Gutschein bzw. Erstattung bei Flugplanänderung Lufthansa

Hallo zusammen.

Ich habe ein Problem mit der Lufthansa oder eine andere Rechtsauffassung und hoffe das Ihr mir weiterhelfen könnt.

Ich hatte im Herbst 2022 einen Flug von Frankfurt nach Larnaca, Zypern bei Ihnen Lufthansa in Business Class gebucht.
Hinflug FRA-LCA am 31.12.2022
Zurück LCA-FRA am 02.07.2023

Obwohl die Flüge bestätigt waren, wurden sie seitens der Lufthansa am 25.12.2022, wg. Flugplanänderung gestrichen.
Die alternativen Flugtermine waren für mich keine Option.
Alternativ wurde mir Angeboten, das Ticket (bzw. den 6-stelligen Buchungscode) zu einem anderen Zeitpunkt zu nutzen. Dies wurde mir auch per E-Mail bestätigt.

Ich habe über die Telefon Hotline 2023 mehrfach versucht die Tickets einzulösen was aber immer aus irgendwelchen Gründen nicht ging.

Im Juni 2024 habe ich dann ein weiteres mal versucht dieses Ticket für die ursprünglich gebuchten Strecken zu nutzen. Leider teilte mir das Service Center daraufhin mit, dass dies nicht möglich wäre weil der Buchungscode älter als 1 Jahr wäre.

Ich musste daher den Flug neu buchen und nochmals bezahlen.
Die Tel. Hotline kann mir nicht helfen und verwies mich an die Customer Relation E-Mail.
Dort wurde mir geantwortet, das sie nichts machen könnten „Da die Flüge von Ihnen storniert wurden, können wir Ihrem Antrag auf Entschädigung nicht nachkommen.“ und ich könne mich an die Schlichtungsstelle Reise & Verkehr e.V. wenden.
Die haben mir noch nicht einmal angeboten die Steuern+Gebühren zu erstatten.

Ich fühle mich betrogen.

Das der „Gutschein“ für die Flugplanänderung seitens Lufthansa nur 1 Jahr gültig sei wurde mir nie gesagt und steht auch nicht in der E-Mail von Lufthansa in der mir bestätigt wurde das ich den Flug zu einem anderen Termin nutzen kann.

Ich will entweder einen Gutschein für die gebuchte Strecke oder das Geld für die ursprüngliche Buchung zurück.

Bin ich damit allein oder habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Habt ihr Ideen was ich noch tun kann, außer mich an die Schlichungsstelle zu wenden?
Ich hatte letztes Jahr eine Reklamation bei Air Serbia und die wurde sehr schnell und zu meiener vollsten zufriedenheit gelöst.
Ist Air Serbia inzwischen seriöser als Lufthansa?

Sehr unbefriedigend das ganze.

Meiner Meinung nach steht dir die Erstattung der ersten Buchung zu.
Das die jetzt behaupten du hättest das von dir aus storniert ist ein gern versuchter Trick.
Ist ja offensichtlich, dass die den Flug storniert haben, da dürfte es ja auch e Mails zu geben.
Würde mich da auf Eu261 berufen und mit Anwalt drohen. Bei vorhandener RSV den auch ziehen.
Vergleiche zu anderen Airlines sind aber eher sinnfrei, das ist meiner Erfahrung nach von Fall zu Fall unterschiedlich, mal hat man bei der einen gerade Glück, mal bei der anderen.
Da würde ich mich mal soweit aus dem Fenster lehnen, dass das keine Rückschlüsse auf die grundsätzliche Seriosität einzelner Airlines zulässt.
Da sitzen halt irgendwelche Leute und die bearbeiten das mal so mal so…

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Ich würde auch ohne RSV den Anwalt ziehen. Wenn man gewinnt, hat man nichts zu verlieren :wink:

Die Verjährungsfrist in Deutschland ist 3 Jahre und dann bis zum 31.12.
Lufthansa muss die Beförderung an deinem Wunschtag (mit Lufthansa) bezahlen oder dein ursprüngliches Ticket erstatten. Du hast die Wahl.

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Das ist immer auch ein bisschen Ansichtssache…
Gerade Zivilrechtssachen sind sowieso immer eine Sache für sich und ich bin eben ein Freund davon, dass man Dinge erstmal ohne juristische Keule zu klären versucht.
Meine Erfahrung vor Gericht und auch außergerichtlich mit/über Dritte, gibt es oft nur Verlierer, die einzigen die immer gewinnen sind da die eigentlich unbeteiligten Dritten und in 9 von 10 Fällen wäre das vermutlich vermeidbar.
Aber ich glaube halt auch noch, dass Wort und Handschlag mehr zählen als Verträge- da bin ich noch naiv romantisch. :relieved:
Stirbt aber auch aus, meist ist der eigene Vorteil und das eigene „Recht“ wichtiger als Konsenz.

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Ok. Das beruhigt mich schon mal das ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe.

Ja, da hast Du natürlich recht.

Vielen Dank für den Hinweis mit der Verjährung.

Ich probiere es jetzt mal über die Schlichtungsstelle und schaue was passiert.

Ich stimme mit dir da absolut überein. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Airlines es auch oft nicht anders wollen. Alleine schon die Aussage "Da die Flüge von Ihnen storniert wurden, können wir Ihrem Antrag auf Entschädigung nicht nachkommen.“ bei einem vermeintlich einfachem und offensichtlichen Fall, ist eine Frechheit. Mmn bettelt hier Lufthansa darum vor Gericht gezogen zu werden und sehr wahrscheinlich zu verlieren. Ich hatte ähnliche Fälle mit der LH Group und trotz mehrfacher E-Mails mit hinweisen auf BGB/HGB/EU-Verordnung etc. kam immer wieder Müll von der LH Group. Also musste ich immer wieder den Gang vors Gericht gehen und siehe da, immer haben die Airlines verloren.

PS: Ich fliege trotzdem immer noch gerne mit LX :wink:

Weil LH leider weis das über 90% nicht klagen und aufgeben. Für LH eine simple Rechnung.

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Vermutlich liegst Du damit genau richtig.

LH bettelt mit Sicherheit nicht um den Gang vor‘s Gericht. Wer weiß, was unter diesem Vorgang inzwischen alles vermerkt ist und die Aussage „Da sie die Flüge storniert haben…“ könnte auch einfach nur auf einen besonders dämlichen CS Agent hindeuten, der keine Lust hatte, alles zu lesen, oder den Fall nicht versteht.
Trotzdem bin ich anderer Meinung als @kallewirsch , weil meine Erfahrung zeigt, dass Airlines immer nur das rausrücken, was sie unbedingt müssen und Kulanz inzwischen so selten geworden ist, wie kostenlose Upgrades.
Daher würde ich wahrscheinlich einen letzten Versuch machen und dann ohne weitere andere Zwischenschritte zum Anwalt.

Auch das sehe ich nicht anders. Es ist durchaus etwas was sowohl Kunde als auch Airline betrifft, Konsenz braucht beide Seiten.
Es sind die Airlines denen es am Kulanz fehlt und die Kunden die ihr „Recht“ wollen gleichermaßen stur.
Forciert durch die Politik, wenig verwunderlich wenn man bedenkt wieviele Juristen sich dort aufhalten

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Das mag sein, aber das ist als Verbraucher auch nicht mein Problem. Dann muss LH halt vernünftige Leute einstellen bzw. die Vertragspartner richtig schulen und/oder vernünftig bezahlen. Ich bekomme von LH diese Antwort, da ist es mir egal, ob der Praktikant das geschrieben hat, eine AI, jemand mit einem IQ von 80 oder Spohr höchstpersönlich. Einer der Antworten, die Ich damals bekommen habe war „Ich persönlich sehe das nicht so, daher ist die EU-Verordnung nicht relevant“. Ihr könnt euch denken, wer am Ende mal wieder recht bekommen hat…

Absolut, die LH ist verantwortlich für die Qualität der Mitarbeitenden, dennoch ich kenne kein Unternehmen, wo es nicht auch Leute gibt, die ihre Arbeit nicht gut machen.
Jeder selbst hat darüber hinaus vielleicht auch mal einen schlechten Tag.
Davor ist kein Unternehmen gefeit.
Das ist unabhängig der Flugbranche und ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Da sind wir jetzt möglicherweise aber etwas weit vom eigentlichen Thema weg.
Die Frage ob man einen Anwalt sofort einschaltet, muss jeder für sich selbst beantworten.
In diesem konkreten Fall sind wir uns aber wohl alle einig, dass wir @eNGinE im Recht sehen, er kann ja dann berichten, wie es ausgegangen ist.

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Ich habe jetzt erst einmal einen Schlichtungsantrag über die Schlichtungsstelle Reise & Verkehr gestellt.

Nach spätestens drei Monaten erhalten Sie von uns eine Nachricht zum Stand Ihres Schlichtungsverfahrens.

Dann warte ich mal ab ob jetzt was passiert.
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten.

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Richtig. Kulanz wäre hier der Zauberwort, zumindest gut gesteuerte Kulanz hilft dem Unternehmen und dem kunden viel zeit, Geld und vertrauen zu vergeuden. Kulanz ist aber in zeiten von it-gesteuerten ticket-Systemen (mit tickets sind hier Inzidenzen gemeint), sub-contracting und SAP kaum darstellbar vor allem bei europäischen Unternehmen.

Mir würde es schon alleine deswegen widerstreben, mich in diesem Fall an die Schlichtungsstelle zu wenden, weil der Fall eindeutig ist und es hier nichts zu schlichten gibt, jedenfalls dann nicht, wenn es lediglich um die Kosten der ursprünglichen Buchung geht und keine weiteren Entschädigungsansprüche geltend gemacht werden sollen. In diesem Fall führt der Verweis auf EU261 allenfalls auf unnötige Verwirrung.

Hallo eNGinE

ich habe die folgende Erfahrung gemacht:
Flug MUC-HKT 2023 storniert wegen Flugplanänderung. Anschlußflug nicht mehr erreichbar.
LH bot per E-Mail an: 1. Storno 2. Umbuchung 3. Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.
Habe 3. gewählt. Nach 3 Monaten versucht Flug zu buchen. Nicht möglich: online Meldung: kein Zugriff. Telefonisch: Ohne Worte. Per E-Mail: Nur Hinhaltetaktiken.
Habe einen Fachanwalt beauftragt und dann nie wieder von ihm gehört. Auf Nachfragen nicht reagiert. Zweiten Anwalt beauftragt und LH Frist von 10 Tagen gesetzt. LH hat 1 Tag vor Ablauf der Frist bezahlt, 6 Monate nach Stornierung des Fluges und nur nach Beauftragung des Anwalts.

Und wer hat den Anwalt bezahlt?
Bzw beide?
Vermutlich du?

moin eNGinE,

mir ist es mit finnair ebenso ergangen, siehe meinen beitrag: https://forum.travel-dealz.de/t/aw-wie-lange-ist-ein-lh-ticket-gueltig-juristische-frage/8123
JensAusHamburg

bei mir wurde pandemiebedingt geändert, umgebucht, gutschein erstellt.
und alles nicht nutzbar.
da half auch nicht die schlichtungsstelle.
und ja, ich habe finnair mein geld geschenkt.

seit dem fliege ich emirates auf gleicher strecke: hamburg - tokyo <->.
diesen herbst zum dritten mal in folge.

jens

@gar123
@JensAusHamburg

Danke für euer Feedback. Schon unglaublich das Ganze. Man sollte meinen das die Airlines in Klagen versinken müssten.

Ich werde mir auf jeden Fall merken, die Option „Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“ in Zukunft zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Das Problem ist, das diese Kosten wieder auf den Fluggast umgelegt würden. Davon hätte ja keiner was.
Gerade EU 261 ist so ein Riesen Klotz am Bein des Wettbewerbs.
Und oft ist sind Verspätungen usw auch nicht in der Verantwortung der Airline.
Ein Umstand den EU 261 zwar berücksichtigt, der aber gleichzeitig Unklarheiten schafft.