Auf meinem Flug STR-FRA-GDN und zurück, gebucht über die Lufthansa Homepage, hatte Lufthansa beim Rückflug das letzte Segment nach Stuttgart als ICE-Zug ausgestellt, also GDN-FRA-ZWS (Hauptbahnhof Stuttgart). Der Zug hat zwar eine Lufthansa Flugnummer LH3xxx und es wird ein LH Boardingpass ausgestellt, aber bei Reklamationen akzeptiert Lufthansa dies nicht als Flugsegment. In konkreten Fall war der ICE am Fernbahnhof Frankfurt-Flughafen derart überfüllt, dass er von der Bundespolizei geräumt werden musste. Wir konnten zu unseren reservierten Sitzplätzen nicht vordringen. Meine Reklamation bei LH wurde dort so beschieden, dass die EU Fluggastrechte hier nicht greifen. Schließlich sei das ein Zug gewesen und kein Flugzeug. Bei dieser Entscheidung habe man auch den Senator-Status berücksichtigt, komme aber zu keinem anderen Ergebnis. Fakt ist: Ich habe bei einer Fluggesellschaft eine Flugreise gebucht, keine Busreise und keine Zugreise. LH hat das letzte Teilsegment mit einer LH Flugnummer als ICE-Zugreise durchgeführt, sieht sich diesbezüglich aber nicht in der Verantwortung.
Dass das letzte Segment eine Zugreise ist, müsstest du beim Buchen schon gesehen haben, oder? Daher hast du dem zugestimmt.
Ich finde es auch seltsam, dass du du trotz reservierter Plätze nicht mitfahren durfest oder was ist genau das problem? Wenn dann ist der Betreiber des Zuges (DB?) verantwortlich, vielleicht solltest du dort reklamieren.
Im VFT liest man, dass die DB sich manchmal windet, weil Ticket wäre ja nicht über sie gebucht. Falls aber doch der Fahrgastrechte Fall von denen anerkannt wird, winken wohl zwischen 10-15€ Pauschale. Jackpot!
Noch schlimmer ist es wohl auf dem Hinweg bei verpasstem Flug. Da gibt’s offenbar noch keine Gerichtsurteile, LH windet sich (Überraschung) auch hier gerne, Schlichtungsstelle empfiehlt aber offenbar immerhin oft 50% der EU261 Ansprüche.
Fazit kann nur lauten: Wegbleiben von LH Zug, noch besser von der DB generell. Ich komme übrigens Just in dem Moment heim von einem 2,5 Stunden DB Trip, der über 5 Stunden gedauert hat. Erst Oberleitungsschaden S Bahn München, Stammstrecke komplett stillgelegt, dann Personenschaden mit Bereitsstellung eines Ersatzzuges inkl. widersprüchlicher Angaben zwischen Ansage, Personal am Bahnsteig und Beschriftung des Zuges. Just say no!
Ich hatte genau den selben Fall mal mit der DB auf einem LH Sgement. LH hat alles auf dir Bahn geschoben und die Bahn fühlte sich auch nicht zuständig.
Habs letztendlich an Flightright oder sowas übergeben. Die haben das aufgenommen und seitdem ist nix mehr passiert. Bekomme öfter mal Update Mails, in denen steht dann nur drin, dass sie das ihrer Rechtsabteilung oder so übergeben haben.
Ich lass mich einfach überraschen.
Wenn ich mit der Bahn fahren möchte, kaufe ich mir eine Bahnfahrkarte (was selten vorkommt …). Wenn ich bei Lufthansa buche, möchte ich fliegen. Ich lasse mich von LH nicht auf andere Verkehrsmittel setzen, die ich I.d.R. woanders viel billiger buchen kann.
Einzige Ausnahme wären die bekannten Superschnäppchen, die viel billiger sind, wenn ein Bus- oder Bahnsegment vorgeschaltet ist, Beispiel NUE oder AiRail. Aber selbst da würde ich sehr genau schauen, ob ich mir sowas antun möchte.
Solche Arrangements sind weder hin noch zurück angenehm:
Hin komme ich am Hub nicht als bereits abgefertigter Passagier im Sicherheitsbereich an, sondern habe die ganze Prozedur noch vor mir. Im Zweifel dauert es dort auch länger und ist wuseliger als am dezentralen Flughafen.
Zurück muss ich am Hub mein Gepäck abholen und selbst zur Bahn bugsieren und stehe im Zweifel am Fernbahnhof auf dem zugigen Bahnsteig, bis dann endlich „Zug fällt aus“ dran steht.
Nein Danke.
Also in Japan würde ich mich ganz ausdrücklich für Airrail aussprechen Dort kommt der Zug pünktlicher an als der Flug.
Die DB sieht sich auch nicht wirklich in der Verantwortung.
Verbindung OPO-FRA-QKL
Ich habe letztens für einen LH Express Rail Zug die Bahn-Fahrgastrechte geltend machen wollen. Der Zug hatte eine Verspätung von 66 Minuten und ich habe die Reise daher in FRA bereits abgebrochen und den Zug verfallen lassen.
Nach den Bahn-Rechten steht dann relativ klar eine vollständige Erstattung für das Bahn-Ticket zu. Die Bahn weigert sich aber wehement auch nur einen einzigen Cent zu zahlen. Man sei schließlich nicht der Verkäufer. Laut dem Bahn-Fahrgastrechten muss aber (genauso wie bei EU261) der ausführende Beförderer zahlen. Mittlerweile ist Klage am AG Frankfurt anhängig, mal schauen was man dort sagt.
Ich habe den Fall derart eskaliert, da ich hier noch keine bekannte Rechtsprechung finden konnte und mir somit erhoffe, für mich und alle anderen Reisenden Rechtssicherheit zu schaffen.
Hier wird das Problem sein, dass Du einen Tarif OPO-QKL hattest und sich für das Teilstück FRA-QKL kein separater Wert zuweisen lässt.
Und die geschuldete Beförderungsleistung hätte ja auch -wenn auch verspätet- erbracht werden können.
Da sehe ich eigentlich keine Ansprüche….
Ich bin da guter Dinge.
Die DB fährt sicher nicht für lau. Da wird sich ein Wert finden lassen.
Zudem wird ja in den Aufsätzen des wissenschaftlichen Dienstes vom Bundestag und von der EU Kommission immer betont, dass bei multimodalen Reiseketten die Teilsegmente je nach Beförderungsart getrennt zu betrachten sind, da es noch keine einheitliche übergreifende Regelung gibt.
Das mit dem Rücktritt ab 60 Minuten Verspätung ist eine Spezial-Regelung aus den Bahn-Rechten. Ob man mich später noch hätte befördern können ist egal. Ich wollte nicht mehr weiterreisen.
Wie gesagt: Es geht mir hier auch um die Schaffung einer zukünftigen Rechtssicherheit. Da nehme ich das Risiko gerne in Kauf.
Für die Strecke lässt sich sicher ein Wert finden.
Dann soll die DB den Durchschnitt aus allen Oneway Ticketpreisen FRA-QKL der nächsten 30 Tage für Erwachsene ohne Bahncard errechnen und gut ist
Die Bahn ist einfach aktuell zu unzuverlässig um mit ihr zu festen Terminen zu reisen.
Dass Züge überfüllt sind und man trotz Platzreservierung draußen bleiben muss kommt auch durchaus öfter vor. Ich hatte das in diesem Jahr schon 2x, dass die Bundespolizei zum räumen kam.
Keine Platzreservierung bedeutete Rauswurf.
Wie überraschend haben die Bahn hier so ihre Probleme von gestern auf heute unabsehbar ereilt. Was will man machen…
Im übrigen zur Thematik. Eine Flugnummer macht keinen Flug und ist auch durch EU261 nicht gedeckt (meiner Meinung nach).
Es handelt sich aber auch streng genommen nicht um einen Zug, sondern nur um einen Teil desselben.
Wie dem auch so. AirRail gehört klar in die Kategorie gut gedacht ist halt nicht gut gemacht und ich rate die Finger davon zu lassen.
Ab STR gibt’s bessere Optionen wie LH wenn man es denn will.
Ich war selber schon mehrfach vom LH Rail&Fly Schrott betroffen, somit zahle ich lieber etwas mehr via AMS/CDG aber es klappt auch.
Ich bin absolut kein Fan der LH, Aber gerade Airrail ist für mich der Grund innereuropäisch gerade die LH zu nehmen, besonders ab STR.
- in etwas mehr wie einer Stunde bin ich vom Hauptbahnhof Stuttgart am Flughafen (gut, aktuell ist die Umleitung).
- Selbst wenn der Zug ausfällt komme ich etwa alle 30min von Stuttgart nach Frankfurt
-Somit sind sehr kurze Umsteigezeiten möglich, so fern man nur mit Handgepäck fliegt.
-wenn ich meinen Anschluss verpasse, ist es in der Verantwortung der LH mich umzubuchen. Reise ich selbstständig an, ist es mein Problem. - Gerade am Abend ist der Zug für mich die sicherere Alternative. Gegend Abend häuft sich ja die Verspätung sowohl bei Bahn und Flug an. Nur habe ich beim Zug mehr Auswahlmöglichkeiten, wenn was schief geht und nehme halt den verspäteten Vorgängerzug der zu meiner geplanten Abfahrt am Bahnhof steht und komme pünktlich an. Zugbindung ist ja dann aufgehoben.
Wenn ich in Stuttgart von der City zum Flughafen rausmuss, dort am Gate warte und dann noch in Frankfurt ewig in der Lounge sitzen muss auf den Anschluss, ist es mit der Bahn effizienter und dazu noch umweltfreundlicher.
Meine Anreise von Stuttgart nach FRA ist nicht wesentlich länger wie aus der Münchener Innenstadt raus nach MUC. Und ab Frankfurt ist das innereuropäische streckennetz unschlagbar - zumindest für meine Ziele.
Ich hatte mir nur erhofft, dass mit der DB Partnerschaft der Star Alliance auch andere Airlines das airrail anbieten.
Rein von der Anschlussgarantie her betrachtet, hast du bzgl. der risikofreien Anreise natürlich recht, aber in wie weit das dann auch wirklich ein Vorteil ist, ist sehr individuell (nämlich nur dann, wenn du diesen Zug ohnehin nehmen würdest/müsstest). Wenn du z.B. im Hauptbahnhof Stuttgart wohnst, kommst du mit dem Zug vergleichsweise schnell nach FRA, während es nach STR relativ lange dauert. Für jemand in Echterdingen sieht das aber schon wieder ganz anders aus. Generell sind da für die meisten Leute die altertümlichen Zug-zum-Flug Angebote wohl praktischer (wenn diese nicht in der Nähe eines Bahnhof mit Flughafencode wohnen, weil sonst ist ja eine nicht von der Anschlussgarantie abgedeckte Anreise dorthin nötig).
Das „umweltfreundlich“ Argument in Verbindung mit der Bahn triggert mich immer. Wenn du es umweltfreundlich haben möchtest, musst du von viel_unterwegs zu nicht_unterwegs werden. Das ist aufgrund des Energieerhaltungssatzes einfach die traurige Realität. Wenn der Aufbau/Erhalt der Infrastruktur (Strecken, Brücken, Tunnel, etc) einbezogen wird, steht die Bahn gar nicht mehr so gut da. Aber sich da jetzt reinzusteigern würde zu weit abdriften…
Dem was du beschreibst würde ich voll zustimmen- nur funktioniert es ja so leider halt aktuell nicht.
Nicht die Idee von AirRail ist das Problem, sondern die Umsetzung und die Unzuverlässigkeit der DB, dessen ursachen sich auch nicht in den nächsten 5 Jahren beheben lassen dürften
Schön, dass du echterdingen erwähnst. Aber das betrifft doch wirklich nur ein Bruchteil im Großraum Stuttgart. Wie schaut es denn mit fellbach z.b. aus? Der Bruchteil an Leute davon fährt ja via hbf zum Flughafen.
Der Großteil in der Region hat zum hbf die kürzere Anreise. Und vor allem die zuverlässigere, da man zum hbf von fast jeder Ecke schnell mit der U kommt. Und ja, es fährt auch die U zum Flughafen. Aber via degerloch ist das ja ne Weltreise.
Ps. Man kann auch zu Fuß und mit dem Fahrrad viel unterwegs.
Ich würde die Bahn auf kurzen Strecken mit hoher taktung nicht unzuverlässig nennen.
Wenn ich alle 30min ne Verbindung habe, kann ich Verspätungen und einzelne ausfälle verkraften. Ich komme dennoch zuverlässig ans Ziel, auch wenn es unter einer anderen ICE nunmer ist. Wenn ich das beim zubringerflug habe, sitze ich meist fest. Oft sogar über Nacht.
Wie steht es denn um die Gültigkeit eines Tickets, dass von Vornherein als bspw QKL-FRA-LEJ gekauft ist. Besteht da Zugbindung oder kann ich jeden Zug am bzw. vor dem Flugtag nehmen (so ist es ja glaub ich bei nachträglich zugebuchten Zugtickets bei bestehenden Flugtickets der Fall m.E.)?
Ich schaue derzeit auf eine solche Verbindung, wo mir der Zug für abends angezeigt wird mit Weiterflug von FRA am Folgetag. Allerdings gibt es keine solche Konstellation mit Zug+Flug am selben Tag obwohl de facto Züge vor dem Flug fahren laut DB.
Könnte ich eine solche Übernachtkombo buchen und problemlos einen Zug am eigentlichen Flugtag nach FRA nehmen? Oder nicht? Und was wäre, wenn ich mit dem Zug dann verspätet ankomme?
Meiner Meinung nach herrscht Zugbindung, die aber bei Verspätung >20 Minuten aufgehoben wird