich ins Hideaway (Hotel &) Restaurant. Das befindet sich mitten in den Mangroven und ist wirklich extrem stilvoll.

Die Preise sind geringfügig höher als andernorts, aber immer noch durchaus fair. Ich kopiere hier einfach mal einen Teil der Speisekarte rein:

Tag 3 in Pohnpei

Der Plan war, für einen Tag auf Pohnpei einen Mietwagen zu nehmen und einmal im Kreis die Insel abzufahren. Da das Wetter heute besser ist, scheint dafür die ideale Gelegenheit dafür. Blöd nur: Das Mietwagen-Unternehmen hat kein Auto mehr frei bzw. nur noch japanische Mini-LKWs (und das ohne Versicherung).

Dank Hilfe der Tourist Info finden wir schließlich doch noch einen SUV: Der ist mit 60$ für 24h recht erschwinglich und enthält eine Versicherung mit 500$ Selbstbehalt. Er wird kurz darauf zum Hotel geliefert und gegen Mittag kann es losgehen.

Erster Stopp: Die Hauptstadt Palikir, rund 15min von Kolonia entfernt. Dort steht ein großer, aber nicht überdimensionierter Regierungs-Komplex mit Kongress, Gerichtskammer, zahlreichen Büros von Präsident, Ministern usw.

Präsident und VP haben einen eigenen Parkplatz, aber insgesamt fühlt sich alles sehr volksnah an:

Im Süden der Insel gibt es nicht besonders viel zu sehen. Aber auch so macht die Straße durch den Regenwald einiges her und der eine oder andere Schauer stört nicht groß. Ich fühle mich an die „Road to Hana“ in Maui erinnert:

Gegen 14 Uhr erreichen wir die von @josef schon angesprochenen Ruinen „Nan Madol“. Diese Ruinen sind UNESCO-Welterbe und rund 800 Jahre alt - aber dennoch sehr gut erhalten.

Das große Besucherzentrum hier erinnert fast an amerikanische Nationalparks:

… blöd nur, dass es dauerhaft geschlossen und leer geräumt ist. Dafür sind wir die einzigen hier, was man wohl nicht von vielen UNESCO-Welterbestätten behaupten kann. Zuerst ist aber Wegezoll an die anwohnenden Familien zu entrichten: Zuerst rennt jemand auf uns zu und fordert 1$ pro Person, dann nochmal 3$ pro Person dort, wo der Fußweg beginnt.

Ich frage mich, was unbeteiligte Dritte abhält, davon ebenfalls eine Zahlung einzufordern. Wahrscheinlich vor allem der Regen i.V.m. dem Fakt, dass ohnehin nur selten jemand vorbeikommt. Reich wird man so nicht, aber für die Grundstücksbesitzer sicher trotzdem ein gutes Nebeneinkommen.

Der Weg zu den Ruinen ist gut ausgebaut und die Brücken wirken, als wurden sie kürzlich erneuert. Nur mit den scharfen Korallensteinen im Boden muss man etwas aufpassen.

Irgendwann endet der Weg und die Ruinen sind erreicht:

Der Spaß endet hier aber noch nicht. Die ganze Stätte ist mehr oder weniger begehbar, wenn man nicht wasserscheu ist. Man muss halt durchs Wasser waten, da auf eine letzte Brücke - warum auch immer - verzichtet wurde.

Die Ruinen sind nett anzusehen und ich verstehe, wieso sie die wohl meist-bewertete Sehenswürdigkeit auf der Insel sind.


Spannend wären ein paar Schilder, um mehr über die Geschichte zu erfahren. Aber darauf wurde entweder bewusst verzichtet oder das Geld ist ausgegangen. Etwas weiter stoßen wir dann noch auf einen kleinen Sandstrand, der ebenfalls durch die schwarzen Mauern eingerahmt wird.

Was wir trotz regelmäßigem Regen noch nicht gesehen haben, ist einer der zahlreichen Wasserfälle. Eine mürrische Anwohnerin macht uns klar, dass der eigentlich angedachte „Kepirohi Waterfall“ geschlossen sei. Vielleicht auch besser so, denn 10$ p.P. Eintritt nur um einen Wasserfall anzuschauen sind ohnehin etwas viel.

Nach etwas Rumirren finden wir den Ausgangspunkt für den nahegelegenen „Nanpohnmweli Waterfall“. Genau genommen nur ein Wohnhaus. Die Anwohner erklären uns, dass sie den Weg bei den Wetterbedingungen (alles natsch und rutschig) nicht empfehlen würden. Wir entscheiden uns, es dennoch zu probieren - denn viele andere Optionen bleiben uns eh nicht mehr.

Zwei Jungs gehen uns voraus und schlagen mit einer Machete ein paar Äste ab, die den Weg blockieren. Dennoch ist ein Pfad nicht so richtig zu erkennen:

Der Weg war bei den Wetterbedingungen wirklich gefährlich und man hätte zweifelsohne auf einem der Steine abrutschen und sich einen Knöchel brechen können. Auf halbem Wege umdrehen ist aber auch keine Option. Und als wir endlich ankommen, sind die Strapazen schnell vergessen:

Wir haben allerdings einige Zeit verloren und waren ohnehin recht spät gestartet. So müssen wir die letzten 20km der Ringstraße im Dunkeln zurücklegen. Das klingt leichter als es ist, und aufgrund verschiedener Umstände (Hunde am Straßenrand, parkende Autos, schlechte Sicht, Straßenverlauf kaum zu erkennen) fahren selbst die Locals kaum mehr als 15 mph.

Eigentlich sollte ich jetzt (am Tag 4) gerade schon in Guam und morgen auf dem Weg nach Japan sein. Der Flug Pohnpei - Guam wurde aber wenige Stunden vor Abflug gestrichen und so verlängert sich der Aufenthalt hier ungeplant um 48 Stunden. Dazu morgen mehr.

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