Route 66 mit Wohnmobil - Tipps

Eventuell will ich in einigen Monaten mit einem Freund im Wohnmobil (gemietet) die Route 66 langfahren. Dazu habe ich natürlich ein paar Fragen an die, die das schonmal gemacht haben:

  1. Wie viele Tage sollten wir für die Fahrt einplanen? Reichen 11 ganze Tage für Chicago - Los Angeles aus? Und was sind so die wichtigsten Must-sees und Locations, auch abseits der Route, die man mitnehmen sollte?

  2. In den USA darf man mit dem deutschen B-Führerschein auch Wohnmobile bis 11,8 Tonnen fahren. Unser wäre 9 Meter lang und 6 Tonnen schwer (siehe Bild). Allerdings bin ich mit meinen 22 Jahren noch nie etwas größeres gefahren als einen Mittelklasse PKW. Gibt es beim Fahren von diesen großen, langen Kisten Besonderheiten, die man beachten muss, außer dass man gefühlt einen Bus fährt?

  1. Hat jemand Erfahrungen mit Wohnmobilparks in den USA gemacht (am besten entlang der Route 66), z.B. zur Sicherheit, aber vor allem wie teuer die etwa im Durchschnitt sind?

Für jeden Tipp oder Bericht sei gedankt! :blush:

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Zunächst: die USA sind ein wirklich cooles und schön bereisbares Reiseziel für Roadtrips - und mit 22 Lenzen sparst du Dir die Besonderheiten der Sonderregeln, wenn man unter 21 ist… Das nervt nämlich teils.

Zu deinen Wohnwagen-Fragen kann ich leider nicht viel beitragen. Deutlich billiger war es eigentlich nie, wenn man die Miete und Stellplatzpreise addiert hat. Da die Hotelpreise in den USA jedoch massiv gestiegen sind in den letzten Jahren, könnte das inzwischen anders sein. Was die Überlänge angeht - wobei meine Erfahrung als dickstes Schiff der doch etwas kleinere Chevy Suburban war - , ist das außerhalb der Städte gar kein Thema. Du hast soviel Platz auf den Straßen und Parkplätzen, dass du Dich auch als Novize nicht stressen musst.

Was die Route angeht, wollte ich zuerst sagen, dass das eine weite Strecke für die Zeit ist. Dann habe ich gesehen, dass es „nur“ 3200 Kilometer zwischen Chicago und LA sind, was eine Länge ist, die ich durchaus schon öfter in dem Zeitraum abgefahren habe. Das Problem liegt aber ganz woanders: die interessanten Stopps dieser Route sind soweit ab vom Schuss, dass du noch hunderte bzw. weit mehr als 1000 Kilometer drauf packen kannst, damit es wirklich Sinn ergibt. Außer ihr wollt stumpf geradeaus auf einem alten Highway bzw. parallel dazu fahren. Dann passt das mit der Route 66. Die ist wirklich nur eine Marke - und kein echtes touristisches Highlight per se. Während Chicago immer eine Reise wert ist, sind die ersten 1000 Kilometer westwärts eher öde und ohne Schnörkel. Außer ihr macht sehr weite Abstecher.

Falls ihr wirklich bloß 11 Tage habt, würde ich unbedingt in Las Vegas, Phoenix oder Denver starten und dort im Kreis fahren bzw. One-Way mieten. Von dort lassen sich geile Routen planen und ihr könntet ggfs. in Arizona bzw. New Mexico auch die Route 66 ein bisschen abgrasen. Erwarte davon aber bitte nicht viel! Der Südwesten der USA (einfach mal googeln, du findest viele Roadtrip-Beschreibungen!) ist ein Natur-Eldorado deluxe und bietet richtig viele Nationalparks und Naturwunder. Die Städte sind teils auch ziemlich cool, falls ihr auf Berge, Wandern und Fotos von Steinen knippsen keine Lust habt. Das spräche dann eher für LA und Vegas-Kombi (ohne Wohnwagen).

Viel kann ich auch nicht dazu beitragen, Depesche aber schon mal viel Spaß.
Die Situation auf den Straßen ist wie @shakingstevens sagt vollkommen unbedenklich, etwas besseres für erstmaliges Fahren von so etwas als die USA wird glaube ich schwierig. Erfahrung mit einem Wohnmobil habe ich zwar keine, dafür aber mit einem Traktor samt Zwillingsreifen + Hänger und das war selbst in kleinen Städten kein Problem. Lediglich auf deinen Wendekreis und die Tatsache, dass du definitiv etwas weiter ausholen musst, da der hintere Teil deines Fahrzeug die Kurve enger nimmt als der Vordere musst du achten.

Bei einem Mietwagen ist es in USA nicht unüblich, dass für unter 25 jährige Fahrer ein saftiger Zuschlag drauf kommt. Mach dich diesbezüglich auf jeden Fall schlau, ob so etwas bei deinem Wohnmobilverleih auch droht, und natürlich, ob die Einwegmiete mit anderem Abgabeort zusätzlich kostet.

Das einzige Must-See, an das ich mich noch aktiv an der Route 66 erinnere, ist „Ted Drewes Frozen Custard“, eine Eisdiele in St. Louis, Missouri mit Kultstatus.

Großes Wohnmobil sehe ich ebenfalls nicht als Problem, höchstens wenn Ihr viel frei stehen wollt; da fällt es natürlich mehr auf, je größer es ist.

Wenn Du mit Wohnmobilparks die „Trailer Parks“ meinst: die kenne ich eher als Siedlungen der Unterschicht denn als Campingplätze. Sicher eine Erfahrung wert, aber nicht unbedingt idyllisch.

Wie schon andere angemerkt haben: touristisch ist die Route 66 gar nicht so der Hit. Für den ersten USA-Roadtrip gibt es womöglich bessere Dinge. Aber um das normale Leben und einen stattlichen Teil des Landes kennenzulernen, ist es sicher eine gute Gelegenheit.

Route 66 ist m.M.n. nur ein toll klingender Name, mehr nicht. Aber dazu haben die anderen ja schon genug gesagt.

Zum Thema Wohnmobil: lass es!!!

Nimm einen Mietwagen und Hotels, ist billiger und weniger Stress. Die vermeintliche, in der Werbung propagierte Freiheit ist es nicht bzw. gibt es nicht.

Hier mal ein paar Punkte dazu:

Das von dir gezeigte Modell schluckt 40l+

Ein Campingplatz kostet min. $40-50 pro Nacht

Wenn du ihn nicht im voraus buchst, bist du nur damit beschäftigt, einen zu finden und dort hin zu fahren

Die Miete vermutlich das 5 bis 10fache eines Autos

Im dümmsten Fall kannst du einige Straßen/Passagen (z.B. in Nationalparks) nicht fahren

Neben den Mietkosten kommen noch allerlei Kosten z.B. für Bettwäsche dazu

Einige Trailerparks sind ziemlich assi

Selber Kochen macht im Urlaub keinen Spaß und das meiste aus dem Supermarkt ist für einen europäischen Gaumen sowieso ungenießbar

Es kann nachts abartig heiß oder kalt sein - wenn du von Yosemite ins Death Valley fährst, hast du in der einen Nacht evtl. unter 0 und in der nächsten 35. Aber vermutlich wirst du in Yosemite sowieso keinen Stellplatz bekommen…

Achte bitte auf das extrem lange Heck des Fahrzeuges. Fährst du damit um enge Kurven so schwenkt es aus und verlässt deine eigentliche Spur. Du musst du beim losfahren an der tanke darauf achten nicht mit dem Heck die Säule anzufahren.

Wenn ihr in 11 Tagen die Route 66 ballern wollt, dann könnt ihr auch in 11 Tagen von San Francisco oder la die Westküste runter fahren und Land einwärts zurück. Würde ich wesentlich schöner finden mit Städten und Nationalparks alle paar Meter

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Leider hat mofa84 in vielen Punkten Recht :confused:

Die Route 66 ist cool, aber nicht auf tausenden Kilometern. Zu den interessantesten Punkten musst du weite Abstecher machen. Es ist sehr! teuer. Spritverbrauch mindestens 30l/100 km. Stellplätze sind teuer und welche zu finden, war für uns die größte Herausforderung, da wir „frei“ sein möchten und nicht alles im voraus buchen wollen. Ist zwar schon viereinhalb Jahre her, aber der Mobilfunkempfang bzw. mobiles Internet sind grottenschlecht, was die Sache nicht einfacher macht.

Beim Fahren musst du extrem auf das ausschwenkende Heck aufpassen und Tankstellen oder grundsätzlich höhere Bodenwellen schräg anfahren, um nicht hinten aufzusetzen. Beim Rückwärtsfahren muss immer! jemand aussteigen und alles checken (Vertragsbestandteil des Vermieters). Ein Womo ist auch sehr hoch. Denk an die Klimaanlage wenn du irgendwo durchfährst. Schau vorher, bei Google-Maps, ob es in der Nähe der Vermietung eine ruhige Straße oder einen großen Parkplatz gibt. Dort kannst du in Ruhe dein Fahrzeug kennenlernen. Z. B. etwas fester bremsen, um zu sehen, wie das Fahrzeug reagiert. Und alles ordentlich verstauen, damit nichts aus den Schränken fällt oder ständig klappert. Wegen des Alters, musst du mal verschiedene Anbieter durchgehen. Das weiß ich nicht.

11 Tage sind für die Strecke zu wenig. Ausserdem darfst du das Womo erst einen Tag nach deiner Ankunft übernehmen. Dann bist du nur auf der Flucht, und siehst nichts als karge Landschaft. Wie schon vorgeschlagen, würde ich einen Kreis mit Abstechern z. B. um Las Vegas ziehen. Wird auch in der Regel günstiger, da du den One-Way-Zuschlag sparst.

Aber: Diese Reise war eine der schönsten, die wir je gemacht haben! Wir sind im Oktober/November 2019 in vier Wochen von LA über den Highway No. 1 nach San Francisco dann Yosemite, Tioga Pass (wir hatten Glück, dass er noch geöffnet war), Death Valley (die Womo-Vermieter verbieten es im Sommer wegen der Hitze), Las Vegas, Grand Canyon und Yoshua-Tree zurück nach LA gefahren. Diese Gegend ist so vielseitig! Das Gefühl mit dem riesigen Gefährt über die Route 66 zu fahren ist echt cool :sunglasses: Einen Stopp muss man natürlich im Hackberry General Store einlegen wenn man vorbeikommt. Klar, sehr touristisch, aber nett.

Auch in USA kann man gute Lebensmittel und frisches Obst und Gemüse kaufen und du hast auch eine Heizung und eine Klimaanlage im Womo :wink:

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn es im Budget liegt, macht das :slightly_smiling_face:

Vielleicht gibst du hier mal eine Rückmeldung, wie du dich entschieden hast.

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Die Wohnmobilmiete selber ist eine Mietwagenüberführung. Wir haben max. 14 Tage Zeit für die Strecke, pro Tag fallen 1$ an und gegen Quittungen übernimmt der Vermieter am Ende 150$ Benzin. Die Miete selber kostet also max. 14$ + Benzin (-150$) + Stellplätze. Die Strecke entlang der Route 66 ist so gut wie vorgegeben, weil der Wagen von Chicago nach LA gebracht werden muss.

Wir machen die Tour auch nicht, weil wir unbedingt und nur die Route 66 sehen wollen, sondern weil es sich einerseits preislich anbietet (normal kostet diese Strecke als Einwegmiete mind. 3000$ + Benzin) und andererseits eine gute Gelegenheit ist, meinem Kumpel die USA zu zeigen (er war noch nie dort) und gleichzeitig ordentlich herumzukommen (9 Bundesstaten). Die Benzinkosten werden somit mit Abstand den größten Posten darstellen. Wir haben beide auch nur 2 Wochen Urlaub und wollen vorher mind. 1 Tag in Chicago und danach 3 Tage in LA verbringen, deshalb sind 10 Miettage (siehe unten) der beste Kompromiss.

Eine Route, die uns als sinnvoll erscheint und die wir favorisieren, ist folgende:

  • Chicago, IL - Springfield, IL
  • Springfield, IL - Springfield, MO
  • Springfield, MO - Oklahoma City, OK
  • Oklahoma City, OK - Amarillo, TX
  • Amarillo, TX - Santa Fe, NM
  • Santa Fe, NM - Flagstaff, AZ
  • Flagstaff, AZ - Las Vegas, NV
  • Las Vegas, NV - Los Angeles, CA

Die Teilstrecken ergeben alle, nicht nur im Durchschnitt, eine tägliche Fahrzeit von etwa 4,5 Stunden bei etwa 450 Kilometern, außer Santa Fe nach Flagstaff mit 620 km, aber da geht’s eh nur durch die Wüste, aber das ist in Summe alles gut machbar. Dass wir durch verschiedene Klimazonen kommen und es auch heiß und kalt werden kann sehe ich überhaupt nicht als Problem, eher im Gegenteil, wir sind ja im Urlaub um was zu erleben und nicht um jeden Tag 20°C zu haben.:grin:

Bei 8 Teilstrecken und zwei statt einer Übernachtungen in Las Vegas macht das eine Gesamtmiete von 10 vollen Tagen, also 10$. Bei 3.700 km, Benzinverbrauch (laut Datenblatt) im Durchschnitt 30l/km, mit vollem Tank bei Abholung, 150$ Erstattung bei Abgabe und Durchschnittsbenzinpreise USA macht das umgerechnet etwa 600€ Benzin, durch 2 also 300€ für jeden. Das finde ich vollkommen in Ordnung, die Strecke ist halt eben auch etwas länger und man fährt ja auch keinen PKW.

Somit fallen für Miete + Benzin etwa 310€ für jeden an, sagen wir plus 10 Nächte Stellplätze von je 100$ durch 2 Personen (460€) also insgesamt 770€ pro Kopf.

Natürlich können wir auch 20 United Flüge kreuz und quer aneinanderreihen und dann hat mein Kumpel die USA auch „gesehen“, aber über so einen Road Trip ist die Experience viel intensiver :slight_smile:

Wenn ich noch was vergessen habe in der Aufstellung oder Fehler eingebaut habe, gerne her damit!

Hast du dir für die 3 Tage LA schon überlegt, wie ihr euch dort fortbewegen wollt? Ich denke, da wäre ein Mietwagen wiederum sinnvoll, oder ihr verlängert den Brummer doch noch auf 13 Tage, wäre dann aber halt recht klobig, dafür sehr günstig. LA ist schließlich die Muster-Autostadt, was alternativ per Über vermutlich ebenfalls richtig teuer werden würde, besonders wenn ihr Santa Monica oder Malibu auf dem Plan habt.

Aha, das hört sich ja schon etwas anders an…

Am Ende des Tages fehlt mir noch ein bisschen das Gespür, was du bzw. dein Kumpel primär interessiert, um Dir ein Feedback zu geben.

Geht es darum viel zu fahren des Fahrens willen, Diner und andere Fast Food Joints abzuklappern? Wollt ihr Natur und Campen? Wollt ihr mehr Städte und Hippster Places abgrasen?

Den Abschnitt Chicago / Albuquerque kenne ich nicht aus persönlichem Bereisen (anders als den Rest der Route), aber das liegt primär daran, dass ich nicht wüsste, was auf diesen ca. 2100 Kilometern Interessantes liegen sollte. In Missouri könnte man in St. Lewis den Arch anschauen und einen kurzen Abstecher nach Jefferson City machen für ein bisschen Historie/das obligatorische State Capitol-Foto. Oklahoma stelle ich mir noch karger an Sehenswürdigkeiten vor; dürfte aber ein Route 66-Museum geben und als Highlight darf man sicher bis zu 80 mp/h (keine Ahnung, ob das mit Wohnwagen geht?) auf dem Highway cruisen, was in Flächenstaaten immer ein Gottesgeschenk ist, um schnell durchzukommen. :wink:

In New Mexico, wo auch alles sehr weit voneinander entfernt wird, geht dann langsam das Interessante los. Warum wollt ihr nach Santa Fe? Ist ein zauberhaftes Städtchen, aber alles sehr hochpreisig und mich hätten die Läden, Gallerien und Restaurants mit Anfang 20 eher gelagweilt. Der Bandelier Nationalpark ist aber nicht weit - und der ist interessant. Ich würde Euch ansonsten Albuquerque statt Santa Fe nahelegen. Liegt direkt auf eurer Route und in ABQ gibt es viele sehr coole Route 66-Diner und alte Motels. Außerdem das geniale Breaking Bad Museum im Souvenir-Shop, sofern ihr die Serie kennt…

Ansonsten: von Flagstaff solltet ihr unbedingt hoch zum Grand Canyon für wenigstens einen Abstecher fahren, sonst könnt ihr es echt sein lassen. Überlegt euch auch, ob ihr nicht wenigstens das Monument Valley ansteuern wollt, bevor es weiter geht zum Grand Canyon / Richtung Vegas.

Finaler Kommentar fürs Roadtrippen: ich unterstelle, dass ihr beide als Fahrer eingetragen sein werdet!? In dem Fall: hinterfragt eure Tagesplanung! Zu Zweit haben wir das eigentlich immer so gemacht in USA (gerade für lange Roadtrips), dass wir lieber 1-2 Tage mit 10h + Stunden Fahrzeit eingetaktet haben, um zwischendurch mal einen echt entspannten Tag zu haben, wo man gar nicht fahren muss oder nur eine sehr kurze Strecke. So würde ich bspw. von Chicago über St. Louis bis nach Tulsa fahren. Früh los um 8 Uhr morgen und spätestens 22 Uhr dann am Ziel eintrudeln…

Die Grundidee täglich die gleiche Entfernung zu fahren, wird nach ein paar Tagen semi-spannend. Außer es ergibt sich eben wirklich, dass zwischendurch ein cooles Ziel ist. Letzteres ist selbstverständlich subjektiv. Bei dem skizzierten Trip finde ich Preis/Leistung trotz der an sich überschaubaren 770EUR pP, die du kalkuliert hast, nicht wirklich als gegeben an, da viel Zeit im Nirgendwo verbracht wird. Normaler Mietwagen ab Vegas oder LA für 400 EUR für 10 Tage sollte eigentlich drin sein, Benzin kostet dann auch deutlich weniger. Wo die Kalkulation zu deinen Gunsten schwingt, sind die Hotels. Da müsst ihr pro Nase 50-70 € die Nacht rechnen (im Doppelzimmer), außer ihr geht auf richtige Budget-Hotels wie Motel 6, Super 8 und Co. Das kann man aber auch machen - und gegessen wir dann bei Dennys und McDoof neben Supermarkt-Kost. Viel teurer kämt ihr da nicht…

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Der Stop in Sant Fe entstand dadurch, dass mir ein Kollege empfohlen hat da langzufahren, aber natürlich ist es auch denkbar stattdessen in Albuquerque zu übernachten, das verkürzt die Strecke immerhin noch etwas.

Auch bei allen anderen Stopps wir uns nochmal detailliert in die Materie reinarbeiten und schauen, was wir uns jeweils dort anschauen wollen, was es überhaupt vor Ort gibt und darauf basierend wird dann die endgültige Streckenführung entstehen, da kann es natürlich auch passieren dass wir einen Stop überspringen und dafür woanders 2 Nächte bleiben.

Einen Abstecher zum Grand Canyon brauchen wir nicht machen, weil wir von Las Vegas (Boulder City) aus einen ausgiebigen Rundflug über den Canyon geplant haben (mit Scenic Airways). Daher auch 2 (oder 3) Übernachtungen in Las Vegas.

Ich denke auch, dass ihr das Fahren unterschätzt bzw. überschätzt, was man da sehen soll.

In den Great Plains gibt es nahezu nichts touristisch Interessantes, wie schon geschrieben wurde.

Und nur durch 7, 8 oder 9 Staaten zu fahren, bedeutet noch nicht, sehr viel bzw. tolles davon zu sehen - du kannst auch in ner Woche von Istanbul nach Lissabon fahren, aber wahrscheinlich deutlich weniger schöne Erlebnisse haben, als wenn du z.B. nur die Alpen entlang von Wien nach Marseille fahren würdest.

Man neigt als Europäer/Deutscher dazu, dass völlig falsch einzuschätzen, weil man hier keine 10 Minuten fahren kann, ohne in den nächsten Ort zu kommen. Auf der Karte denkt man dann, San Francisco - LA ist so wie Frankfurt - Köln. Es entspricht aber eher München - Hamburg. In Amerika kannst du teils stundenlang fahren und da kommt (wie in den Filmen) wirklich nix. Dann steht da irgendwann ein Ort mit „Junction“ im Namen auf der Karte, und der besteht dann effektiv aus einer großen Tankstelle.

Grand Canyon ist einer der schönsten und beeindruckendensten Spots der USA. Mag aus der Luft auch spannend aussehen, aber am Rand zu stehen und zu wissen, dass es einen Tag braucht bis zur anderen Seite, ist was anderes. Und auch mit dem Auto sind es mehrere 100km vom Südrand zum Nordrand…

Städte kann man in den USA mehr oder weniger ALLE knicken (vielleicht 3-4 Ausnahmen), mangels Kultur und Geschichte. Das ist nicht wie in Europa, wo man nahezu überall problemlos ne ganztägige Stadttour/-Führung machen kann/könnte

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Na ich denke nach wie vor der Knackpunkt wird das Alter sein. Ohne einen saftigen Zuschlag, wenn überhaupt bekommt ihr das Wohnmobil.

Hallo Barrakuda,

das was du das planst ist vollkommen illusorisch und hat mit Urlaub absolut nix zu tun. Vergiss es am besten gleich wieder. Warum?

Ich habe selbst schon zwei Überführungen gemacht, jeweils von Chicago (bzw. Middlebury östl. von Chicago) nach Las Vegas. Das erste Mal in 5 Wochen eine südliche Route durch Texas, New Mexico, Arizona, Utah, Nevada. Die zweite Überführung habe ich auf einer direkteren Route gemacht und bin dabei immer wieder auf Reste der 66 gestoßen. Das ist also in etwas das, was du willst. Auf der Route gibt es auch etliche Sachen, die man sich anschauen kann, aber bei weitem halt nicht so dicht gesät wie im Westen. Ich hatte dafür 28 Tage Zeit, nicht 10 und bin in der Zeit ca. 5.000 km gefahren. Bis Las Vegas, Los angeles sind nochmal 450 km mehr.

Du schreibst 3.700 km, das wird aber nie reichen, da das nur die direkte Strecke Chicago - Los Angeles ist. Und zwar auf der Interstate. Du siehst außer Autobahn gar nix vom Land. Die Sehenswürdigkeiten liegen aber nicht an der Interstate, du musst also runter von der Autobahn. Dafür hast du aber gar keine Zeit, auf Landstraßen kannst du eher mit Durschschnittgeschwindigkeiten von ca 30 mph rechnen.

Die Übernahme erfolgt (meist) gegen Mittag, dann musst du noch einkaufen, d.h. den ersten Tag schaffst du nicht viel. Die Abgabe erfolgt vormittags, der letzte Tag fällt als Reisetag also auch weg. Bleiben also effektiv 9 Tage mit einer riesen Kiste, die du so noch nie gefahren bist.

Deine Kosten für Benzin kommen mir auch sehr gering vor, ich denke da dürftest du ungefähr das Doppelte veranschlagen.

Du schreibst nicht, wann das sein soll, meistens sind die Überführungen aber immer im März, da kann es in Chicago und im mittleren Westen noch bitterkalt sein, tiefster Winter, Schnee, Straßensperrungen, etc.

Wo buchst du das? In Deutschland? Oder in den USA direkt beim Vermieter? Mit wahrscheinlich viel zu hohem Selbstbehalt für Schäden am Fahrzeug und viel zu geringer Deckung bei Haftpflichtschäden?

So eine Überführung kann ein tolles Erlebnis sein, wenn man viel Zeit hat (mind. 4 Wochen), aber nicht in zehn Tagen durch das Land hetzen. Überlege auch mal, warum das so billig ist und du sogar noch einen 150 $ für das Benzin bekommst? Einfach weil der Vemrieter sonst einen Fahrer BEZAHLEN müsste. Wenn das ein attraktives Angebot wäre, so wie es eine normale Überführung mit ausreichend Zeit sein kann, dann kostet das halt auch mal 2.000 - 3.000 EUR. Diese Angebote gibt es jedes Jahr und die sind oft innerhalb von Tagen restlos ausgebucht.

Wenn du nur so wenig Zeit hast, beschränke dich auf eine (kleine) Ecke der USA, nimm einen Mietwagen und fahr damit durch die Gegend. Das wird teurer sein, dann siehst du aber auch was von diesem grandiosen Land. Oder du lässt es bleiben, bis du mehr Zeit (und Geld) hast.

Sorry für die deutlichen Worte, aber ich halte das ganze Vorhaben in dieser Weise für den besten Weg zu einem Horrorurlaub!

Falls du doch mal eine richtige Womo-Reise machen willst, noch ein paar Tipps:
-Miete ist ab 21 möglich (oder war es zumindest vor 15 Jahren als das bei mir noch relevant war), auch ohne Zuschlag. Mietwagen kostet meist bis 25 Zuschlag
-Ich würde nicht gleich das größte Modell nehmen, vor allem wenn es das erste Mal ein größeres Fahrzeug ist. Ich hatte immer ein 23 - 25 ft Modell und vorher schon reichlich Erfahrung mit einem Sprinter. Die ersten paar hundert Meilen waren dennoch sehr unentspannt. Für zwei Personen reicht ein 25 ft auch locker, das hat weniger Überhang, schwenkt beim Abbiegen weniger aus, du findest leichter Stellplätze. Grundsätzlich ist das Fahren mit den Kisten aber kein Hexenwerk

Gruß
kuspie

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Hallo,
Wir haben schon ein paar Womo Touren in den USA gemacht und die Größe ist eigentlich nur an besonderen Sehenswürdigkeiten mit knappen Parkmöglichkeiten gegeben. Wir fanden es toll und selbst unsere Kinder haben lieber gekocht als ständig Burger und Pommes zu essen - oder teure Pizza (@Barracuda).
Kennst du das www.womo-abenteuer.de Forum? Hier gibt es eine Karte mit Sehenswürdigkeiten und auch Campingplätzen (gibt es ab 20 $). Das hat uns bei der Planung geholfen.
Deine Strecke / Zeit erlaubt allerdings keine grossen Umwege, denn man ist schon langsam unterwegs… Die Strassen sind teils echt schlecht, auch Autobahnen…

3 Tage LA finde ich viel bei den Gesamt km, das würde ich nicht mit Womo machen, sondern im Anschluss. Unterwegs gibt es soviel zu sehen…

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So manche Aussage hier bezüglich Sehenswürdigkeiten entlang der Route 66 kann ich absolut nicht bestätigen, allerdings ist das natürlich auch von euren Interessen abhängig.
Allerdings werdet ihr bei einer Dauer von 11 Tagen nur im Auto sitzen.

Wir sind die Tour von Chicago bis Los Angeles komplett gefahren, aber nicht mit WoMo, sondern mit PKW und Motel-Übernachtungen, und das Ganze in 24 Tagen mit Abstechern nach Page, ins Monument Valley, zum Grand Canyon sowie nach Las Vegas.

Außerdem haben wir am alljährlichen Route 66 - „Fun Run“ von Seligman bis Topock teilgenommen, ein unvergessenes Erlebnis!!!

Es war überhaupt keine stressige Tour und wir sind, dort wo es möglich war wirklich die historische Route 66 gefahren und nur sehr selten auf dem Highway. Direkt auf/an der Route 66 gibt es so viele Sehenswürdigkeiten, dass man keine großen Abstecher ins Umland machen muss. Diesbezüglich kann ich, wenn es denn gewünscht ist, gern mit Tipps weiterhelfen.

Wenn ihr wirklich mit Interesse die Route 66 machen wollt, würde ich euch allerdings auch empfehlen, diese nicht mit dem Wohnmobil sondern mit dem PKW zu machen. Ihr seid dann flexibler.

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