Ich will je den Fass nicht unbedingt wieder aufmachen (da werden wir eh nicht ganz einig), aber hier meine Meinung in Stichpunkten:
Fluggastrechte sind ein sehr hohes Gut. Das brauchen wir unbedingt und es ist eine sehr gute Errungenschaft.
Meine Kritik ist, dass die EC261 zu sehr auf pauschaler Entschädigung setzt. Das lockt viele, u.a. schwarze Schafe und Nutznießer, die mit Klagen die Fluggesellschaften überfluten (es ist ja ihr Recht)
Als Reaktion, rüsten die Fluggesellschaften rechtlich dagegen und wehren jeden pauschal ab, auch jene, die wirklich Schaden erlitten haben und Raum für Kulanz ist dadurch komplett verschwunden.
Du verdrehst aber die kausalen Zusammenhänge. Die Airlines haben früher immer alle Forderungen abgelehnt. Ganz einfach weil es Geld spart und der Großteil nicht geklagt hat.
Durch die Klagen, insbesondere durch Portale wie Flightright etc., wandelt es sich aber immer mehr und es wird meist direkt die Forderung anerkannt. Selbst Ryanair hat bei mir nach einer Email und wenigen Tagen die 250€.
Früher hat das Brötchen 20 Pfennig gekostet, heute fast 1 Euro.
Wir sind jetzt im Jahr 2025 angekommen, und da gibt es kein Ticket nach Bangkok für 300 EUR.
Insofern war das mehr als eindeutig als Preisfehler zu erkennen.
Die Airline hat sich wohl auch bei der Rückabwicklung sehr Kulant verhalten.
Vielleicht wäre es besser sich mal zu besinnen, als zu klagen oder die beleidigte Leberwurst zu spielen.
Und genau das hat ein Richter zu entscheiden. Denn eindeutig ist das meiner Laienhaften Meinung nicht.
Der Preis war immerhin 2 Tage verfügbar. Wenn es 30€ gekostet hätte wäre es eindeutiger aber nicht bei 300€. Scoot bietet öfters mal unter 400€ Flüge nach Fernost und Südostasien an, auch Preisfehler?
Verwerflich ist aber auch ein starkes Wort.
Die Frage ist eher die der Sinnhaftigkeit.
Letztlich wäre es doch gut, wenn es gar nicht erst zu Klagen kommen müssten, weil beide Seiten fair miteinander umgingen.
Scoot fliegt nicht von Frankfurt, und ausserdem ist es ein low cost carrier.
Es gibt für Oman Air keinen Grund dies für 300 EUR anzubieten, zumal ich davon ausgehe, dass sie den Flieger auch locker um den doppelten Preis füllen können.
Von Zürich vielleicht sogar um den dreifachen Preis.
Unterschiedliche Märkte haben eben unterschiedliche Preise, und deshalb war hier der Preisfehler eindeutig erkennbar.
Ja soll ich jetzt immer erst ne Marktanalyse machen, bevor ich was buche, um zu bewerten ob der angebotene Preis realistisch ist?
Es gibt in der Marktwirtschaft immer mal wieder Aktionen, bei denen Produkte unter den Gestellungskosten verkauft werden, bspw. zu Marketingzwecken oder um den Bekannheitsgrad zu steigern. Da geh ich ja auch nicht zum Händler, um ihn zu fragen, ob er das wirklich ernst meint oder ob er sich das auch gut überlegt hat.
Ein offensichtlicher Error, der bestimmt nicht so gewollt ist, ist wenn bei einem First Class Preis das Komma verrutscht und der dann für EUR 600 angeboten wird statt für EUR 6000.
Um die EUR 300 nach BKK hätte ich jetzt erstmal auch nicht soooo verdächtig gefunden. Da finde ich die angebotene „Kulanzleistung“ von WY ehrlich gesagt eher sparsam.
Wie viele Buchungen hat es wohl zu diesem von WY ungewollten Preis gegeben? Ich finde, sie hätten die ausgestellten Tickets honorieren sollen.
Airline Personal fliegt für deutlich weniger, teilweise sogar fest gebucht…
Grundsätzlich, wenn man bei einem Produkt (egal welches) ein Preis feststellt, was eindeutig weit unter dem herkömmlichen Wert bzw. Preis ist, dann kann man skeptisch werden und muss man sich fragen: wo ist hier der Hacken. Ist dieser Preis nun tatsächlich vom Verkäufer gewollt, so ist es super. Da macht man ein Schnäppchen. Eine Portion gesunder Skepsis ist jedoch angebracht.
Hier liegt wohl der Hase im Pfeffer. Man wünscht sich, dass der Verkäufer das honoriert. Darum geht das.!!! Macht der Verkäufer das nicht, dann fängt man an mit „mimimi… ich will aber“ und klagt an. Das ist alles Befindlichkeit, die auch noch von der Rechtslage befeuert wird. Meine Meinung.
Und woher willst du das wissen? Arbeitest du für OmanAir? Bist du Analyst in der Branche?
OmanAir ist in Europa völlig unbekannt. Ein günstiger Preis als limiterte Aktion kann durchaus ein Mittel sein um neue Kunden zu Gewinnen und auf sich aufmerksam zu machen. Haben andere Airlines in der Vergangenheit auch gemacht. Es könnte ja sein, dass das günstige Kontingent nur ganz klein ist und danach der Preis höher. Macht jede Branche als Köder.
Es ist also überhaupt nicht ersichtlich ob das eine Aktion oder ein Fehler ist. Es war ja nicht nur ein paar Stunden online, sondern TAGE.
Es gibt ein ganz grundlegendes Prinzip im Vertragsrecht, das schon die Römer kannten: pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten. Und dementsprechend werde ich es - zur Not mithilfe des Gerichts - durchsetzen, dass OmanAir den geschlossenen Vertrag einhält. Ich weiß wirklich nicht, weshalb man das jetzt schlimm findet oder erwartet, ihr sollte es einfach akzeptieren, wenn OmanAir den Vertrag nicht einhält. Die Airlines gestehen mir auch nicht zu, mich vom Vertrag zu lösen. Gleiches Recht für alle.
Meinst du, ein römischer Spruch macht dein Argument besser? Sei nicht so peinlich, Cato!
Dein Vertragspartner sagt: er hat sich beim Preis vertan. er hat sein Fehler nach zwei Tagen entdeckt, entschuldigt sich und gibt dir dein Geld zurück. Den Vertragspartner dazu zwingen zu wollen, dann doch den Vertrag einzuhalten ist einfach bescheuert. Latein-Kenntnisse hin oder her: Du willst schlichtweg für lau fliegen, Cato! Das ist alles, was du willst.
Trotzdem hätten denen die € 300 nicht wehgetan, ist in meinem Business auch so. Passieren mal Preisfehler gehen die immer durch, was auch einen lernenden Effekt hat.
Aber wo du Recht hast ist das durch die aktuelle ausgelegte Rechtslage in D bzw. der EU die Menschen regelrecht angezettelt werden die möglichen pauschalen €600 „irgendwie“ zu erreichen.
Das ist richtig. Kundenfreundlich war es ja nicht. Da gibt es auch deswegen bei Oman Air nichts zu loben.
Man muss jedoch die Kirche im Dorf lassen. Das ist meine Meinung.
Gott sei Dank hat sich auch das Recht in den über 1500 Jahren seit Zerfall des römischen Reiches weiterentwickelt.
Insofern ist es so einfach nun halt mal nicht.
Man muss eben den Sachverhalt genau betrachten und bewerten.
Was aber noch lange nicht heisst, dass auch das Gericht der eigenen Bewertung folgt.
Vermutlich möchte man dich hier eher davor bewahren, viel Aufwand zu betreiben, ohne Nutzen davon zu haben. Auch wenn du das für dich anders bewertest, halten anscheinend einige (mich eingeschlossen) deine Chancen auf Erfolg in der Sache für so gering, dass sie dringen davon abraten, hier weitere Mühen auf dich zu nehmen.
Lass uns aber gerne wissen, wie es ausgegangen ist. Vielleicht liegst du ja doch richtig. Viel Glück!
Ach so. Es geht dir um Revenge / Rache? Gegen die bösen Airlines? Alles klar. Verstanden!
Sorry diese Befindlichkeitsgetriebene Rhetorik teile ich nicht mit.
Auch wenn man denkt, die Airlines benehmen sich inkorrekt gegenüber Verbraucher, so bin ich der Meinung, man kann ein Missstand nicht mit einem anderen Missstand korrigieren.
Bin kein Rechtsexperte aber mein Gedanke dazu wäre ja auch: Gilt gleiches Recht nicht für beide Seiten? Wenn ja, dann müsste ich ja auch gratis umbuchen können, sobald ich auf meinen Fehler draufkomme, oder?
Mach das mal bei einer Airline nach 3 Tagen bei einem ECO Light Tarif. Denke da wird man nur hören: „Pech gehabt, hätten sie den FLEX Tarif gebucht, dann wäre es möglich.“
Schliesslich muss jeder selbst wissen, ob und was er nach dem Storno der Airline nun macht.
Ist halt wie Whisky trinken, die einen pur, die anderen mit Eis