Hallo an Alle,
ich war letzte Woche für einige Tage in Kolumbien - hauptsächlich Bogota, 2 Tage geschäftlich und da so kurzfristig die Preise nicht die besten waren, habe ich noch 4 Tage privat mit drangehängt.
Ich kann Bogota sehr empfehlen, extrem freundliche Menschen, hab mich nie irgendwie unsicher gefühlt oder meine Wertsachen fest an mich gedrückt. Durch die inneren Unruhen im Mai 2021 ist extrem viel Polizei und vor allem Militärpräsenz im ganzen Land, was mich nie gestört hat, jedoch ein zusätzliches Sicherheitsgefühl gegeben hat. Die Kolumbianer sind beim Impfen noch ziemlich zurück, was zu einer Maskentrageempfehlung überall im öffentlichen Raum, also auch draußen, führt - was von den Kolumbianern auch ausnahmslos umgesetzt wird, ob es eigentlich keine Pflicht ist. Somit war auch hier ein extremes Sicherheitsgefühl vorhanden.
Bin mit der LH im A340-300 ohne F Class in C nach Bogota geflogen. Es war ein Tagflug, daher gab es zwar die Matrazenauflage, aber keine Slipper, kein Schlafshirt und auch nur ein „Mini“ AK in einem blauen Einkaufsbeutel.
Nach Kolumbien kann man aktuell ohne jegliche Nachweise einreisen, also ohne Impfung, ohne Test oder was auch immer. Nur eine elektronische Einreiseanmeldung muss erfolgen. Auf Rat habe ich extra „touristisch“ angekreuzt, obwohl 2 Tage ja dienstlich waren. Das hat den Hintergrund, dass man als Tourist von der Mehrwertsteuer befreit ist z.B. im Hotel. 19% haben oder nicht, macht schon einen Unterschied.
Ich habe ein Hotel im Herzen von Bogotá gewählt, am Ende des Altstadtviertels La Candelaria zur Grenze zum Viertel Santa Fe. Hotelpreise in Bogota inkl. Frühstück gibt es ab 10 Euro pro Nacht nach oben offen. Ich habe für ein 5* (Landeskategorie) Hotel in einer Suite 35 Euro bezahlt. Ausstattung war okay und es entsprach einem 3* Plus Hotel in Deutschland. Verwundert hat mich, dass kaum einer Englisch oder eine andere Sprache spricht. Das hat nix mit nicht wollen zu tun, es gibt zu selten, gerade in Bogotá, ausländische Touristen.
Wichtig, Bogotá liegt auf 2600m Höhe - man benötigt oft 1-2 Nächte, um sich an die Höhe und dünnere Luft zu gewöhnen. Zudem ist der UV-Index immer sehr hoch, was eine Sonnenbrandgefahr stark erhöht, obwohl es kühl ist und kaum Sonne zu sehen ist. Die Bogotáer sind auch bei 21 Grad mit Winterjacke und langen Hosen bekleidet, man fällt also immer ein wenig auf, was aber nicht schlimm ist und eben auch zu netten Gesprächen führt.
Der ÖPNV ist sehr günstig, jedoch für Außenstehende schwer zu verinnerlichen. Ich habe mich auf Taxi’s beschränkt, die deutlich günstiger sind, als bei uns (außer zum Flughafen, wegen der Extragebühr). Taxi’s sollte man immer per App oder telefonisch nutzen, aus Sicherheitsgründen. Ob begründet, kann ich nicht sagen, habe aber bemerkt, dass auch die Einheimischen dies so machen.
Was habe ich 4 Tage lang gemacht?
Tag1: Montserrat: Auf ca. 3552m liegt der Hausberg von Bogotá. Hier kann man zu Fuß hoch (900 Höhenmeter) per Standseilbahn oder per Seilbahn. Ich bin mit der Standseilbahn hoch und runter mit der Seilbahn. Kosten H&R 4,89€. Superausblick inklusive.
Danach ging es in 50km entfernte Zipaquirá- die Catedral de Sal. Hier gibt es ein aufgegebenes Salzbergwerk, was zu einer Kathedrale umfunktioniert wurde. Eintritt recht teuer 14,50€. Ohne Helm und oft ziemlich allein geht es ins Stollenwirrwarr von gesamt 18km Länge. Es ist alles gut ausgeschildert, es gibt Wasserbrunnen und Toiletten und es ist alles stimmungsvoll beleuchtet und kirchliche Musik läuft nebenbei. Am Anfang ist der Kreuzweg dargestellt, nach 4km kommt die Hauptkathedrale im 40m hohen Stollen.
Tag 2: Heute bin ich mit dem Billigflieger VivaAir für knapp 35€ 1 Stunde an die Karibikküste nach Cartagena de Indias geflogen (früh hin und abends zurück). Eine sehr schöne Altstadt, deutlich touristischer und englischsprechender als Bogotá und mit knapp 41Grad auch wärmer. Das Meer war fast wie Badewanne und hatte 32 Grad. Ein schöner Tag.
Tag 3: Heute ging es Richtung 6000m hohe Andenausläufer und in das Regenwaldgebiet - nur die Richtung, wir blieben auf ca. 3000m. Hier gibt es im Nationalpark 2 Wasserfälle El Chiflon, hinter den man gehen kann und La Chorrera, den höchsten Wasserfall Kolumbiens mit 590m Höhe. Fahrt von Bogotá ca. 1h20Min - Eintritt 4,50e inkl. Mittagessen und Verpflegungsrucksack. Wanderstrecke ca. 6km gesamt bei Steigungen bis 120m hoch und runter.
Tag4: Sonntag - in Kolumbien gibt es seit 1975 die sogenannte Ciclovia, d.h. es darf kein motorgetriebener Individualverkehr in der ganzen Stadt stattfinden. Es fahren den ganzen Tag bis nachmittags KEINE AUTOS. Also Fahrrad geliehen 2€ am Tag und auf die 8spurige Stadtautobahn und die Stadt kennenlernen.
Ansonsten ging es am nächsten Tag nach Mexiko mit Avianca und mit der LH in F zurück nach Frankfurt. Super Crew an Bord und da ich in FRA nach DRS weiter bin, durfte ich auch das FCT nutzen.