Lohnt sich das sammeln bei Hotelprogrammen?

Muss jeder selber für sich entscheiden, ob sich die Amex für sich lohnt. Ich finde es auch als Vielreisender nicht lohnenswert

Die Grundumfänge einer Premiumkreditkarte sind für mich die Versicherungen. Und wenn die an den Karteneinsatz bei hoher Fremdwährungsgebühr und dazu hohem Selbstbehalt gekoppelt sind, sind andere Kreditkarten in der Regel deutlich lukrativer. Wer als Familie reist, für den lohnen sich die 2 Priority Passes mit Gastzugang. Ansonsten gibt’s auch den woanders billiger.

Und wenn man liest, wie der chargeback Probleme macht, man seine Ersatzklamotten bei Kofferverlust mit der Amex zahlen muss, das Reiseguthaben schwer los wird…puh sehr schwierig….

Bei Marriott etwa werden 60% der Zimmer von Mitgliedern gebucht (weltweit, innerhalb der USA ist der Anteil noch höher).

Diese Mitglieder sind mehrheitlich Elites. Marriott will den Anteil der Direktbucher auf 70% hoch kriegen.

Man kann sich ausrechnen, dass man zu den schlechtesten Gästen gehört, wenn man nicht über direkte Kanäle bucht. Man kriegt dann natürlich auch das schlechteste Zimmer der gebuchten Kategorie.

Auch von den Punkten, die man sammelt, und den „Member only“ Sales, die man mitnehmen kann, abgesehen, halte ich es für groben Unfug, Kettenhotels nicht direkt zu buchen.

Es sei denn, man hat masochistische Tendenzen und liebt das unrenovierte Zimmer mit Dachschräge direkt am Aufzug mit Blick auf die Mülltonnen.

Alles schön und gut.
Angenommen dem ist so und als nicht Elite Member werde ich schlechter behandelt, warum sollte ich dann in ein Marriott Hotel gehen, bei der Auswahl, die es gibt.
Klar, Status haben ist immer besser und schöner, als keinen zu haben, aber man muss ja auch die Übernachtungen zusammen kriegen.
Meiner Meinung nach kommt das in der Betrachtung zu kurz, man darf nicht vergleichen, was habe ich mit Status vs. was ohne bei dem jeweiligen Anbieter, sondern muss schauen, welchen (monetären) Aufwand muss ich betreiben und was bekomme ich dafür im Vergleich zu z.B. in einem anderen Hotel einfach eine höhere Kategorie oder Services zu buchen.
Was auch nicht außer Acht gelassen werden darf: was ist, wenn ich den Status am Ende doch nicht schaffe. Vielleicht komme ich nur auf 45 statt 50 Nächte, dann habe ich mit Zitronen gehandelt.
Ich halte es so, ich schaue was ist die für mich beste Wahl bei einer Reise und nicht, was muss ich buchen, damit der Status klappt.

1 „Gefällt mir“

Man muss nicht Mariott buchen.

Gebe dir vollkommen Recht. Du denkst aber zu rational. Monetär kann man das alles ausrechnen und gegeneinander abwägen.
Was in der Rechnung aber außen vor bleibt ist die emotionale Ebene. Ich bin was besseres als der Durchschnitt, weil ich einen Status habe. Glaube das zieht stärker als man meinen mag, nicht umsonst heißen die Level alle „Elite, Honorary Circle, Gold, Platinum“ etc.
Ich wette dieses Premiumgefühl ist für die meisten Menschen so viel Wert, dass eine rein ökonomische Betrachtung wie du sie an den Tag legst, zu kurz kommt. Ich würde sogar behaupten, dass ich selbst davon nicht befreit bin.

6 „Gefällt mir“

Bitte nicht falsch verstehen: allein die Aussicht das Zimmer mit Dachschräge (schon klar, dass das nur ein Bild für ein nicht so tolles Zimmer sein soll…) in einem mittelmäßigen Hotel zu bekommen, finde ich absolut absurd als Motivation, um damit das Statusstreben bei einem Hotelprogramm zu rechtfertigen. Dann stimmt nämlich Preis/Leistung nicht, ich werde nie mehr zurückkehren und diesen Aufenthalt entsprechend bewerten.

Zum Thema Statusschlafen generell: Ich verstehe es noch halbwegs, wenn man geschäftlich verreist und die Reisestelle einem durch die Firmenkontrakte nur in bestimmten Hotels unterbringen kann, und man möglichst wenig Stress bei der Suche eines Hotels haben will. Getreu dem Motto: bekannt und bewährt. Aber das funktioniert doch bei Franchise Hotels gerade nicht (immer)!? Es ist doch gerade nicht der gleiche Eigentümer, der wirklich über Service-Standards wacht und für eine gewisse Qualität sorgt. Da ist allerhand Grobzeug an Hotels bei den Ketten darunter - und manche Lichtblicke in Low Budget Segmenten. Insgesamt halte ich das Argument der weltweiten Konstanz bei den Kettenhotels für schwer überschätzt.
Wir reden hier nicht von Belmond, Rocco Forte oder Four Seasons!?

Als Privatreisender lebe ich sehr gut davon, dass ich eigentlich NIE in einem Ketten-Hotel nächtige - außer es ist wirklich ein Gutes oder hat DIE Lage oder DEN Ruf. Zugebenermaßen macht es mir Spaß im Vorfeld zu recherchieren, wie der Hotelmarkt an meinen Reisezielen so aussieht. Das kostet Zeit - aber selbst das würde ein gutes Reisebüro hinkriegen. Und ob meine Suite 10 Quadratmeter mehr Platz bietet und ob es eine Lounge gibt, ist nichts, was mich tangiert. Zu diesen Zeiten bin ich sehr wahrscheinlich eh nicht im Hotel. Daher meine Verwunderung, wieso das Statusstreben einen echten Mehrwert darstellt. Aber das ist wie vieles im Leben Ansichtssache - und hängt selbstverständlich sehr von persönlichen Vorlieben und Reiseverhalten ab.

4 „Gefällt mir“

Volle Zustimmung.

Auch für die „Corporate Traveller“ ist es nicht unbedingt easy. Viele Firmen verpflichten ihre Mitarbeiter über den Hauseigenen Reisedienstleitser zu buchen und somit entfällt für viele in dieser Kategorie das Sammeln. Ich gehe soweit und behaupte, es lohnt sich nur für selbständige oder firmenreisende, die frei ihre Hotels aussuchen können.

Die Hotelprogrammen haben in den USA einen anderen Spiel. Das Land ist dort groß und das Reisen für die Arbeit ist stärker verbreitet als bei uns. Zudem sind solche Perks wie „gratis Frühstück“ oder „gratis Parken“ montär sehr viel wert, denn diese sind sehr teuer. Für Europäer ist das kaum spürbar.

Gruß
E.

Ich verallgemeinerte aber von Marriott zu Kettenhotels. Ich denke, das Argument gilt analog für Hilton, IHG, Hyatt und Accor.

Fakt ist, dass der Marktanteil von Kettenhotels immer größer wird. Die haben die Vertriebspower von Booking und Expedia, ohne den Hotels 20% der Zimmerrate für die Leistung zu berechnen. Ist ja klar, dass da immer mehr Hotels mitmachen bei den großen Ketten.

Wer viel reist, auch geschäftlich in Großstädte usw., kommt um die Ketten eigentlich nicht herum m.M.n.

Preis-/Leistung stimmt für mich bei den Ketten voll und ganz.

Natürlich gibt es ein Preispremium für Hyatt oder Marriott. Das ist allerdings voll und ganz gerechtfertigt, wenn ich den Wert der Punkte, des kostenlosen Frühstücks, des Loungezugangs, der Late Check-outs und der höherwertigen Hotels zusammenrechne.

Das garantierte 4 PM Checkout (das ich bei Hyatt als Globalist garantiert habe, bei Marriott als Platinum und bei IHG als Diamond Ambassador) ist für mich ein extrem wertvolles Benefit.

Es ist in Asien z.B. nicht selten, dass man vielleicht um 16 Uhr sein Zimmer räumen muss, aber noch bis 18 Uhr in der Lounge bleiben darf. Ohne dieses großartige Benefit müsste ich oft eine extra Nacht zahlen.

Auch andere Soft Benefits sind sehr wertvoll, gerade in den USA z.B. der Schutz davor, ge-walkt zu werden. (Wo es sich sonst als Verbraucher nicht lohnt, rechtlich dagegen vorzugehen.)

Selbst in den „niedrigeren“ Marken wie Indigo sind Zimmerupgrades oft substantiell. Bei me and all (Hyatt) kriege ich in Deutschland oft ein quasi doppelt so großes Zimmer. Das macht bei 3-4 Nächten schon etwas aus m.M.n. Und im gehobenen Bereich wie Grand Hyatt, Westin Grand oder Intercontinental habe ich schon sehr, sehr schöne Suiten für umsonst bekommen (Punktebuchung).

1 „Gefällt mir“

Freut mich, wenn du einige der Perks wirklich gut nutzen kannst. Ich kann nur berichten, dass Upgrades durchaus auch ohne Status bei einer der großen Ketten vorkommen. In den USA ist das ja eh ein beliebtes Spiel, damit der Kunde sich wie ein König fühlen kann. Mir gibt das Upgrade aber meist nur wenig, weil ich die Hotel-Hardware in der Regel zu wenig nutze.

Dinge wie „Membership Prices“ die 5% Ersparnis bieten, sind auch eher Augenwischerei. Bei cleverer Cashback-Nutzung kriege ich das gleiche Hotel für 20% weniger bei Hotels.com.

Ich stehe auf dem Schlauch, wofür soll ich geschützt werden?

DEINE Argumentation ist Augenwischerei! Für die großen Ketten kriegst du ebenso bis zu 15% Cashback. Nur Hyatt macht da nicht mit. (Hilton und Marriott hatten eine Weile pausiert, sind bei den internationalen Portalen aber wieder mit dabei).

Wenn ich 10% Rabatt (Punktewert) plus 5% (Member Rate Ersparnis) plus Cashback (bis zu 15% bei Accor und IHG, Marriott bis 10%, Hilton selten 10%, öfter 3-5%) zusammenrechne, bin ich bei der gleichen effektiven Rate wie bei OTA-Buchung.

Die Bennies kommen da oben drauf.

Wovor! Davor, dass das Hotel sagt: „wir sind überbucht und haben leider kein Zimmer mehr frei, sie müssen wo anders übernachten.“ Kommt gerade bei spätem Check-in nicht so selten vor.

Meinte ich auch, hast Recht. Danke für die Aufklärung, kannte den Begriff nicht.

Vollkommen richtig. Wenn das so wäre, dass man ohne Status ein schlechtes Zimmer bekommt, würde das ja heißen, dass ich in der betreffenden Kette für meine ersten 20 Übernachtungen oder so ein schlechtes Zimmer bekäme.

Sowas würde ich mir aber allerhöchstens 2-3 mal bieten lassen und dann würde mich die Kette nie wieder sehen.

Wenn das so wäre, würde wohl nie jemand Status erreichen….

Stimmt zwar, dass es durchaus auch mal lohnenswertes Cashback für Direktbuchungen gibt, jedoch eher selten - und noch dazu oft nicht für die interessantesten Sub-Ketten, wo es sich lohnen würde.

Ich will auch gar nicht deine persönliche Kalkulation in Abrede stellen, jedoch ist die in Zeiten von dynamic pricing (auch bei Award-Buchungen) mMn nur unter bestimmten Prämissen verallgemeinerungsfähig.

Das „Gewalkt werden“ (kannte den Begriff vorher auch nicht) ist mir durchaus schon mal passiert. Anruf bei Expedia und binnen 10 Minuten hatte ich ein neues / teureres Hotel von denen gestellt bekommen. Fand ich daher nicht so dramatisch. Aber auch hier gilt: so ein Anruf ist natürlich aufwändiger als einfach sein Zimmer im Hotel zu bekommen, wie es vorgesehen ist. Verstehe ich schon, jedenfalls falls man beruflich viel-Reisender ist.

Ungewöhnlich, dass Du Dich selber drum kümmern musstest.
Normalerweise ist diese Situation dem überbuchten Hotel immer sehr unangenehm und die wenigen Male, die mir so etwas passiert ist saß ich stets innerhalb von wenigen Minuten mit einer Flasche Wein im Arm (als Entschuldigung) im kostenlosen Taxi zu einem mindestens gleichwertigen Hotel. Nur einmal hat es mir nicht gepasst, weil ich etwas mit Kitchenette gebucht hatte und das Ersatzhotel hatte noch nicht mal einen Wasserkocher auf dem Zimmer (ja sowas kommt auch heutzutage noch vor in Deutschland).
Das wiederum war dem Ersatzhotel so peinlich, dass sie mir morgens eine ganze Thermoskanne mit Kaffe samt Zubehör kostenlos auf‘s Zimmer gebracht hatten.

Aber ich musste noch nie wegen eines Ersatzhotel selber irgendwo hinterher telefonieren, auch nicht bei Expedia oder Booking Buchungen…

Die Behauptungen, das Cashback bei den großen Hotelketten seltener als bei hotels.com ist, halte ich für unzutreffend.

Look, hotels.com ist zum Jahresende sowieso tot.

Wichtiger ist aber, dass die große Mehrzahl der upscale, upper upscale und Luxushotels mittlerweile zu einer der großen Ketten gehört. Warum die Vorteile nicht mitnehmen, wenn der Effektivpreis jetzt schon gleich ist (nach Berücksichtigung von member rate + Cashback + Punktewert)? Man muss ja keinen Status machen notwendigerweise. Bei Hilton kostet Gold 72€ über die CC. Bei IHG gibt es Platin und Ambassador für $225 inkl. einer Freiübernachtung (BOGO). Bei Accor gibt es die Karten, die einen dem guten Teil des Weges zu Gold abnehmen.

Dass Travel-Dealz OTA viel diskutiert, ist klar. An Direktbuchungen verdienen sie so gut wie nichts (es sei denn, es geht um Virtuoso/Prive/… Buchungen, wo sie sich einen Teil der Provision abknapsen können).

TD empfiehlt das, woran sie mit verdienen können. Und wenn sie dir eine Hyatt-Direktbuchung über die App empfehlen würden, verdienten sie keinen Cent. Machen sie also nicht. Sie wollen ja ihre fragwürdigen Deals mit Secret Escapes, A Small World, usw. pushen, wo der Rubel für sie rollt

In meinem Post bezog ich mich unmissverständlich auf „being walked“ in den USA. Dass du in den USA als Entschuldigung eine Flasche Wein mitbekommen hast, klingt für mich sehr unplausibel. In manch anderen Ländern würde ich Dir das abnehmen, in den USA ist das alleine aufgrund der Rechtslage sehr unwahrscheinlich.

Und ich habe die Male, die ich ge-walkt wurde, keineswegs immer ein besseres Hotel bekommen. Dann wäre ja auch oftmals kein wirkliches Problem. Nein, ich habe schon deutlich schlechtere gekriegt. Oft passiert das ja, wenn eine große Convention ist. Und da sind die meisten Hotels ausgebucht. Halt nicht toll, wenn du da um 11 Uhr abends die Info kriegst, dass dein gebuchtes Zimmer nicht verfügbar ist.

Da bin ich definitiv lieber in der Direktbucher-Situation, allein schon wegen der besseren Kompensations- und Eskalationsmöglichkeiten.

Ich denke, fast jeder „walk“ ist eine Kompensation wert, die mehr als eine Flasche Wein ist (wenn du nicht gerade vom Hyatt Place ins Park Hyatt geschickt wirst…)

1 „Gefällt mir“

Starker Tobak!
Was macht diese Angebote auf TD für dich fragwürdig?
Darüber hinaus, was ist daran verwerflich, damit verdienen diese Leute ihre Brötchen und sie zwingen ja niemanden ihre Deals zu buchen.
Ist ein Business Modell wie jedes andere
Unterm Strich recherchieren sie sogar für jeden die Deals, ohne Garantien zu haben, dass jemand auch den Link nimmt und nicht doch über den Anbieter direkt geht.

4 „Gefällt mir“

Ich bin eingeschworener Accor Kunde, für mich lohnt sich das Programm, ich verbringe allerdings auch jedes Jahr über 50 Nächte in deren Hotels und habe Platinum Status. Man sammelt auch gut Punkte und kann diese zum bezahlen nutzen. Als Gold oder Platinum Mitglied bekomme Upgrades, bei Platinum sogar freien Lounge Zugang und gratis Frühstück in Asien. Early check in und late check out sind auch ab Gold inklusiv, sowie zwei Driinks an der Bar oder Restaurant pro Aufenthalt. Ich war vorhervauch noch zusätzlich bei Radisson Rewards, das lohnt sich aber seit der Trennung von den US Hotels nicht mehr lohnenswert.