Mit SAS und SkyTeam zum Euro(bonus)-Jackpot

Nachdem @Peer uns bereits den größten Teil seiner Reise geschildert hat, möchte auch ich von meinem EuroBonus-Trip berichten. Zu Peers Bericht gelangt ihr hier:


Meine Reise startet etwas unkonventionell in Mexico City. Ich bin als On-Board-Kurier mit United Airlines dort angekommen. Den Hinflug konnte ich mir aufgrund der besonders zeitkritischen Situation leider nicht frei aussuchen und flog daher mit der schnellsten Verbindung, was in diesem Fall United Airlines war. Den Rückweg kann ich frei wählen und entscheide mich daher für eine Kombination aus Aeromexico, Delta, Virgin Atlantic und Eurowings (getrennte Tickets).

Passenderweise erhielt ich kurz vor dem Abflug in Deutschland meine EuroBonus Gold-Mitgliedskarte inklusive SkyTeam Elite Plus Logo. Diese Karte sollte sich später noch als nützlich erweisen:

EuroBonus Gold-Mitgliedskarte, persönliche Details entfernt

Flug 1, Aeromexico MEX - DEN

Am Vortag des ersten Abfluges begebe ich mich zum SkyPriority-Schalter von Aeromexico. Hier kennt man SAS nicht und lässt sich erst nach genauerer Begutachtung der Mitgliedskarte davon überzeugen, dass es sich um eine SkyTeam-Mitgliedsgesellschaft handelt. Meine Bordkarte wird ohne Probleme mit Vermerk der Nummer gedruckt. Zum ersten Mal erhalte ich, trotz Known-Traveler-Number, den SSSS-Vermerk auf der Bordkarte. Dies ist wohl üblich bei kurzfristig gebuchten One-Way-Tickets aus Mexiko in die USA. Mein SkyTeam Elite Plus Status ist auf der Bordkarte nicht vermerkt. Sitz 21B, Mittelplatz. Na toll. Der Check-In-Mitarbeiter will den Sitz auch nicht kostenfrei ändern.

Zu Abend esse ich bei „Toks“, direkt im Terminal.

Lachs, Avocado, Salat und Zwiebel sind mein Abendessen

Die Nacht verbringe ich im Kapsel-Hotel direkt im Ankunftsbereich des Terminal 2 (izZzleep Aeropuerto Terminal 2, rund 50€). Normalerweise bin ich kein Typ für hostel-ähnliche Übernachtungsmöglichkeiten. Für diese Unterkunft machte ich jedoch in der Vergangenheit aufgrund der Lage schon häufiger eine Ausnahme. Es ist zuverlässig sauber und ruhig. So etwas bekommt man in MEX-Nähe sonst nicht so günstig.

Schlaf-Kapseln im Terminal 2 des Flughafens MEX

Ausgeschlafen und geduscht geht es um 5:30 Uhr von der Schlaf-Kapsel zur Sicherheitskontrolle. Vorher mache ich einen kurzen Abstecher zum Check-In-Schalter. Diesmal habe ich mehr Glück und kann meinen Sitz auf eine leere Exit-Row ändern lassen. An der Kontrollstelle ist es bereits ziemlich voll, eine SkyPriority-Schlange gibt es nicht. Dennoch bin ich nach 15 Minuten durch.

Zuerst besuche ich den Aeromexico Salon Premier. Mit meiner Bordkarte alleine komme ich nicht rein, aber mit der Mitgliedskarte von SAS funktioniert es schließlich. Diese Lounge ist auch mit diversen Aeromexico-Kreditkarten und per Priority Pass zugänglich und damit chronisch überfüllt. Ich betrete die Lounge nur, um mir ein paar Wasserflaschen aus dem Kühlschrank zu nehmen für den Flug. Das Essensangebot ist hier nicht nach meinem Geschmack und viel länger möchte ich meine Zeit hier nicht verbringen. Da Fotos verboten sind, konnte ich leider nur zwei Schnappschüsse anfertigen.

Der überfüllte Salon Premier von Aeromexico

Der überfüllte Salon Premier von Aeromexico

Mehr zum Salon Premier gibt es bei Ben von OMAAT zu lesen:

Nach dem Verlassen der Aeromexico Lounge stelle ich mich direkt an der kurzen Schlange zur American Express Centurion Lounge an. Meiner Meinung nach gehören die Lounges in MEX zu den besten der Kette. Direkt am Einlass frage ich nach einer Massage. Zufällig ist in dem Moment ein Platz frei und ich kann direkt durchgeknetet werden. Das tut jedes Mal gut und ist tatsächlich einer der Gründe, weshalb ich meine Amex Platinum schätze.

Massage-Zimmer in der American Express Centurion Lounge MEX Terminal 2

Im À-la-carte-Restaurant der Lounge frühstücke ich. Leider ist die vegetarische Auswahl morgens nicht sonderlich groß, aber das Avocado-Toast und der Bananenkuchen gefallen mir jedes Mal sehr.

Bananenkuchen mit verschiedenen Früchten. Dazu Kamillentee

Avocado-Toast mit Spiegelei und Salat

Recht lange muss ich auf die Bedienung warten, damit mir die „Rechnung“ zum Unterzeichnen gebracht wird. Der Rechnungsbetrag ist 0 Pesos, jedoch besteht das Personal darauf, dass man diese Rechnung erhält und unterzeichnet. Vermutlich liegt das daran, dass Reisende mit der „Amex Platinum Business“ sowie der „Amex Platin Aeromexico“ für die Speisen zahlen müssen. Internationale Privatkunden zahlen nicht.

Durch die lange Wartezeit komme ich spät am Gate an und höre schon meinen Namen durch die Lautsprecheransagen. Ich bin einer der letzten Reisenden und muss noch durch die SSSS-Kontrolle. Am Gate erfrage ich, ob noch Upgrades möglich sind. Durch meinen Delta-Status könnte ich in der Theorie kostenlos in die Business Class upgraden, jedoch ist dies heute leider nicht möglich in Verbindung mit der Meilengutschrift bei SAS.

Die Kontrolle ist sehr gründlich und ich steige als letzter Gast ins Flugzeug ein. Die Exit-Row habe ich wie erwartet für mich allein. Die Einweisung erfolgt durch das Personal auf Englisch und Deutsch.

Exit-Row in der Aeromexico B738

Der Service ist typisch Economy, jedoch stets freundlich. Alkoholfreie Getränke sind inklusive.

Wir landen pünktlich mit 10 Minuten Verfrühung in Denver. Die Einreise gestaltet sich dank Global Entry wie immer sehr einfach und ich bin in unter 3 Minuten von der Fluggastbrücke zum Gepäckband gelaufen. Da ich kein Gepäck aufgegeben habe, kann ich direkt Richtung Hotel-Shuttle laufen.

Zu diesem Zeitpunkt bemerke ich, dass mir ein Planungsfehler unterlaufen ist. So etwas ist mir, trotz der sehr vielen Reisen, noch nie passiert: Ich habe für dieselbe Nacht zwei verschiedene Hotels gebucht. Die Zimmer sind leider nicht mehr stornierbar, also muss ich den Verlust verkraften :sweat_smile:.


Weiter mit Teil 2 (Delta) geht es im nächsten Post :slight_smile:

15 „Gefällt mir“

Schöner Bericht :slight_smile: Bin gespannt auf den Rest der Reise

Das ist mir einmal in Sao Paulo passiert. Seitdem leite ich alle Buchungen an Kayak Trips weiter und es ist mir nie wieder passiert. :sweat_smile:

3 „Gefällt mir“

Flug 2: Delta DEN - BOS

Hier kommt eine SkyTeam-Besonderheit zum Tragen: Während andere Allianzen, wie die Star Alliance, immer die ausführende Fluggesellschaft für die Meilengutschrift berücksichtigen, schauen die SkyTeam-Programme lediglich auf den Marketing Carrier. Die Delta Basic Economy ist normalerweise nicht meilenberechtigt bei SAS, da der Buchungscode „E“ nicht in der entsprechenden Tabelle auftaucht. Bucht man jedoch dieselbe Verbindung zum gleichen Preis über KLM mit einer KLM-Flugnummer, landet man in Buchungsklasse „T“ auf dem KL-Code. Somit erhalte ich trotz Basic-Eco-Preis eine Meilengutschrift auf Delta-Metall.

Für die SAS EuroBonus Challenge zählt die ausführende Fluggesellschaft. Daher kann ich trotz KLM-Flugnummer die Airlines Delta und Virgin Atlantic abhaken.

Die Verbindung habe ich gezielt über Boston gebucht, da ich die dortige Chase Sapphire Lounge testen möchte. Jeder Priority Pass-Inhaber kann pro Jahr genau eine US-Lounge dieser Kette besuchen. Da ich 2024 noch keinen Besuch hatte, war dies für mich möglich.


Zum Check-in gehe ich an den SkyPriority-Schalter. Ich erhoffe mir dadurch eine bessere Sitzplatzwahl. Da die Flüge jedoch als KLM-Codeshare gebucht sind, kann der Mitarbeiter nicht einmal die Seatmap des „eigenen“ Delta-Fluges öffnen. Somit bleibt mir auf dem Langstreckenflug nur der Mittelplatz. In Boston werde ich mein Glück auf jeden Fall erneut versuchen.

Dank des Global Entry-Programms kann ich die TSA PreCheck-Schlange nutzen. Das erspart mir das Ausziehen von Schuhen und Gürtel. Zudem muss ich keine Elektronik oder Flüssigkeiten aus dem Rucksack nehmen.

Zentrale Halle der C-Gates in Denver

Denver ist einer meiner liebsten Flughäfen in den USA, da die Abläufe meist sehr effizient sind und die Lounge-Auswahl für US-Verhältnisse sehr gut ist. Direkt nach der Sicherheitskontrolle nehme ich den Shuttle-Zug zu den C-Gates, wo mich die Amex Centurion Lounge erwartet. Hier werde ich am Empfang von Christiane auf Deutsch begrüßt, die mir erzählt, mehrere Jahre bei Ulm gelebt zu haben. Die Frühstücksauswahl ist für mich ausreichend. Am Fenster ist noch ein schönes Plätzchen frei, an dem ich die nächste Stunde verbringen werde.

Lounge-Platz mit guter Aussicht

Circa eine Stunde vor Abflug wechsle ich mit dem Shuttle-Zug zu den B-Gates, wo mein Delta-Flug abfliegen wird. Dort statte ich dem Delta Sky Club einen Besuch ab. Auch hier werde ich nur in Verbindung mit der Vorlage der EuroBonus-Mitgliedskarte eingelassen, obwohl der Elite Plus-Status korrekt auf der Bordkarte vermerkt ist. Man kannte die Situation vor Ort jedoch bereits und war im Gegensatz zu Aeromexico keinesfalls überrascht, einen Skandinavier zu sehen.

Von der Lounge habe ich leider keine Fotos gemacht. Da Denver kein Delta-Hub ist, fällt die Lounge relativ klein aus. Das Buffetangebot ist ebenfalls sehr überschaubar. Da ich bereits bei Amex gegessen habe, stört mich das jedoch nicht. Pünktlich zum Boarding-Beginn werde ich vom Personal angesprochen und über das neue Gate informiert. Als ich am Gate ankam, konnte ich zusammen mit anderen SkyPriority-Gästen einsteigen. Zu diesem Zeitpunkt war das Flugzeug bereits zur Hälfte voll. In den USA hat so gut wie jeder einen Vielfliegerstatus.


Teil 3 mit Virgin Atlantic folgt demnächst. :slight_smile:

13 „Gefällt mir“

… oder eine entsprechende Kreditkarte, die ja i.d.R. auch mit Priority Boarding daherkommt.

Merkwürdig, dass das Sitzplatzwechseln bei dir nicht geklappt hat. Ich konnte sowohl für KL op. by VS als auch KL op. by DL schon mehrere Wochen im Voraus die Plätze auswählen - wenn auch keine Exit Row o.ä.

2 „Gefällt mir“

mich interessiert vor Allem, auch bei dir @Peer wie die Anerkennung von den jeweiligen Segmenten bei SAS dann funktioniert.

1 „Gefällt mir“

Teil 2.5: Delta

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich den Bericht vor dem Abflug unterbrochen habe. Das geht natürlich nicht! :wink:

Der Flug war voll ausgebucht. Auf dem ersten Segment konnte ich im hinteren Teil des Flugzeugs einen Fensterplatz vorab kostenfrei reservieren. Das Boarding verlief schnell. Typisch Delta war der Flug jedoch nicht bemerkenswert oder anderweitig positiv in Erinnerung geblieben. Für mich ist Delta (DL) die schlechteste der fünf US-Carrier, die ich geflogen bin (AS, B6, UA, AA, DL), und das wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern. Auf Kurzstrecken sind sie jedoch alle sehr ähnlich, mit Ausnahme von Alaska Airlines (AS), wo ich dank meines 100K-Status Essen erhalte.

Da ich als Delta-Gold-Mitglied noch 10 Voucher für alkoholische Getränke übrig hatte, die zum Jahresende auslaufen, gab ich eine Runde für meine Sitzreihe aus. Der Cocktail (Pink Sky Specialty) kam aus der Dose und schmeckte nicht besonders gut. Ich habe ihn dann mit Ginger Ale heruntergespült.

Aussicht auf Boston

Mit 30 Minuten Verspätung landete der Flieger zur Abenddämmerung in Boston an den A-Gates. Ich war vorher noch nie am Flughafen Boston und bemerkte erst hier, dass die A-Gates gar nicht mit den E-Gates verbunden sind. So benötigte ich fast 40 Minuten, um von A nach E zu gelangen, und das unter Verwendung des Airside-Shuttle-Busses. Wahrscheinlich wäre es schneller gegangen, wenn ich den Gehweg landside genutzt hätte, denn ich wollte ja noch die Chase Sapphire Lounge im B-Bereich besuchen. Der Shuttle-Bus brachte mich leider zu den E-Gates, sodass ich einen längeren Fußweg in die entgegengesetzte Richtung zurücklegen musste.

An der Lounge angekommen, wurde ich auf eine Warteliste gesetzt und durfte nach einer kurzen Wartezeit (maximal 5 Minuten) eintreten. Dazu wurde ein Code per SMS an meine Handynummer gesendet, was erstaunlich gut mit meiner deutschen Handynummer funktionierte.

Die Lounge erfüllte meine Erwartungen voll und ganz: Es gab eine gut ausgestattete Bar, ein Buffet und ein À-la-carte-Menü, das ich per QR-Code an meinem Platz bestellen konnte. Anzumerken ist, dass die Speisen am Buffet bereits portionsweise auf Tellern bereitlagen. Das gefällt mir aus hygienischen Gründen deutlich besser als das übliche „Grabbelei“, die in anderen Flughafen-Buffets stattfindet.

Ich bestellte mir per QR-Code mein Abendessen: einen veganen Burger mit Pommes. Das klingt vielleicht nicht sonderlich spannend, hat mir aber sehr gut und frisch geschmeckt. Die Drinks bestellte ich ebenfalls an meinen Platz.

Mein Abendessen in Boston: Burger mit Pommes

Zusätzlich gab es Kühlschränke und Getränkespender in der Lounge.

Leider waren die Spa-Möglichkeiten der Lounge aufgrund von Umbauarbeiten geschlossen. Ansonsten hätte ich auch hier gerne die kostenfreie Massage genutzt und eventuell vor dem Langstreckenflug geduscht.


Teil 3 Virgin Atlantic

Flug 3: Virgin Atlantic BOS-LHR

Der Flug war ebenfalls als KLM-Codeshare gebucht und Teil des Tickets aus Denver.

Da ich etwa 15 Gehminuten von den E-Gates entfernt war, machte ich mich relativ früh auf den Weg. Unterwegs besuchte ich noch die grauenhafte Air France Lounge. Diese ist im Keller untergebracht und gleicht einer Besenkammer. Definitiv nicht zu empfehlen.

Empfehlenswert ist jedoch der riesige Delta SkyClub an den E-Gates in Boston! Leider habe ich keine Fotos gemacht (Dummerchen!), aber hier gibt es ein paar Pressebilder:

Die Lounge sah tatsächlich sehr modern und schick eingerichtet aus. Das Buffet war gut bestückt, und es waren relativ wenige Passagiere vor Ort. Die Pressebilder von TPG sind also tatsächlich realitätsnah. Stand heute ist das meine neue Nr. 1 Airline-Lounge in den USA. Hier hätte ich auch gerne mehr Zeit verbracht, es reichte jedoch leider nur für ein kurzes Zähneputzen. Auf dem Flug selbst verzichtete ich auf Essen, da mir Schlaf auf der sehr kurzen Flugzeit wichtiger war.

Ich boardete als Letzter den Flieger und siehe da: Der Bulkhead in der Economy war noch komplett frei. Dort machte ich es mir (nach Genehmigung der Crew) gemütlich.

Bulkhead-Sitz in der Virgin Atlantic Economy Class

Die Crew war generell wunderbar. Selten erlebe ich auf Transatlantik-Flügen ein so gut gelauntes Personal. Ein wahrer Kontrast zu Delta, denen große Anteile von Virgin Atlantic gehören.


In London angekommen setzte ich meine Heimreise nach Stuttgart mit Eurowings fort. Soweit nichts besonderes. Da leider die Lufthansa Lounge im Terminal 2 aktuell geschlossen hat, mussten Statuskunden (Senator) auf die überfüllte und sehr heiße Plaza Premium Lounge ausweichen.


Das war der erste Eurobonus-Trip. Es folgen noch zwei weitere Reisen: Asien und Europa. Dies in separaten Beiträgen.
Der Asien-Trip ist mittlerweile frisch vollendet. Europa werde ich Mitte Dezember bereisen.

17 „Gefällt mir“

Hi HejBjarne,

Spannend zu lesen. Besten Dank!
Eine Frage, was für ein Tool verwendest du für das Tracken/Erfassen der Flüge? Die Printscreens oben sehen interessant aus.

Das ist Google Flights in Verbindung mit Bildbearbeitung. Ein solches Tool gibt es in Wirklichkeit nicht :slight_smile:

Hi Bjarne, habe Deinen spannenden Bericht verfolgt, wann kommt die angekündigte Fortsetzung, freue mich schon drauf!
Oder finde ich die unter einem anderen Link?

1 „Gefällt mir“

Ich bin gerade noch ohne Laptop im Urlaub, danach werde ich weiterschreiben.

Mein Dezember war leider sehr vollgepackt mit Arbeit und Krankheit, sodass leider keine Zeit und Muße vorhanden war.

Die Reise habe ich aber inzwischen erfolgreich abgeschlossen!