Hallo Barrakuda,
das was du das planst ist vollkommen illusorisch und hat mit Urlaub absolut nix zu tun. Vergiss es am besten gleich wieder. Warum?
Ich habe selbst schon zwei Überführungen gemacht, jeweils von Chicago (bzw. Middlebury östl. von Chicago) nach Las Vegas. Das erste Mal in 5 Wochen eine südliche Route durch Texas, New Mexico, Arizona, Utah, Nevada. Die zweite Überführung habe ich auf einer direkteren Route gemacht und bin dabei immer wieder auf Reste der 66 gestoßen. Das ist also in etwas das, was du willst. Auf der Route gibt es auch etliche Sachen, die man sich anschauen kann, aber bei weitem halt nicht so dicht gesät wie im Westen. Ich hatte dafür 28 Tage Zeit, nicht 10 und bin in der Zeit ca. 5.000 km gefahren. Bis Las Vegas, Los angeles sind nochmal 450 km mehr.
Du schreibst 3.700 km, das wird aber nie reichen, da das nur die direkte Strecke Chicago - Los Angeles ist. Und zwar auf der Interstate. Du siehst außer Autobahn gar nix vom Land. Die Sehenswürdigkeiten liegen aber nicht an der Interstate, du musst also runter von der Autobahn. Dafür hast du aber gar keine Zeit, auf Landstraßen kannst du eher mit Durschschnittgeschwindigkeiten von ca 30 mph rechnen.
Die Übernahme erfolgt (meist) gegen Mittag, dann musst du noch einkaufen, d.h. den ersten Tag schaffst du nicht viel. Die Abgabe erfolgt vormittags, der letzte Tag fällt als Reisetag also auch weg. Bleiben also effektiv 9 Tage mit einer riesen Kiste, die du so noch nie gefahren bist.
Deine Kosten für Benzin kommen mir auch sehr gering vor, ich denke da dürftest du ungefähr das Doppelte veranschlagen.
Du schreibst nicht, wann das sein soll, meistens sind die Überführungen aber immer im März, da kann es in Chicago und im mittleren Westen noch bitterkalt sein, tiefster Winter, Schnee, Straßensperrungen, etc.
Wo buchst du das? In Deutschland? Oder in den USA direkt beim Vermieter? Mit wahrscheinlich viel zu hohem Selbstbehalt für Schäden am Fahrzeug und viel zu geringer Deckung bei Haftpflichtschäden?
So eine Überführung kann ein tolles Erlebnis sein, wenn man viel Zeit hat (mind. 4 Wochen), aber nicht in zehn Tagen durch das Land hetzen. Überlege auch mal, warum das so billig ist und du sogar noch einen 150 $ für das Benzin bekommst? Einfach weil der Vemrieter sonst einen Fahrer BEZAHLEN müsste. Wenn das ein attraktives Angebot wäre, so wie es eine normale Überführung mit ausreichend Zeit sein kann, dann kostet das halt auch mal 2.000 - 3.000 EUR. Diese Angebote gibt es jedes Jahr und die sind oft innerhalb von Tagen restlos ausgebucht.
Wenn du nur so wenig Zeit hast, beschränke dich auf eine (kleine) Ecke der USA, nimm einen Mietwagen und fahr damit durch die Gegend. Das wird teurer sein, dann siehst du aber auch was von diesem grandiosen Land. Oder du lässt es bleiben, bis du mehr Zeit (und Geld) hast.
Sorry für die deutlichen Worte, aber ich halte das ganze Vorhaben in dieser Weise für den besten Weg zu einem Horrorurlaub!
Falls du doch mal eine richtige Womo-Reise machen willst, noch ein paar Tipps:
-Miete ist ab 21 möglich (oder war es zumindest vor 15 Jahren als das bei mir noch relevant war), auch ohne Zuschlag. Mietwagen kostet meist bis 25 Zuschlag
-Ich würde nicht gleich das größte Modell nehmen, vor allem wenn es das erste Mal ein größeres Fahrzeug ist. Ich hatte immer ein 23 - 25 ft Modell und vorher schon reichlich Erfahrung mit einem Sprinter. Die ersten paar hundert Meilen waren dennoch sehr unentspannt. Für zwei Personen reicht ein 25 ft auch locker, das hat weniger Überhang, schwenkt beim Abbiegen weniger aus, du findest leichter Stellplätze. Grundsätzlich ist das Fahren mit den Kisten aber kein Hexenwerk
Gruß
kuspie