Hier geht es zum Spin-Off
Ja, sicher doch.
Kurzer Zwischenstand:
Nach drei Wochen ist mein Flug TPE - BKK immer noch nicht aufgetaucht. Das Online-Formular für Retrocredit funktioniert nicht. Es kam immer nur eine rote Fehlermeldung oben auf der Seite.
Der Kundenservice teilt auf Anfrage mit, dass sie nichts tun können. Das ist mittlerweile 11 Tage her:
Offenbar gibt es irgendeinen Fehler mit einer API für die Meilengutschrift, und daher ist ein Absenden des Formulars nicht möglich. Zum Glück haben ein paar Nutzer im Flyertalk die Sache in eigene Hände genommen.
Es gibt dort ein Nutzerscript, das die SAS-Seite wieder fixt. Dazu muss man das einfach im Browser installieren und folgender Anleitung folgen:
(Kurzform: Tampermonkey o.ä. installieren, Variablen im Nutzerscript anpassen, sodass sie dem EuroBonus-Konto entsprechen, dann SAS-Seite neu laden)
Und tatsächlich: Die Fehlermeldung auf der SAS-Seite war dann verschwunden. Das Ticket wurde automatisch gefunden und die Meilen bzw. Segmente gutgeschrieben:
Und schon taucht der Flug in den Aktivitäten auf. Jetzt habe ich die 9/15 also auch offiziell abgehakt:
Unglaublich, dass die SAS-IT in 3 Wochen nicht hinbekommt, was Flyertalk-Nutzer innerhalb weniger Stunden schaffen.
Ich bin zwar zuversichtlich, dass sie das irgendwann vor Ende Dezember gefixt bekommen. Aber so lange wollte ich jetzt doch nicht warten.
Und weiter geht’s mit der lustigen SkyTeam-Weltreise. Jetzt mit dem Nordamerika-Abschnitt für Air France, Air Europa, KLM, Virgin, Aeromexico und Delta.
Heute zunächst mal BER - CDG - MAD mit Abflug um 12:20. Da Rostock aber als Vielflieger strategisch schlecht gelegen ist, bin ich dennoch um 6 Uhr los. So blieben mir zumindest 2h 30 zwischen planmäßiger Ankunft am BER und Abflug mit Air France, d.h. genug für 99% aller Verspätungen.
Die Anreise mit dem Deutschland-Ticket hat aber reibungslos geklappt und so stand ich gegen 10 am Check-in-Schalter für AF-KL. Mit meiner Frage nach einem Seat in der Exit Row wusste der Check-in-Agent nicht wirklich etwas mit anzufangen und meinte, alle wären belegt. Die App zeigte mir zwar noch Plätze am Notausgang an, wollte aber 16€ dafür. Und Diskutieren bringt meiner Erfahrung nach wenig.
Der BER ist zwar nicht mein Lieblingsflughafen, aber ich sehe ihn zumindest im oberen Mittelfeld. In knapp 10 Minuten ging es durch den Fast Track in den Sicherheitsbereich. Dann schnell mit dem (Amex-)Priority Pass im Mövenpick Café eingedeckt und dann dank EuroBonus-Status weiter in die „Tempelhof“-Lounge. Das Sandwich aus dem Mövenpick Café schmeckt mir Welten als jedes Loungefood.
Dazu ein paar Weißwürste aus der Lounge und eine Brezel - und perfekt ist das Frühstück. Ein Highlight der Lounge ist der gute Vorfeld-Blick. Hier mit einer Sonderlackierung (irgendein Cirium Award) der Iberia Express und dahinter die Retro-Embraer von LOT:
Und dann geht es auch schon weiter ins Flugzeug:
SkyTeam-Flug 10/15: Air France
Den Bananen-Test besteht Air France nicht. Die Beinfreiheit in Reihe 19 war absolut grottig, obwohl es auf dem Papier zumindest 75 cm sein müssten. Kaum vorstellbar wie es ab Reihe 26 aussieht, wo nochmal ein halber Zoll fehlt.
Lösungsversuch: Die Beine komisch anwinkeln - klappt auch nicht so gut.
Neben mir befand sich allerdings einer von nur drei freien Mittelsitzen dieses Fluges. Inoffizielles Seat Blocking als SkyTeam Elite oder reines Glück? Weiß ich nicht, aber es hat den Flug deutlich erträglicher gemacht.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Airlines gibt es bei Air France noch Getränke (inkl. Soft Drinks) und einen Snack kostenfrei. Das Sandwich war zwar klein, aber erstaunlich gut:
Dazu noch ein Salat sponsored by Amex und Mövenpick. So wird der Flug gleich deutlich angenehmer.
Ich mache noch ein kurzes Nickerchen und ehe ich mich versehe, sind wir auch schon im Landeanflug. Am Nachbar-Gate steht einer der letzten Airbus A318 auf dieser Welt. Laut Airfleets hat AF noch 6 im Linienbetrieb:
Nach einem Labyrinth an Gängen von Terminal 2F zu 2F suche ich den Service-Schalter von Air France auf und versuche es nochmal mit der Exit Row. Denn nach der Erfahrung vorhin möchte ich nicht noch zwei Stunden ohne Legroom ausharren.
Dort gibt es ein kleines Wechselbad der Gefühle. Zunächst sehe ich, wie die Mitarbeiterin eine Bordkarte mit dem gewünschten Sitz 25F ausdruckt. Dann fragt sie mich, ob ich schon gezahlt hätte und meint, der Sitz würde 20€ kosten. Schließlich bekomme ich ihn nach Verweis auf den Gold-Status doch kostenlos, auch wenn er bei AF eigentlich keine Sitzplatz-Vorteile gibt.
Für die Lounge ist kaum noch Zeit und so warte ich die paar Minuten am Gate. Aus 10 Minuten werden rund 25, ehe das Priority Boarding aufgerufen wird. Hätte mir doch noch ein paar Macarons in der Lounge holen sollen.
Erst beim Eintragen des Fluges in LogMyWorld fällt mir die Registrierung auf: Es ist genau das gleiche Flugzeug, mit dem ich vor einer Stunde in CDG gelandet bin. Der Fußweg von Gate 52 zu Gate 52 war erstaunlich lang.
Was Beinfreiheit angeht, kann ich mich auf diesem Flug nicht beschweren. Bei Start und Landung sitzt eine Flugbegleiterin direkt gegenüber und ich fühle mich ein wenig beobachtet. Aber das ist es allemal wert. Bei anderen Airlines sind dabei auch schon nette Gespräche entstanden.
Zu Essen gibt es… genau das gleiche wie auf BER - CDG. Und hinterher noch ein zweites Sandwich, als die Flugbegleiterin mit den Resten rumgeht. Der Service ist (für Air-France-Verhältnisse) recht freundlich.
Insgesamt zwei ziemlich ereignislose Flüge. Das ist in dem Fall etwas positives.
Während des Taxiing in Madrid beschäftige ich mich mit den ÖPNV-Optionen in die Innenstadt. Theoretisch soll es mittlerweile die Möglichkeit geben, eine Metro-Karte in der App zu bestellen und ins Google Wallet zu laden. Die befindet sich aber noch in der Beta-Phase und ich verstehe schnell, wieso. Alle meine Kreditkarten werden abgelehnt. So viel verstehe ich mit meinen rudimentärischen Spanisch-Kenntnissen.
1 Tag in Madrid
Vom Flughafen Madrid geht es mit der U-Bahn in die Stadt. Da das mit der App nicht geklappt hat, muss ich mir für die 10er-Karte noch eine Plastikkarte für 2,50€ besorgen. Zu Hause liegt schon eine davon, aber man kann nicht an alles denken. Insgesamt werden so 6,10€ für die 10er-Karte + 2,50€ + 2x 2,50€ Airport-Zuschlag fällig.
Nach Landung kurz vor 17 Uhr bin ich 18 Uhr in meinem Hotel in der Innenstadt. Alles etwas altmodisch, aber gutes P/L-Verhältnis für knapp 50€:
Zimmer im „Hostal Hispano Gran Vía“
Auch hier in Spanien weihnachtet es sehr. Etwa am Hauptplatz „Sol“:
… oder am Kaufhaus El Corte Inglés:
Zum Abendessen lächelt mich Taco Bell an. Solides Abendessen für etwas mehr als 5€:
Wie gerne hätte ich doch Taco Bell in Deutschland. Aber irgendwie wäre es dann auf Reisen auch nichts Besonderes mehr. Von daher bin ich mir gar nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Sommer 2025 soll die erste Filiale in Berlin eröffnen.
In Madrid war ich die letzten Jahre schon zuhauf (auch auf grund vieler günstiger Tickets ab Spanien). Nach einem kurzen Spaziergang durch die Innenstadt mache ich mich auf zu einer anderen Abendbeschäftigung: In einer Bar soll es einen kleinen Swinganz-Kurs geben. Zuhause habe ich damit diesen Sommer angefangen und auf Reisen schlägt es zwei Fliegen mit einer Klappe:
- man lernt als Alleinreisender neue Leute kennen
- es ist eine tolle Abendbeschäftigung
- es macht nicht nur Spaß, sondern geht noch dazu als Sport durch
Obwohl ich kaum ein Wort Spanisch spreche, vergeht die Zeit bis Mitternacht wie im Flug. Auf dem Rückweg zum Hotel unternehme ich noch eine kurze Stadtrundfahrt mit dem eScooter. Ich habe den 30-Minuten-Pass gebucht und den muss man ja ausnutzen. Außerdem fahren eScooter hier bis zu 25 km/h (statt 20 in DE) und die Freude daran steigt proportional mit der Geschwindigkeit.
Beim Aufstehen erschreckt mich eine Mail von Air Europa:
Habe ich versehentlich den Flug für den falschen Tag gebucht? Zum Glück nicht, also falscher Alarm. Die IT von Air Europa ist wohl einfach grausam.
Obwohl ich gut ausgeschlafen habe, bleibt mir am nächsten Tag noch einige Zeit bis zum Abflug um 15 Uhr. Daher geht es nochmal zu Fuß durchs Zentrum, unter anderem am Plaza Mayor entlang mit kleinem Weihnachtsmarkt.
Überall gibt es ellenlange Schlangen an den Lotto-Filialen. Die Weihnachtslotterie steht an - und zieht auch zahlreiche Straßenverkäufer für Losscheine an.
Churros müssen natürlich sein. Leider beinahe kalt und mit 6,50€ eher eine Touristenfalle:
Gegen 11 mache ich mich auf zum Flughafen. Dort ist alles komplett chaotisch. Das fängt mit der ausbaufähigen Beschilderung an, sodass ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt am richtigen Bahnsteig stehen. Die Bahn zum Flughafen fährt laut Bildschirm in 4 Minuten ab, tatsächlich aber schon nach einer Minute. Und nach halber Fahrt wechselt die Anzeige im Zug selbst plötzlich auf ein komplett anderes Ziel, das nicht mal an dieser Linie liegt. Spanien halt…
Deutlich besser funktioniert der Flughafen selbst. Am Schalter von Air Europa bekomme ich innerhalb einer Minute den Boardingpass ausgehändigt. Direkt nebenan befindet sich ein komplett separater Eingang für die Fast Lane der Security. Die habe ich ganz für mich alleine und muss auch keine Flüssigkeiten oder Laptops entnehmen, denn es gibt hier schon neue CT-Scanner.
Die Lounge wird vom spanischen Flughafen-Betreiber Aena betrieben. Wie alle anderen Aena-Lounges liegt sie irgendwo im oberen Mittelfeld. Akzeptables Essen, viele Sitzplätze, schöner Vorfeld-Blick:
Die Freude währt bis zur Benachrichtigung von Kayak Trips, dass einer meiner Flüge storniert wurde. Es ist der Flug von Barcelona nach Amsterdam morgen:
Von Expedia, KLM oder AirHelp erhalte ich keinerlei Benachrichtigung darüber. Gut, dass Kayak Bescheid weiß.
Damit wird der Rest der Lounge-Zeit natürlich durcheinander geworfen. Ich schreibe sofort KLM auf WhatsApp an und bekomme zu meinem Erstaunen innerhalb weniger Minuten eine Antwort. Zunächst keine positive: Ich soll mich bitte an das Reisebüro (Expedia) wenden, um umgebucht zu werden.
Der Verweis auf EU261 zieht zum Glück. Nur gibt es auf den ersten Blick keine passenden Verbindungen:
- der KLM-Flug um 11 (statt 13) Uhr ist ausgebucht
- um 10 Uhr gäbe es einen Flug BCN-AMS mit Vueling (KL-Codeshare). Das ist mir aber mit meinem Handgepäck zu riskant (leicht über dem Gewichts- und Größenlimit)
- Abflug 06:00 ist mir auch nicht recht
Schließlich findet sich eine Option BCN - AMS - LHR - JFK (gleiches Routing wie ursprünglich), bei der ich zwar um 6 losfliege, aber zumindest auch schon 19 statt 23 Uhr in JFK ankomme. KLM hatte mir einen direkten Zubringer BCN-LHR mit BA vorgeschlagen, aber ich brauche ja das KLM-Segment.
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. KLM meint, ich hätte bereits eingecheckt und solange das der Fall ist, könne man mich nicht umbuchen. Habe ich nicht, aber ist wohl automatisch passiert. Also ab auf Twitter, dort BA angeschrieben und gebeten, den Check-in rückgängig zu machen. Zu meiner Überraschung funktioniert das innerhalb von 20 Minuten.
Während ich noch mit KLM schreibe, steht dann auch schon das Boarding für MAD - BCN an. Beim Weg aus der Lounge bekomme ich gerade noch mit, dass das Frühstück durch Mittagessen ersetzt wurde. Mit wirklich leckeren Rinderbäckchen in Rotweinsoße.
SkyTeam-Flug 11/15: Air Europa
Mit nur 11,57€ (über trip.com) war MAD-BCN der mit Abstand günstigste Flug dieses Trips. Durchgeführt wird er mit einem Boeing 787-9 - und ist auch fast ausgebucht.
Der Sitzabstand ist besser als bei Air France gestern, aber in dennoch schlecht für große Leute wie mich. Für den kurzen Hüpfer innerhalb Spaniens ist es ganz ok, aber damit auf Langstrecke? Bloß nicht
Neben uns rollt ein Airbus A321 von „Privilege Style“, der für UX unterwegs ist. Den hätte ich neulich fast nach ZRH gebucht, habe aber aufgrund der horrenden Bewertungen davon Abstand genommen.
Während wir am Boden etwas Verspätung aufbauen, hänge ich noch im KLM-Chat. Das ist leider ein ziemlich schwieriges Unterfangen, denn der Mobilfunkempfang im Dreamliner ist schrecklich. Während wir auf die Startbahn rollen, scheint endlich alles erledigt:
Insgesamt 2 Stunden hat es gebraucht von meiner ersten Nachricht an KLM bis zu dieser Bestätigung.
Bordservice kostet bei Air Europa extra. Und so rollt der Trolley durch den Gang, ohne dass irgendetwas verkauft wird. Für 12€ habe ich allerdings auch nicht mehr erwartet.
Beim Landeanflug vor Sonnenuntergang ergibt sich ein netter Blick auf Barcelona:
Beim Aussteigen kann ich einen kurzen Blick auf die Business Class werfen. Sieht ganz vernünftig aus:
Eine kurze Busfahrt später bin ich beim Regionalzug in die Stadt angekommen. Die Kombination ist ähnlich schnell wie die Metro L9, aber nur halb so teuer (10er-Karte für 12,65€).
18:30 bin ich im Hotel. Und allzu viel Zeit bleibt mir gar nicht mehr zum Sightseeing. Denn für den Flug um 6 werde ich gegen 03:30 aufstehen müssen. Zum Glück möchte man in dem Hotelzimmer eh nicht mehr Zeit als nötig verbringen:
Zum Abendessen haue ich heute mal rein und gönne mir ein brasilianisches Rodizio. Fast so gut wie in Rio, und ein Sushi-Buffet gibt es noch dazu. Mit ca. 40€ gerade noch vertretbar der Preis.
Danach noch ein kurzer Abstecher zur Sagrada Familia. Die Baustelle ist ganz schön weit gekommen, seit ich vor 10 Jahren das letzte Mal hier war. Eigentlich wollte ich am nächsten Tag noch etwas mehr von Barcelona sehen. Aber durch den Abflug um 6 statt 13 Uhr fällt das flach.
Es ist 23 Uhr, bleiben noch rund 4 Stunden Schlaf. Zeit fürs Bett.
Auf meiner 10er Karte bleiben noch ein paar Fahrten für die Rückfahrt zum Flughafen. Ich habe mir eine Verbindung rausgesucht, die ca. 80 Minuten vor Abflug am Airport wäre. Sicher ist sicher.
Der Bus kommt allerdings nicht und die Live-Abfahrtstafel weiß auch nicht weiter. Zum Glück kommt 5 Minuten später schon der nächste und nach einem Umstieg komme ich kurz vor 5 am Terminal 1 an.
Soweit verläuft alles reibungslos. Die Security läuft genau so reibungslos wie in Madrid gestern. Mir bleibt sogar noch etwas Zeit für die Lounge, ehe ich um 05:30 am Gate nach Barcelona stehe.
Plötzlich meint eine Google-Benachrichtigung, der Flug würde 90 Minuten verspätet in Amsterdam landen. Am Gate hat uns niemand informiert. Aber, dass zur eigentlich geplanten Abflugzeit die Crew wieder aus dem Flugzeug kommt, ist gar kein gutes Zeichen. Immerhin kommt man so mit Mitreisenden ins Gespräch.
Kurzfassung: Wegen der Winde in Amsterdam steht dort nur eine Runway zur Verfügung. Der Flug werde sich wohl mindestens um 90 Minuten verzögern, aber man verspricht regelmäßige Updates. Während die Anzeige am Flughafen sogar auf 3 Stunden Verspätung springt, meint die KLM-App weiterhin, der Flug wäre pünktlich. An dieser Stelle ein Lob an die KLM-Crew: Sie hat die Ansage am Gate selbst übernommen und der Pilot verspricht auf Nachfrage, auch in der Lounge über Updates zu informieren.
So kommt es auch. Gut eine Stunde nach den schlechten Nachrichten heißt es, KLM-Passagiere sollen bitte wieder zum Gate kommen. Viel besser ist die Situation aber nicht geworden. Man würde bald boarden, müsse aber womöglich noch über eine Stunde am Boden stehen, ehe es losgeht. Die Website vom Flughafen Schiphol bestätigt das und geht von 3 Stunden Verspätung bei Ankunft aus.
SkyTeam-Flug 12/15:
So kommt es auch. Das Boarding beginnt rasch, aber am Boden tut sich zunächst nicht viel. Das Ganze bei horrender Beinfreiheit und ohne Kopfstütze. Auf dem Flug hätte ich gerne die Chance für ein Nickerchen genutzt.
Irgendwann (ich spüre kaum noch meine Knie) geht es dann tatsächlich los nach Amsterdam. Wenn man sich die Abflugtafel von AMS so anschaut, kann ich froh sein, dass der Flug überhaupt stattfindet.
Zu Essen gibt es das typische Bananenbrot. Ich traue mich kaum, Air France zu loben - aber das Sandwich bei AF war deutlich besser.
Wir landen schließlich mit zwei einhalb Stunden Verspätung in Amsterdam. Zum Glück betrifft mich die Verspätung nicht weiter. Denn es war ohnehin ein Aufenthalt von 5 Stunden vorgesehen bis zum Anschlussflug AMS-LHR.
Kurioserweise wurde der während ich in der Luft war von einer Embraer 195-E2 auf eine Embraer 190 gedowngradet. So viele Flüge AMS - LHR wie heute storniert wurden, hätte man wohl auch eine 737-900 füllen können, stattdessen verkleinert KLM das Fluggerät?
So sitze ich nun jedenfalls gerade in der KLM Crown Lounge und tippe an diesem Bericht. Durch die Passkontrolle kam ich so schnell wie noch nie. Kein Wunder, wenn 50% der Passagiere fehlen.
Mal schauen, ob der Flug nach London nun wirklich wie geplant stattfindet. Aktuell sieht es jedenfalls nach Glück im Unglück aus.
Danke für den coolen Bericht!
Nur 1 Frage: Warum isst Du seltrn bis nie regionale Sachen, sondern fast immer bei irgendwelchen Ketten?
Viel Erfolg weiterhin!
Das würde ich so nicht unterstreichen. In Asien habe ich es genossen, überall japanisches, taiwanesisches, … Essen zu bekommen. Erst recht, da ich mit thailändischem Essen absolut nichts anfangen kann.
Aber genauso esse ich in Griechenland Gyro Pita, in Japan bei irgendwelchen familiengeführten Donkatsu-Restaurants, Churros in Spanien, Bratnudeln im Warung auf Bali, usw. Halt immer das, worauf ich gerade Lust habe. Ich finde, der Mix macht es. Und bei Ketten weiß ich (auch zB in Japan) genau, was mich erwartet.
Nur für Taco Bell habe ich eine Schwäche, egal wo. Insbesondere in den USA, wo ich keine Lust habe, 30€ inkl. Tip für ein Mittagessen zu zahlen.
@Peer Du kommst doch auch nach LA? Wenn ja geh mal zu In-N-Out Burger sofern du es nicht schon kennst. Taco Bell wird dort immer weniger…
Thema Amsterdam und die Winde kenne ich, bin immer froh wenn vor meinem Flug die Isobarenkarte keine enge Linien anzeigt
Ebenso Thema Gepäck aber nur wenn man auf Heimflügen ist. Selbst 4 Stunden haben nicht gereicht zuletzt aus LAX das es in STR ankam.
Beim Einstieg wurde das Flugzeug betankt und ging es flott los (Ja nicht den Slot verpassen sonst kann es deftige Delays geben) und somit standen 80% der Passagiere ohne Gepäck in STR da
Der Flug von Amsterdam nach London ist aus zweierlei Gründen nicht für die Challenge relevant: Einerseits wird er von KLM Cityhopper durchgeführt, und es ist immer noch nicht ganz klar, ob diese Tochter-Unternehmen mit für die 15er-Grenze zählen. Zum anderen hatte ich KLM ja ohnehin gerade erst auf BCN - AMS abgehakt.
Statt 5 Stunden hatte ich nun nur noch gut 2 Stunden Umsteigezeit in Amsterdam. Als dann fast pünktlich zum Boarding aufgerufen wird, bin ich erleichtert. Denn ganz hatte ich der Ankündigung noch nicht getraut, dass der Flug wie geplant stattfinden soll. Auf dem kurzen Weg vom Bus bis in die Embraer merke ich: Mit den Windböen heute ist nicht zu scherzen.
Der Sitzabstand in der Embraer ist ein klein wenig besser als vorhin in der Boeing 737. Platz für Handgepäck ist auch genug. Und so zählt die Embraer E-Serie nicht ohne Grund zu meinen beliebtesten Narrowbodies. Der Service besteht aus einem Beutel Cracker (schmecken deutlich besser als sie aussehen) und einer Wasserflasche. Zumindest mehr als beim Kranich.
Aus der Luft bietet sich eine schöne Sicht auf Southend-on-Sea. Das Gegenlicht verbietet aber brauchbare Fotos. Nur der lange Pier ist halbwegs erkennbar:
Wir landen pünktlich in Heathrow. Und zu meinem Erstaunen kann unsere Embraer sogar an einem Fluggaststeig andocken. Ausgerechnet an dem Flughafen, wo selbst eine Boeing 777 nicht selten mit Bussen abgefertigt wird.
Der Transit mit Busfahrt ins Terminal 3 und erneuter Sicherheitskontrolle dauert trotzdem seine Zeit. Aber allzu eilig habe ich es nicht. Erst recht, da ich all die schönen Lounges im T3 mit meinem SkyTeam-Ticket gar nicht besuchen kann. Selbst Virgin Atlantic schickt fremde SkyTeam-Vielflieger in eine gammlige Priority-Pass-Lounge statt ins eigene Clubhouse. Schade, denn das hätte ich mir gerne mal angeschaut. So bleibt mir nur die durchschnittliche Amex Centurion Lounge.
Ich habe seit Abflug in Barcelona die ganze Zeit die Seat Map für LHR - JFK im Blick gehabt. Online über die Virgin-Seite konnte ich aber (neben meinem Gangplatz) nur noch Mittelsitze auswählen und alles andere hätte extra gekostet. Der Mitarbeiter am Transfer-Schalter lässt sich glücklicherweise auf den Vorschlag ein, mir einen Economy Delight Sitz zuzuweisen. Der bietet knapp 10 cm mehr Beinfreiheit. Und da der Flug ohnehin fast ausgebucht sei, will er mal nicht so sein.
Am Gate angekommen, ist vom Boarding nichts zu spüren. Die Crew sei noch nicht da und los geht es schließlich erst mit einer Stunde Verspätung. Am Gate steht aber ein Piano und ein Mitreisender schafft es gut, damit die Wartezeit zu vertreiben.
SkyTeam-Flug 13/15: Virgin Atlantic
So langsam nähern wir uns der Zielgerade mit nur noch zwei offenen Airlines. Den Flug LHR - JFK fliegt Virgin heute mit dem A330neo, auf vielen anderen Rotationen kommt ein A350 zum Einsatz. Mit sogar ganz recht, denn so gibt es nur einen Sitznachbar, für den ich aufstehen muss. In meinem Fall sogar nicht mal das, denn in meinem Fall ist er während der 8 Stunden nur ein einziges Mal aufgestanden (während ich selbst auf Toilette war).
Über die zusätzliche Beinfreiheit bin ich sehr dankbar. Denn 10 Zentimeter weniger und es würde doch ziemlich eng:
Der Sitz ist (für Economy-Verhältnisse) top modern, was sich vor allem an zwei Punkten bemerkbar macht:
- Die Kopfstütze kann angemessen weit nach oben verstellt werden, sodass es sogar für mich ausreicht
- Der Bildschirm misst stolze 13 Zoll in der Diagonale. Viel mehr wäre quasi nicht möglich, ohne den Vordersitz selbst verbreitern zu müssen.
Zu essen gibt es Chicken oder Pasta. Ich wähle die Pasta. Wird keinen Preis gewinnen, aber eines der besseren Eco-Essen, die ich bisher hatte:
Nach halber Flugzeit freue ich mich auf das Eis, dass durch die Kabine gebracht wird. Aber nur bis zum ersten Bissen. Irgendjemand kam auf die Idee, ein Eis mit Gemüse-Eis auf den Markt zu bringen. Und so schmeckt das Wassereis nach Tomate und Karotte statt Erdbeer und Orange. Pfui.
Besser wird es mit der britischen Tea Time kurz vor Landung. Akzeptables Sandwich, warmer Scone, Clotted Cream und die gute Marmelade von Bonne Maman:
WLAN gibt es 2x 20 Minuten gratis fürs Anschauen je eines Werbespots. Ansonsten wäre es mit über 20€ für den gesamten Flug eher teuer. Und so verbringe ich die Zeit mit Sudoku und Super Mario.
Wir landen dann eine Stunde verspätet in New York JFK, d.h. gegen 20 statt 19 Uhr. Mit meinem ursprünglichen Flug wäre ich erst kurz vor Mitternacht da gewesen.
Dank Global Entry dauert die Einreise nur 30 Sekunden statt 46 Minuten. Selbst, wenn ich nicht mehr so viel in die USA reise wie früher: gute Investition
Den teuren 8,50$ AirTrain nehme ich in New York schon aus Prinzip nicht. Und so wird es wieder die Budget-Variante nach Manhattan: gratis AirTrain zur Lefferts Blvd Station, dort in die Q10 nach Lefferts Blvd. Subway Station gehüpft und dann per U-Bahn weiter in die Stadt. Dauert insgesamt ca. 15 Minuten länger als die Option mit dem AirTrain, aber kostet nur 2,90$.
Schade das ich noch kein Rentner bin. Dann hatte ich so eine Tour auch mitgemacht.
Der 2. Dank gilt für den Tip mit Airtrain und Lefferts Blvd. Station. Kannte ich noch nicht und wird für einen eventuellen New York Besuch gemerkt.
Ein (knapper) Tag in New York
Das Beste an amerikanischen Bussen: die Schnur für den Haltewunsch. Macht jedes Mal Spaß, daran zu ziehen.
Schon auf der kurzen Busfahrt vom AirTrain zur U-Bahn fällt mir die komplett übertriebene Weihnachtsbeleuchtung in vielen Vorgärten auf. Ich liebe es!
In der U-Bahn treffe ich dann auf den ersten Verrückten, der laut Musik abspielt und dazu komische Bewegungen macht. Nicht, dass es mich schockieren würde. New York ist eben das Berlin der USA.
Mein Plan für New York war ursprünglich, irgendwie die Nacht durchzumachen und den Schlaf dann am nächsten Tag nachzuholen. Dazu kommt es aber nicht. Zum einen habe ich durch die Umbuchung deutlich mehr Zeit als gedacht, zum andernen ist ein Kollege wenige Stunden vor mir in JFK gelandet. So komme ich für die Nacht bei ihm unter, ohne mir ein sündhaft teures Hotel leisten zu müssen.
Abends unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Downtown Manhattans. Immer schön anzusehen ist der Transit-Hub „Oculus“ unweit des World Trade Centers. Im Winter steht dort sogar eine kleine Eisbahn:
Am nächsten Tag bleiben noch ein paar Stunden, bevor es wieder zum Flughafen JFK geht. Mir fällt folgende Skulptur in einem Einkaufszentrum auf, die sofort an den Bahnhof Kanazawa (Japan) erinnert:
Zum Pflichtprogramm für NYC gehört immer auch die Highline. Ein Park auf der Strecke einer ehemaligen Bahnstrecke:
Erstmals schaffe ich es auf die Aussichtsplattform „Vessel“. Sie war wegen mehrere Suizide jahrelang geschlossen und ist jetzt wieder auf. Neu: Sie kostet 10$ Eintritt (+ tax), ist mit Metallnetzen abgesperrt und nur etwa die Hälfte der Struktur zugänglich.
Überall in New York weihnachtet es sehr (die Hotels im Dezember sind nicht ohne Grund so teuer). Besonders am Rockefeller Center mit dem dortigen Weihnachtsbaum:
Die Menschenmassen hier erschlagenen einen allerdings. So schlimm bin ich das aus den letzten Jahren nicht gewohnt, erst rechts nicht am hellichten Tage.
Noch einmal am Times Square vorbei…
… und dann wieder zurück zum Flughafen. Dort nutze ich (ähnlich wie @HejBjarne in seinem Bericht) den Zugang in die Chase Sapphire Lounge, der als Priority Pass Inhaber einmal pro Jahr möglich ist.
Burger und Nudeln in der Chase Sapphire Lounge
Wirklich überzeugt bin ich aber nicht davon. Der Burger ist gut und es gibt eine gute Auswahl an Desserts. Aber die Nudeln sagen mir gar nicht zu, und vor allem wäre der Normalpreis mit 75$ pro Besuch („Vorzugspreis“ für PP-Inhaber) komplett übertrieben. Lohnt sich wohl nur für Amis mit gratis Zugang dank entsprechender Kreditkarte.
Danach schaue ich noch kurz in der Centurion Lounge nebenan vorbei. Das Essen dort gefällt mir sogar etwas besser als bei Chase. Das liegt primär daran, dass es Lachs gibt - und ich liebe Lachs.
Ich hätte im Terminal 4 noch deutlich intensiver lounge-hoppen können (verschiedene Optionen mit Priority Pass, Delta Sky Club mit Aeromexico-Ticket, …). Aber mittlerweile ist auch schon Zeit fürs Boarding.
SkyTeam-Flug 14/15: AeroMexico
Eine 737max von AeroMexico wird mich jetzt nach Mexiko-Stadt fliegen. Das bedeutet fast 6 Stunden Flugzeit. Und wenn ich so drüber nachdenke, bin ich doch ganz froh, die Business Class für 30.000 statt Eco für 15.000 Meilen gebucht zu haben.
2 Stunden vorher wäre ein Dreamliner auf der Strecke geflogen, aber der war zum Buchungszeitpunkt nicht verfügbar. Man kann halt nicht alles haben. Die Recliner-Sitze in der 737max entsprechen quasi einer Premium Economy, sind nur etwas breiter. Der Sitzabstand ist sehr ordentlich und zu meiner Überraschung bleibt sogar der Nebensitz frei.
Das Essen ist besser als auf manch Langstrecken-Business-Class:
In Mexiko angekommen gibt es E-Gates zur Einreise, die ich auch mit deutschem Pass nutzen kann. Ich muss so langsam auf den Platz in meinem Reisepass achten und nehme sie daher gerne in Anspruch.
Eine Nacht in Mexiko
Gepäck habe ich nicht dabei und somit geht alles blitzschnell. Ich fahre für rund 8€ zu meinem Hotel und checke dort in mein 29€-Zimmer ein. Noch schneller geht es dadurch, dass der fahrer einfach über die rote Ampel fährt.
Das Zimmer ist in Ordnung. Es erinnert an ein günstiges Wyndham-Motel. Nicht, dass das etwas positives wäre. Aber für den Preis absolut angemessen. Die Alternative wäre das NH Hotel direkt am Airport-Terminal gewesen, aber das ruft über 100€ auf. Und Schlafkapseln sind nicht mein Ding.
Nur der Lärm direkt von der angrenzenden Hauptstraße stört etwas. Aber ich bin müde genug, um das zu ignorieren und 8 Stunden (fast) durchzuschlafen.
Viel habe ich von Mexiko nicht gesehen, als ich am nächsten Morgen wieder Richtung Flughafen fahre. Nur diesen Schnappschuss gibt es, während ich auf den Uber warte:
Am Flughafen MEX geht es kurz in die Centurion Lounge. Das Essen ist mit europäischer Platinum Card kommt gerade noch rechtzeitig nach ca. 30 Minuten Wartezeit (nur wenig länger und ich hätte mich stattdessen auf zum Gate machen müssen).
Eigentlich wollte ich im Rahmen des Trips gar nicht nach Mexiko, aber anders hat es nicht geklappt, AeroMexico abzuhaken. So fliege ich jetzt weiter nach Ciudad Juárez unweit von El Paso (USA). Die Alternative wäre ein Flug nach Tijuana (bei San Diego) gewesen, war aber nicht verfügbar.
So gut das Essen gestern war, so enttäuschend ist das Frühstück auf diesem Inlandsflug. Nach dem Brötchen dachte ich, da kommt noch ein Omelette oder ähnliches, tatsächlich geht nur ein Snack-Korb rum.
Für kurzzeitige Unterhaltung sorgt der Blick auf den Flughafen Texcoco (Wiki), bzw. das, was von ihm noch übrig ist. Eigentlich sollte er mal über 6 Landebahnen verfügen, aber der Bau wurde halbfertig abgebrochen und jetzt wird er zurückgebaut. Da soll noch mal jemand über den BER meckern.
Den Rest des Fluges gibt es quasi nur Wüste zu sehen:
Laut Unterhaltungssystem sollen wir mit einer Stunde Verspätung in CJS landen. Das stellt sich später als Verwechslung heraus. Offenbar ist im System eine falsche Zeitzone hinterlegt. Denn durch einen großzügigen Puffer im Flugplan standen wir trotz fast einer Stunde Verspätung beim Pushback nur wenige Minuten nach Plan.
Schließlich die Zwillingsstädte Ciudad Juarez und El Paso zu sehen. Die Grenze mit hohem Metallzaun ist auch aus der Luft gut auszumachen:
Dort muss ich aber erst einmal hinkommen. Mein Plan, einfach ein Uber zu bestellen, geht nicht auf. Denn Uber darf den Flughafen nicht mehr anfahren und meine Fahrt wird storniert. Nachdem ich 5 Minuten zu Fuß an die Hauptstraße gelaufen bin, klappt es.
Sonderlich wohl ist mir dabei nicht, gilt Juarez doch als eine der gefährlichsten Städte Mexikos. Neben mir stehen aber zumindest noch einige andere Personen, die genau das Gleiche machen. Ab und zu kommt ein Taxifahrer vorbei, schaut grimmig, und zieht dann von Dannen.
Wenn ich nicht Koffer und Rucksack dabei hätte, hätte ich mir wohl kurz die Innenstadt von Juarez angeschaut, die ganz nett sein soll. Aber ich falle schon so genug als Gringo auf und riskiere lieber nichts. Also lässt mich der Fahrer direkt an der Brücke raus, die in die USA führt.
Erster Blick auf El Paso:
Als Global-Entry-Inhaber bin ich die letzten Jahre von ausgiebigen Interviews bei der Einreise verschont geblieben. Daher war ich gar nicht darauf eingestellt, hier nun unter die Zange genommen geworden. Aber der Beamte ist offenbar skeptisch. Er will wissen, was ich denn in Korea gemacht habe (und ob ich auch im Norden war), der Trip nach China wirkt ähnlich verdächtig, fragt mich dann noch zum Reiseverhalten der letzten Jahre, Beruf usw. aus. Und natürlich dazu, wieso ich denn von New York erst nach Mexiko fliege, wenn ich eigentlich nach L.A. möchte. Zugegeben: Das dürfte sich auf den ersten Blick niemanden erschließen.
Ein paar Stunden in El Paso
Von der Grenze bis in die Innenstadt El Pasos sind es nochmal ca. 15 Minuten zu Fuß. Der komplette Weg ist gepflastert mit günstigen Klamottenläden zu fast mexikanischem Preisniveau. Gar keine so schlechte Idee eigentlich, und so nehme ich 3 Paar Socken für nur 2$ mit.
Spätestens bei Church’s Texas Chicken realisiere ich, wieder in den USA zu sein. Wo sonst kann man zu seinen Hähnchenteilen eine 2-Liter-Portion Cola bekommen?
Die Innenstadt ist heute ziemlich ausgestorben. Ich weiß nicht, ob es am Sonntag liegt oder immer so ist. Ein bisschen was zu sehen gibt es jedenfalls.
… darunter auch ein kostenloses Kunstmuseum. Ich habe noch 5 Stunden bis zum Flug ab ELP, also geht es auch dort hinein.
Da ich mit der Innenstadt schnell durch bin, bleibt mir noch zeit für eine deutlich authentischere USA-Erfahrung. Eine Betonwüste aus tausenden Parkplätzen irgendwo auswärts beim Einkaufszentrum:
Ich muss mich bei Dollar Tree und Target zurückhalten, denn das Handgepäck ist jetzt schon ziemlich am Limit. Irgendwann sitze ich wieder an der Bushaltestellte. Aus 5 Minuten Wartezeit werden 35, denn der angedachte Bus ist (ohne irgendeine Ankündigung) ausgefallen. Dafür kostet eine Fahrt nur 1$.
Ich hätte die Einkaufstour noch deutlich ausdehnen können. Denn während ich auf den Bus warte, trudelt eine E-Mail von American Airlines ein: Der Flug verzögert sich um mehr als 2 Stunden. Aber viel habe ich nicht mehr zu tun und fahre trotzdem zum Airport. Der ist schön weihnachtlich geschmückt:
Was fehlt, ist eine Lounge. Weder Priority Pass, noch Amex oder LoungeKey halten hier eine Lounge bereit. Und so muss ich 4 Stunden im öffentlichen Terminal-Bereich verbringen. Gut, dass es zumindest Wasserspender gibt - und einen Tisch, um diesen Bericht zu tippen.
Hi Gringo ,
Ich habe es vergessen oder nicht gecheckt, warum du den Umweg von mexico city über jerez/el paso gemacht hast. Hättest du nicht mit delta gleich zurückfliegen können?
Gruß
E.
Ich hatte für 300€ einen Gabelflug BCN - JFK | SFO - BCN gebucht, musste also irgendwie weiter an die Westküste kommen.
Ansonsten hätte ich auch nach z.B. Cancún fliegen können, um Aeromexico abzuhaken und dann direkt zurück nach New York. Wäre aber so oder so nicht günstiger gewesen.
JFK - MEX - LAX war deshalb raus, weil es a) keine entsprechenden Prämienflüge gab, b) fremde ausländische Airlines keine Tickets USA - USA anbieten dürfen und c) wegen der Abflugsteuern Mexikos sündhaft teuer gewesen wäre. Die Grenzüberquerung zu Fuß kostet hingegen nur 0,50$ Maut.
Also bin ich innerhalb Mexikos so weit nach Westen geflogen wie möglich. JFK - MEX - CJS war ja ein gemeinsames Award-Ticket und somit nicht teurer als JFK - MEX alleine.
Mit American (Eagle) nach Los Angeles
Irgendwann ist es so weit und das Boarding der halb leeren Embraer 175 beginnt. Dank Oneworld Sapphire habe ich einen der bequemsten Sitzplätze im ganzen Flugzeug - und mehr Beinfreiheit als die First Class vorne.
Der Bordservice ist bei allen drei US-Airlines quasi das gleiche. Auch AA serviert Soft Drinks und Biscoff (somit mehr als der Kranich):
Wir landen mit gut 2 Stunden Verspätung in LAX, aber das ist noch nicht alles. Nach Verlassen des Taxiways bleiben wir für über eine Stunde auf dem Vorfeld stehen. So ganz habe ich den Grund dafür nicht verstanden. Dass der Pilot das Anschallzeichen ausschaltet, damit Gäste auf die Toilette gehen können, ist aber kein gutes Zeichen.
Irgendwann soll ein Pushback-Truck kommen und uns ins Gate ziehen, nur passiert nichts. Nach über einer Stunde heißt es, das Maintenance Team habe empfohlen, die Triebwerke wieder anzuschalten. Das klappt dan und wir fahren mit eigener Kraft ins Gate. Mittlerweile sind es deutlich über 3 Stunden Verspätung. AA gehört nicht ohne Grund zu den unpünktlichsten aller US-Airlines.
Los Angeles
In Los Angeles bekomme ich für 2 Nächte bei einem Bekannten in Santa Monica unter. Jeder Stadtteil ist quasi eine eigene Stadt und von den anderen Teilen L.A.s bekommt man für gewöhnlich nicht viel mit. Auch wegen der horrenden Staus und daher langen Fahrtzeiten.
Innenstadt von Santa Monica
Am Strand von Santa Monica ist jedenfalls nicht viel los. Das Wetter ist mit ca. 15 bis 20 Grad recht angenehm, aber natürlich zu kalt zum Baden. Und die Aussicht wäre schöner, wenn davor nicht der 6-spurige Highway lang führen würde. Aber im Gegensatz zu manch anderem Stadtteil von Los Angeles kann man sich hier ganz gut fußläufig fortbewegen.
Zum Sonnenuntergang unternehmen wir noch einen kurzen Ausflug in die Berge von Malibu
… unwissend, dass das ein paar Stunden später nicht mehr möglich wäre. Am Abend bricht genau dort ein Waldbrand aus (wir sind unschuldig), erhellt die Nacht und führt zu großflächigen Straßensperrungen.
Nachts ist ein Spaziergang durch Santa Monica alles andere als angenehm. Alleine auf dem kurzen Weg zum Aussichtspunkt begegne ich fünf Fentanyl-Zombies. Das ist in anderen US-Städten allerdings auch nicht viel besser. Am schlimmsten habe ich Seattle in Erinnerung.
Am nächsten Morgen steht auch schon der Weiterflug nach San Francisco an. Und somit der letzte meiner 15 notwendigen SkyTeam-Flüge. Zunächst geht es noch kurz in den Delta Sky Club LAX, der ein erstaunlich gutes Frühstück bietet - mitsamt Omelette-Station.
SkyTeam-Flug 15/15: Delta Air Lines
Der Airbus A321 von Delta ist zwar mehr als 30 Jahre alt (Baujahr 1992), aber von innen sieht man ihm das nicht an. Er verfügt über das neue Interior mit großen Overhead Bins (Koffer passen vertikal rein) und einem futuristischen Overhead Panel:
Dazu gibt es immerhin 79 cm Sitzabstand, sodass auch längere Flüge durch die USA halbwegs annehmbar sind.
Der Waldbrand scheint mittlerweile unter Kontrolle zu sein, aber die Rauchwolke ist aus dem Flugzeug sehr gut zu erkennen:
Ansonsten gibt es wenig zu berichten von diesem Delta-Flug. Einzig der Getränkeservice ist aufgrund der kurzen Flugdistanz etwas eingeschränkt: Es gibt nur Wasser oder Kaffee
Jetzt warte ich nur noch auf zwei Meilengutschriften, dann sollte der EuroBonus-Millon nichts mehr im Wege stehen. Der Air-Europa-Flug MAD-BCN fehlt noch und natürlich dieser LAX-SFO-FLug mit Delta. Mal schauen, ob die automatisch auftauchen, oder ich nachhelfen muss.
Mit diesem Reisebericht geht es aber natürlich noch weiter bis zur Heimreise.
Ein Tag in San Francisco
Ich lande gegen 12 Uhr in San Francisco und statte noch kurz dem dortigen Delta Sky Club einen Besuch ab. Das klappt (mit der Amex Platinum) auch nach Ankunft von einem Delta-Flug.
Als Hotel habe ich die Travelodge in Airport-Nähe für ca. 50$ gebucht. Primär deshalb, weil der Delta-Flug am nächsten Morgen schon um 7 Uhr geht, und ich demnach vor 4 Uhr in der Innenstadt losmüsste.
Der Mitarbeiter im Motel will von meinem Wyndham-Status leider nichts wissen und so muss ich hinter allen anderen warten, bis ein Zimmer fertig ist. Das dauert eine knappe Stunde, die ich zum Tippen an diesem Bericht verwende. Nur fällt die Zeit in San Francisco entsprechend kürzer aus.
Die Bewertungen dieser Travelodge bei Google Maps sind gruselig. Tatsächlich war ich hier schon mehrfach und es ist typische Wyndham-Standardkost. Ja, die Teppiche mögen nicht super sauber sein und die Wand hat vielleicht ein paar Macken. Aber das ist mir immer noch lieber als im Holiday Inn nebenan das Doppelte zu zahlen.
Weiter in die Innenstadt geht es mit dem Bus, der direkt vorm Hotel hält. Eine Einzelfahrt kostet 2,25$, eine Tageskarte 4,50$. Auch vom Airport SFO kommend ist das mit Abstand die günstigste Variante, aber auch ca. 20 Minuten länger als eine Fahrt mit dem BART.
Als ich in San Francisco ankomme, ist es schon fast 16 Uhr und der Sonnenuntergang somit nur noch eine Stunde hin.
Das Flatiron Building dort ist mir irgendwie noch nie so richtig aufgefallen:
Das Highlight, das mich jedes Mal nach San Francisco bringt, ist aber eine Fahrt mit den Cable Cars. Oder besser noch: Mehrere. Denn eine Einzelfahrt (8$) ist nur ungleich günstiger als eine Tageskarte (13$). Es gab schon Tage, die habe ich fast nur damit verbracht, auf und ab mit diesen ikonischen „Seilbahnen“ zu fahren. Der einmalige Geruch nach abgeriebenem Tannenholz beim Bremsen kriegt mich jedes mal.
… und noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn man auf dem Sideboard steht:
Am Fishermans Warf angekommen, fällt mir das mechanische Museum (Musée Mécanique) auf. Ich war zwar schon einige Male in San Francisco, aber das hatte ich irgendwie nie wahrgenommen. Und es stellt sich als eine der Top Attraktionen in San Francisco heraus.
Der Eintritt ist kostenlos und für einen kleinen Geldbetrag (meist 25 Cent bis 1$) kann man jede dieser Automaten zum Leben erwecken. Besonders haben es mir die automatischen Musik-Maschinen angetan, aber auch das Pinball ist z.B. ein netter Zeitvertreib.
Meist wirft einer Geld ein und daneben sammeln sich dann die anderen Besucher und schauen „gratis“ zu. So kann man auch mit anderen Touristen in Kontakt kommen.
Fast eine Stunde (und 5$) später stehe ich vor dem In n Out Burger nebenan, gönne mir kurz einen Cheeseburger und laufe dann weiter zur Cable Car. Viele von ihnen sind schön weihnachtlich geschmückt. Und die Tageskarte soll sich ja lohnen.
Von den Dumplings in Chinatown bin ich diesmal nicht sonderlich überzeugt. Kurz vor Ladenschluss sind die Bao (fluffig, gefüllt mit BBQ Pork nicht mehr allzu frisch und die Xiaolongbao enthalten nicht mal Suppe. Ich muss wohl bis zur Cathay Lounge in London warten, um wieder gute Knödel zu bekommen.
Ansonsten ist die Chinatown aber gerade nachts sehr schön anzusehen und immer einen kurzen Besuch wert, egal ob man dort isst oder nicht.
Am Union Square ist auch hier ein großer Tannenbaum aufgebaut. Diesmal sehe ich zudem überraschend wenige Obdachlose in der Stadt. Da war Downtown Santa Monica deutlich unangenehmer.
Damit ist der Tag natürlich noch nicht vorbei. Im örtlichen Tanzkalender fällt mir ein Swing-Ball mit Anfängerkurs und Live-Musik auf. Wo könnte man besser tanzen als im Heimatland? Und So endet die Reise in etwa so, wie sie in Barcelona angefangen hat.
Zum Schlafen bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich bleibe bis nach Mitternacht und bin um 1 wieder im Hotel. Bleiben noch 4 Stunden Schlaf bis zum Wecker. Nun stehen noch vier Flüge an: SFO - ATL - BCN mit Delta und BCN - FRA - HAM mit dem Kranich. Vorausgesetzt, es geht alles gut bei den engen Anschlüssen.
Yup, ich gehe da eigentlich auch jedes Mal hin, wenn ich am Wharf bin. Schrullig, aber schön und sehr entschleunigt.
Was ich auch fast jedes Mal mache, wenn das Wetter ok ist, ist mit dem (Miet-)Rad über die Golden Gate Bridge und dann entweder ein bisschen in die Berge rein oder runter nach Sausalito zu fahren. Letztes Mal zu zweit mit einem Tandem war es nochmal was Besonderes.
Wow Bilder aus San Fran ohne Obdachlose drauf!!
Ich fand es im Oktober schon nicht so wild…
Obdachlose hatte ich in SD oder DC viel krasser empfunden.
Paar Phentanylzombies gab es noch, aber nach den Warnungen hatte ich da mehr erwartet.