SAS blockiert wiederholt EU Fluggastrechte

Hallo Forum, Hat jemand Erfahrungen mit SAS und der Geltendmachung von Fluggastrechten bei Verspätungen ?

BER - CPH - HND / Verspätung im ersten Fall über 3h. SAS lehnt Entschädigung ab wegen angeblichem Bird Strike, von dem aber niemand der Passagiere etwas mitbekommen hat. Flug verlief völlig normal, nur eben verspätet gestartet und über 3h verspätet gelandet.

HND - CPH - BER / Verspätung am Ziel BER = 17h / HND verspätet gestartet / in CPH über 3h verspätet gelandet letzten Anschlussflug nach BER verpasst, eine Übernachtung und nächsten Tag vormittags letzte Etappe CPH - BER
SAS lehnt Entschädigung ab mit Begründung, dass wegen radioaktiver kosmischer Strahlung über der Polar-Region die geplante Flugroute HND - CPH via Nordpol geändert werden musste…aber außer der Behauptung keinerlei Nachweis …Antrag auf Entschädigung 600 € wird seither konsequent ignoriert.
Ziehe eine Klage am zuständigen Gericht am Zielort BER (Amtsgericht Schönefeld, Land Brandenburg) in Betracht.
Hat jemand Erfahrungen mit SAS, ob die pokern und stumpf alles ablehnen, oder kommen die mit solchen Begründungen als außerordentliches Ereignis tatsächlich durch??
Wäre dankbar für hilfreiche Tips oder Erfahrungsberichte.
Vielen herzlichen Dank vorab und mit Grüßen aus Berlin.

Bezüglich radioaktiver kosmischer Strahlung über der Polar-Region, das müsste ja alle Flüge an diesem Tag betroffen haben, schau doch mal im Flight Radar nach.
Falls alle anderen Flüge Japan - Europa normal geflogen sind, dann eher eine Ausrede, falls aber wirklich alle den gleichen Umweg nahmen, dann scheint etwas dran.
SAS kann sich nur rausreden wenn das alle betraf.

Bird Steike ist Grauzone, eigentlich ein Fremdereignis, wofür die Fluggesellschaft nichts dafür kann, der Airport muss die Sicherheit der Pisten garantieren und dazu gehört ggf auch die Vertreibung/Abschuss wilder Birds.

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Genau, am besten immer mal prüfen wie ähnliche Flugrouten an dem Tag waren.
Gibt es Hinweise, die auf etwas deuten, was die Aussagen der Airline bestätigen könnten?
Ansonsten ruhig dran bleiben.
Die Airlines versuchen natürlich erstmal mit Abwimmelei, das ist jetzt nichts SAS spezifisches.
Und dann sukzessive den Druck erhöhen.
Wie weit du dann gehen willst, was die jeweiligen Maßnahmen betrifft musst du für dich entscheiden.

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Birdstrike kann auch bedeuten, dass dies beim vorhergehenden Flug passierte. Dann kann man nicht weiterfliegen, solang das nicht gecheckt ist. Ich saß da auch mal bereits eine Stunde im Flieger, wo es hieß die Turbine wird gecheckt bzw. wir wechseln im Zweifelsfall den Flieger. Letzten Endes flogen wird dann doch.

Da musste ich ja mal laut loslachen. Hat jemand so etwas schon mal gehört?
Kommt mir so wahrscheinlich vor wie eine Anflugverzögerung wegen tief fliegender Smørrebrøds über Kopenhagen.

Die erhöhte kosmische Strahlung der man beim Fliegen ausgesetzt ist, ist bekannt. Es gibt auch reichlich Untersuchungen und Vorschriften diesbezüglich, die das fliegerische Personal betreffen, um die entsprechende Exposition im Rahmen zu halten.

Auch ist es richtig, dass diese kosmische Strahlung variiert nach Regionen und natürlich Flughöhen.
Neu ist mir, dass flugplanbezogene Messungen durchgeführt werden (sollen), die bei erhöhter Strahlung dazu führen können, dass eine Route umgeplant werden muss. Ich halte das für absoluten Humbug und eine Erfindung zum Abwimmeln von Ansprüchen.

Es gibt sehr sehr seltene Events wie solar flares oder Solar particle events, die unter Umständen dazu führen könnten, dass eine bestimmte Flugroute mal nicht zur Verfügung steht. Dann frage ich mich allerdings, wieso man NIE von so etwas in den einschlägigen Vielfliegerforen liest („ah mein Flug ist mal wieder wegen erhöhter Strahlung umgeroutet worden, komme jetzt erst zwei Stunden später an“) und wenn überhaupt so ein seltener Fall mal eintritt, müsste es ja wohl so sein wie @kallewirsch geschrieben hat, dass dann auf der entsprechenden Flugroute eigentlich niemand unterwegs (gewesen) sein sollte.

Ansonsten hat die zuständige Abteilung bei SK wohl zu viel „Karlsson auf dem Dach“ geguckt…
:rofl: :joy: :parachute: :rocket:

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:rofl: Das ist auch mein Verdacht…SAS scheint kreativ zu sein bei der Erfindung von „außergewöhnlichen Umständen“ um möglichst alle potentiellen EU261 Ansprüche von Passagieren im Keim zu ersticken. :enraged_face:

Erhöhte Strahlung ist scheinbar tatsächlich ein Problem aiehe z.b. hier:
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2022SW003264

Da steht auch, dass es dabei um vorhersagen geht, also nichts mit routen spezifischer Messung.

Komplett ausschließen kann man die Begründung also nicht.

Es gibt nicht viele routen über den Nordpol, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sowas passiert schon mal relativ gering. Dass man davon dann auch noch liest noch geringer.

Zuständig ist das Amtsgericht Königs Wusterhausen.

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Naja, das sind ja die allgemeinen Erkenntnisse, die ich auch erwähnt hatte.
Die führen im Einzelfall aber wohl nicht zu einer kurzfristigen Routenänderung, die zu stundenlanger Verspätung führt. Das ist aus der Trickkiste aus dem Taka-Tuka-Land.