[Semi-Live] Mit SkyTeam zum EuroBonus-Millionär

Ein (knapper) Tag in New York

Das Beste an amerikanischen Bussen: die Schnur für den Haltewunsch. Macht jedes Mal Spaß, daran zu ziehen.

Schon auf der kurzen Busfahrt vom AirTrain zur U-Bahn fällt mir die komplett übertriebene Weihnachtsbeleuchtung in vielen Vorgärten auf. Ich liebe es!

In der U-Bahn treffe ich dann auf den ersten Verrückten, der laut Musik abspielt und dazu komische Bewegungen macht. Nicht, dass es mich schockieren würde. New York ist eben das Berlin der USA.

Mein Plan für New York war ursprünglich, irgendwie die Nacht durchzumachen und den Schlaf dann am nächsten Tag nachzuholen. Dazu kommt es aber nicht. Zum einen habe ich durch die Umbuchung deutlich mehr Zeit als gedacht, zum andernen ist ein Kollege wenige Stunden vor mir in JFK gelandet. So komme ich für die Nacht bei ihm unter, ohne mir ein sündhaft teures Hotel leisten zu müssen.

Abends unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Downtown Manhattans. Immer schön anzusehen ist der Transit-Hub „Oculus“ unweit des World Trade Centers. Im Winter steht dort sogar eine kleine Eisbahn:

Am nächsten Tag bleiben noch ein paar Stunden, bevor es wieder zum Flughafen JFK geht. Mir fällt folgende Skulptur in einem Einkaufszentrum auf, die sofort an den Bahnhof Kanazawa (Japan) erinnert:

Zum Pflichtprogramm für NYC gehört immer auch die Highline. Ein Park auf der Strecke einer ehemaligen Bahnstrecke:

Erstmals schaffe ich es auf die Aussichtsplattform „Vessel“. Sie war wegen mehrere Suizide jahrelang geschlossen und ist jetzt wieder auf. Neu: Sie kostet 10$ Eintritt (+ tax), ist mit Metallnetzen abgesperrt und nur etwa die Hälfte der Struktur zugänglich.

Überall in New York weihnachtet es sehr (die Hotels im Dezember sind nicht ohne Grund so teuer). Besonders am Rockefeller Center mit dem dortigen Weihnachtsbaum:

Die Menschenmassen hier erschlagenen einen allerdings. So schlimm bin ich das aus den letzten Jahren nicht gewohnt, erst rechts nicht am hellichten Tage.

Noch einmal am Times Square vorbei…

… und dann wieder zurück zum Flughafen. Dort nutze ich (ähnlich wie @HejBjarne in seinem Bericht) den Zugang in die Chase Sapphire Lounge, der als Priority Pass Inhaber einmal pro Jahr möglich ist.


Burger und Nudeln in der Chase Sapphire Lounge

Wirklich überzeugt bin ich aber nicht davon. Der Burger ist gut und es gibt eine gute Auswahl an Desserts. Aber die Nudeln sagen mir gar nicht zu, und vor allem wäre der Normalpreis mit 75$ pro Besuch („Vorzugspreis“ für PP-Inhaber) komplett übertrieben. Lohnt sich wohl nur für Amis mit gratis Zugang dank entsprechender Kreditkarte.

Danach schaue ich noch kurz in der Centurion Lounge nebenan vorbei. Das Essen dort gefällt mir sogar etwas besser als bei Chase. Das liegt primär daran, dass es Lachs gibt - und ich liebe Lachs.

Ich hätte im Terminal 4 noch deutlich intensiver lounge-hoppen können (verschiedene Optionen mit Priority Pass, Delta Sky Club mit Aeromexico-Ticket, …). Aber mittlerweile ist auch schon Zeit fürs Boarding.

SkyTeam-Flug 14/15: AeroMexico

Eine 737max von AeroMexico wird mich jetzt nach Mexiko-Stadt fliegen. Das bedeutet fast 6 Stunden Flugzeit. Und wenn ich so drüber nachdenke, bin ich doch ganz froh, die Business Class für 30.000 statt Eco für 15.000 Meilen gebucht zu haben.

2 Stunden vorher wäre ein Dreamliner auf der Strecke geflogen, aber der war zum Buchungszeitpunkt nicht verfügbar. Man kann halt nicht alles haben. Die Recliner-Sitze in der 737max entsprechen quasi einer Premium Economy, sind nur etwas breiter. Der Sitzabstand ist sehr ordentlich und zu meiner Überraschung bleibt sogar der Nebensitz frei.

Das Essen ist besser als auf manch Langstrecken-Business-Class:

In Mexiko angekommen gibt es E-Gates zur Einreise, die ich auch mit deutschem Pass nutzen kann. Ich muss so langsam auf den Platz in meinem Reisepass achten und nehme sie daher gerne in Anspruch.

Eine Nacht in Mexiko

Gepäck habe ich nicht dabei und somit geht alles blitzschnell. Ich fahre für rund 8€ zu meinem Hotel und checke dort in mein 29€-Zimmer ein. Noch schneller geht es dadurch, dass der fahrer einfach über die rote Ampel fährt.

Das Zimmer ist in Ordnung. Es erinnert an ein günstiges Wyndham-Motel. Nicht, dass das etwas positives wäre. Aber für den Preis absolut angemessen. Die Alternative wäre das NH Hotel direkt am Airport-Terminal gewesen, aber das ruft über 100€ auf. Und Schlafkapseln sind nicht mein Ding.

Nur der Lärm direkt von der angrenzenden Hauptstraße stört etwas. Aber ich bin müde genug, um das zu ignorieren und 8 Stunden (fast) durchzuschlafen.

Viel habe ich von Mexiko nicht gesehen, als ich am nächsten Morgen wieder Richtung Flughafen fahre. Nur diesen Schnappschuss gibt es, während ich auf den Uber warte:

Am Flughafen MEX geht es kurz in die Centurion Lounge. Das Essen ist mit europäischer Platinum Card kommt gerade noch rechtzeitig nach ca. 30 Minuten Wartezeit (nur wenig länger und ich hätte mich stattdessen auf zum Gate machen müssen).

Eigentlich wollte ich im Rahmen des Trips gar nicht nach Mexiko, aber anders hat es nicht geklappt, AeroMexico abzuhaken. So fliege ich jetzt weiter nach Ciudad Juárez unweit von El Paso (USA). Die Alternative wäre ein Flug nach Tijuana (bei San Diego) gewesen, war aber nicht verfügbar.

So gut das Essen gestern war, so enttäuschend ist das Frühstück auf diesem Inlandsflug. Nach dem Brötchen dachte ich, da kommt noch ein Omelette oder ähnliches, tatsächlich geht nur ein Snack-Korb rum.

Für kurzzeitige Unterhaltung sorgt der Blick auf den Flughafen Texcoco (Wiki), bzw. das, was von ihm noch übrig ist. Eigentlich sollte er mal über 6 Landebahnen verfügen, aber der Bau wurde halbfertig abgebrochen und jetzt wird er zurückgebaut. Da soll noch mal jemand über den BER meckern.

Den Rest des Fluges gibt es quasi nur Wüste zu sehen:

Laut Unterhaltungssystem sollen wir mit einer Stunde Verspätung in CJS landen. Das stellt sich später als Verwechslung heraus. Offenbar ist im System eine falsche Zeitzone hinterlegt. Denn durch einen großzügigen Puffer im Flugplan standen wir trotz fast einer Stunde Verspätung beim Pushback nur wenige Minuten nach Plan.

Schließlich die Zwillingsstädte Ciudad Juarez und El Paso zu sehen. Die Grenze mit hohem Metallzaun ist auch aus der Luft gut auszumachen:

Dort muss ich aber erst einmal hinkommen. Mein Plan, einfach ein Uber zu bestellen, geht nicht auf. Denn Uber darf den Flughafen nicht mehr anfahren und meine Fahrt wird storniert. Nachdem ich 5 Minuten zu Fuß an die Hauptstraße gelaufen bin, klappt es.

Sonderlich wohl ist mir dabei nicht, gilt Juarez doch als eine der gefährlichsten Städte Mexikos. Neben mir stehen aber zumindest noch einige andere Personen, die genau das Gleiche machen. Ab und zu kommt ein Taxifahrer vorbei, schaut grimmig, und zieht dann von Dannen.

Wenn ich nicht Koffer und Rucksack dabei hätte, hätte ich mir wohl kurz die Innenstadt von Juarez angeschaut, die ganz nett sein soll. Aber ich falle schon so genug als Gringo auf und riskiere lieber nichts. Also lässt mich der Fahrer direkt an der Brücke raus, die in die USA führt.

Erster Blick auf El Paso:

Als Global-Entry-Inhaber bin ich die letzten Jahre von ausgiebigen Interviews bei der Einreise verschont geblieben. Daher war ich gar nicht darauf eingestellt, hier nun unter die Zange genommen geworden. Aber der Beamte ist offenbar skeptisch. Er will wissen, was ich denn in Korea gemacht habe (und ob ich auch im Norden war), der Trip nach China wirkt ähnlich verdächtig, fragt mich dann noch zum Reiseverhalten der letzten Jahre, Beruf usw. aus. Und natürlich dazu, wieso ich denn von New York erst nach Mexiko fliege, wenn ich eigentlich nach L.A. möchte. Zugegeben: Das dürfte sich auf den ersten Blick niemanden erschließen.

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