Grundsatzdiskussion rund um Fluggastrechte: Pro, Contra & andere Meinungen

Das hast du wieder sehr pointiert gesagt. Ich vermute halt, dass es bei manchen nicht nur um ein Denke ist, sondern um ein Geschäftsmodell handelt.

Hat er versucht, indem er KLM die Möglichkeit gegeben hat, die zustehende Entschädigung unkompliziert auszuzahlen. Wenn die sich nun mit hanebüchenen Ausreden rausredet, muss sie sich nicht wundern, wenn man mit Anwalt oder FlightRight ankommt.

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Danke @Peer, unterstreicht meine Ansicht.
Wenn Wetter schon als hanebüchene Ausrede abgestempelt wird, dann läuft da was grundsätzlich schief.
Nur weil ich in Madrid aus dem Fenster schaue und die Sonne scheint, kann es ja in Amsterdam trotzdem eine Wettersituation gegeben haben, die die Zahl der Slots zumindest so verringert hat, dass es zu Verzögerungen kommt.
Tatsächlich aber wäre hier Transparenz schön. Warum gibt es keine neutrale Quelle, die leicht einsehbar ist und wo die Flüge aufgelistet werden, die von nicht durch die Airline verschuldeten Gründen betroffen waren (oder umgekehrt oder beides)? Das wäre doch hilfreicher als immer direkt die juristische Keule rausholen und wild um sich zu schlagen

Ich wurde schon zu oft von Airlines angelogen, um ihnen die angegebenen Gründe einfach abzunehmen. Das Motto „nett fragen und gemeinschaftlich eine Lösung“ finden funktioniert m.E. nicht, wenn sich die Airline in 90% der Fälle auf außergewöhnliche Umstände beruft - egal ob es solche gab oder nicht.

Wetter kann natürlich ein valider Ausschlussgrund sein. Ob das in AMS nun der Fall war oder nicht, kann ich (bisher) nicht beurteilen.

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Natürlich wirst du von den Airlines angelogen. Letztendlich setzt die EU261 ihnen eine Pistole vor der Brust und gibt den Airlines ein Scapegoat, also was machen die Airlines, sie nutzen das, was man Ihnen gibt: das Wetter.
Als Ergebnis: alle sind Wetterexperten geworden.

stell dir mal vor: jedesmal musst du deiner Frau 300€ abgeben, wenn Du nach Hause zu spät kommst, als Aufwandsentschädigung, dass sie auf dich gewartet hat. Es sei denn, das Wetter war der Grund. Was machst Du, um die 300€ nicht zu zahlen: Du sagst immer, es war das Wetter.
Die Beziehung ist vergiftet: sie nervt dich und du lügst, und weder du noch deine Frau sind primär daran schuld, sondern der Dummkopf, der die Idee mit den 300€ hatte.

Grüße
E.

Einfach nicht zu spät nach Hause kommen?

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Ja. so soll es sein. Das willst du ja auch, aber es kann passieren,

  • Verkehrsstau,
  • Verkehrsmittel kaputt: Bahn, Zug, Auto,
  • Unfall passiert
  • Überstunden schieben, da Projektabgabe
  • Termine länger gedauert als vorgesehen,
  • Chef hat dich spontan zu einem Rapport geholt,
    und … und … und

aber wenn bei jedem Grund, die Frau immer auf die 300€ pocht (und gar mit Anwalt droht), dann würdest Du sagen: es war das Wetter.

ich hoffe, das Beispiel stellt dar, warum ich die EU261 für ein „scheiß“ Verordnung halte: es ist schlichweg ein schlechtegmachtes Gesetzt.

Grüße
E.

Wenn deine Frau aber jeden Tag das Essen auf die vereinbarte Zeit vorbereitet und aufgetischt hat, und das dann kalt ist, wenn du endlich auftauchst, und du jedes Mal das Wetter vorschiebst, dann kannst du dir denken, was dann ziemlich schnell los ist: die zieht dir das Fell über die Ohren. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Sehr gut. Jetzt kommen wir der Sache etwas näher. Wenn ein nachweislicher Schaden entstanden ist und ein gekochtes Essen kalt geblieben ist, dann ist es angebracht dass Du deiner Frau in der Tat diesem Aufwand in irgendeiner Form entschädigen und trösten, aber wenn es bloß wegen einer Verspätung du pauschal eine 300€ abblätterst, dann ist das komplett Banane.

Stell dir mal vor, dein Auto ist auf dem Weg Heim kaputt. Du rufst deine Frau an und du sagst, sorry ich komme spät an, Auto ist Kaputt. Nach dem Denke der EU261 musst du weiterhin 300€ zahlen und die Frau darf dir eine Szene machen.

so ist es. deshalb ist die Beziehung komplett vergiftet. Siehe mein Argument oben

bin hier bei @Emmanuel wenn die Frau die Zutaten und ihre Arbeitszeit mit 300 € reingetan hat, dann ist das ja auch okay, 300 € zu verlangen.
Aber wenn Sie den billigsten Döner der Stadt mitgebracht hat und an der Dönerbude eh vorbeigekommen ist, als sie für sich shoppen war, dann ist es halt nicht mehr angebracht.

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Das sage ich ja. Der Schaden muss nachweibar sein, dann gibt es einen Anspruch auf entsprechender Entschädigung.
Die EU261 geht aber einen anderen Weg, nämlich pauschal und ohne Nachweis. Ich zitiere Wikipedia:
„Besonders vorteilhaft für Reisende ist dabei, dass sie einen tatsächlichen Schaden nicht nachweisen müssen, da es sich um eine pauschalierte Entschädigung für entstandene Unannehmlichkeiten handelt.“

Nihct nur das. in manchen Fällen, wie neulich hat die Airline kostenfrei umgebucht, eventuell Logi und Konsum bezahlt und auch ordnungsgemäß kommuniziert und die Leute wollen weiterhin die Pauschale abgreifen. Wenn Du „Mitnahmementalität“ durch Gesetze förderst, dann kriegst du auch „Mitnahmementalität“.

Ich spekuliere sogar, dass die Airlines lobby die pauschale Entschädigung bevorzugt haben als sie die Gesetzesvorlage hatten, denn somit würden sie die Entschädigungssummen besser einschätzen und einkalkulieren und vor allem können sie effizientere Mechanismen installieren, die Entschädigungsansprüche abzuwehren. Jedoch führt diese „bessere“ Mehrkosteneinschätzung zu einer automatischen Preiserhöhung. Am Ende ist der Verlierer der Kunde. Die Politik gibt ihm einen vermeintlichen Zucker (schau her was für tolle Fluggastrrechte du hast) und die Airline gibt ihm die Peitsche (och es war das Wetter, geh doch klagen) und die arme Sau muss die Zeche auch noch zahlen.

Verlorene Lebenszeit ist ein Schaden - die 10h sind vorbei und können nicht ersetzt werden. Da sind 300€ für die Airline noch billig: die meisten von uns dürften, wenn sie die 10h Lebenszeit an ihren Arbeitgeber verkaufen, mehr als 300€ (netto) dafür bekommen.

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Wie? Da muss man schon in einem schwarzen Loch fallen, um Lebenseit zu verlieren? Der Begriff von „verlorene Lebenszeit“ finde ich hier maßlos überzogen und gar anmaßend.

Wenn dir ein Umsatz entgangen ist, dann ist das doch einfach nachzuweisen und Du kannst eine entsprechende Entschädigung verlangen. Volle Zustimmung.
Wenn Du nachweisen kannst, dass diese 10h Mehrkosten bei dir verursacht hat, Wie Essen und Trinken, dann hebe die Belege auf und lasse es dir von der Airline erstatten. Volle Zustimmung.

Aber pauschal für entstandene Unannehmlichkeit das Geld von anderen zu verlangen, das finde ich persönlich nicht Ok.

Grüße
E.

denke auch, der Verlust von Lebenszeit ist schon sehr vage.
Das kann ich ja nicht mi tmeinem Stundenlohn abgelten.
Die Frage ist ja, wie habe ich die Zeit genutzt.
Wenn ich 5 Stunden in der Lounge verbringe, die ich sonst auf meiner Couch gesessen hätte, da ist ja nicht so mega viel Unterschied.
Vor Allem kann es ja nicht sein, dass ich für einen Hin- und Rückflug 300 € zahle und nur weil der Rückflug 4 Stunden zu spät ist, 400 € kassiere.

Die meisten in meiner Stadt machen 300 Netto in 4 Tagen, eigentlich gutes Geld.

Das hängt wohl von der Definitition von „Leben“ ab, was für mich mehr als „Überleben“ ist. Wenn der Flug nicht 10h verspätet gewesen wäre, hätte der Betroffene in den 10h zu Hause Freunde besuchen können, oder in seinem Garten etwas anpflanzen können, oder oder … zusammengefasst: frei über die Zeit verfügen können. Das geht auf einem Flughafen, auf dem ich mich - von der Airline verschuldet - ungeplant und ungewollt aufhalte, nicht. Diese konkreten 10h stehen mir nicht zu Verfügung, um mich frei entfalten zu können, und die kommen auch nie wieder.
Dieser durch mich empfundene Verlust an frei verfügbarer Zeit mag für einige von euch kein Verlust sein, und somit keinen monetären Wert haben, ich sehe das eben anders.

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oder er konnte sich Amsterdam anschauen, eine Stadt, die er schon immer beuschen wollte, aber nie die Zeit dazu hatte.
Das ist doch total subjektiv. Mit Eventualitäten zu argumentieren ist schwierig.
Alternativ hätte er auch einkaufen müssen und kochen müssen usw. So konnte er sich im Flughafen in ein schönes Lokal setzen und sich bedienen lassen, oder in die Lounge oder oder.
Wenn er Konzertkarten gehabt hätte und konnte nun nicht hingehen, dann hat er was konkretes., aber nicht, was man nicht alles hätte machen „können“
Und selbst wenn, woran machen wir das dann fest? Den Gegenwert von Zeit? Das ist schon schwierig. Die einfache Lösung ist eine Pauschale. Die ist dann halt aber auch nicht unbedingt passend.

Sorry und bei allem Respekt aber diese Argumentation überzeugt mich nicht und klingt für mich einfach, dass jemand die Kohle abgreifen will. Dagegen ist nichts anzuwenden aber man sollte auch ehrlich sein.

Gruß
E.

Sehe ich anders. Zeit ist für mich das kostbarste Gut. Arbeite daher auch nur noch Teilzeit.

Wenn man in Urlaub oder auf Geschäftsreise geht, ist ja offensichtlich, das man was verpasst.

Aber auch nur bei 4h Verspätung auf dem Rückflug wäre ich in der Zeit einkaufen gewesen, im Gym, hätte ausgepackt und die Wäsche gemacht.

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