meine Frau und ich hatten am 13.10.24 ein weniger schönes Erlebnis mit KLM.
Gebucht war:
KL1500 6:00 ab 8:25 an (MAD → AMS)
KL1787 9:20 ab 10:15an (AMS → HAJ)
Dafür sind wir natürlich heftig früh in Madrid morgens aufgestanden.
Das Boarding in MAD verlief reibungslos und pünktlich. Der Flug wurde von einer Airline „Privilege Airlines“ durchgeführt, die ich nicht kannte. Nachdem alle an Bord waren, wurde dann aber recht schnell klar, das wir noch lange am Boden bleiben würden. Der Kapitän redete vom nächsten freien Slot in 1:30h.
Während des Aufenhaltes an Bord bekam ich um 7:30h Nachricht von KLM das der Anschlussflug auch verspätet sei. Da machten wir uns noch Hoffnung auf einen verspäteten Weiterflug damit.
Tatsächlich hoben wir erst um 7:47 ab. Da konnte ich mir schon ausdenken das das mit dem Anschluss nix wird.
Mit Ankunft in AMS um 10:04h kam dann von KLM die Nachricht das der Anschlussflug ausfällt und wir umgebucht wurden auf den KL1793 um 20:35h nach HAJ.
So haben wir dann etwa 10,5h Zeit gehabt uns AMS anzusehen. Wegen vieler Baustellen gerade nicht so nice.
Wir waren dann spät abends in Hannover ziemlich kaputt zu Hause und dort angekommen hab ich dann von KLM Verzehrguthaben für AMS angezeigt bekommen… bisschen spät.
Ich habe dann gedacht, dass das wohl ein Fall für Fluggastentschädigung ist und am nächsten Tag auf der Website von KLM den Fall eingereicht.
Heute kam die Antwort von KLM das eine Entschädigung ausgeschlossen ist weil die Ursache der Verzögerung „Wetterbedingt“ sei.
Da musste ich schon schmunzeln weil in MAD war das das Wetter super und um uns herum gingen die Maschinen raus wie die Bienen. Auf dem Flug hats ein wenig gewackelt aber keine Dramen.
Auch in AMS war das Wetter OK in meinen Augen.
Ich frage mich was für Optionen ich jetzt noch habe ?
Du kannst Dich jetzt selber noch ein bisschen mit KLM amüsieren und bei vorhandener Rechtsschutz einen entsprechenden Fachanwalt bemühen.
Oder Du gibst den fall an Flightright oder ähnliche Agentur ab und lässt die die Arbeit machen.
Ich gehe mal von einer Flugstrecke von mehr als 1500km aber weniger als 3500 km aus, wonach es pauschal nach EU261 EUR 400 pro Person geben würde.
Bei Abtritt an eine Agentur dürften für zwei Personen ca. 550 EUR übrig bleiben.
Diese Agentur würde die Wetterausrede dann auch prüfen und sich ggfs. bei Euch melden, falls sie dem Glauben schenkt und keine Aussicht auf Erfolg sieht. Dann könntet Ihr den Fall immer noch wieder in eigene Hände zurück nehmen…
Einfach nochmal anschreiben…
Dann erklären, dass dein erster Flug bereits verspätet war und du den Flug damit sowieso verpasst hättest. Kann ja durchaus sein, dass der Flug nach Hannover deswegen gestrichen wurde, aber da du den Flug sowieso nicht bekommen hättest, können sie jetzt auch nicht einfach den Grund dieser Streichung angeben. Die haben sich sicherlich nur den 2. Flug angeschaut und nicht, deine Ankunftszeit vom 1. Flug.
Vor Allem, kann es am Ende ja durchaus wetterbedingt gewesen sein und dann? Gibt’s nix dafür außer Kosten für die RSV und die Airline und der Anwalt lacht sich ins Fäustchen.
Zahlen dürfen am Ende alle Verbraucher.
Manche müssen mal wegkommen von der Denke, die Airlines lügen immer und überall und ich hol für mich raus was geht um jeden Preis, solange man selbst die Zeche nicht zahlt.
Bisschen Gemeinschaftssinn wäre doch schon einfach schön….
Wir sind keine Vielflieger und bei einem Gesamtpreis von 375,40€ für zwei Personen für die Flüge HAJ-AMS-HAJ wäre ich auch sicher mit weniger Entschädigung seitens KLM zufriedenzustellen gewesen. Da die Airline aber bis auf die automatisierte Umbuchung mit keiner echten oder durch Software simulierten Geste auf mich zugekommen ist, war die Stimmung am Ende halt mies.
So nutzte ich deren selbst eingerichtete Prozedur zur Äußerung der Unzufriedenheit. Selbst dann hätten sie durch irgendeine Kulanzgeste auch deutlich unterhalb von 800€ mich zur Ruhe bringen können. Aber es kam halt wieder eine Standardmail mit dem Ergebnis 0€.
Ich lasse das jetzt über Flightright prüfen ob die Begründung stimmt und wenn ja dann wars das für uns, denn irgendwann will man das auch hinter sich lassen.
Am 13. Oktober ist der KL1787 nicht ausgefallen. Der Flug ist pünktlich verlaufen. Es handelt sich wohl also eher um einen „normalen“ verpassten Anschlussflieger.
KLM hätte Euch auf (beispielsweise) AMS-MUC-HAJ umbuchen können. Abflug AMS 11:00, Ankunft HAJ 16:30, also mehr als 3h vor der KL-Alternative.
Datum
Flughafen
Flug
Ankunft
Abflug
Sa., 26. Okt.
AMS
LH 2303
11:15
MUC
12:40
15:20
HAJ
LH 2100
16:25
Die Beweispflicht liegt bei KL um zu zeigen, dass dies versucht wurde und ob der Flug evtl. nicht verfügbar war. Ich halte es für SEHR SEHR umwahrscheinlich, dass KL dieser Beweislast standhalten wird.
KL muss daher 400€ pP zahlen, aber sieht das oft nicht ein und muss dann regelmäßig gerichtlich daran erinnert werden. Dies verursacht natürlich weitere Kosten, ist aber bei den Airlines nunmal so einkalkuliert
Persönliche Erfahrung:
Ich habe das auch schon miterlebt, als ich SEA-AMS-STR geflogen bin und man mich nicht auf EW umbuchen wollte (trotz Nachfrage). EW sei ihnen „zu teuer“, so die Agentin in der Lounge. Da lässt man lieber Status-Fluggäste mehr als 24h in AMS hängen inklusive Hotel und Verpflegung…
Später wollte man die 600€ natürlich nicht freiwillig zahlen. Vor Gericht kam dann die Erkenntnis noch vor der ersten Verhandlung.
Und wenn KLM doch das Gegenteil beweisen kann?
Du kannst doch hier nicht Statements abgeben, die auf (Un) Wahrscheinlichkeiten beruhen und jemand da ins offene Messer laufen lassen.
Jetzt stellt Peer hier schon sehr klar fest, dass es tatsächlich Wetterprobleme gab und du willst immer noch Gründe haben, die 2x400 € zu bekommen.
Das finde ich wirklich eine SEHR SEHR fragwürdige Vorgehensweise.
Da wundert es mich nicht, dass die Airlines alle Register ziehen.
Gerade dieses Verhalten sorgt meiner Meinung nach dafür, dass die ganze Regelung ad absurdum geführt wird.
Mal abgesehen davon, dass die dann ja trotzdem auch über 4h Verspätung gehabt hätten und er dann trotzdem die Entschädigung hätte geltend machen können.
Welchen Sinn sollte das also für KLM haben? Dann müssten Sie neben 800 € Entschädigung noch zusätzlich dem Wettbewerber zwei vermutlich teure Sitzplätze abkaufen.
Für zwei Tickets für die Sie gerade mal 375 € eingenommen- für Hin- und Rückflug wohlgemerkt.
Also du merkst schon, dass das überhaupt nicht verhältnismäßig ist, oder?
Warum sollten sie? Sie können deine vergeudete Zeit monetär entschädigen aber warum sollten sie dich auf Fremdetall umbuchen. Warum willst du dich in ihrer unternehmerischen Freiheiten einmischen und eingreifen?
Ah… ich vergaß… EU261. Toll.
das finde ich eine gute Einstellung.
Kann deinen Ärger auch nachvollziehen und finde gut, dass du die Verhältnismäßigkeit zwischen Flugpreis und Forderung auch vernünftig betrachtest.
Klar, Flightright und Konsorten sind auch ein Konstrukt/ Ergebnis aus EU 261 und am Ende auch eine Industrie die daran mitverdienen will, da gibt es auch Verbesserungspotenzial, aber nun gut, sonst wird dieser Beitrag auch wieder zum Grundsatzthema.
Nein, warum sollten sie denn dann Anrecht auf 800€ haben? Nach einer Umbuchung kann sich KL mit Wetter möglicherweise erfolgreich rausreden. Durch das Unterlassen der Umbuchung hat KL jedoch zu einer unnötigen zusätzlichen Verspätung von mehr als 3h beigetragen. Das geht natürlich nicht.
Das System von KLM schickte mir die Info das der Flug ausfällt. Siehe pic. Später habe ich dann auch gesehen das der regulär geflogen ist. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich das nicht und hab dann auch gedacht wenn eine ganze Maschine wegfällt, dann sind natürlich alle Folgeflüge der Strecke heillos überbucht. Weswegen wir dann erst um 20:35h fliegen konnten. Vielleicht auch weil man anderen Leute mit teureren Tickets den Vortritt auf den früheren Flügen gegeben hat. Wäre mir alles verständlicher erschienen, wenn KLM proaktiv auf den Frust der Betroffenen eingegangen wäre. Sind sie aber nicht.