da es schon recht viele konkrete Fragen zu möglichen Erstattungen gibt, wollte ich mal fragen, wie Ihr vorgeht. Schreibt Ihr erstmal die Airline an oder macht Ihr Euch gar nicht die Mühe und gebt es direkt an flightright und co?
Oder versucht Ihr es erst über die Airline und geht dann weiter?
Um nicht extra einen neuen Thread zu öffnen eine kurze Frage zu unserem Flug gestern. Geplante Ankunft war 11:20. Nach Verspätung, Anschlussflug verpasst, umgebucht, laut Flughafen 15:16 gelandet, laut flightaware 15:20. Tür öffnete kurz nach 15:20. Langstrecke. Sind das jetzt 3 oder 4 Stunden Verspätung bitte?
Immer erst selbst die Airline auffordern mit Frist (zB 14 Tage). Danach zu @DrMatthiasBoese
Die Portale nutze ich nicht. Da verliere ich bis zu 90% meines Anspruches, der Service ist fast nicht erreichbar oder inkompetent und geht nicht auf den Einzelfall ein.
11:20 → 15:20 sind natürlich 4 Stunden Verspätung.
Schreibe auch immer direkt der Airline. Die müssen ja erstmal antworten und sagen, was sie davon halten. Was ich dabei spannend finde, welche Airline erlaubt überhaupt den direkten Kontakt, wenn man über OTA bucht. Bei Nouvelair und Turkish Airlines geht gar nichts direkt, beim Rest konnte ich selbst das Ruder in die Hand nehmen zwecks Umbuchung und Erstattung.
Wenn eine Airline mir den direkten Kontakt nicht erlaubt, dann werden die Kosten für die Airline am Ende halt höher. EU261 sieht ganz klar die Airline in der Verantwortung und nicht das Reisebüro. Am Ende ist die Airline schließlich auch der Vertragspartner.
Mich würde mal interessieren, ob die Klagewütigen in anderen Lebensbereichen auch bei jeder Sache, in der sie sich im Unrecht sehen, zum Anwalt rennen?
Auf eine freundliche Email erfolgt in der Regel nichts - d’accord. Auf ein klares Statement mit Androhungen möglicher Konsequenzen geht es oft recht schnell mit der Rückerstattung/Behebung des Gepäckschaden etc.
Wenn das nicht hilft gibt’s die Schlichtungsstelle. Auch dort gab es bisher bei mir bis auf einmal recht schnell, dass die Fluggesellschafft eingeknickt ist.
Und wenn auch das nicht hilft, kann man denn Gang zu einem Portal gehen.
Dass die Schlichtungsstelle unqualifiziert sei, Portale nur einfache Fälle nähmen und dazu noch gigantische Abzüge hätten, kann ich so nicht unterstreichen.
Wer wegen 4h Verspätung auf eigene Kosten nen Ersatzflug bucht und daher danach nen Anwalt benötigt - kann das gerne machen. Mir wäre das Risiko und vor allem der Aufwand im Nachgang zu hoch.
Nach dem, was ich so gehört habe, bietet die Schlichtungsstelle teilweise auch bei klaren Fällen teilweise nur eine Einigung auf 50% der Entschädigung an, wenn überhaupt.
Und ob sich die Airline dann überhaupt selbst auf den Vorschlag der SÖP einlässt, ist nochmal eine andere Frage.
Und ob sie dann zahlt. Dann wartet man schon 12-18 Monate bis zum Abschluss und muss trotzdem noch zum Anwalt.
Oft ist Grund für die Angst, dass Fluggäste nicht wissen, dass am Ende die Airline die Kosten tragen muss (und nein: Ordentlich vorbereitet funktionieren Fluggastrechtefälle stets).
oder sogar noch länger…ich warte seit 7Jahre auf die Auszahlung von Alitalia. Hatte damals das Pech, dass 1Tag nach Einigung alle Konten von Alitalia gesperrt wurden und meine Auszahlung gestoppt.
Vorschlag kam nach fast 1 Jahr. 20% reduziert wegen angeblichem Rest Risiko (LH behauptet, der Reifenschaden, der die Reparatur erforderte wäre nicht in Verantwortung der Airline. Dass das Flugzeug aber 7h dort parkte und der Schaden erst routinemäßig am Morgen entdeckt wurde, wird ignoriert. Ausser liegt es klar in der Verantwortung der Airline dafür zu sorgen, dass die Reparatur keine 3h dauert wie passiert)
Zusätzlich wird Zahlung von Verzugszinsen verweigert
Besserwisser, die hier in 1 Satz alles wegwischen!
Eben nicht!
Eindeutliger Fall bei mir: eine Verbindung in FRA wird verpasst, weil eine Reifenrepartur in STR sich in die Länge zog. LH faselt was von Teil auf der Fahrbahn. Das hat nicht die Verzögerung verursacht, sondern die Repartur. In den Kausalitätskette völlig irrelevant, demnächst kommen sie mit der Reifenhersteller hatte Problem mit dem Kautschuk…
Dazu muss man wissen, dass an diesem Tag ein Chaos in FRA herrschte und LH offensichtlich die Anweisung gab, ALLE EU261 zu widersprechen (ich hatte einen kennen gelernt, dem was ähnliches passierte, den haben sie auch nicht entschädigt)
NICHT eindeutig war mein EU261 Antrag 3 Wochen später: auf meinen Wunsch umgebuchte Verbindung (hätte nicht sein müssen!) und dann 10min nach „über 3h“ angekommen. Wurde innerhlab von 3 Tagen bezahlt. Hier hätte ich gedacht „Moment mal, Sie wollten doch so fliegen, nicht wir“ und „mit der spätere Originalrouting wären sie unter 3h später angekommen“