Reisebericht: Mit Turkish Airlines zur nächsten Million

Vor knapp einem Jahr habe ich hier von meinem SkyTeam Run zur EuroBonus Million berichtet. Von den Meilen sind immer noch 950.000 übrig. Und trotzdem steht jetzt schon wieder die nächste Million an.

Nach anfänglichen Zweifeln habe ich mich doch dafür entschieden, auch bei Turkish Airlines wieder mitzumachen. Da ich ohnehin noch ein paar passende Reisen offen hatte, waren die 6 Kontinente einfacher abzuhaken als gedacht. Bleibt zu hoffen, dass die Möglichkeit, Meilen in Amazon-Gutschein umzuwandeln bestehen bleibt.

In dem Reisebericht versuche ich wieder, euch semi-live daran teilhaben zu lassen. Zwischendurch wird es längere Pausen geben, denn es handelt sich um drei einzelne Reisen:

Reise 1: New York (Nordamerika)

Ich hatte für Juli 2025 sowieso eine Reise nach Schweden geplant. Eigentlich sollte es dann von Stockholm aus zurück nach Hamburg gehen. Stattdessen fliege ich nun weiter nach Riga und von dort mit einem günstigsten Oneway-Ticket weiter nach New York. Aus zeitlichen Gründen (und da ich im August eh nochmal dort bin) müssen 2 Tage reichen. Der Rückflug New York – Berlin ist eine Gabel mit BER – BOG für Reise #2.

Strecke Airline Klasse Preis Anmerkung
Stockholm - Riga Norwegian Eco 49€
Riga - IST - New York JFK Turkish Eco 336€
New York JFK - IST - Berlin Turkish Eco 641€ Gabel mit BER-BOG

Reise 2: Kurz nach Bogota (Südamerika)

Südamerika abzuhaken, ist gar nicht so einfach. Günstige Tickets habe ich nur nach Bogota gefunden. War dort schon mal und hatte eigentlich keine Intention, zurückzukehren. Somit der unsinnigste Teil dieses Mileage Runs (wenn man überhaupt von Sinnhaftigkeit reden kann): Nach einem Tag in BOG geht es direkt wieder zurück. Dann aber mit Award Ticket für die Iberia Business Class, um mir etwas Komfort zu gönnen.

Strecke Airline Klasse Preis Anmerkung
Berlin - IST - Bogota Turkish Eco - Gabel mit JFK - BER
Bogota - Madrid Iberia Biz 51k Avios + 150€
Madrid - BER/HAM offen Eco ca. 60€ offen

Reise 3: Asien, Afrika & Australien

Zwei Reisen für drei Kontinente, dafür gibt es die letzten drei alle auf einen Rutsch. IST – KWI für Asien, KWI – IST – HRG hakt Afrika ab, und dann fehlt nur noch der lange Flug nach Australien.

Eine Reise nach Australien war für Herbst sowieso geplant. Das Delta Award Ticket HAM – CDG – HAN – PER (VN Business Class) habe ich schweren Herzens storniert und durch HRG – IST – KUL – SYD in der TK Eco ersetzt. Dadurch entfällt dann auch die geplante Woche an der Westküste – muss ich nächstes Jahr nachholen. Für den Rückflug bleibt es beim bestehenden Award Ticket SYD – HKG – LHR – BER.

Strecke Airline Klasse Preis Anmerkung
HAM/ BER - Istanbul ? Eco ca. 100€ noch offen
Istanbul - Kuwait Turkish Eco 99€
Kuwait - IST - Hurghada Turkish Eco 210€ 2d Stopover IST
Hurghada - IST - KUL - Sydney Turkish Eco 595€
Ballina - Sydney Virgin Aust. Eco 60€ vorher gebucht
Sydney - HKG - LHR Cathay Biz 110k AsiaMiles + 230€ vorher gebucht
London - Berlin BA Eco 4.500 Avios + 23€ vorher gebucht


Wenn ich es jetzt durchrechne, komme ich auf ca. 100h in der Economy Class und insgesamt 2.550€ + 165.000 Meilen für die Flüge. Allerdings hinkt das etwas, da ich die Australien-Reise ja ohnehin geplant hatte (und durch Storno der HAM - PER Buchung 90k SkyMiles zurückbekomme).

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Dann drück ich mal die Daumen das der Genuss der 100 Stunden ECO am Ende auch belohnt wird :slight_smile:

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Gutes Gelingen!
Ich freue mich auf die Berichte :hugs:

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Viel Erfolg! Ich freue mich riesig auf die Berichte.

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Gut Flug! Und hoffentlich kriegste die Meilen auch.

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Schweden und Flug nach Riga

Ich halte mich beim Vorgeplänkel mal kurz und beginne den Bericht erst in Riga. In den 2 Wochen davor ist auch schon einiges passiert, nur hat das mit dem Mileage Run nicht viel zu tun. Mit der Bahn nach Malmö, einen Tag dort, dann 2 Tage in Uppsala. Anlass war aber ein anderer: Das Herräng Dance Camp (Wiki) im gleichnamigen Ort. Mit Parties bis 7, wenig Schlaf und Teilnehmern aus aller Welt.

Abseits des Ortskerns, fühlt es sich genau so an, wie man sich Schweden vorstellt:

Den Tag in Stockholm habe ich dann primär genutzt, um den fehlenden Schlaf nachzuholen. Ein bisschen Sightseeing muss natürlich trotzdem noch sein:

Der Tag-Nacht-Rhythmus ist etwas im Eimer, bereitet mich aber ganz gut auf die Zeitverschiebung vor. Ich werde um 4 wach und schaue kurz im botanischen Garten vorbei. Sonnenaufang ist ja schon um 04:15:

Dann ging es mit Bahn + Bus zum Flughafen Arlanda. Dorthin gibt es zwar auch direkte Züge, aber die Option mit Bus ab Märsta spart den teuren Flughafen-Zuschlag. So kostet ein Oneway-Ticket nur rund 4€.

In Arlanda befindet sich eine der (aus meiner Sicht) besten Airport Lounges in Europa: Die Amex Centurion Lounge ist hier eher ein Restaurant als eine Lounge. Alle Speisen waren vorzüglich.

Der kurze Norwegian-Flug nach Riga lief ereignislos. Dank Status Match letztes Jahr waren großes Handgepäck + 23 kg Koffer für mich kostenlos. Ansonsten eben typischer Billigflug.

Ein (halber) Tag in Riga

Meine letzte Reise nach Lettland ist mittlerweile 10 Jahre her. Die Stadt hat mir damals schon gut gefallen und war überraschend günstig. Ersteres ist geblieben, zweiteres weniger. Günstig sind Airport Bus (1,50€ für 90min) und Plombir-Eis im Supermarkt (40 Cent). Aber in der Innenstadt gibt es Touristen-Preise: 3€ für eine Kugel Eis, 4€ für ein Soft Drink im Restaurant und ein kleines Menü bei KFC kostet jetzt 7€ (2014 noch 2,xx€).

An einem Montagabend (mit bestem Wetter) ist in der Stadt ordentlich was los. Eine Bar mit Livemusik reiht sich direkt an die nächste. Ich lausche eine Weile und entdecke dann am Ufer die riesige Stadtbibliothek. Die Stand bei meinem letzten Besuch noch nicht.

RIX – IST – JFK

Vor dem ersten Flug hatte ich einen Status Match von SAS EuroBonus zu Miles&Smiles Elite angefragt. Der hat sich leider einige Zeit verzögert: TK wollte unbedingt ein physisches Foto der Statuskarte, ich habe sie aber nur digital. Nach drei Ablehnungen hat dann irgendwann doch ein Screenshot gereicht und der Status wurde angepasst.

Allerdings wollte die Turkish Airlines Website noch nichts davon wissen. Der Status ist zwar umgestellt, aber Sitze auswählen kostet extra. Selbst beim Check-in gibt es Sitze (ohne Status) fest zugeteilt, jede Änderung kostet.

Zumindest in der Theorie. Ich mache mich möglichst früh auf zum Check-in-Schalter, um dort nach einem Platz am Notausgang zu fragen. Und ich habe Glück: Sowohl auf RIX – IST als auch IST – JFK sind noch Plätze in der Exit Row frei, und ich bekomme sie kostenlos eingebucht.

Mit beinahe unbegrenzt Beinfreiheit im Airbus A321 geht der Status Run gut los.

Zum Mittag an Bord wähle ich Cevapcici mit Reis – etwas trocken, aber durchaus schmackhaft.

Ich war noch nie in Istanbul und freue mich über eine neue Linie in der Flugstatistik. Vor Ort erschlägt mich der riesige Flughafen ein wenig. Ich weiß nicht, ob ich je ein so großes Flughafenterminal gesehen habe. Jedenfalls brauche ich gefühlt 20 Minuten vom Gate in die Lounge.

Auch die Lounge ist entsprechend dimensioniert. Was die Speisen angeht, hatte ich mir allerdings ein wenig mehr erhofft. Es gibt an verschiedenen Stationen verteilt ca. 10 verschiedene türkische Gerichte und dazu eine riesige Salatbar. Alles nicht schlecht - nur hatte ich sehr viel Positives gelesen, und daher entsprechende Erwartungen.

Nach drei Stunden in der Lounge geht es mit einer Boeing 777 weiter nach Istanbul. Bei rund 10h Flugzeit (laut Plan sogar fast 11), bin ich sehr glücklich über die Beinfreiheit:

Eine 3-3-3-Konfiguration in der Triple Seven hatte ich auch lange nicht mehr erlebt. Die Sitze sind vergleichsweise gut gepolstert und - trotz Tisch in der Armlehne - angenehm breit. Steckdosen gibt es auch - und 400 MB kostenfreies WLAN als Elite Member.

Insgesamt also ein angenehmer Flug, allerdings bin ich auch leicht zufriedenzustellen. Mehr Beinfreiheit = mehr Glücksgefühle.

Dennoch zehrt die lange Flugdauer ein wenig an der Moral. Erst über zwei Stunden nach Abflug sind wir über Berlin. Wenn es nicht für die Meilen wäre, hätte ich einen Direktflug dann klar vorgezogen.

Im Flug trudelt dann auch schon die erste Meilengutschrift (für RIX - IST) ein. Wir landen gegen 22:10 in New York (planm. 22:50) und ich bin dank Global Entry innerhalb weniger Minuten eingereist. Viel bringt mir das aber nicht: Es dauert eine geschlagene Stunde, bis der Koffer endlich auf dem Band liegt. Trotz Priority-Tag einer der letzten.

Dann tuckert auch noch die U-Bahn ungewöhnlich langsam rum und bringt mir eine weitere Verspätung ein. Nach einem kurzen Fußweg durch finstere Wohngebiete in Queens, komme ich erst nach 1 im Hotel an. Kleiner Lichtblick: Der AirTrain von JFK zur U-Bahn hat heute nur die Hälfte gekostet (4,25$).

Kontinent 1/6 ist dann jetzt abgehakt. Und ich bleibe zwei Tage hier, ehe es zurück nach Europa geht.

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Das hoffe ich auch. :sweat_smile: Bei Turkish bin ich da skeptischer als bei EuroBonus.

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Gute Reise, hoffentlich klappt alles! Sehr mutig von dir, dass du mit Check In Gepäck reist. Turkish Airlines ist dafür bekannt, Gepäck in Istanbul zu verlieren. Höchstwahrscheinlich weil der Flughafen so groß ist.

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Das kenne ich anders herum: auf dem Routing MIA-IST-BER waren wir früh morgens schon mal über Berlin und es hat dann aber schlussendlich noch etwa 7 lange Stunden zusätzlich gedauert, bis wir endlich dort gelandet sind (noch zwei Stunden Weiterflug auf der Langstrecke bis IST, 2 Stunden Aufenthalt und ca. 3 Stunden „Rückflug“ nach BER).
Ich würde Nordamerika-Routings auf keinen Fall nochmals über IST buchen. Auch nicht als Meilenticket in C. Das hat mich alles zu sehr genervt und ich fand TK auch nicht gut genug, um das wieder rauszureißen. Eher im Gegenteil…

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Ich wünsche Dir @Peer auf diesem Meilen Run many happy landings und vor allem eine smoothere Reise mit TK ! Ich bin sehr auf die nächsten Berichte gespannt :star_struck:

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2 Tage in New York

Für die 2 Nächte komme ich im Residence Inn New York Queens unter. Keine allzu tolle Gegend, aber man ist in 10min (zu Fuß) bei der U-Bahn und von dort nach 10min im Herzen Manhattans.

Mein Zimmer schaut auf den Parkplatz, aber das ist nicht weiter schlimm. Das einzige, was man auf der anderen Seite sehen würde, ist sowieso das nahegelegene Kraftwerk:

Frühstück ist im Preis inbegriffen und sehr amerikanisch. Rührei, das den Namen nicht verdient, Bacon, Würste, Oatmeal und Bagels.

Wer Lust auf eine Banane hat, mus sie erstmal eine Woche aufs Zimmer mitnehmen und reifen lassen…

Kostenlos ist immer gut, aber eigentlich wäre mir so ein schwedisches Frühstück mit (gutem) Brot, Aufschnitt und Co gerade lieber. Es gibt hier allerdings auch drei Waffelmaschinen, und da kann ich nie widerstehen.

Erster Stopp ist der Central Park. An der Symbiose aus grünem Park und Hochhäusern kann ich mich einfach nicht satt sehen:

Ich war zwar schon sicher 10 Mal in New York - aber meist im Winter, wenn die Hotels ein Bruchteil kosten. Die aktuell 30 Grad im Schatten bin ich daher nicht gewohnt. Im Schatten ist es aber gut auszuhalten.

Im Central Park ist immer irgendwo ein Musiker in Reichweite. Mein Ziel ist aber ein anderes: Zur Mittagszeit gibt es ein kleines Jazz-Konzert unweit des Lincoln Center an der Upper West Side.

Mindestens genauso spannend ist aber die daneben aufgebaute Outdoor Tanzfläche, bei der ebenfalls täglich etwas geboten wird. Schade, dass ich nicht länger hier bin:

Bisher hatte ich mich meist nach wenigen Tagen an der Stadt sattgesehen. Vielleicht sollte ich öfters im Sommer herkommen, wenn es mehr Events wie diese gibt.

Auch die Häuserschluchten hier sind natürlich immer beeindruckend.

Obligatorischer, kurzer Zwischenstopp am Times Square. Der ist aber noch stärker überlaufen, als ich es gewohnt bin.

Eigentlich bin ich niemand, der gerne in Bars geht. Aber in der 38. Etage des Renaissance-Hotels („Somewhere Nowhere“) gibt es heute einen Abend mit Live Swing / Jazz Band und kostenlosem Eintritt. „Kostenlos“, weil eine Flasche Wasser dann 9$ (+ Tax + Tip) kostet. Aber ich genieße trotzdem die gute Musik und Stimmung mit Aussicht aufs Empire State Building.

In New York treffe ich zwei Bekannte, die auch gerade (unabhängig voneinander) hier sind. Wie klein die Welt doch ist.

Am zweiten Tag geht es noch einmal an die Upper West Side. Dort gibt es einen Sushiladen („Sushi Yasaka“" mit sehr fairem Lunch Deal.


(ich war hungrig und hatte auf dem Foto schon 2 Stück Sashimi verdrückt)

Qualitativ eines der besten Sushis, das ich kenne. Aus 20$ für den Lunch Deal werden mit Steuer und Trinkgeld dann ca. 21€. Bekäme man in Japan vermutlich für die Hälfte - aber für NYC-Verhältnisse spitze.

Direkt nebenan liegt der Riverside Park South. Eine sehr schöne Ecke New Yorks, in die es mich bisher noch nie verschlagen hat.

Wir laufen gut eine Stunde von hier den Hudson entlang und dann über den High Line Park bis zum Chelsea Market.

JFK - IST - BER

Dann steht auch schon langsam wieder die Fahrt zum Flughafen an. Ich bin gut 3 Stunden vor Abflug da und habe wieder Glück. Mir wird wieder ein Sitz am Notausgang angeboten. Nach Blick auf Aerolopa entscheide ich mich freiwillig für den Mittelsitz in der Reihe. Vor dem Fensterplatz ragt die Tür in die Kabine, und das ist mir zwecks Beinfreiheit zu unsicher (die Gangplätze waren alle weg).

Die meisten würden wohl mit dem Kopf schütteln, wie man freiwillig einen Fensterplatz (oder Gang in einer anderen Reihe) ausschlagen kann. Aber mit meinen 1,98m ist mir nichts wichtiger als die Beinfreiheit.

Ich nutze die Zeit für etwas Loungehopping im Terminal 1. Nach dem Besuch der Lufthansa SEN Lounge, Lufthansa Business Lounge, Turkish Lounge und Air France Lounge (mit Priority Pass) ist letztere der überraschende Gewinner. Gute Hauptspeisen, leckere Desserts und von allen am wenigsten überfüllt.

Der Flug nach Istanbul boardet dann mit 30 Minuten Verspätung. Und als wäre das noch nicht genug, dauert das Taxiing fast eine Stunde. So lange, dass ein Passagier beim Rollen aufsteht und damit droht, auf den Boden zu pinkeln, wenn er nun nicht auf Toilette darf. Zu meiner Überraschung kommt er mit seiner aggressiven Art durch. Irgendwie wünsche ich mir, dass wir zum Gate zurückkehren und ihn ausladen. Andererseits bin ich doch ganz froh, nicht noch mehr Zeit als nötig im Flugzeug verbringen zu müssen.

Meine Sorge vor dem Fensterplatz war anscheinend unbegründet, auch auf 40A könnte ich das Bein fast ausstrecken. Trotz Mittelsitz ist der Flug aber gut erträglich und ich komme zumindest auf drei, vier Stunden Schlaf mit einigen Unterbrechungen. Es wäre noch etwas mehr, wenn die Person hinter mir sich nicht alle paar Minuten die Seele aus dem Leib husten würde. Hoffentlich nichts Ansteckendes.

Noch während ich in der Luft bin, sind die Meilen für den Flug auf meinem Miles&Smiles-Konto. Gerade mal 1.251 Status- und Prämienmeilen für 10 Stunden Flug. Aber ich bin ja für die Million hier.

Rund 72 Stunden nach dem ersten Mal bin ich wieder in der Lounge in Istanbul. Auf das Essen im Flugzeug habe ich freiwillig verzichtet, denn in der Lounge ist es dann doch besser.

Was leider weniger gut klappt ist der Plan, vor dem Flug nach Berlin noch schnell zu duschen. Mir wird rund eine Stunde Wartezeit angekündigt, aber als ich nach fast 90 Minuten zum Gate muss, hat sich immer noch nichts getan. Auch mein zwischenzeitiger Ausflug zur IGA (Priority Pass) Lounge gegenüber war nicht von Erfolg gekrönt.

Derweil bekomme ich mit, dass die Wartezeit aktuell stolze 3 Stunden beträgt - und es gibt nicht mal mehr Pager, sodass niemand mehr auf die Warteschlange aufgenommen werden kann. Offenbar gibt es viel zu wenig Duschen, obwohl die Lounge nicht einmal halb voll ist. Das Personal ist mit der Situation sichtlich überfordert und auch nicht (mehr) freundlich.

So ganz hat mich der Flughafen Istanbul in Summe noch nicht überzeugt. Ich bin froh, ihn erst einmal zwei Monate lang nicht sehen zu müssen.

Auch der Flug nach Istanbul boardet wieder deutlich zu spät. Zur Zeit des Final Call hat das Einsteigen noch nicht mal begonnen.

Ich habe im Airbus A330 keinen Sitznachbarn und kann meinen Exit Row Seat umso besser genießen. Für eine Langstrecke wäre der aber nicht besonders empfehlenswert. Denn irgendein Genius hat die Fernbedienung so platziert, dass der ohnehin schmale Sitz noch schmaler wird:

In den hinteren Reihen ist aber noch jede Menge Platz und ich könnte mich nach Belieben umsetzen:

An Bord gibt es noch ein (vorerst) letztes Mal Köfte für mich:

In Berlin angekommen, gibt es zwei „spannende“ Dinge zu beobachten: Nebenan parkt der Dreamliner von Norse Atlantic - und Revolut hat offenbar zu viel Werbebudget übrig.

Berlin und zurück nach Hause

Die Rückfahrt von Berlin nach Rostock ist aktuell wieder mal durch Bauarbeiten erschwert. Mit D-Ticket erhöht sich die Fahrtzeit von zwei einhalb auf über vier Stunden.

Bis zur letzten Verbindung des Tages bleiben mir noch ein paar Stunden. Also fahre ich noch schnell zum Bahnhof Friedrichstraße, packe das Gepäck in ein Schließfach und genieße die Abendstimmung an der Spree.

Etwas Bahnhofsromantik:

Bis Schwerin läuft alles glatt, dann holt mich die Deutsche Bahn auf den Boden der Tatsachen zurück. 5 Minuten nach dem der Zug kommen sollte, heißt es plötzlich: „Reparatur an der Strecke“, mindestens 1h Verspätung.

Als die Fahrt dann erneut um 30 Minuten nach hinten geschoben wird, beschließen ich und zwei Mitreisende, ein Taxi zu nehmen, wenn der Zug um 2 noch nicht da ist. Die Entscheidung wird uns abgenommen. Mit 80 Minuten Verspätung (um 01:40) kommt der Zug, und ich bin kurz vor 3 zuhause im Bett.


Soweit zu den ersten zwei Kontinenten. Weiter mit dem Reisebericht geht es dann Mitte September und Ende Sept. / Oktober steht die große Tour bis Australien an.

Ich bin zwar Ende August nochmal in den USA unterwegs, aber nicht mit Turkish. Wer sich dafür interessiert, kann gerne auf Instagram vorbeischauen.

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Das nächste mal in Berlin geht das nächste Bier auf mich

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Nach zwei Monaten Pause geht es jetzt, wie versprochen, weiter mit dem nächsten Teil.

Reise 2: Kurz nach Bogota

Und damit sind wir bei dem Teil des Mileage Runs angekommen, der die meisten Fragezeichen aufwirft, wenn ich irgendjemandem davon erzähle. Sonntag los, kurz nach Kolumbien und am Mittwoch schon wieder zu Hause.

Sieht auf der Karte dann so aus:

Berlin - Istanbul

Der Flug geht erst um 15 Uhr ab Berlin, ich habe für die Anreise also alle Zeit der Welt. Ich entscheide mich aber dennoch für eine Verbindung, die knapp 4h vor Abflug am Airport ist. Die Idee: Der Check-in Schalter des vorherigen TK-Fluges sollte dann noch geöffnet sein. Ansonsten müsste ich ggf. warten, bis der Schalter aufmacht.

Als ich am Schalter aufschlage, sind die Mitarbeiter wohl gerade dabei, zu gehen. Da ich nur mit Handgepäck reise, bekomme ich aber noch schnell die Bordkarten ausgehändigt, sonst wäre es lt. Personal nicht möglich.

Und ich habe wieder einmal Glück. Auf Nachfrage bekomme ich für beide Flüge (BER - IST - BOG) einen Platz am Notausgang. Auch das war übrigens einer der Gründe, dass ich so zeitig aufgeschlagen bin. Je eher ich einchecke, desto besser die Chacen auf einen Exit Seat.

In der Lufthansa SEN Lounge ist Oktoberfest angesagt und es gibt Hänchen-Haxe.

Mit 30min Verspätung geht es los nach Istanbul. Diesmal leider kein A330, dafür ein frischer A321neo. Mit Unterhaltungsbildschirmen und dank Notausgang genug Platz für jeden Bananen-Test

Catering ist so ziemlich das Gleiche, egal ob man 8h Langstrecke oder nach Istanbul fliegt. Auch diesmal wieder recht schmackhaft

Nach einem kurzen Nickerchen schaue ich kurz aus dem Fenster und frage mich, was ein Flieger wohl gerade entgegen kommt. Zu meiner Überraschung ist es einer der (gefühlt) zwei wöchentlichen Flüge, die mein Heimatflughafen Rostock noch zu bieten hat. Netter Zufall.

Am Flughafen Istanbul war ich durch die Challenge hier nun schon ein paar Mal, aber noch nie eingereist. Zu meiner Enttäuschung gibt es keine E-Gates, aber immerhin nur 5min Wartezeit. Könnte schlimmer sein.

Mein Plan, noch ein paar Euro als Notgroschen in Türkische Lire zu wechseln, geht nicht auf. Für 6€ ATM-Gebühr bin ich zu geizig und die Abzock-Wechselstube wechselt erst ab 20€. Dann muss ich wohl mit Karte auskommen.

Für die kurze Nacht lohnt sich eine Fahrt in die Stadt nicht: Ankunft 20 Uhr, morgen geht’s um 9 weiter nach Bogota. Daher habe ich ein günstiges „Airport“-Hotel in Imrahor gebucht, 10min U-Bahnfahrt entfernt.

Die Fahrt selbst kostet weniger als 1€, aber ich trete in das erste Fettnäpfchen, als ich die ÖPNV-Karte kaufe.

Ich kaufe für 5€ eine ÖPNV-Karte mit etwas Guthaben und die Zahlungsfunktion klingt auch nicht schlecht. Im Hotel angekommen merke ich, dass ich keine IstanbulKart gekauft habe, sondern eine TürkiyeKart.

Soll eigentlich eine ÖPNV-Karte für das ganze Land werden. Aktuell gilt sie aber nur in einigen wenigen staatlichen Infrastruktur-Projekten und AKP-treuen Regionen. Istanbul und andere Städte befürchten wohl, dass sie um die Einnahmen daraus betrogen werden.

So gilt die Karte nur für die Airport Metro, aber in der Stadt Istanbul werde ich nicht weit kommen. Mehr dazu bei Reddit:
https://www.reddit.com/r/istanbul/comments/1bu8n55/what_is_this_card_not_istanbul_kart/

Naja, immerhin eine schicke Karte mehr für meine Sammlung. Und für die Fahrt zum Hotel erfüllt sie den Zweck.

Davon ab läuft alles gut. Ich bin 20 Uhr gelandet und saß 20:40 schon in der U-Bahn. Reisen ohne Gepäck hat schon seinen Reiz.

Von der U-Bahn Station laufe ich gut 10min zu meinem „Lavender Hotel“, vorbei an einer Moschee sowie einer überraschend großen Zahl Dönerläden.

Der gebuchte Deluxe-Room bietet kaum Luxus. Es riecht leicht nach Rauch, ein Fenster fehlt und die Decke ist in etwa das, was man aus der Lufthansa Economy kennt. Aber für 26€ und eine kurze Nacht reicht es.

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Am nächsten Morgen dann das gleiche Spiel in umgekehrter Richtung: Zu Fuß zur U-Bahn und von dort zum Flughafen. Eigentlich wäre ich gern noch etwas eher los, aber die erste Bahn fährt um 6. Auf Google Maps kann man sich in der Türkei anscheinend nicht verlassen, dort wurde eine für 05:40 angezeigt.

Im Ort ist trotz der frühen Stunde schon erstaunlich viel los. Wurden wohl alle durch den Gebetsruf geweckt, der von der Moschee laut durch die Stadt hallt.

Der Flughafen gleicht einem Labyrinth. Der einzig geöffnete Eingang befindet sich rechts im Terminalgebäude. Von dort muss ich gefühlt 500m nach links zur Rolltreppe laufen, nur damit sich dann der Check-in-Schalter wieder ganz auf der anderen Seite befindet. Danke für nichts, liebe Beschilderung.

Eigentlich habe ich schon eine Bordkarte. Aber ich hole mir lieber noch schnell eine neue ab, da sie beim Check-in immer abgerissen wird. So habe ich wenigstens mal eine ganze Bordkarte als Andenken.

Was gut funktioniert, sind fast Track an Passkontrolle und Security. Ich bin in 3min durch beides durch, während andere Passagiere sicher 15min Warten müssen. Und so bin ich kurz vor 7 in der TK Lounge.

Ein Fan der Lounge bin ich weiterhin nicht. Auch beim Frühstück gilt: Die Speisen (inklusive frischem Omelette) sind ganz gut, aber das lange Anstehen macht keine Freude. Die legendäre Honigwabe habe ich auch nicht gefunden, aber das könnte auch meine Schuld gewesen sein.

Ausreichend gestärkt geht es in den Airbus A350, der mich mach Bogota bringen wird. Mit 13 Stunden Flugzeit der längste Nonstop-Flug meiner Reise. IST - KUL - SYD wird nochmal deutlich länger, aber dort kann man sich zumindest zwischendurch die Beine vertreten.

Apropos Beine. Ich werde sicher 10mal angerempelt, aber dafür gibt es unbegrenzt Platz nach vorne. Diesen Kompromiss mag sicher nicht jeder, aber aus meiner Sicht ist es das allemal wert.

Überrascht bin ich, dass es im A350 keine Steckdose gibt. Den Plan, aus dem Flieger heraus zu arbeiten, muss ich mir also abschminken und verbringe die Flugzeit abwechselnd mit Nickerchen, Sudoku und Reddit-Gescrolle.

So entdecke ich erst nach 6 Stunden, dass es zumindest einen USB-C Anschluss gibt. Versteckt unter dem Unterhaltungsbildschirm, den ich bis dahin nicht ausgeklappt hatte. Mit maximal 25 Watt reicht es aber nicht mal für eine Erhaltungsladung am Laptop, sondern der Akkustand nimmt trotz eingestecktem Ladekabel stetig ab.

Zum Start gibt es Frühstück, vor der Landung dann - wieder mal Köfte. Mittlerweile zum dritten Mal das gleiche Gericht, aber es schmeckt wenigstens.

Die Flugbegleiter machen nur das Nötigste. Meine Sitznachbarin möchte etwas Vegetarisches, aber es heißt, es wäre nichts anderes mehr da. Stimmt nicht: Sie war nur zu faul, bei einer Kollegin zu fragen, ob noch ein Veggi-Gericht da ist. Schließlich macht sie es doch, aber erst nach entsprechender Beschwerde durch den Fluggast.

Schön sind die drei Außenkameras, auch wenn es 90% der Flugzeit nichts als Wasser zu sehen gibt.

13 Stunden an Bord ziehen sich ganz schön, aber irgendwann ist auch der längste Flug vorbei. Zwischenzeit hatte ich mit meinem Wyndham-Hotel den Transfer organisiert. Für Gäste des Executive Floors wird ein privater Transfer (statt des öffentlichen Shuttles) versprochen, und kurz vor Ankunft schreibt mir die Fahrerin auf WhatsApp.

Zunächst muss ich aber noch durch die Einreise. Effizient geht anders. Während auf der Airport-Website von weniger als 30 Minuten die Rede ist, stehe ich rund 50 Minuten an. Falls ich öfter hier wäre, müsste ich mich mal über dieses CheckMig informieren, was wohl so eine Art Global Entry für Kolumbien ist. Aber ich habe nicht vor, noch einmal herzukommen.

Eigentlich habe ich nicht mal vor, das Hotelzimmer zu verlassen. Und ähnlich verwirrt wie die Bekannten zuhause, ist es auch die Einreisebeamtin. Ob ich als Tourist hier bin, möchte sie wissen. Ich bejahe, ohne das Thema zu weit ausführen zu wollen. Schließlich murmelt sie irgendwas mit „Transfer“ und stempelt meinen Pass. Ab dann sind es nur noch 10 Minuten bis zu meinem Fahrer Richtung Wyndham Hotel.

Das hatte ich für günstige 7.500 Punkte (Wert: ca. 45€) ebucht. Die Cash-Rate wäre mit 60€ nicht allzu viel höher, aber mit Punkten konnte ich zum gleichen Preis den Executive Floor wählen. Mit besagtem Transfer und Executive Lounge.

Das Hotel läuft auf den Namen „Wyndham Bogota Art“. Wirklich künstlerisch wirkt der Boden nicht, eher wie in den 80ern hängen geblieben. Aber der Rest passt: Freundliche Mitarbeiter, geräumige Zimmer und ein riesiges Badezimmer. Besseres P/L-Verhältnis als meine 26€ in Istanbul.

Das letzte Foto für heute stammt aus der Lounge. Um 18 Uhr gibt es ein kleines Abendessen (nicht im Bild: Empanadas), ehe ich ins Bett falle.

Jetzt bleiben mir noch knapp 24 Stunden, bis es zurück nach Europa geht. Die Meilen für meinen Flug sind schon eingetrudelt, und damit ist das wichtigste hier erledigt.

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Wieder ein toller Bericht!

Da verpasst du allerdings was. Bogota hat viel zu bieten und ist weit besser als sein Ruf, was für ganz Kolumbien gilt. Kolumbien hat in den letzten Jahren wahnsinnige Fortschritte gemacht um sein „Narco“ Image loszuwerden und das mit Erfolg.

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Ich war vor 3 Jahre schon mal hier in Bogota (ähnlich kurz) und nicht sonderlich angetan. Aber ich denke mal, auf eine kurze Tour rund ums Hotelgelände werde ich mich noch einlassen. Es gibt zumindest einen größeren Park in der Nähe

Mein Tourguide nach Guatape und zu Escobars Finca meint Kolumbien investiert viel darin, dass Image loszuwerden und kein Kolumbianer ist wirklich stolz auf Pablo, Kolumbien hat mehr zu bieten und wir sollten das Land mit seiner schönen Natur erleben.

Bogota

Nach dem Abendessen in der Wyndham Lounge beantrage ich noch kurz das Visum für den anstehenden Australien-Aufenthalt. Der Antrag dauert gefühlt ewig, aber zumindest ist er kostenlos. Fehlen dann noch Kuwait und Ägypten, aber die beiden sollte es (gegen kleine Gebühr) on-arrival am jeweiligen Flughafen geben.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, fällt mir eine „Important Notice“ von Iberia im E-Mail Postfach auf. Ich befürchte schon das schlimmste. Tatsächlich informiert Iberia mich aber nur darüber, dass das WLAN auf dem Flug voraussichtlich nicht funktioniert. Positiv nehme ich zur Kenntnis, dass es dafür überhaupt eine E-Mail gibt. Die meisten Airlines erwähnen das Ganze nur beiläufig beim Boarding, wenn überhaupt.

Ehe ich es vergesse, checke ich schnell für die anstehenden Flüge BOG - MAD und MAD - HAM ein. Bei nur zwei Stunden Umsteigezeit auf getrennten Tickets ist es sinnvoll, die Bordkarte schon mal parat zu haben.

Das Frühstück gibt es dann in der Lounge, mit toller Aussicht über die Stadt.

Das Angebot ist hier etwas kleiner als unten im Hauptrestaurant, aber kann trotzdem punkten. Neben frischen Eierspeisen auf Bestellung, gibt es u.a. Schweinerippchen. Ich liebe ein deftiges Frühstück, also genau das richtige für mich.

Das Loungepersonal ist durchweg freundlich, auch wenn es mit der Sprachbarriere nicht immer einfach ist. Offenbar erwarten sie im Gegenzug für die Freundlichkeit aber auch ein Trinkgeld. Mir wird eine Mappe mit Betrag 0$ für die Inklusivleistungen in die Hand gedrückt, mit Platz für Trinkgeld und Unterschrift.

Das Hotel hat von mir aber nicht mal eine Kreditkarte, da das Zimmer mit Punkten gebucht wurde. Und nur für ein Trinkgeld möchte ich jetzt auch nicht die Karte hinterlegen. Daher lasse ich einfach meinen letzten US-Dollar als Cash liegen. Mag sein, dass er damit nicht viel anfangen kann, aber besser als nichts.

Ursprünglich schrieb ich, ich hätte nicht mal vor, das Hotelzimmer in Bogota zu verlassen. Das war auch beim letzten Besuch mein Plan, dann bin ich aber doch die Seilbahn nach Monserratte hoch.

Und auch diesmal entscheide ich mich schließlich doch dazu, nicht 24h nur im Hotelzimmer rumzulümmeln. Ich hatte mir schon vorab einen Park herausgesucht, der nur wenige Kilometer entfernt liegt und wohl so etwas wie der Central Park Bogotas ist. Nur etwas weniger zentral. Dafür bescheinigen die Reviews eine gute Sicherheitslage.

Die 10min Uber-Fahrt zum „Parque Simon Bolivar“ kostet mich 2€. Dort spaziere ich 40min um den See und schnappe etwas frische Luft. Mit 15° ist es erstaunlich frisch. Die Sonneneinstrahlung (UV-Index 11) ist dafür nicht zu unterschätzen.

Der Park macht tatsächlich einen sehr sicheren Eindruck. An jedem Eingang befindet sich ein Security-Mitarbeiter und auf dem Wasser tümmeln sich zahlreiche Kanufahrer.

Als zweiten POI hatte ich mir noch eine Bibliothek am anderen Ende des Parks rausgesucht. Die Ecke fühlt sich schon eher etwas sketchy an, aber nicht per se unsicher. Und die Bibliothek ist von innen wie auch außen nett anzusehen.

Soweit von meinem kleinen Side Quest in Bogota. Letzer Stopp ist ein Supermarkt unweit des Hotels, wo für 9€ ein paar (hoffentlich?) landestypische Snacks im Einkaufswagen landen. Zum Glück klappt die Kartenzahlung, denn einen Plan B hätte ich nicht.

Und das war es auch schon in Bogota. Um 13:30 mache ich mich mit dem Hotel-Shuttle auf zum Flughafen. Zu meiner Überraschung hat um 14 Uhr auch schon der Iberia Schalter geöffnet, obwohl der Flug erst 17:20 geht.

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Bogota - Madrid - Hamburg mit Iberia

Am Flughafen überrascht mich als nächstes eine erstaunlich effiziente Passkontrolle mit biometrischen E-Gates, gefolgt vom (einzigen) 3D-Gepäckscanner. Laptop und Flüssigkeiten müssen also nicht mal aus dem Rucksack raus. Damit es nicht zu bequem wird, zwingt man alle Passagiere im Gegenzug dazu, die Schuhe auszuziehen. In 15 Minuten ist beides erledigt.

Iberia nutzt in Bogota die LATAM Lounge. Bislang kenne ich nur die Avianca und El Dorado Lounge, und verglichen damit ist die LATAM Lounge top. Es gibt Eiscreme, einige warme Gerichte und kalte Snacks. Und passenderweise liegt sie direkt über meinem Abflug-Gate A1.

Ehe ich die Lounge verlasse, kann ich mich so vergewissern, dass das Boarding wirklich im Gange ist. Das ist es. Derweil fährt außen ein A350 von Turkish über das Vorfeld und erinnert mich daran, wieso ich eigentlich hier bin.

Während ich im Finger in der Schlange stehe, trage ich den Flug in meine Flugstatistik ein. Und stelle überrascht fest, dass der Flieger erst vor 2 Monaten ausgeliefert wurde.

Bedeutet also: Es gibt die neue Iberia Business Class und nicht die alte. Früher hätte ich mich wohl Tage Tage im Voraus auf die Business Langstrecke gefreut und regelmäßig die Seat Map gecheckt. Je öfter man Business fliegt, desto mehr verblasst das Ganze. So konnte mich die O-Saft-Maschine in der Lounge mehr begeistern, als der Fakt, dass ich gleich mit 900 km/h über den Atlantik fliege und dabei sogar ein flaches Bett für mich habe.

Leider hatte ich es verpennt, rechtzeitig einen Sitzplatz auszuwählen. So waren 2 Tage vor Abflug nur noch "Fenster-„Sitze am Gang (ohne Privatsphäre“ und Mittelsitze frei. Ich entscheide mich für letzteres.

Der Sitz ist okay, mehr nicht. In der Liegeposition ziemlich eng, dafür gibt es einen angenehm großen Tisch und eine große Trennwand in der Mitte.

Vor 2 Jahren hatte ich schon mal ein Review des Produkts verpasst. Viel geändert hat sich seitdem nicht:

Unschön ist die Verspätung beim Abflug. Es gäbe irgendein Problem mit dem Navigationssystem. Und wenn das Problem nicht bald gelöst wird, kommt noch ein anderes dazu: Meine nur 2 Stunden Umstiegezeit in Madrid, um das getrennt gebuchte Ticket nach Hamburg zu erreichen.

Die Menschen mit Warnwesten sind kein gutes Zeichen, aber mit 40 Minuten Verspätung gibt es dann das Pushback. Sollte noch reichen für den Umstieg in Madrid, aber mit der Lounge wird es knapp. Nicht, dass ich noch verhungere!

Als Abendessen entscheide ich mich für den Teriyaki-Lachs. Eine gute Wahl. Und schließlich gibt es noch 2 Desserts, als hätte ich in den Lounges der letzten Tage noch nicht genug gegessen.

Ich schlafe rund 5 Stunden und werde von einem mittelmäßigen French Toast geweckt. Und der Tatsache, dass das WLAN doch funktioniert, obwohl sie mir extra eine E-Mail zum WiFi Ausfall geschickt hatten.

Vom Umstieg in Madrid habe ich keine Bilder, denn ich bin die ganze Zeit dabei von A nach B zu hetzen. Erst vom Flugzeug durch das Satelliten-Terminal zum Shuttlezug. Dann durch die Security. Mit nur ca. 10min Wartezeit habe ich noch Glück - denn aufgrund eines Streiks kann hier gerade alles länger dauern.

Mit 30 Minuten bis zum Boarding komme ich in der Iberia Lounge an und mache mir etwas Hoffnung, noch kurz duschen zu können. Blöd nur, dass die Duschen gerade renoviert werden und geschlossen haben. Also nehme ich alle Sachen und versuche mein Glück in der Priority Pass Lounge nebenan.

Dort habe ich Glück und es ist direkt eine Dusche frei. Allerdings tickt die Uhr. Es reicht gerade noch, um zu Duschen, Zähne zu putzen und verbotenerweise zwei Sandwiches als Wegzehrung zu klauen. 5 Minuten vor dem Final Call bin ich am Gate und komme mit Boarding Gruppe 0 sogar noch an der Hälfte der Schlange vorbei.

Wieder mal Glück im Unglück. Bisher habe ich noch keinen einzigen Flug auf getrenntem Ticket verpasst, obwohl es schon das eine oder andere Mal sehr eng wurde.

Am Sitz des A320 gibt es den kleinsten Tisch, den ich je gesehen habe. Der Plan, während der Flugzeit etwas zu arbeiten, wird so ordentlich auf die Probe gestellt. Aber irgendwie klappt es. Das WLAN kostet 10,50€ für den ganzen Flug (knapp 3h).

Den Stress in Madrid fast vergessen, bahnt sich der nächste Ärger an. Es gibt eine Durchsage, ob ein Arzt an Bord sei - und falls ja, solle er sich umgehend melden. Zum „Glück“ erst 45min vor Hamburg. Und so entscheidet der Arzt wohl, dass eine Umleitung des Fluges kaum von Vorteil sei. Wir landen planmäßig in Hamburg, werden aber von Rettungswagen und Feuerwehr begrüßt.


(Feuerwehr & RTW nicht zu sehen, aber das Bus-Deboarding war wohl der Nebeneffekt)

Was genau los ist, bekomme ich nicht mit. Stattdessen versuche ich, mir die 30min bis zur Abfahrt der S-Bahn noch in der Lounge zu vertreiben. Wirkt zuerst vielversprechend und ich werde nach Scan von Priority Pass und Bordkarte willkommengeheißen. 10 Sekunden später heißt es, das System akzeptiert die Bordkarte nicht, und ankommend sei leider kein Zugang möglich. Merkwürdig, denn vor 3 Monaten hat es noch geklappt.

Leider darf ich mir nicht mal mehr ein Glas Wasser nehmen und trete den Walk of Shame zurück nach draußen an. Tatsächlich hat es wohl niemand anderes mitbekommen, und wenn doch, wäre es den anderen sowieso egal. Dann muss ich die Wasserflasche eben auf der Toilette auffüllen.

Ursprünglicher Plan war, nun auf direktem Wege nach Rostock zu fahren. „Direkt“ in dem Sinne, dass der Intercity wegen Bauarbeiten einen Umweg über Lübeck fährt. Dafür sehe ich mal wieder eine brachiale Diesellok, auch schön.

Den Plan habe ich etwas abgewandelt und noch einen Tanzstopp in Wismar eingelegt. Nachdem ich nun einen Monat fast nicht zuhause war, ist es schön, mal wieder ein paar bekannte Gesichter zu sehen.

Um 23 Uhr bin ich dann endlich in Rostock. Aber nicht allzu lange, denn in sieben Tagen geht es weiter nach Kuwait, Istanbul, Ägypten und Australien. 3 Kontinente habe ich jetzt geschafft, 3 fehlen noch.

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Sehr schöner Report! Bin die Strecke CAI-IST-KUL-SYD vor 3 Tagen geflogen und muss ehrlich sagen dass ich es mir viel schlimmer vorgestellt habe. Gab jeweils immer 1 Mahlzeit kurz nach Takeoff und die 2. Mahlzeit kurz vor Landung. Flug IST-KUL-SYD war überbucht, sodass freiwillige sich melden sollten für 600€+Hotel+neue Flüge. Paar deutsche im Flieger getroffen und Sportler die beim BMW Marathon in Berlin teilgenommen haben. In Sydney habe ich mir das Ibis Budget am Domestic Terminal für 75€ die Nacht geholt. International->domestic bin ich mit dem Bus 420 Richtung Mascot gefahren und dann 5min gelaufen. 1 Nacht hatte ich in Sydney. Am nächsten Tag ging es mit Xiamen Airlines SYD-XMN. Business Upgrade am Counter hat für den knapp 10Std Flug nur 1070AUD/600€ gekostet, richtiger Schnapper. Mein Flug hat ursprünglich 220€ gekostet SYD-XMN-SGN. Leider nur Meilen von der Eco erhalten.

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