Letzten Oktober bin ich von New York (JFK) nach Los Angeles (LAX) mit United geflogen.
Abflug ~ 11 Uhr → Ankunft ~ 13 Uhr
(für Details müsste ich nachschauen, jedenfalls Tagflug, im 24-Stunden-System)
Während des ganzen Flugs waren fast alle Fenster-Blenden geschlossen
und dann wurde noch die Beleuchtung in den Nachtmodus versetzt.
Es sah schon etwas gruselig aus, wie die Crew durch die spärlich beleuchteten Gänge gehuscht ist.
Draussen strahlender Sonnenschein und innen eine Stimmung wie aus einem Gruselfilm.
Dabei wollte ich doch was sehen beim Flug über’n Kontinent!
Ok, ich hatte trotzdem meine Blende halb geöffnet, was die Skurrilität für mich noch verstärkt hat
(durch den Kontrast).
Frage(n):
Ist das normal?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen auf anderen Strecken gemacht?
Bei LH schon häufig bei Tagflügen über den Atlantik erlebt. Und ja, ich denke, damit die Crew fix ihre Ruhe hat. So hat es jedenfalls gewirkt. Kenne ich aber auch von AC.
Das kommt jetzt immer häufiger vor. Jedenfalls die LH-Gruppe findet es mega wichtig bei helllichtem Tag eine Dunkelheit, die - Wortwitz!!! - ihren Service in den Schatten stellt - zu suggerieren. Man wird auch richtig angezählt, falls man sich erdreistet die Verdunkelung halb zu öffnen.
Iberia und British Airways machen es idR nicht.
Für mich ein absolutes Unding. Mein Biorhythmus kommt mit den westwärtigen Reiserichtungen eigentlich super zurecht, dadurch wird man aber oftmals so müde, dass man wegblickt und es daher am Ziel unnötig kompliziert macht
Unser Flug nach Kolumbien war auch alles dunkel die ganze Zeit. Abflug war mittags. Die Fenster wurden sofort nach dem Start geschlossen, lange bevor es nach Deutscher Zeit Abend wurde.
Komisch, ich empfinde es gerade bei LH und den anderen europäischen Airlines eigentlich nicht so. Die sind immer relativ hell und pro Tagesrhythmus.
Die Amis haben das doch fast immer. Jeder inneramerikanischen Flug, den ich boarde, ist von den Fenstern her komplett abgedunkelt und 95 Prozent der PAX machen die Blende auch nicht auf - das IFE ist ja interessanter als die echte Welt…
Mir geht das auch jedes mal auf den Keks und wenn ich bei Tagflügen am Fenster setze, mache ich die Blende auch jedes mal hoch.
Das ist ja alles schön und gut, betrifft aber in der Regel doch wirklich nur den direkt am Fenster Sitzenden und seinen Sitznachbarn. Und bei halber Blende den eigentlich schon auch wieder nicht. Ich sehe da wirklich nur das Ziel das Publikum schläfrig zu machen, damit es keinen Service einfordert.
In den USA ist mir das noch nie so krass aufgefallen. Aber meine letzten Flüge dort waren auch immer abends.
Find ich auch super nervig. Sitze meist gezielt am Fenster um was zu sehen. Hatte das, was Du beschreibst aber bisher nur einmal bewusst erlebt. Mit Avianca von Bogota nach Mexiko. Nachmittagsflug, aber die zentral gesteuerte Verdunklung war unverständlich für mich. Sass letzte Reihe und hab gefragt, ob man das nicht für mich ändern kann. Allerdings weiss ich nun nicht mehr ob sie es gezielt für mich ausgeschaltet haben oder verneint haben. War zu lange her. Habs bei einem Tagflug nur echt nicht verstanden.
Ne, da hast du Recht. Bin jetzt wieder letzte Woche zwei mal Delta inneramerikanisch geflogen und war begeistert. Normale Eco, aber bequemer Sitz mit Kopfstütze, IFE, Getränkerunde mit Keks und schnelles komplett kostenloses Internet. Dazu ne funktionierende Delta App. Traurig, wenn man Europa damit vergleicht.
Ich war einmal die Delta 767-400 in ZRH anschauen, und da wurde mir erklärt, dass es eine amerikanische Vorschrift sei, die Blenden während der Bodenzeit zuzuhalten, da sich sonst bei viel Sonne, das Flugzeug zu stark aufheize.
Das kann natürlich gut sein, ist ja in manchen Gegenden auch sinnvoll
Was ich trotzdem interessant finde ist, dass die Blenden bei Start und Landung nicht geöffnet werden müssen, das ist meines Wissens nämlich hier so vorgegeben. Zumindest legt die LH da immer Wert drauf.
Und ich finde es halt spannend, dass der Durchschnitts-Ami kein Interesse daran hat, raus zu schauen.
Mal kurz Off-Topic zu Airline-Besonderheiten auch anderer Art:
LATAM hat in Chile immer ein sehr eigenwilliges De-Boarding (also Ausstiegs-Prozedere) gehabt: Neben der Business-Class durften immer die letzten 5-7 Reihen als erstes aussteigen; deren Passagiere sind dann quer durch den Flieger an allen Gästen der Mittelreihen vorbei marschiert (nein, die hintere Tür wurde nicht geöffnet). In den letzten Reihen sitzt man eigentlich immer als Super-Billig Eco Light-Passagier und genießt daher einen frühen Ausstieg. Logisch oder?
Die Begründung war: Nicht wie 2020/2021 bei der LH-Gruppe mit dem Ziel Abstand zwischen den Passagieren wegen Corona zu erreichen (was ja auch Quatsch war). Sondern: für die Balance des Fliegers beim Ausladen wäre das nötig. Witzig nur, dass Airbus A320/321 ja eigentlich weltweit ähnlich im Einsatz sein sollten und ich es wirklich nur nirgends sonst erlebt habe. Oder gibt es hier auch Erfahrungsberichte?
Das sind die Vorgaben / Empfehlungen von Deutschland aus - die FA können so schneller und eher Unregelmäßigkeiten am Tragfläche und Triebwerken ausmachen, als das ein Fehlermeldung im Cockpit ankommt und gerade bei Start und Landung ist jede Sekunde ein extremer Zeitvorteil, wenn es dann um Entscheidungen geht
Lediglich bei Start und Landung müssen die Blenden oben sein, damit sich die Passagiere bei einer Evakuation nicht erst an die unterschiedliche Lichtsituation gewöhnen müssen.
Das ist mein Kenntnisstand.